Gehen wir heute einmal in eine Gärtnerei oder eines der neuen, groß angelegten Gartenzentren mit Erlebnisweltcharakter, die mit ihrer Pflanzenvielfalt und dem allgemeinen Produktangebot den Normalverbraucher bereits teilweise überfordern und fragen dort nach Pelargonium tomentosum oder P. graveolens. Fehlanzeige – denn die wenigsten Gärtnereien oder Pflanzencenter sind mit botanischen Arten der Familie der Geraniaceae ausgestattet. Was heutzutage über die Ladentheke in die deutschen Balkonkästen wandert sind landläufig „Geranien“. Die umfangreichen Unterfamilien der Geraniaceae sind dem normalen Verbraucher kaum bekannt.
Aber genau diese sind es, die in dieser Ausarbeitung einmal näher betrachtet werden sollen, denn Geraniaceae hat viele, faszinierende Gattungen und Arten zu bieten, mit denen es sich zu beschäftigen lohnt. Die Vielfalt dieser Pflanzenfamilie und die Verwendung spezieller Arten soll zeigen, dass der Blick über den Tellerrand hinaus – pardon, über den Balkonkasten hinaus – für die Gartengestaltung, die medizinische Nutzung, für die Parfümherstellung oder den Einsatz in der Küche sehr interessant ist.
Insbesondere wird in dieser Arbeit auf Geranium Arten eingegangen, die im Hinblick auf den Trend interessant sind, dass Herzlichkeit und Lifestyle für die Konsumenten an Bedeutung gewinnen (Bundesverband Einzelhandelsgärtner, BVE : Fachhandel in Zukunft, in DEGA, 29/ Juli 2005, S.22).
Außerdem wird im zweiten und dritten Kapitel besonders die Biologie und die unterschiedliche Verwendung von Pelargonium Arten betrachtet. Hierbei stützt sich die Verfasserin auf die umfangreichen wissenschaftlichen Ausarbeitungen, die von Maria Lis-Balchin von der South Bank University London herausgegeben wurden (LIS-BALCHIN et al: Geranium and Pelargonium, The genera Geranium and Pelargonium (Medicinal and Aromatic Plants, Volume 27, 2002)). In diesen Abschnitten wird auf die medizinische Verwendung von Pelargonium reniforme/sidoides eingegangen, da der Einsatz von natürlichen Heilmitteln beschrieben werden soll.
Aber auch der Anbau von Duftpelargonien für die Parfümindustrie wird beleuchtet. Dem liegt
der Bericht von Demarne zugrunde, der sich in seiner Arbeit mit Rosenduft-Pelargonien
befasste (DEMARNE, F.-E.,: ’Rose-scented geranium’ a Pelargonium grown for the perfume
industry, in Lis-Balchin (Hrsg.): Geranium and Pelargonium, The genera Geranium and
Pelargonium (Medicinal and Aromatic Plants, Volume 27, 2002)).
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Übersicht der Familie Geraniaceae
- 1.2 Kulturgeschichte
- 1.3 Biologie
- 2 Familienportraits
- 2.1 Geranium
- 2.1.1 Blüten und Blätter
- 2.1.2 Geranium Gruppen und ihre Verwendung
- 2.2 Pelargonium
- 2.2.1 Blüten und Blätter
- 2.2.2 Die Sektionen von Pelargonium
- 3. Verwendung von Pelargonium Arten in Medizin, Parfümindustrie und Küche
- 3.1 Pelargonium cucullatum
- 3.2 Pelargonium reniforme und Pelargonium sidoides
- 3.3 Duft-Pelargonien
- 3.4 Gourmet Pelargonien
- 4. Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Familie der Geraniaceae, mit besonderem Fokus auf die Gattungen Geranium und Pelargonium. Ziel ist es, die Vielfalt dieser Pflanzenfamilie aufzuzeigen und ihre vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten in Gartenbau, Medizin, Parfümindustrie und Küche zu beleuchten. Die Arbeit berücksichtigt dabei sowohl die botanischen Aspekte als auch die kulturhistorische Entwicklung und den aktuellen Stand der Forschung.
- Vielfalt der Gattungen Geranium und Pelargonium
- Kulturhistorische Entwicklung der Geraniaceae
- Biologische Eigenschaften und medizinische Verwendung von Pelargonium-Arten
- Anbau und Verwendung von Duftpelargonien in der Parfümindustrie
- Kulinarische Verwendung von Gourmet-Pelargonien
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Familie der Geraniaceae vor, wobei sie die verbreitete Verwechslung von Geranien und Pelargonien thematisiert. Sie hebt die Bedeutung der Arbeit hervor, indem sie die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten der Geraniaceae in Gartenbau, Medizin, Parfümindustrie und Küche betont und den Fokus auf den Trend zu Natürlichkeit und Lifestyle setzt. Die Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Quellen, insbesondere die Arbeiten von Maria Lis-Balchin, die sich mit der medizinischen und aromatischen Verwendung von Geranien und Pelargonien auseinandersetzt, sowie auf Artikel des Bundesverband Einzelhandelsgärtner.
