"Dadurch dass Dialekte nicht mehr ausschließlich als geschlossene Systeme gesehen werden und das Augenmerk auch auf die Wechselbeziehung von Dialekt und Schriftsprache oder auf die Mischformen des italiano regionale gelenkt wird, stellen sich dem Linguisten neue Fragen, denen zuvor wenig Bedeutung beigemessen worden ist." Existiert das Standarditalienische in der sprachlichen Praxis überhaupt oder sollte man nicht eher von einem "italiano dell`uso medio" ausgehen? "Quanti tratti specifici ci vogliono perché a un certo modo di parlare italiano in una certa zona si possa attribuire l`etichetta di Varietà regionale?" "Quanto è ´regionale` italiano popolare e quanto è ´popolare` l`italiano regionale?" Diese und ähnliche Fragen wurden immer wieder in den letzten Jahren untersucht, diskutiert und analysiert. Die gewisse Unübersichtlichkeit in der Begriffsverwendung und in den immer wiederkehrenden Definitionsversuchen kann zum Teil daher kommen, dass einige unterschiedliche Kriterien gleichzeitig ununterschieden gebraucht werden oder dass einige Einteilungskriterien entweder zu allgemein sind oder zu vollständig sein wollen. Auch die Tatsache, dass das italiano standard eine problemreiche Komponente darstellt und dass man beim italiano standard häufig eher feststellen kann, dass „die Tendenz, im wesentlichen von der Konstruktion eines standardsprachlichen Systems geschriebener Sprache und seiner grammatischen Beschreibung“ ausgeht, hat zu Problemen bei der Abgrenzung und Defintionsfindung von intermediären Varietäten und deren Beziehung und Abgrenzung untereinander geführt.
Durch den weitverbreiteten Bilingualismus in Italien zwischen Dialekt und Standardsprache kommt es zu einem, immer häufiger feststellbaren, unvollkommenem Erwerb der italienischen Sprache von Seiten der sogenannten dialettofoni und auf der anderen Seite zu einer Italianisierung des Dialektes von Seiten der jüngeren Generationen. Dieser Prozess hat zur Folge, dass sich eine Reihe von intermediären Varietäten, die zwischen Dialekt und Standardsprache anzusiedeln sind, herausgebildet haben, wie zum Beispiel: das italiano popolare, das italiano parlato , italiano regionale, dialetto regionale, dialetto locale etc.
Das Ziel meiner Hausarbeit ist die Erarbeitung und Darstellung der Thematik "I dialetti di Puglia e il concetto di un italiano regionale in Puglia".
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Hauptteil
- 2.1. Das neapolitanische („vulgärlateinische“) System
- 2.2. Der Vokalismus
- 2.2.1. í in freier Stellung
- 2.2.2. í in gedeckter Stellung
- 2.2.3. é in freier Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.4. é in gedeckter Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.5. è in freier Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.6. è in gedeckter Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.7. á in freier Stellung
- 2.2.8. á in gedeckter Stellung
- 2.2.9. ò in freier Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.10. ò in gedeckter Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.11. ó in freier Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.12. ó in gedeckter Stellung vor -a, -e, -o
- 2.2.13. ú in freier Stellung
- 2.2.14. ú in gedeckter Stellung
- 2.3. Il concetto di un italiano regionale in Puglia
- 2.3.1. Das Konzept des “gradatum”
- 2.3.2. Dialetto con numerose interferenze italiane
- 2.3.2.1. Der Vokalismus
- 2.3.2.2. Die morphologischen Phänomene
- 2.3.2.3. Die lexikalischen Phänomene
- 2.3.3. Italiano con numerose interferenze dialettali
- 2.3.3.1. Der Vokalismus
- 2.3.3.2. Der Konsonantismus
- 2.3.3.3. Die morphologischen Phänomene
- 2.3.3.4. Die lexikalischen Phänomene
- 3. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Dialekte Apuliens und den Begriff des regionalen Italienisch in Apulien. Sie beleuchtet die komplexen Wechselwirkungen zwischen den apulischen Dialekten und dem Standarditalienisch. Ein Schwerpunkt liegt auf der Beschreibung des Vokalismus der apulischen Dialekte im Kontext des neapolitanischen Systems. Die Arbeit analysiert auch das Konzept des "gradatum" und die Interferenzen zwischen Dialekt und gesprochenem Italienisch.
