Die Rabattschlacht im Automobilvertrieb hat ihren derzeitigen Höhepunkt erreicht. Es ist nicht unüblich, dass der Neuwagenkunde mittlerweile Rabatte fordert, die fast die Höhe der Händlermarge überschreiten. Ein Ausweg aus der Rabattspirale ist schwierig, da der Lagerdruck der Hersteller und Händler groß ist. Neue Ideen sind nun gefragt, ein Beispiel hierfür sind so genannte Flatrates. Flatratekonzepte im Automobilvertrieb sind Kon-zepte, die neben dem reinen Fahrzeugerwerb noch Dienstleistungen beinhalten. Die Volkswagen AG ist als erstes diesen Schritt gegangen. Die Devise lautete weg vom Bar-Rabatt, Sondermodellen oder teurere Hereinnahme des Altfahrzeugs hin zu einem Leistungspaket aus verschiedenen Dienstleistungen. Ford zog kurz darauf mit der „Ford-Flatrate“ nach.
Dies ist ein neuer Weg, den solche Flatratekonzepte gab es bislang nur für gewerbliche Kunden in der Form des Full-Service-Leasings. Neben einer klaren Kalkulationsgrundlage sollte vor allem die Nachfrage nach immer höheren Rabatten eingedämmt werden.
In dieser Arbeit wird verstärkt auf die neuen Mobilitätspakete der Hersteller eingegangen und das Full-Service-Leasing aufgrund der Ähnlichkeit nur im Ansatz erörtert. Das Konzept der Mobilitätspakete wird analysiert und der Nutzen für den Kunden, die Händler und Hersteller betrachtet. In einem Fallbeispiel wird der Preisvorteil für den Kunden er-rechnet und mit einem marktüblichen Barrabatt verglichen. Zudem wird untersucht, ob der Händler neben einer möglichen höheren Kundenzufriedenheit auch monetär an diesen Paketen beteiligt wird. Das Wort Flatrate bezeichnet im deutschsprachigem Raum einen Pauschalpreis für diverse
Leistungen. Vorreiter von Flatratekonzepten war vor allem die Telekommunikationsbranche.
Hier wird z.B. für einen monatlichen Pauschalbetrag die Nutzung des Internets
sowohl zeitlich als auch volumenunabhängig abgegolten.
Im automobilwirtschaftlichen Sinne ist aufgrund der erhöhten Komplexität des Marktes
keine einheitliche Definition bekannt. Gemeint ist hier keine herkömmliche Flatrate wie
in der Telekommunikation sondern ein Paket aus verschiedenen Bausteinen, welches
eine Vielzahl möglicher Kosten abdeckt. Insofern ist der Begriff Flatrate irreführend.
Die erste Ausprägung wurde im gewerblichen Bereich unter dem Namen Full-Service-
Leasing bekannt. Volkswagen bezeichnet sein Paket für Privatkunden als „All-
Inclusive“, auch dieser Name ist rein marketingstrategischer Natur.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DEFINITION FLATRATE
- FULL-SERVICE-LEASING
- INHALT UND ZIELE DER MOBILITÄTSPAKETE
- Finanzierung
- Versicherung
- Neuwagenanschlußgarantie
- Wartungsvertrag
- KUNDENSEGMENTIERUNG
- VORTEILE DER MOBILITÄTSPAKETE
- Kunden
- Hersteller und Händler
- Kundenbindung
- Höhere Transaktionspreise
- Verringerte Preistransparenz
- Höhere Penetrationsrate von Finanzdienstleistungen
- Werkstattauslastung / Aftersales
- Höhere Restwerte
- NACHTEILE DER MOBILITÄTSPAKETE
- Erfolgsmessung schwierig
- Komplexität der Pakete
- Verfall der Mobilitätspakete als Alleinstellungsmerkmal
- Reaktion aufgrund des Wettbewerbs
- AUSWIRKUNGEN
- Einfluss auf die Kaufentscheidung
- FALLBEISPIEL
- FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert das Konzept der Flatratekonzepte im Automobilvertrieb mit dem Fokus auf die neuartigen Mobilitätspakete, die von Herstellern wie Volkswagen und Ford angeboten werden. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Erörterung des Nutzens dieser Pakete für Kunden, Händler und Hersteller, sowie der Analyse der potenziellen Nachteile und Auswirkungen auf den Markt.
- Analyse der Flatratekonzepte im Automobilvertrieb
- Beurteilung der Vorteile und Nachteile von Mobilitätspaketen für Kunden, Händler und Hersteller
- Untersuchung des Einflusses von Mobilitätspaketen auf die Kaufentscheidung
- Vergleich von Mobilitätspaketen mit traditionellen Finanzierungsmodellen
- Bewertung der potenziellen Auswirkungen von Mobilitätspaketen auf den Automobilmarkt
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt das Problem der Rabattpolitik im Automobilvertrieb dar und führt das Konzept der Flatrates als alternative Lösung ein.
- Definition Flatrate: Hier wird der Begriff der Flatrate im Kontext der Automobilbranche erläutert und von traditionellen Flatrates abgegrenzt.
- Full-Service-Leasing: Dieser Abschnitt beschreibt das Full-Service-Leasing als Vorläufer der Mobilitätspakete und erläutert dessen Funktionsweise.
- Inhalt und Ziele der Mobilitätspakete: Dieser Teil behandelt die einzelnen Bestandteile der Mobilitätspakete, wie z.B. Finanzierung, Versicherung, Garantie und Wartung, und beleuchtet die Ziele dieser Angebote.
- Kundensegmentierung: Hier wird die Zielgruppe für Mobilitätspakete betrachtet.
- Vorteile der Mobilitätspakete: Der Text analysiert die Vorteile von Mobilitätspaketen für Kunden, Hersteller und Händler.
- Nachteile der Mobilitätspakete: Hier werden die potenziellen Nachteile der Mobilitätspakete für alle Beteiligten beleuchtet.
- Auswirkungen: Dieser Abschnitt betrachtet die Auswirkungen von Mobilitätspaketen auf den Automobilmarkt.
- Fallbeispiel: Der Text illustriert die Vorteile von Mobilitätspaketen anhand eines konkreten Beispiels.
Schlüsselwörter
Diese Arbeit befasst sich mit Flatratekonzepten im Automobilvertrieb, insbesondere mit Mobilitätspaketen. Im Mittelpunkt stehen Themen wie Kundenbindung, höhere Transaktionspreise, Preistransparenz, Finanzdienstleistungen, Werkstattauslastung, Restwerte und Auswirkungen auf die Kaufentscheidung.
- Quote paper
- Philip Maitzen (Author), 2008, Flatratekonzepte im Automobilvertrieb, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/89976