Für Kinder, die in Alkoholikerfamilien aufwachsen, ergeben sich unzählige Belastungssituationen. Sie erleben in einer angespannten Atmosphäre des Schweigens oftmals einen Mangel an Fürsorge und ein konträres Erziehungsverhalten der Eltern. Was in einem Moment noch als richtig und gut angesehen wurde, ist im nächsten Moment falsch und schlecht. Oftmals beherrschen Lügen den Alltag, Misshandlungen, ausgeführt vom Alkoholabhängigen oder auch vom anderen Elternteil, sind aufgrund des erhöhten Aggressionspotenzials in betroffenen Familien nicht selten. Kinder aus Alkoholikerfamilien sind mehr als andere Kinder häuslicher Gewalt ausgesetzt. Kinder aus Alkoholikerfamilien fällt es aufgrund ihrer emotionalen und psychischen Entwicklungen schwer, Gefühle zu erkennen und auszudrücken und leiden oftmals unter Angst- und Schuldgefühlen.
Sind kreative Prozesse als sozialpädagogische Methoden bei der Arbeit mit Kindern aus Alkoholikerfamilien geeignet, die sinnliche Wahrnehmung zu stärken und die Handlungsfähigkeit zu fördern?
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Einleitung
- Teil 1: Alkoholabhängigkeit
- 1. Begriffsklärungen
- 1.1 Alkohol
- 1.2 Alkoholismus
- 1.3 Alkoholabhängigkeit
- 1.4 Co-Abhängigkeit
- 2. Ursachen der Alkoholabhängigkeit
- 2.1 Die Substanz Alkohol und ihr Missbrauchs- und Abhängigkeitspotenzial
- 2.2 Der Konsument als Träger individueller Abhängigkeitsrisiken
- 2.3 Die Besonderheiten des Sozialfeldes
- 2.3.1 Die Herkunftsfamilie als mögliche Ursache der Alkoholabhängigkeit
- 2.3.2 Kulturelle und gesellschaftliche Beeinflussungen
- 2.3.3 Schichtzugehörigkeit als Faktor einer Alkoholabhängigkeit
- 2.3.4 Zusammenhänge zwischen Alkoholabhängigkeit und Arbeitssituationen
- 2.3.5 Die Rolle des Lebenspartners bei der Entstehung einer Abhängigkeit
- 3. Auswirkungen der Alkoholabhängigkeit
- 3.1 Physische Folgekrankheiten der Alkoholabhängigkeit
- 3.2 Durch Abhängigkeit bestimmte psychiatrische Störungen
- 3.3 Soziale Auswirkungen der Alkoholabhängigkeit
- 3.3.1 Auswirkungen auf das Familiengefüge
- 3.3.2 Auswirkungen auf die Kinder
- 4. Zusammenfassung Teil 1
- Teil 2: Zur Situation in Alkoholikerfamilien
- 1. Die Alkoholikerfamilie
- 1.1 Veränderungsprozesse in der Alkoholikerfamilie
- 1.2 Die Gefühle der Angehörigen
- 1.3 Die drei Kategorien der Abwehrmechanismen nach Johnson
- 2. Die unausgesprochenen Regeln in der Alkoholikerfamilie
- 2.1 Das Wichtigste im Familienleben ist der Alkohol
- 2.2 Der Alkohol ist nicht die Ursache von Problemen
- 2.3 Der Trinkende ist nicht für seine Abhängigkeit verantwortlich
- 2.4 Das Schweigen innerhalb und außerhalb der Familie
- 2.5 Jeder in der Familie ist ein Helfer
- 2.6 Gefühle haben in der Familie keinen Platz
- 3. Das Erleben der Kinder
- 4. Das Rollenverhalten der Kinder in Alkoholikerfamilien
- 4.1 Der Familienheld
- 4.2 Der Sündenbock oder Familienrebell
- 4.3 Das verlorene Kind
- 4.4 Der Clown oder das Maskottchen
- 5. Auffälligkeiten und Störungen der Kinder
- 5.1 Das Selbstwertgefühl der Kinder
- 5.2 Die Bindung zu den Eltern
- 5.3 Auswirkungen auf Emotionalität und Psyche
- 5.4 Soziale Kompetenzen
- 6. Zusammenfassung Teil 2
- Teil 3: Kreative Prozesse als sozialpädagogische Methoden
- 1. Definitionen
- 1.1 Kreative Prozesse
- 1.2 Sinnliche Wahrnehmung
- 1.3 Handlungsfähigkeit
- 2 Psychotherapeutische Teilaspekte
- 2.1 Das Selbst-Bild
- 2.2 Ich-Strukturen
- 2.3 Ich-Kraft
- 2.4 Beziehungen
- 3. Kunsttherapeutische Ansätze
- 3.1 Kunsttherapeutische Gruppenarbeit
- 3.2 Märchenarbeit nach Udo Baer
- 3.3 Das „Begleitete Malen“ nach Bettina Egger
- 4. Methodisches
- 4.1 Arbeiten mit Ton
- 4.2 Gemalte Gruppenbilder
- 4.3 „Therapeutischer Sandkasten“ nach Udo Baer
- 5. Zusammenfassung Teil 3
- Abschließende Gedanken / Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit dem Einsatz kreativer Prozesse als sozialpädagogische Interventionsmöglichkeit für Kinder aus Alkoholikerfamilien. Der Fokus liegt auf der Förderung der sinnlichen Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit dieser Kinder.