- Beschreibung des neapolitanischen Vokalsystems und seiner Relevanz für die apulischen Dialekte
- Analyse des betonten Vokalismus in den apulischen Dialekten
- Untersuchung des Konzepts des "gradatum" als Modell für regionale italienische Varietäten
- Erläuterung der Interferenzen zwischen Dialekt und Standarditalienisch in Apulien
- Beitrag zum Verständnis der sprachlichen Vielfalt in Apulien
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt die Forschungsfrage nach der Existenz und Definition von regionalen italienischen Varietäten im Kontext des weitverbreiteten Bilingualismus in Italien. Sie diskutiert die Schwierigkeiten bei der Abgrenzung von Standarditalienisch, regionalen und populären Varietäten und benennt die Zielsetzung der Arbeit: die Untersuchung der apulischen Dialekte und des Konzepts eines regionalen Italienisch in Apulien. Die Autorin wählt eine Fokussierung auf den betonten Vokalismus der apulischen Dialekte aufgrund der Komplexität der Thematik und der damit verbundenen Beschränkungen.
2. Hauptteil: Der Hauptteil gliedert sich in zwei große Abschnitte. Zuerst wird das neapolitanische („vulgärlateinische“) Vokalsystem als Grundlage für die apulischen Dialekte vorgestellt und erläutert. Hierbei werden fünf Zonen der Vokalentwicklung in Süditalien nach Stehl beschrieben, wobei die Arbeit sich auf die Nordzone konzentriert, zu der die untersuchten Orte in Apulien gehören. Im zweiten Teil des Hauptteils wird der Fokus auf das regionale Italienisch in Apulien gerichtet. Das Konzept des "gradatum" nach Stehl wird dargestellt, und es werden die Interferenzen zwischen Dialekt und gesprochenem Italienisch analysiert. Die Analyse der morphologischen und lexikalischen Phänomene wird angedeutet aber nicht detailliert bearbeitet.
Schlüsselwörter
Apulien, Dialekte, Italienisch, Regionalvarietäten, Vokalismus, Neapolitanisch, Gradatum, Sprachkontakt, Interferenzen, Bilingualismus, Italiano regionale, Italiano popolare.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Apulien Dialekte und regionales Italienisch
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die apulischen Dialekte und den Begriff des regionalen Italienisch in Apulien. Sie analysiert die komplexen Wechselwirkungen zwischen den apulischen Dialekten und dem Standarditalienisch, mit einem Schwerpunkt auf dem Vokalismus der apulischen Dialekte im Kontext des neapolitanischen Systems und dem Konzept des "gradatum".
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit beschreibt detailliert das neapolitanische Vokalsystem und seine Relevanz für die apulischen Dialekte. Sie analysiert den betonten Vokalismus in den apulischen Dialekten, untersucht das Konzept des "gradatum" als Modell für regionale italienische Varietäten und erläutert die Interferenzen zwischen Dialekt und Standarditalienisch in Apulien. Die morphologischen und lexikalischen Phänomene werden angerissen, jedoch nicht im Detail behandelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil ist wiederum in zwei Abschnitte unterteilt: einen Abschnitt über das neapolitanische Vokalsystem und einen Abschnitt über regionales Italienisch in Apulien, inklusive der Analyse von Interferenzen zwischen Dialekt und Standarditalienisch.
Welches Vokalsystem wird als Grundlage verwendet?
Das neapolitanische („vulgärlateinische“) Vokalsystem dient als Grundlage für die Analyse der apulischen Dialekte. Die Arbeit bezieht sich dabei auf die von Stehl beschriebenen fünf Zonen der Vokalentwicklung in Süditalien und konzentriert sich auf die Nordzone, zu der die untersuchten apulischen Orte gehören.
Was ist das "gradatum"?
Das "gradatum" ist ein von Stehl entwickeltes Konzept, das als Modell für regionale italienische Varietäten dient und in dieser Arbeit im Kontext der apulischen Dialekte und ihrer Interferenzen mit dem Standarditalienisch untersucht wird.
Welche Arten von Interferenzen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert die Interferenzen zwischen den apulischen Dialekten und dem gesprochenen Italienisch, wobei der Fokus auf den Vokalismus liegt. Morphologische und lexikalische Phänomene werden erwähnt, jedoch nicht ausführlich behandelt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Apulien, Dialekte, Italienisch, Regionalvarietäten, Vokalismus, Neapolitanisch, Gradatum, Sprachkontakt, Interferenzen, Bilingualismus, Italiano regionale, Italiano popolare.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die apulischen Dialekte und das Konzept eines regionalen Italienisch in Apulien zu untersuchen und die komplexen Wechselwirkungen zwischen Dialekt und Standarditalienisch zu beleuchten. Sie möchte einen Beitrag zum Verständnis der sprachlichen Vielfalt in Apulien leisten.
Welche Einschränkungen gibt es?
Aufgrund der Komplexität der Thematik konzentriert sich die Arbeit auf den betonten Vokalismus der apulischen Dialekte. Eine detaillierte Analyse morphologischer und lexikalischer Phänomene ist aufgrund des Umfangs der Arbeit nicht möglich.
- Quote paper
- Katharina Meyer (Author), 2006, I dialetti di Puglia e il concetto di un italiano regionale in Puglia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87027