Seit jeher haben die Menschen Vorstellungen von einer bestimmten Gesellschaft. Ob es dabei um politische Utopien geht oder um den Wunsch nach einer Gesellschaft, in der bestimmte moralische oder religiöse Werte vorherrschen: Die Menschen fragen sich immer, was noch möglich ist, streben nach einer besseren, höheren Form des Zusammenlebens. Nicht zuletzt der Zusammenbruch des Sozialismus in den Ostblockstaaten hat dies gezeigt. Laut Max Scheler unterscheiden wir uns von den Tieren durch die Fähigkeit, uns außerhalb der Realität, des Gegebenen, etwas vorstellen und anstreben zu können.
Ganz aktuell in dieser Woche beim G8-Gipfel in Heiligendamm werden Themen rund um Globalisierung und die sich daraus ergebenden Ungleichheiten diskutiert - Themen, die uns immer mehr beschäftigen. Um zu Lösungen zu gelangen, müssen die Nationen zusammenarbeiten. Jedoch fängt im Kleinen bekanntlich alles an. Nicht nur Staaten sind gefragt, sondern vor allem der einzelne Bürger. Eine ganz entscheidende Rolle spielen Gruppeninitiativen und das Engagement Einzelner; beides trägt dazu bei, um anderen Menschen zu helfen, kulturelle Einrichtungen zu fördern und zu pflegen oder Interessen zu vertreten. Diese Initiativen, die den 3. Sektor ausmachen, sind Teil der Idee von einer „Bürgergesellschaft“ oder „Zivilgesellschaft“, einer Gesellschaftsform, die sich durch sittliche Werte auszeichnet und die Entwicklung politisch-gesellschaftlicher Ordnungen zum Ziel hat. Sie will Antworten auf aktuelle Herausforderungen der Globalisierung mit den sich verändernden Arbeitswirklichkeiten finden und die sich immer mehr verschärfenden sozialen und ökonomischen Ungleichheiten verringern.
Besonders in den letzten Jahren wurde der Dritte Sektor verstärkt in Zusammenhang mit dem Konzept der Zivilgesellschaft gebracht. Was genau darunter zu verstehen ist und wo man den 3. Sektor verorten kann, soll im Folgenden besprochen werden. Außerdem soll eine Organisation bürgergesellschaftlichen Handelns näher beleuchtet und kritisch hinterfragt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Die Geschichte des Begriffs Bürgergesellschaft/Zivilgesellschaft
- Das Konzept der Bürgergesellschaft
- Der 3. Sektor als zentraler Akteur in der Bürgergesellschaft
- Stiftungen - nur auf das Gemeinwohl gerichtet?
- Schluss
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Bedeutung der Bürgergesellschaft und die Rolle des Dritten Sektors darin. Sie beleuchtet die Geschichte des Begriffs "Bürgergesellschaft/Zivilgesellschaft" und analysiert das Konzept der Bürgergesellschaft im Kontext der modernen Gesellschaft.
- Entwicklung und Bedeutung des Begriffs "Bürgergesellschaft/Zivilgesellschaft"
- Der Dritte Sektor als wesentlicher Bestandteil der Bürgergesellschaft
- Funktionen und Herausforderungen des Dritten Sektors
- Die Rolle von Stiftungen in der Bürgergesellschaft
- Beziehung zwischen Bürgergesellschaft, Staat und Markt
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet die Bedeutung der Bürgergesellschaft im Kontext der modernen Gesellschaft. Sie stellt die Frage nach der Rolle des Dritten Sektors in diesem Zusammenhang.
Im Hauptteil wird zunächst die Geschichte des Begriffs "Bürgergesellschaft/Zivilgesellschaft" beleuchtet und die verschiedenen Bedeutungen und Betrachtungsweisen im Laufe der Zeit aufgezeigt. Anschließend wird das Konzept der Bürgergesellschaft näher betrachtet und die Rolle des Dritten Sektors in diesem Zusammenhang analysiert. Der Fokus liegt dabei auf den Funktionen und Herausforderungen des Dritten Sektors sowie auf der Frage, wie Stiftungen zum Gemeinwohl beitragen können.
Schlüsselwörter
Bürgergesellschaft, Zivilgesellschaft, Dritter Sektor, Stiftungen, Gemeinwohl, Engagement, Selbstorganisation, Demokratie, Globalisierung, soziale Ungleichheit, Staat, Markt.
- Quote paper
- Uta Beckhäuser (Author), 2007, Was versteht man unter Zivil- bzw. Bürgergesellschaft und welche Rolle kommt dem „Dritten Sektor“ dabei zu?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85704