Die Akquisitionswelle in Deutschland ist nach wie vor ungebrochen. Käufe und Verkäufe von Unternehmen, Übertragungen von Anteils- oder Aktienpaketen an bekannte Unternehmen stehen von jeher im Mittelpunkt des Interesses der Wirtschaftspresse.
Fast jede zweite Transaktion erfolgt in Deutschland mit einem ausländischen Partner, wobei der Akzent immer stärker auf die Akquisition der Unternehmen in Osteuropa gesetzt wird: so sind in 2006 rund 50 Mrd. Euro in die osteuropäischen Länder geflossen.
Im Jahr 1991, als der „Eiserne Vorhang“ fiel und die Umwandlung der kommunistischen Gesellschaftssysteme zum kapitalistischen Wirtschaftssystem begann, eröffnete sich für die Unternehmen in den entwickelten Marktwirtschaften die Möglichkeit für den schnellen Markteintritt.
Damit wurden hohe Erwartungen hinsichtlich der Gewinnung neuer Marktanteile, internationaler Diversifikation, Senkung der Produktionskosten u.a. verbunden.
Nach der anfänglichen „Ost-Euphorie“ ist es jedoch zu einer Ernüchterung in der Beurteilung der Attraktivität des Investitionsstandortes Osteuropa gekommen.
Am Beispiel eines marktführenden deutschen mittelständischen Service-Unternehmens, das Ende 2006 ein Ticket-Unternehmen in Moskau akquiriert hat, werden wesentliche Probleme und besondere Herausforderungen der Akquisition in Details erläutert und die in der Praxis angewandten Lösungsansätze dargestellt.
Die teils in Deutschland, teils in Russland erhobenen empirischen Befunde lassen erkennen, dass das Vorliegen von Erfolgsbedingungen wirtschaftlicher Art eine notwendige, aber keine hinreichende Bedingung für den Akquisitionserfolg ist. Im Rahmen dieser Arbeit wird ein verstärkter Akzent auf die Erläuterung der organisatorischen und kulturellen Integration des akquirierten Unternehmens gesetzt.
Es soll betont werden, dass sich die betriebswirtschaftliche Forschung mit den Problemen einer Akquisition in Osteuropa und insbesondere in Russland kaum auseinandergesetzt hat. In Anbetracht dieser Forschungslücke liegt es deshalb nahe, dies in der vorliegenden Arbeit zu untersuchen, wobei das Basismaterial durch die Zusammenarbeit mit beiden Unternehmungen erarbeitet worden ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problembeschreibung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 1.3 Auswertung der Mergers & Acquisitions - Literatur
- 1.4 Lücken bisheriger Studien und theoretische Fundierung der Analyseschwerpunkte
- 2 Unternehmens- und Marktanalyse
- 2.1 Unternehmensbild
- 2.1.1 Das akquirierende Unternehmen
- 2.1.2 Das akquirierte Unternehmen
- 2.2 Unternehmensziele und -potenziale
- 2.2.1 Unternehmensziele
- 2.2.2 Potenziale des akquirierten Unternehmens
- 2.3 Akquisitionsumfeldanalyse
- 2.3.1 Russland: Land- und Marktbesonderheiten
- 2.3.2 Steuerrechtliche Aspekte
- 2.3.2.1 Finanzierungskosten
- 2.3.2.2 Doppelbesteuerung
- 2.3.2.3 Verlustausgleich
- 2.1 Unternehmensbild
- 3 Konklusionen für die Akquisitionspolitik
- 3.1 Mögliche Formen der Unternehmensverbindungen
- 3.2 Gründe für eine Akquisitionsentscheidung
- 4 Akquisitionsablauf
- 4.1 Transaktionsphase
- 4.1.1 Auswahl des Bewertungsansatzes
- 4.1.2 Faktorenmodelle
- 4.1.2.1 Multiples for Comparables
- 4.1.2.2
- 4.1.3 Berechnung des Unternehmenswertes: Zahlenbeispiel
- 4.1.4 Erwerbsweg
- 4.1.5 Risikoverteilung
- 4.2 Integrationsphase
- 4.2.1 Organisatorische Integration
- 4.2.2 Kulturelle Integration (Akkulturation)
- 4.2.3 Akquisitionskontrolle
- 4.1 Transaktionsphase
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen bei internationalen Akquisitionen mittelständischer Unternehmen, speziell am Beispiel einer Akquisition eines russischen Service-Unternehmens durch ein deutsches Unternehmen. Die Zielsetzung ist, die praktischen Probleme und Lösungsansätze einer solchen Transaktion detailliert darzustellen und die bestehende Forschungslücke zur Akquisitionstätigkeit in Russland zu schließen.
- Herausforderungen bei grenzüberschreitenden Akquisitionen
- Strategische Unternehmensanalyse und Akquisitionsumfeldanalyse in Russland
- Steuerrechtliche Aspekte internationaler Akquisitionen
- Transaktionsphase und Unternehmensbewertung
- Integrationsmanagement (organisatorisch und kulturell)
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung skizziert die Problematik internationaler Akquisitionen, insbesondere in Russland, und setzt den Fokus auf die hohe Misserfolgsquote. Sie beschreibt den methodischen Ansatz der Arbeit, der auf einer Literaturanalyse und einem empirischen Fallbeispiel basiert, und benennt die Forschungslücke bezüglich Akquisitionen in Osteuropa. Der Gang der Untersuchung wird erläutert, wobei der Ablauf des Akquisitionsprozesses in drei Phasen eingeteilt wird.
