Gefühle tragen einen doppelten Sinn. Als persönliche Erfahrungen formen sie einen Teil unserer individuellen Identität, zugleich binden sie uns aneinander und schaffen so eine existenzielle Voraussetzung für Gesellschaft. Gestützt auf Georg Simmel, einen Pionier der Emotionssoziologie, wird dieser Text sich vor allem mit der letztgenannten Funktion von Gefühlen auseinandersetzen. Dazu soll der emotionale Mikrokosmos eines besonderen Strukturtypus sozialer Beziehungen ausgeleuchtet werden: die Liebesbeziehung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Emotionen
- Soziale Wirkung von Emotionen
- Form der Weltaneignung
- Bindemittel der Gesellschaft
- Soziale Ursachen von Emotionen
- Die Rolle der Zweizahl
- Emotionen in Liebesbeziehungen
- Die Liebe
- Die Treue
- Das Taktgefühl
- Die Eifersucht
- Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Rolle von Emotionen in sozialen Beziehungen, insbesondere in Liebesbeziehungen, im Kontext der Soziologie Georg Simmels. Die Arbeit untersucht die soziale Wirkung und die sozialen Ursachen von Emotionen, wobei insbesondere die Bedeutung der Zweizahl als Grundlage sozialer Interaktion hervorgehoben wird.
- Die soziale Wirkung von Emotionen als Form der Weltaneignung und als Bindemittel der Gesellschaft
- Die sozialen Ursachen von Emotionen, am Beispiel der Dankbarkeit
- Die Bedeutung der Zweizahl für das Verständnis sozialer Interaktionen und die Rolle von Emotionen in Liebesbeziehungen
- Die spezifischen Emotionen Liebe, Treue, Taktgefühl und Eifersucht im Kontext von Liebesbeziehungen
- Die Kritik an Simmels Sichtweise auf Emotionen und die Relevanz seiner Erkenntnisse für die heutige Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor und setzt sie in den Kontext der modernen Soziologie. Sie beleuchtet die Bedeutung von Emotionen im Zeitalter der Geldwirtschaft und der damit verbundenen Versachlichung zwischenmenschlicher Beziehungen.
Das zweite Kapitel untersucht die soziale Wirkung von Emotionen, indem es diese als Form der Weltaneignung und als Bindemittel der Gesellschaft begreift. Die sozialen Ursachen von Emotionen werden am Beispiel der Dankbarkeit erläutert, wobei die Interdependenz zwischen Individuum und Gesellschaft hervorgehoben wird.
Im dritten Kapitel wird die Rolle der Zweizahl für das Verständnis sozialer Interaktionen und die Bedeutung von Emotionen in Liebesbeziehungen beleuchtet. Simmels Analyse der „mikroskopisch-molekularen Vorgänge“ zwischen zwei Menschen wird als Grundlage für die Untersuchung von Liebesbeziehungen herangezogen.
Das vierte Kapitel widmet sich den Emotionen in Liebesbeziehungen und analysiert die spezifischen Emotionen Liebe, Treue, Taktgefühl und Eifersucht im Kontext der dyadischen Interaktion. Es werden die sozialen Normen und Erwartungen, die mit diesen Emotionen verbunden sind, untersucht und ihre Auswirkungen auf die Beziehung der beiden Partner analysiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Emotionen, Liebesbeziehungen, soziale Interaktion, Georg Simmel, Zweizahl, Weltaneignung, Bindemittel, Dankbarkeit, Liebe, Treue, Taktgefühl, Eifersucht, Modernisierung und Versachlichung.
- Arbeit zitieren
- Christoph Urwyler (Autor:in), 2004, Georg Simmel - Über Emotionen in Liebesbeziehungen: Darstellung und Kritik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83165