Kirchen sind Orte der Versammlung christlicher Gemeinde. Städte und Dörfer werden geprägt von den sich seit Jahrhunderten zum Himmel streckenden Türmen ihrer Kirchen. Gehen diese Symbole verloren, fehlt ein wichtiges Zeugnis der Geschichte. Das Gedenken an diesen Orten gilt es für die Nachwelt zu bewahren.
Kirchen sind äußeres Abbild innerer Handlung. Allein die Form erhebt einen Bau nicht zur besonders ausgezeichneten, sakral genannten Stätte. Erst durch die stattfindende Handlung bildet sich sakraler Raum.
An der Bernauer Straße in Berlin-Mitte liegt die heutige Versöhnungskapelle. Nach den Plänen der Architekten Peter Sassenroth und Rudolf Reitermann entstanden, zeichnet sich der kleine Bau durch präzise Schlichtheit aus. Massiver Stampflehm im Inneren ist verbunden mit Holz im Äußeren. Seit dem Jahr 2000 lädt sie ein zu Gottesdienst und Gedenken, zu Gebet und Andacht. Zugleich mahnt sie den Verlust der alten Versöhnungskirche, die einst am Ort der heutigen Kapelle gestanden hatte.
1985, nur vier Jahre vor dem Fall der Mauer, musste die Versöhnungskirche der funktionalen Optimierung der Grenze weichen und wurde gesprengt. Der in die Höhe ragende Turm der Kirche war gefallen und mit ihm ein Teil der Geschichte. Zugleich wurde der Standort der Versöhnungskirche an der Bernauer Straße zu einem Zeugnis der jüngsten deutschen Geschichte.
Versöhnung sei im Neubau manifest geworden und rufe auf zur Versöhnung zwischen den Menschen.
Der vorliegende Text fragt nach dem Verhältnis kirchlicher Lehre und profanen Alltags heute und in Zukunft und untersucht exemplarisch die auferlegte Prägung der Geschichte für unserer Gegenwart.
Inhaltsverzeichnis
- Versöhnung
- Der Beginn von Versöhnung
- Die Trennung der Gemeinde
- Die neue Versöhnung
- Der Wunsch der Gemeinde
- Das Sakrale
- Raum der Einkehr
- Der Weg zum neuen Haus
- Weg und Raum der Kapelle
- Das neue Haus der Gemeinde
- Ästhetik und innerer Gehalt
- Form als Botschaft
- Gedenken und Sakralität
- Der Ort des Gedenkens
- Eine Zukunft für Versöhnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text zeichnet die Geschichte der Versöhnungsgemeinde in Berlin-Mitte nach, von ihrer Gründung im 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Er schildert die Entwicklung der Gemeinde im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Ereignisse des 20. Jahrhunderts und beleuchtet insbesondere die Auswirkungen der deutschen Teilung und des Mauerfalls.
- Die Geschichte der Versöhnungsgemeinde im Kontext der Berliner Geschichte
- Die Rolle der Kirche als Ort der Gemeinschaft und des Gedenkens
- Die Bedeutung von Architektur und Baukunst für die Identität einer Gemeinde
- Die Herausforderungen und Chancen der Versöhnung nach der deutschen Teilung
- Der Anspruch der Gemeinde auf soziale und politische Verantwortung
Zusammenfassung der Kapitel
- Versöhnung: Der Text beginnt mit einer allgemeinen Einführung in die Bedeutung von Kirchen als Orte der Versammlung und des Gedenkens. Es wird betont, dass Kirchen mehr als nur Gebäude sind, sondern durch die in ihnen stattfindenden Handlungen sakralen Raum bilden.
- Der Beginn von Versöhnung: Dieses Kapitel erzählt von der Gründung der Versöhnungsgemeinde im Jahr 1894 und ihrer Entwicklung im 19. und frühen 20. Jahrhundert. Es werden die architektonischen Besonderheiten der ursprünglichen Versöhnungskirche und die soziale Arbeit der Gemeinde in dieser Zeit beschrieben.
