In dieser Arbeit beschäftige ich mich mit dem Mindestlohn und seinen Auswirkungen auf die Beschäftigung.
Unter einem gesetzlichen Mindestlohn wird im Allgemeinen verstanden, dass es einen Lohn pro Stunde oder aber auch pro Monat gibt, der gesetzlich vorgeschrieben jedem Arbeitnehmer mindestens gezahlt werden muss. Die Einführung eines Mindestlohns steht seit einiger Zeit im öffentlichen Fokus, da einige Politiker sich erhoffen, dadurch die Lohnsituation für gering qualifizierte Arbeitskräfte, im Niedriglohnsektor, zu verbessern und sie davor zu bewahren, trotz Arbeit in Armut zu leben. Nach Definition der OECD beginnt der Niedriglohnsektor unterhalb eines Lohnes von zwei Dritteln des Durchschnittslohns. „Working Poor“, wie man diese Situation im englischsprachigen Raum nennt, ist ein Phänomen, was auch in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Wer in der öffentlichen Diskussion eine Position bezieht, die Pro-Mindestlohn ist, der kann nicht umhin, seine Absicht zu bekunden mit Hilfe des gesetzlichen Mindestlohns diesen Trend zu stoppen. Die Befürworter des Mindestlohns verweisen an dieser Stelle auch immer darauf, dass in fast allen anderen europäischen Staaten gesetzliche Mindestlöhne existieren. „Wir wollen Löhne, die das eigene Auskommen sichern. Jeder muss von seiner Hände Arbeit auch leben können. Deshalb braucht Deutschland einen gesetzlichen Mindestlohn.“, so steht es mittlerweile schon fest im SPD Parteiprogramm verankert.
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Um die Wirkungsweise eines Mindestlohns zu erklären werde ich zunächst verschiedene theoretische Modelle vorstellen und erklären, wie ein Mindestlohn jeweils auf die Beschäftigung wirken könnte. Im nächsten Abschnitt werden die Erfahrungen mit Mindestlöhnen, die im Ausland bereits gemacht wurden betrachtet und die empirische Relevanz der Mindestlöhne für die Arbeitsmärkte und deren Entwicklung beurteilt. Darauf folgend werden mögliche Erscheinungsbilder und Alternativen des Mindestlohns in Deutschland mit ihren Chancen und Risiken aufgezeigt.
Abschließend wird ein Fazit des Mindestlohns als arbeitsmarktpolitische Maßnahme gezogen. Die zuvor gewonnen Erkenntnisse werden hier abschließend aufgearbeitet und mögliche Implikationen abgeleitet
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Theoretische Erklärung
- Einfaches neoklassisches Arbeitsmarktmodell
- Keynesianisches Arbeitsmarktmodell
- Monopson auf dem Arbeitsmarkt
- Traditioneller monopsonistischer Ansatz
- Alternative Erklärungen für monopsonistische Strukturen
- Beobachtungen im Ausland
- Beobachtungen in den USA
- Großbritanniens Erfahrungen
- Betrachtungen in Frankreich
- Mögliche Ausgestaltung in Deutschland
- Prognosen
- Pro Mindestlohn
- Contra Mindestlohn
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen eines Mindestlohns auf die Beschäftigung. Es wird sowohl die theoretische Grundlage als auch die empirische Relevanz des Mindestlohns analysiert. Die Arbeit analysiert die Auswirkungen des Mindestlohns auf den Arbeitsmarkt, indem verschiedene theoretische Modelle vorgestellt und mit den Erfahrungen anderer Länder verglichen werden. Darüber hinaus werden mögliche Auswirkungen eines Mindestlohns in Deutschland betrachtet und die Argumente der Befürworter und Gegner des Mindestlohns dargestellt.
- Theoretische Auswirkungen eines Mindestlohns auf die Beschäftigung
- Empirische Erkenntnisse zum Einfluss von Mindestlöhnen in anderen Ländern
- Mögliche Auswirkungen eines Mindestlohns auf den deutschen Arbeitsmarkt
- Argumente für und gegen die Einführung eines Mindestlohns in Deutschland
- Abschätzung der potenziellen Folgen eines Mindestlohns für die deutsche Wirtschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel liefert eine allgemeine Einleitung zum Thema Mindestlohn und beleuchtet die Debatte um dessen Einführung in Deutschland. Kapitel 2 analysiert die theoretischen Auswirkungen eines Mindestlohns auf den Arbeitsmarkt, indem verschiedene Modelle vorgestellt werden, die unterschiedliche Auswirkungen auf die Beschäftigung vorhersagen. Im dritten Kapitel werden die Erfahrungen mit Mindestlöhnen in anderen Ländern beleuchtet, um die empirische Relevanz der theoretischen Modelle zu überprüfen. Kapitel 4 geht auf die möglichen Folgen eines Mindestlohns für den deutschen Arbeitsmarkt ein und beleuchtet die Chancen und Risiken einer solchen Maßnahme. Kapitel 5 diskutiert verschiedene Prognosen und Szenarien hinsichtlich der Auswirkungen eines Mindestlohns auf die deutsche Wirtschaft. Das sechste und letzte Kapitel fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zieht Schlussfolgerungen hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen eines Mindestlohns auf den Arbeitsmarkt.
Schlüsselwörter
Mindestlohn, Beschäftigung, Arbeitsmarkt, Arbeitsmarktpolitik, theoretische Modelle, empirische Studien, Niedriglohnsektor, Arbeitslosigkeit, Deutschland, Wirtschaft, Lohnfindung, Tariflohn, Einkommensungleichheit, soziale Gerechtigkeit, Arbeitsbedingungen, Wettbewerb, Produktivität.
- Arbeit zitieren
- Sebastian Schuster (Autor:in), 2007, Pro & Contra Mindestlohn, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/85775