Einleitung:
In der vorliegenden Arbeit geht es um den Status der pastoralen Welt und die Inszenierungsfunktion der Bukolik von der Antike bis in die Renaissance. Grundlage für die Ausführungen ist die Trias, bestehend aus Fiktivem, Realem und Imaginärem, von Wolfgang Iser.1 Iser entwickelt diese spezifische Theorie im Rahmen einer allgemeinen Theorie über Fiktionalität, auf die ebenfalls kurz eingegangen wird. Der theoretischen Grundlagenschaffung folgt die praktische Übertragung der Trias auf die arkadische Welt. Es wird untersucht, wie die pastorale Welt als Zwischenwelt zwischen Realität und Idealvorstellung fungiert. Im Folgenden wird konkret auf die gesellschaftliche und historische Situierung der arkadischen Welt in La Diana von Montemayor eingegangen. Im Mittelpunkt der Interpretation soll das Spannungsfeld zwischen historisch-sozialer Wirklichkeit und poetisch-abstrakter Idealvorstellung des Autors stehen. Anhand einzelner Figuren und im Roman vorkommende Indikatoren werden die Berührungspunkte mit der gesellschaftlichen Realität näher erläutert. Die `fuente` als Ort im Spannungsfeld zwischen Realität und Idealvorstellung im locus amoenus der Hirten und dessen Grundfunktion als Begegnungs- und Erinnerungsort werden des weiteren genauer beleuchtet. Abgerundet wird diese Arbeit durch die Bezugnahme auf die Inszenierungsfunktion der Bukolik. Zunächst werden die antiken Vorbilder Theokrit und Vergil im Vordergrund stehen und schließlich die Doppelung des Liebesleides in Vers und Prosa in Montemayors La Diana beschrieben.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Trias von Wolfgang Iser
- Übertragung der Trias auf die arkadische Welt
- Arkadien als Zwischenwelt
- Hauptteil
- Der locus amoenus in La Diana
- „Fuente\" als Begegnungs- und Gedächtnisort
- Soziale und historische Realität in La Diana
- Inszenierungsfunktion der Bukolik bei Theokrit und Vergil
- Die Inszenierungen in Montemayors La Diana
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Status der pastoralen Welt und der Inszenierungsfunktion der Bukolik, beginnend von der Antike bis hin zur Renaissance. Im Fokus steht die Trias von Wolfgang Iser, bestehend aus Fiktivem, Realem und Imaginärem. Durch die Anwendung dieser Theorie auf die arkadische Welt wird untersucht, wie die pastorale Welt als Zwischenwelt zwischen Realität und Idealvorstellung funktioniert.
- Die Anwendung von Isers Trias auf die pastorale Welt
- Der locus amoenus als Zwischenwelt zwischen Realität und Ideal
- Die soziale und historische Situierung der arkadischen Welt in Montemayors La Diana
- Die Inszenierungsfunktion der Bukolik bei Theokrit und Vergil
- Die Inszenierungen in Montemayors La Diana
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und erläutert die theoretische Grundlage, die auf Isers Trias basiert. Die Übertragung der Trias auf die arkadische Welt wird vorgestellt, um den Status der pastoralen Welt als Zwischenwelt zwischen Realität und Idealvorstellung zu verdeutlichen.
Der Hauptteil fokussiert auf die Analyse von Montemayors La Diana. Es werden der locus amoenus, die „fuente“ als Begegnungs- und Gedächtnisort, sowie die soziale und historische Realität in La Diana untersucht. Dabei steht das Spannungsfeld zwischen historisch-sozialer Wirklichkeit und poetisch-abstrakter Idealvorstellung im Mittelpunkt.
Darüber hinaus wird die Inszenierungsfunktion der Bukolik anhand der antiken Vorbilder Theokrit und Vergil sowie in Montemayors La Diana beleuchtet. Die Arbeit untersucht, wie die Liebesleid in Vers und Prosa in Montemayors Werk inszeniert wird.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themen Bukolik, pastorale Welt, Inszenierungsfunktion, Trias von Wolfgang Iser, La Diana von Montemayor, locus amoenus, „fuente“ als Begegnungs- und Gedächtnisort, soziale und historische Realität, antike Vorbilder (Theokrit und Vergil) und die Doppelung des Liebesleides in Vers und Prosa.
- Quote paper
- Sebastian Braun (Author), 2007, Der Status der pastoralen Welt und die Inszenierungsfunktion der Bukolik, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83298