Betrachtet man sich die heutige Gesellschaft Europas, so lässt sich eine Zweiteilung in Bezug auf die Geschlechterunterscheidung erkennen. Denn wenn ein Kind in eine solche Gesellschaft hineingeboren wird, so wird diesem aufgrund des zur Geburt festgestellten Geschlechtes ein sexueller Status bzw. ein gender zugeordnet. Je nach Geschlecht werden mit dem Kind geschlechtsspezifische Eigenschaften in Verbindung gebracht. Ebenso erfolgt eine spezifische Erziehung, in der dem Kind entsprechende Normen und Sitten der Gesellschaft vermittelt werden. In diesem Prozess spiegelt sich am deutlichsten die dichotome Gesellschaft wieder, die keine Übergänge oder Zwischenstufen zwischen den beiden Geschlechtern Mann und Frau zulässt bzw. als „normal“ abtut.
Diese Geschlechterzuordnung erfolgt in jeder Gesellschaft auf unterschiedliche Weise, da jede Gesellschaft ihre Bevölkerung in anderer Form prägt. Schaut man jedoch auf die Gesellschaft Europas, so stößt man auf Probleme im Zusammenhang mit der Akzeptanz, wenn man Menschen begegnet, die einen „gender“-Wechsel bzw. einen Geschlechterwechsel vornehmen lassen oder vornehmen lassen wollen.
Diese Hausarbeit soll sich mit dieser Thematik des Geschlechterwechsels in Verbindung mit der Agnes-Studie von Harold Garfinkel und der Lebensgeschichte von Jin Xing, ein prominentes Beispiel für einen gender-wechsel, befassen. Hierbei soll es darum gehen die unterschiedlichen Aspekte und Erwartungen zu beleuchten, die eine Gesellschaft an einen Menschen stellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Geschlecht als soziales Konstrukt
- Der Genderwechsel
- Agnes-Studie nach Harold Garfinkel
- Jin Xing - Das Leben einer Soldatin und Tänzerin
- Die Gesellschaft im Angesicht der Transsexualität
- Garfinkels ethnomethologische Sichtweise
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Thematik des Geschlechterwechsels im Kontext der Agnes-Studie von Harold Garfinkel und der Lebensgeschichte von Jin Xing. Ziel ist es, die unterschiedlichen Aspekte und Erwartungen zu beleuchten, die eine Gesellschaft an einen Menschen stellt, der sich nicht in das vorgegebene Bild der Geschlechterrollen einordnet.
- Die soziale Konstruktion von Geschlecht und die Rolle von Geschlechterrollen in der Gesellschaft
- Die Erfahrungen von Transsexuellen im Umgang mit gesellschaftlichen Normen und Erwartungen
- Der Einfluss von gesellschaftlicher Prägung und Erziehung auf die Geschlechteridentität
- Die Ethnomethodologie als theoretischer Rahmen für die Analyse von Geschlechterrollen und Transsexualität
- Die Akzeptanz von Transsexualität in der Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problemstellung des Geschlechterwechsels in der europäischen Gesellschaft vor und gibt einen Überblick über die Themen der Hausarbeit. Sie erläutert die Bedeutung des Begriffs "gender" im Unterschied zum biologischen Geschlecht und stellt die zentralen Personen der Studie, Harold Garfinkel und Jin Xing, vor.
- Das Geschlecht als soziales Konstrukt: Dieses Kapitel beleuchtet die soziale Konstruktion von Geschlecht und die Rolle von Geschlechterrollen in verschiedenen Gesellschaften. Es diskutiert die Dichotomie zwischen Mann und Frau und die problematische Akzeptanz von Menschen, die nicht in dieses binäre System passen.
- Der Genderwechsel: Dieses Kapitel behandelt die Agnes-Studie von Harold Garfinkel und die Lebensgeschichte von Jin Xing, um die Herausforderungen und Probleme zu beleuchten, die mit dem Geschlechterwechsel verbunden sind. Es untersucht die unterschiedlichen Perspektiven auf Transsexualität und die Reaktion der Gesellschaft auf diese Lebensweise.
- Garfinkels ethnomethologische Sichtweise: Dieses Kapitel stellt die Ethnomethodologie und die Arbeit von Harold Garfinkel vor, die einen besonderen Fokus auf die alltäglichen Interaktionen und die Konstruktion von sozialer Realität legen. Es diskutiert die Bedeutung der ethnomethodologischen Perspektive für das Verständnis von Geschlechterrollen und Transsexualität.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Hausarbeit sind Geschlechterrollen, Transsexualität, Ethnomethodologie, soziale Konstruktion von Geschlecht, Agnes-Studie, Jin Xing, gesellschaftliche Akzeptanz, Genderidentität, Dichotomie, Interaktion, gesellschaftliche Erwartungen, und Geschlechterverhältnis.
- Arbeit zitieren
- Doreen Gleissner (Autor:in), 2007, Das Geschlecht als soziales Konstrukt am Beispiel der Agnes-Studie und am Beispiel Jin Xin, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/87060