- Alkoholabhängigkeit und ihre Ursachen
- Die Situation in Alkoholikerfamilien
- Die Auswirkungen von Alkoholabhängigkeit auf Kinder
- Kreative Prozesse als sozialpädagogische Methoden
- Die Bedeutung sinnlicher Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit für Kinder aus Alkoholikerfamilien
Zusammenfassung der Kapitel
Teil 1: Alkoholabhängigkeit
Dieser Teil definiert die Begriffe Alkohol, Alkoholismus, Alkoholabhängigkeit und Co-Abhängigkeit und untersucht die möglichen Ursachen der Alkoholabhängigkeit. Er beleuchtet verschiedene Faktoren, die zum Missbrauch und zur Abhängigkeit führen können, darunter die Substanz Alkohol selbst, individuelle Risikofaktoren des Konsumenten und soziale Faktoren wie die Herkunftsfamilie, kulturelle Einflüsse, Schichtzugehörigkeit, Arbeitssituation und die Rolle des Lebenspartners. Der Teil behandelt auch die Auswirkungen der Alkoholabhängigkeit, einschließlich physischer Folgekrankheiten, psychiatrischer Störungen und sozialer Konsequenzen, insbesondere auf das Familiengefüge und die Kinder.
Teil 2: Zur Situation in Alkoholikerfamilien
Dieser Teil betrachtet die Atmosphäre in Alkoholikerfamilien und die Anpassungsstrategien der Familienmitglieder. Er untersucht die unausgesprochenen Regeln in diesen Familien, die das Verhalten aller Beteiligten prägen, und die spezifischen Herausforderungen, die Kinder in diesen Familien erleben. Der Teil beleuchtet die Rolle der Kinder in der Familie und ihre typischen Verhaltensmuster, wie z. B. den Familienhelden, den Sündenbock, das verlorene Kind und den Clown. Außerdem werden die emotionalen und psychischen Auffälligkeiten der Kinder sowie die Auswirkungen auf ihre Bindung zu den Eltern, ihr Selbstwertgefühl, ihre Emotionalität und ihre sozialen Kompetenzen behandelt.
Teil 3: Kreative Prozesse als sozialpädagogische Methoden
Dieser Teil beschäftigt sich mit den Definitionen von kreativen Prozessen, sinnlicher Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit. Er erläutert psychotherapeutische Teilaspekte, die mit der Arbeit mit Kindern aus Alkoholikerfamilien relevant sind, wie z. B. das Selbstbild, Ich-Strukturen, Ich-Kraft und Beziehungen. Der Teil untersucht kunsttherapeutische Ansätze wie Gruppenarbeit, Märchenarbeit nach Udo Baer und „Begleitetes Malen“ nach Bettina Egger und präsentiert methodische Ansätze wie Arbeiten mit Ton, gemalte Gruppenbilder und den „Therapeutischen Sandkasten“ nach Udo Baer. Der Teil zeigt auf, wie diese Methoden die sinnliche Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit der Kinder fördern können.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Arbeit sind: Alkoholabhängigkeit, Kinder aus Alkoholikerfamilien, kreative Prozesse, sozialpädagogische Methoden, sinnliche Wahrnehmung, Handlungsfähigkeit, Kunsttherapie, Familientherapie, Gruppenarbeit, Märchenarbeit, „Begleitetes Malen“, „Therapeutischer Sandkasten“, Selbstbild, Ich-Strukturen, Ich-Kraft, Beziehungen, Familienstrukturen, Familiendynamik.
- Arbeit zitieren
- Dipl. Sozialpädagogin Karin Frieling (Autor:in), 2007, Kreative Prozesse als sozialpädagogische Methoden, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83088