Auf das Thema „Kommunikation in Gruppen“ bin ich durch das Seminar Psychologie der Öffentlichen Kommunikation in Rahmen meines Studiums „Vermittlungswissenschaften“ aufmerksam geworden. Ich halte dieses Thema für interessant, da jeder Mensch im Laufe seines Lebens verschieden Gruppen angehört und in ihnen kommuniziert. Da ich nach meinem Studium als Lehrer tätig werden möchte, in dem die Kommunikation als Medium zu Vermittlung von besonderer Bedeutung ist, möchte ich mich näher mit diesem Themenbereich auseinandersetzten. In jeder Schule gibt es verschiedene Gruppen angefangen, vom Klassenverband, dem Lehrerkollegium bis hin zu Sport- und Freizeitgruppen.
In meiner Hausarbeit möchte ich der Frage nachgehen, welche Rolle die Kommunikation in der Gruppe spielt und inwieweit Wechselseitigkeiten bei dem Prozess der Kommunikation entstehen. Außerdem möchte ich untersuchen, wie Kommunikationsprozesse in Gruppen aussehen und welche Rollen einzelne Personen aus der Gruppe in diesem Prozess einnehmen. Als letztes werde ich noch darauf eingehen, wie die Politik sich das Phänomen der Kommunikation in Gruppen zu Nutze macht.
Erstmals befasste sich Walter Moede 1913 mit dem Phänomen der sozialen Gruppe und ihrer Auswirkung auf den einzelnen Menschen. Im Rahmen seiner Dissertation führte er eine Reihe von Experimenten durch, um zu untersuchen, ob es Unterschiede im individuellen Leistungsvermögen gibt, je nachdem, ob diese sich allein oder innerhalb einer Gruppe befinden. Mit seinen Testreihen wollte er untersuchen, welche seelischen Erscheinungen eintreten, wann immer sich Menschen in Gruppen zusammenfinden.
Unter anderem machte Walter Moede Untersuchungen mit 12 bis 14jähren Schülern, um ihre Schmerzempfindlichkeit zu erforschen. Am Anfang wurde bei jedem Schüler die individuelle Schmerzgrenze festgestellt, danach sollte dann überprüft werden, inwieweit sich die Schmerzschwelle in Wettbewerbssituationen verschiebt. Hierzu wurden jeweils zwei Schüler mit ähnlich individueller Schmerzgrenze paarweise gegenübergestellt und zum Wettkampf aufgefordert. Bei diesem Versuch wurden die Schüler leichten Stromschlägen ausgesetzt. Die Aufgabe der Schüler war es, diese Stromschläge möglichst lange auszuhalten und nach Möglichkeit den anderen Schüler zu Übertreffen. Wenn der Schmerz für einen Schüler zu stark wurde, wurde das Experiment abgebrochen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Welche geschichtlichen Hintergründe gab es, die zum jetzigen Stand der wissenschaftlichen Theorien über die Kommunikation in Gruppen führten?
- Was ist überhaupt eine Gruppe?
- Wie grenzt sich eine Gruppe von anderen Menschen und Systemen ab?
- Welche Rolle spielt die Kommunikation in einer Gruppe?
- Welche verschiedenen Rollen gibt es innerhalb der Gruppe?
- Welchen Einfluss hat die Gruppe auf die Entscheidungsprozesse der Einzelnen?
- Normative Ansätze
- Informationelle Ansätze
- Individualpsychologische Ansätze
- Wie macht die Politik sich das Phänomen der Kommunikation in Gruppen zunutze?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Kommunikation in Gruppen und untersucht deren Bedeutung für die Interaktion und den Entscheidungsprozess von Individuen. Ziel ist es, die Rolle der Kommunikation in Gruppen zu analysieren, die Entstehung von Wechselseitigkeiten im Kommunikationsprozess zu beleuchten und die verschiedenen Rollen von Gruppenmitgliedern in diesem Prozess zu erforschen. Darüber hinaus wird die Frage behandelt, wie die Politik das Phänomen der Kommunikation in Gruppen für ihre Zwecke nutzt.
- Rolle der Kommunikation in Gruppen
- Wechselseitigkeiten im Kommunikationsprozess
- Rollen von Gruppenmitgliedern
- Nutzen der Kommunikation in Gruppen durch die Politik
- Geschichtliche Entwicklung der wissenschaftlichen Theorien zur Kommunikation in Gruppen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Thema "Kommunikation in Gruppen" vor und erklärt die Relevanz für die Vermittlungswissenschaften. Die Hauptaufgabe der Arbeit wird definiert: Untersuchung der Rolle der Kommunikation in Gruppen, der Wechselseitigkeiten im Kommunikationsprozess und der verschiedenen Rollen von Gruppenmitgliedern.
- Welche geschichtlichen Hintergründe gab es, die zum jetzigen Stand der wissenschaftlichen Theorien über die Kommunikation in Gruppen führten?: Dieses Kapitel beleuchtet die frühen Forschungen von Walter Moede und Allport, die die Grundlage für die moderne Gruppenpsychologie gelegt haben. Es wird die Entwicklung der Forschung auf diesem Gebiet vom frühen 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart beschrieben, wobei die Bedeutung der Studien zur sozialen Gruppe in den USA während des Zweiten Weltkriegs hervorgehoben wird.
- Was ist überhaupt eine Gruppe?: Dieses Kapitel gibt eine Definition von "Gruppe" und betont die Bedeutung von Interaktion und gemeinsamen Wirklichkeitskonstruktionen für die Bildung einer Gruppe.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem Phänomen der Kommunikation in Gruppen, analysiert die Entstehung und Funktionsweise von Gruppen und untersucht die verschiedenen Rollen, die Mitglieder innerhalb einer Gruppe einnehmen. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: soziale Gruppe, Kommunikation in Gruppen, Interaktion, Wechselseitigkeiten im Kommunikationsprozess, Gruppenrollen, politische Kommunikation und wissenschaftliche Theorien zur Gruppenpsychologie.
- Quote paper
- Martin Wiesbrock (Author), 2008, Kommunikation in Gruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89519