Schon die Tatsache, dass dieser Artikel mehr als zehn Jahre zurückliegt, zeigt, wie lange sich Politik, Öffentlichkeit und Wirtschaft bereits mit dem Projekt S21 beschäftigen. Erste Vorschläge für dieses Projekt stammen bereits aus den 1980er Jahren. Damals brachte der Verkehrswissenschaftler Prof. Gerhard Heimerl den Bau einer Schnellbahntrasse von Stuttgart nach Ulm ins Gespräch, um die berühmte und berüchtigte Geißlinger Steige zu umgehen. Dazu passend sollte in Stuttgart ein unterirdischer Bahnhof gebaut werden um einen Durchgangsverkehr für den IC von Mannheim und Karlsruhe zu ermöglichen. Dieses Projekt, das als „Heimerl-Trasse“ bekannt wurde bildet den Grundstock für S21.
1994 kam das Vorhaben wieder in die Schlagzeilen, jetzt vorrangig mit dem Tiefbahnhof in Stuttgart. Erste Modell und Pläne für die Umsetzung und die Neugestaltung der Stadt und der freiwerdenden Flächen entstanden. Allerdings taten sich immer wieder neue Probleme, zumeinst in der Finanzierung auf, welche eine Realisierung bis heute unmöglich machten. Allerdings steht heute nun fest: Stuttgart 21 wird gebaut. Am 19. Juli 2007 einigten sich die DB, die LHS, das BWL und der Bund auf die Finanzierung. Schon 2009 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden, bis 2019 wollen die Planer den Durchgangsbahnhof und die anderen Bahnanlangen realisiert haben.
Nun sollen in dieser Arbeit aber weder die Entwicklung dieses Bauvorhabens noch die Umsetzung desselben dargestellt werden. Im Hinblick auf die aktuelle Debatte über den Klimaschutz und die steigende Umweltproblematik soll hier S21 auf seine Nachhaltigkeit hin untersucht werden. Dabei wird die Nachhaltigkeit der Region, und der LHS im Vordergrund stehen. Im Bezug auf das Projekt S21 heißt dies, eine Untersuchung der Nachhaltigkeit des Tiefbahnhofes in Mitten der Stadt. Ausgewählte Indikatoren der Nachhaltigkeit, vor allem solche des Erhalts der Umwelt, der Wasserqualität und des Klimas sollen dabei untersucht und auf mögliche, durch den Bau von S21 zu erwartende, Veränderungen analysiert werden. Besonderen Stellenwert erhalten dabei das Klima im Talkessel, Zu- und Abluftströme, die Trinkwasserver-sorgung, sowie die in Stuttgart vorkommenden Mineral- und Heilwasserquellen. Aber auch andere Umweltaspekte sollen berücksichtigt werden. Dem Analyseteil vorangehen werden daher die nötigen theoretischen Vorklärungen und Definitionen, sowie ein historischer Teil.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die nachhaltige Region
- 3. Der Stuttgarter Hauptbahnhof
- 3.1 Geschichte des Stuttgarter Hauptbahnhofes
- 3.2 Planung und Entwicklung von Stuttgart 21
- 3.3 Der neue Stuttgarter Tiefbahnhof
- 4. Theoretische Vorklärungen
- 4.1 Gesetzliche Grundlagen
- 4.2 Nachhaltige Entwicklung
- 4.3 Region, Kommune und kommunale Entwicklung
- 5. Zwischenfazit
- 6. Zu berücksichtigende Aspekte der Nachhaltigkeit bei S21
- 6.2 Bauflächenmanagement
- 6.3 Der neue Tiefbahnhof
- 6.4 Bebauung freiwerdenden Flächen
- 6.5 Frischluftversorgung und Kaltluftströmungen
- 6.7 Schutz heimischer Flora und Fauna
- 6.8 Erhalt des Grundwasserspiegels
- 6.9 Schutz der Mineral- und Heilquellen
- 7. Umsetzungsmöglichkeiten nachhaltiger Aspekte
- 7.1 Nachhaltiges Bauflächenmanagement
- 7.2 Die Nachhaltigkeit des neuen Tiefbahnhofes
- 7.3 Nachhaltiges Bauen auf freiwerdenden Flächen
- 7.4 Frischluftversorgung und Kaltluftströmung
- 7.5 Nachhaltiger Schutz heimischer Flora und Fauna
- 7.6 Erhalt des Grundwasserspiegels
- 7.7 Nachhaltiger Schutz der Mineral- und Heilquellen
- 8. Kritik am Projekt „Stuttgart 21“
- 9. Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Projekt "Stuttgart 21" und untersucht dessen Nachhaltigkeit im Kontext der städtischen Entwicklung. Sie analysiert die Auswirkungen des Projekts auf die Region und die Kommune Stuttgart im Hinblick auf verschiedene Aspekte der nachhaltigen Entwicklung.
- Nachhaltige Entwicklung im Kontext von Infrastrukturprojekten
- Analyse der Auswirkungen von Stuttgart 21 auf die Stadtentwicklung
- Bewertung der Nachhaltigkeit des Projekts in Bezug auf verschiedene Faktoren, wie z.B. Ressourcenverbrauch, Umweltschutz und soziale Auswirkungen
- Kritik und Debatte um das Projekt Stuttgart 21
- Mögliche Umsetzungsmöglichkeiten nachhaltiger Aspekte bei Stuttgart 21
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über das Projekt "Stuttgart 21" und seine Geschichte. Sie erläutert die Entstehung des Projekts und die aktuellen Planungen. Kapitel 2 behandelt die Bedeutung der nachhaltigen Entwicklung in der Region Stuttgart. Es werden die ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen der Region im Kontext der nachhaltigen Entwicklung beleuchtet. In Kapitel 3 wird der Stuttgarter Hauptbahnhof und seine Geschichte vorgestellt. Es werden die Planungen und die Entwicklung des Projekts Stuttgart 21 sowie die Gestaltung des neuen Tiefbahnhofs näher betrachtet. In Kapitel 4 werden die theoretischen Grundlagen der nachhaltigen Entwicklung erläutert, insbesondere die gesetzlichen Grundlagen und die Bedeutung der Region, Kommune und kommunalen Entwicklung. Das Zwischenfazit fasst die bisher dargestellten Aspekte zusammen und führt in die Betrachtung der Nachhaltigkeit von Stuttgart 21 ein. Kapitel 6 analysiert die wichtigsten Aspekte der Nachhaltigkeit im Kontext des Projekts, wie z.B. das Bauflächenmanagement, die Auswirkungen auf den neuen Tiefbahnhof, die Bebauung freiwerdender Flächen und die Frischluftversorgung. In Kapitel 7 werden verschiedene Umsetzungsmöglichkeiten nachhaltiger Aspekte vorgestellt und diskutiert. Kapitel 8 behandelt die Kritik am Projekt "Stuttgart 21" und die Debatte über seine Nachhaltigkeit.
Schlüsselwörter
Stuttgart 21, Nachhaltigkeit, Stadtentwicklung, Verkehrsinfrastruktur, Umweltschutz, Ressourcenverbrauch, soziale Auswirkungen, Kritik, Debatte, Umsetzungsmöglichkeiten.
- Quote paper
- Florian Huber (Author), 2007, "Stuttgart 21". Studien zur Nachhaltigkeit des neuen Durchgangsbahnhofs in Stuttgart, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/84671