1. Deutsche Einzelhandelsformate – ein Exportschlager?
1.1 Einführung
Der Hard-Discounter1 Aldi genießt bei den Deutschen offenbar mehr Vertrauen als der Papst.2 Bei einer Umfrage von TNS Infratest antworteten auf die Frage „Welchen der folgenden Einrichtungen oder Persönlichkeiten vertrauen Sie?“ 46 Prozent der Befragten mit „Aldi“. Papst Benedikt XVI erreichte nur 45 Prozent3. Aldis Werdegang gilt als deutsche Erfolgsgeschichte, ist aber nur eines von vielen erfolgreichen Einzelhandelsformaten „Made in Germany“. Was macht das Erfolgsrezept aus, und vor allem wie lässt sich eine Einzelhandelsidee, die in Deutschland erfolgreich ist, auch im Ausland durchsetzen. Welches Einzelhandelsformat ist für welche Nische am besten geeignet? Wie soll der Markteintritt bewerkstelligt werden? Muss das bewährte Konzept im Ausland den Gepflogenheiten, der Rechtslage, dem Einkaufsverhalten oder anderen Rahmenbedingungen angepasst werden?
1.2 Gang der Untersuchung
Vor einem möglichen Markteintritt in einen neuen Ländermarkt ist die Suche nach der richtigen Marktnische für einen Erfolg eines im Inland längst bewährten Einzelhandelsformats unerlässlich. Marktnischen oder neue Konzepte sind vielfältig. Abschnitt 2.1 beschäftigt sich mit der Gap-Analyse als einer theoretischen Methode zur Aufdeckung einer möglichen Marktlücke in einem Auslandsmarkt. In Abschnitt 2.2 wird die Existenz und Akzeptanz von Low-Service-Angeboten bzw. Hard-Discountern wie zum Beispiel Lidl oder Aldi in Großbritannien und den USA betrachtet. In einigen Ländern war dieses Format noch vor weniger als 15 Jahren vollkommen unbekannt. Die Betrachtung dieses Segments zielt auf eine heute bereits größtenteils geschlossene Nische ab. Dabei ist zu bedenken, dass die Anzahl möglicher Markt-Nischen schier unbegrenzt ist, und dass es sich nur um ein Beispiel handelt. Im darauf folgenden dritten Abschnitt wird für mögliche Nischen nach dem passenden deutschen Anbieter gesucht. Es wird zum einen der Hard-Discounter Aldi betrachtet und zum anderen die erst seit wenigen Jahren auf dem Markt präsente Einrichtungskette „Butlers“ vorgestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Deutsche Einzelhandelsformate – ein Exportschlager?
- Einführung
- Gang der Untersuchung
- Analyse von Marktlücken / - nischen im internationalen Einzelhandel
- Theoretische Ansätze zur Analyse einer Marktlücke
- Low-Service Angebote mit großem Handelsmarkenanteil - USA vs. UK
- Nationale Einzelhandelsformate mit internationaler Perspektive - ein Überblick
- Hard-Discounter mit schmalem Angebot
- Spezialisierte Einzelhändler mit schmaler Palette – Butlers bedient eine Nische
- Möglichkeiten des Markteintritts in Auslandsmärkten
- Franchising
- Joint Ventures
- Beispiele für Auslandsengagements deutscher Einzelhandelsunternehmen
- Aldis Markteintritt in der Schweiz - Anpassung eines bewährten Konzeptes
- „Butlers“ – ein innovatives Einzelhandels-Konzept soll neue Märkte erobern
- Fazit - Chancen und Risiken nationaler Formate in Auslandsmärkten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die Chancen und Risiken von deutschen Einzelhandelsformaten auf dem internationalen Markt. Ziel ist es, die Vorgehensweise bei der Suche nach neuen, vermarktbaren Formaten in Auslandsmärkten zu erläutern. Dabei werden theoretische Ansätze zur Analyse von Marktlücken, erfolgreiche Beispiele aus der Praxis sowie die Möglichkeiten des Markteintritts im Vordergrund stehen.
- Analyse von Marktlücken im internationalen Einzelhandel
- Erfolgreiche Beispiele für den Markteintritt deutscher Einzelhandelsunternehmen
- Möglichkeiten des Markteintritts in Auslandsmärkte (Franchising, Joint Ventures)
- Anpassung von Einzelhandelsformaten an die spezifischen Bedürfnisse des ausländischen Marktes
- Chancen und Risiken nationaler Formate in Auslandsmärkten
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Relevanz des Themas und den Gang der Untersuchung darstellt. Im zweiten Kapitel wird die Gap-Analyse als ein theoretischer Ansatz zur Analyse von Marktlücken vorgestellt und anhand des Beispiels der Low-Service Angebote mit großem Handelsmarkenanteil in den USA und Großbritannien näher beleuchtet. Im dritten Kapitel werden nationale Einzelhandelsformate mit internationaler Perspektive betrachtet, insbesondere der Hard-Discounter Aldi und die Einrichtungskette Butlers. Das vierte Kapitel beleuchtet die Möglichkeiten des Markteintritts in Auslandsmärkte, wobei Franchising und Joint Ventures als Alternativen aufgezeigt werden. Im fünften Kapitel werden anhand der Beispiele Aldi und Butlers konkrete Auslandsengagements deutscher Einzelhandelsunternehmen vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Seminararbeit befasst sich mit den Themen Internationalisierung, Einzelhandel, Markteintritt, Marktlückenanalyse, Hard-Discounter, Franchising, Joint Ventures, Gap-Analyse, Low-Service-Angebote, Handelsmarken, nationale und internationale Einzelhandelsformate.
- Arbeit zitieren
- Thorsten Breitkopf (Autor:in), 2007, Die Suche nach neuen international vermarktbaren Einzelhandelsformaten in Auslandsmärkten. Vorgehensweise, Beispiele, Vermarktung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84418