- Die Trennung der Gemeinde: Dieses Kapitel schildert die Folgen der deutschen Teilung für die Versöhnungsgemeinde. Die Kirche wurde durch den Bau der Mauer zum Symbol der Unmenschlichkeit und der Trennung. Die Gemeinde konnte sich nicht mehr in ihrem Haus versammeln und war gezwungen, ihren Alltag neu zu gestalten.
- Die neue Versöhnung: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der Versöhnungsgemeinde nach dem Fall der Mauer. Die Gemeinde hat sich neu aufgestellt und versucht, aus den Erfahrungen der Vergangenheit zu lernen. Der Bau der neuen Versöhnungskapelle ist Ausdruck dieses Neubeginns und ein Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung.
- Der Wunsch der Gemeinde: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der neuen Versöhnungskapelle als Ort des Gedenkens und der Begegnung. Es wird betont, dass die Kapelle eine Botschaft der Versöhnung und der Toleranz an alle Menschen richtet.
- Das Sakrale: Dieses Kapitel befasst sich mit der architektonischen Gestaltung der neuen Versöhnungskapelle und ihrer Bedeutung für die Gemeinde. Die Kapelle ist als ein Ort der Stille und der Einkehr konzipiert, in dem Menschen Trost und Hoffnung finden können.
- Raum der Einkehr: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der Versöhnungskapelle als Raum des Gedenkens an die Vergangenheit. Die Kapelle ist ein Ort, an dem Menschen sich an die Geschichte der Gemeinde erinnern und zugleich Hoffnung für die Zukunft schöpfen können.
- Der Weg zum neuen Haus: Dieses Kapitel beschreibt den Prozess des Bauens der neuen Versöhnungskapelle. Es wird die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Architekten hervorgehoben.
- Weg und Raum der Kapelle: Dieses Kapitel beschreibt die architektonischen Besonderheiten der neuen Versöhnungskapelle und deren Symbolkraft. Die Kapelle ist ein Ort der Begegnung, der Geborgenheit und der Hoffnung.
- Das neue Haus der Gemeinde: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der neuen Versöhnungskapelle für die Gemeinde. Die Kapelle ist ein Ort des Zusammenkommens und der gemeinsamen Suche nach neuen Wegen.
- Ästhetik und innerer Gehalt: Dieses Kapitel beleuchtet die enge Verbindung von Form und Botschaft in der Architektur der neuen Versöhnungskapelle. Die Kapelle ist ein Ausdruck des Glaubens und der Hoffnung der Gemeinde.
- Form als Botschaft: Dieses Kapitel beschreibt die architektonische Gestaltung der neuen Versöhnungskapelle als ein Ausdruck der christlichen Botschaft. Die Kapelle ist ein Ort des Friedens und der Versöhnung.
- Gedenken und Sakralität: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der neuen Versöhnungskapelle als Ort des Gedenkens an die Geschichte der Gemeinde. Die Kapelle ist ein Ort, an dem Menschen sich an die Vergangenheit erinnern und gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft schöpfen können.
- Der Ort des Gedenkens: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der Versöhnungskapelle als Ort des Gedenkens an die Opfer der deutschen Teilung. Die Kapelle ist ein Ort, an dem Menschen sich an die Geschichte erinnern und gleichzeitig Hoffnung für die Zukunft schöpfen können.
- Eine Zukunft für Versöhnung: Dieses Kapitel beschreibt die Bedeutung der Versöhnungsgemeinde als Ort der Hoffnung und der Versöhnung in der Zukunft. Die Gemeinde möchte ein Ort der Begegnung und der gemeinsamen Suche nach Lösungen für die Herausforderungen der Gegenwart sein.
Schlüsselwörter
Die Versöhnungskapelle in Berlin-Mitte, Versöhnungsgemeinde, deutsche Teilung, Berliner Mauer, Geschichte, Architektur, Sakralraum, Erinnerungskultur, Versöhnung, Hoffnung, Zukunft
- Arbeit zitieren
- Gerrit Wegener (Autor:in), 2007, Die Versöhnungskapelle in Berlin-Mitte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/83472