2 Familienportraits: Dieses Kapitel präsentiert die Gattungen Geranium und Pelargonium detailliert. Bei Geranium wird die Anpassungsfähigkeit der Wildarten an verschiedene Standorte und ihre Eignung für verschiedene Gartentypen hervorgehoben. Es werden verschiedene Arten mit ihren charakteristischen Blüten- und Blattformen sowie ihre Verwendung in der Gartengestaltung besprochen, unterteilt nach Gruppen wie Sanguineum-, Palmatum-, und Phaeum-Gruppe. Der wirtschaftliche Aspekt des Geranium-Anbaus in Amerika wird ebenfalls angesprochen. Das Kapitel über Pelargonium beschreibt deren Herkunft, die Einführung nach Europa und die heutige Einteilung nach Wuchseigenschaften. Es wird ein Überblick über verschiedene Sektionen von Pelargonium mit Beispielarten und deren Merkmalen gegeben, um die große Vielfalt der Gattung zu veranschaulichen.
3. Verwendung von Pelargonium Arten in Medizin, Parfümindustrie und Küche: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die praktische Anwendung von bestimmten Pelargonium-Arten. Es wird der medizinische Nutzen von Pelargonium cucullatum und der Einsatz von Pelargonium reniforme und Pelargonium sidoides (Umckaloabo) bei Atemwegserkrankungen detailliert beschrieben, inklusive klinischer Studien. Der Anbau und die Verwendung von Duftpelargonien in der Parfümindustrie werden erläutert, wobei die Herausforderungen der Kultivierung und die Bedeutung von Pelargonium capitatum und Pelargonium graveolens/radens für die Rosenduft-Produktion im Vordergrund stehen. Schließlich werden die verschiedenen kulinarischen Anwendungen von Gourmet-Pelargonien in der Küche dargestellt, unter Berücksichtigung internationaler Beispiele.
Schlüsselwörter
Geraniaceae, Geranium, Pelargonium, Gartenbau, Gartengestaltung, Medizin, Heilpflanzen, Umckaloabo, Parfümindustrie, Duftpelargonien, Gourmet-Pelargonien, Biologie, Kulturgeschichte, Ethnobotanik.
Häufig gestellte Fragen: Seminararbeit über die Familie der Geraniaceae
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit befasst sich umfassend mit der Pflanzenfamilie der Geraniaceae, wobei der Schwerpunkt auf den Gattungen Geranium und Pelargonium liegt. Sie untersucht die botanischen Eigenschaften, die kulturhistorische Entwicklung und die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten dieser Pflanzen in Gartenbau, Medizin, Parfümindustrie und Küche.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt Themen wie die Vielfalt der Gattungen Geranium und Pelargonium, deren kulturhistorische Entwicklung, die biologischen Eigenschaften und medizinische Verwendung von Pelargonium-Arten, den Anbau und die Verwendung von Duftpelargonien in der Parfümindustrie sowie die kulinarische Verwendung von Gourmet-Pelargonien. Die Arbeit beleuchtet auch die häufige Verwechslung von Geranien und Pelargonien.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Eine Einleitung, die die Familie der Geraniaceae vorstellt und die Zielsetzung der Arbeit beschreibt; ein Kapitel mit detaillierten Familienportraits von Geranium und Pelargonium; ein Kapitel über die Verwendung von Pelargonium-Arten in Medizin, Parfümindustrie und Küche; und abschließend eine zusammenfassende Betrachtung.
Welche Arten von Pelargonium werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt Pelargonium cucullatum im Hinblick auf ihren medizinischen Nutzen, Pelargonium reniforme und Pelargonium sidoides (Umckaloabo) im Zusammenhang mit Atemwegserkrankungen, Pelargonium capitatum und Pelargonium graveolens/radens bezüglich ihrer Bedeutung für die Rosenduft-Produktion in der Parfümindustrie, sowie verschiedene Gourmet-Pelargonien und deren kulinarische Verwendung.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf wissenschaftliche Quellen, insbesondere die Arbeiten von Maria Lis-Balchin (medizinische und aromatische Verwendung von Geranien und Pelargonien) und Artikel des Bundesverband Einzelhandelsgärtner.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die Arbeit wird durch folgende Schlüsselwörter charakterisiert: Geraniaceae, Geranium, Pelargonium, Gartenbau, Gartengestaltung, Medizin, Heilpflanzen, Umckaloabo, Parfümindustrie, Duftpelargonien, Gourmet-Pelargonien, Biologie, Kulturgeschichte, Ethnobotanik.
Wo finde ich weitere Informationen zu Geranien und Pelargonien?
Für weiterführende Informationen können Sie die in der Arbeit genannten wissenschaftlichen Quellen konsultieren, insbesondere die Arbeiten von Maria Lis-Balchin und Publikationen des Bundesverband Einzelhandelsgärtner. Zusätzlich können Sie im Internet nach den Schlüsselwörtern suchen.
- Arbeit zitieren
- Monika Bischoff-Schaefer (Autor:in), 2006, Gestatten - Geraniaceae , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/86842