2 Unternehmens- und Marktanalyse: Dieses Kapitel präsentiert eine umfassende Analyse des akquirierenden deutschen und des akquirierten russischen Unternehmens, einschließlich ihrer Ziele und Potenziale. Es untersucht das Akquisitionsumfeld in Russland, mit besonderem Augenmerk auf landesspezifische Besonderheiten und relevante steuerrechtliche Aspekte wie Finanzierungskosten, Doppelbesteuerung und Verlustausgleich. Die Analyse liefert wichtige Kontextinformationen für die Bewertung der Akquisitionsentscheidung.
3 Konklusionen für die Akquisitionspolitik: Dieses Kapitel leitet aus der vorherigen Analyse mögliche Formen von Unternehmensverbindungen ab und untersucht die Gründe für eine Akquisitionsentscheidung im Kontext des Fallbeispiels. Es bildet die Brücke zwischen der Analyse und der Beschreibung des Akquisitionsablaufs.
4 Akquisitionsablauf: Das Kapitel gliedert den Akquisitionsablauf in die Phasen Transaktion und Integration. Die Transaktionsphase befasst sich mit der Unternehmensbewertung, der Auswahl von Bewertungsmethoden und der Festlegung des Erwerbswegs. Die Integrationsphase analysiert die organisatorischen und kulturellen Herausforderungen und die eingesetzten Integrationsmaßnahmen. Das Kapitel veranschaulicht die praktischen Implikationen der Akquisitionsstrategie.
Schlüsselwörter
Internationale Akquisitionen, Mittelständische Unternehmen, Russland, Akquisitionsstrategie, Unternehmensbewertung, Integrationsmanagement, kulturelle Integration, Steuerrecht, M&A, Fallstudie, Osteuropa, Misserfolgsquoten.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Arbeit: Internationale Akquisitionen eines russischen Service-Unternehmens
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Herausforderungen bei internationalen Akquisitionen mittelständischer Unternehmen, speziell am Beispiel einer Akquisition eines russischen Service-Unternehmens durch ein deutsches Unternehmen. Sie untersucht die praktischen Probleme und Lösungsansätze einer solchen Transaktion und schließt die bestehende Forschungslücke zur Akquisitionstätigkeit in Russland.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: Herausforderungen bei grenzüberschreitenden Akquisitionen, strategische Unternehmensanalyse und Akquisitionsumfeldanalyse in Russland, steuerrechtliche Aspekte internationaler Akquisitionen, Transaktionsphase und Unternehmensbewertung sowie Integrationsmanagement (organisatorisch und kulturell).
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung (Problembeschreibung, Gang der Untersuchung, Literaturanalyse, Forschungslücke), Unternehmens- und Marktanalyse (Unternehmensbild, Unternehmensziele, Akquisitionsumfeldanalyse mit Fokus auf Russland und steuerrechtliche Aspekte), Konklusionen für die Akquisitionspolitik (mögliche Unternehmensverbindungen, Gründe für Akquisitionsentscheidung), Akquisitionsablauf (Transaktionsphase mit Unternehmensbewertung und Integrationsphase mit organisatorischer und kultureller Integration) und Fazit.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einer Literaturanalyse und einem empirischen Fallbeispiel einer Akquisition eines russischen Unternehmens durch ein deutsches Unternehmen. Der methodische Ansatz kombiniert theoretische Grundlagen mit der Analyse eines konkreten Fallbeispiels.
Welche Aspekte der Unternehmensbewertung werden behandelt?
Im Kapitel zum Akquisitionsablauf wird die Unternehmensbewertung in der Transaktionsphase detailliert behandelt. Es werden verschiedene Bewertungsmethoden, einschließlich Multiples for Comparables und Faktorenmodelle, erläutert und anhand eines Zahlenbeispiels veranschaulicht.
Welche steuerlichen Aspekte werden berücksichtigt?
Die steuerrechtlichen Aspekte internationaler Akquisitionen werden im Kapitel zur Unternehmens- und Marktanalyse behandelt. Hierbei werden insbesondere Finanzierungskosten, Doppelbesteuerung und Verlustausgleich im russischen Kontext betrachtet.
Welche Herausforderungen im Integrationsmanagement werden angesprochen?
Die Integrationsphase des Akquisitionsablaufs analysiert die organisatorischen und kulturellen Herausforderungen der Integration eines russischen Unternehmens in ein deutsches Unternehmen. Die Arbeit beleuchtet die notwendigen Maßnahmen für ein erfolgreiches Integrationsmanagement.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen bezüglich der Herausforderungen und Chancen internationaler Akquisitionen in Russland. Sie identifiziert kritische Erfolgsfaktoren und gibt Empfehlungen für die Gestaltung von Akquisitionsstrategien in diesem Kontext.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit am besten?
Internationale Akquisitionen, Mittelständische Unternehmen, Russland, Akquisitionsstrategie, Unternehmensbewertung, Integrationsmanagement, kulturelle Integration, Steuerrecht, M&A, Fallstudie, Osteuropa, Misserfolgsquoten.
- Arbeit zitieren
- Natalia Alexeeva (Autor:in), 2007, Internationale Akquisitionen mittelständischer Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86208