Der erste Teil der Arbeit dient der Darstellung der politischen Ereignisse der Weimarer Republik aus dem Jahr 1932. Das Phänomen der Präsidialkabinette und der Umstände aus denen sie entstanden sind, spielt hierbei eine große Rolle. Woran scheiterte das Präsidialkabinett Brüning, welches sich, im Gegensatz zu den zwei folgenden Kabinetten, noch auf den Rückhalt des Parlaments stützen konnte? Was waren die Besonderheiten des Kabinetts von Papen? Warum war das Kabinett von Schleicher, welches die nationalsozialistische Gefahr, die von einer Einbeziehung der NSDAP in die Regierung ausging, doch noch erkannte, am Ende nicht erfolgreich?
Im zweiten Teil der Arbeit wird die Geschichte der NSDAP in Mecklenburg thematisiert. Dabei spielen die Vorläufer der Partei ebenso eine große Rolle wie ihre schnelle Ausbreitung. Nach der Neugründung der Hitlerpartei im Jahre 1925 erfolgt die rasche Festigung der NSDAP in Mecklenburg vor allem durch das Wirken einer bestimmten Persönlichkeit: Friedrich Hildebrandt. Seit 1925 von Hitler beauftragter Gauleiter von Mecklenburg-Lübeck, war Hildebrandt untrennbar verbunden mit der Geschichte und vor allem mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten in dieser Region. Einen Punkt im zweiten Teil der Arbeit bildet die Beschreibung der Person Hildebrandts. Welchen Anteil hatte er am Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg? Wie stand die Parteiführung in München zu ihm? Wie wird Friedrich Hildebrandt in der Forschung charakterisiert und mit welchen Mitteln erfolgte die Durchsetzung seiner Politik? Den dritten Schwerpunkt bildet die Zäsur vom 5. Juni 1932. Die NSDAP erlangte bei diesen Wahlen die absolute Mehrheit und bildete allein die Regierung in Mecklenburg-Schwerin. Wie sah die politische Arbeit der nationalsozialistischen Fraktion im Landtag aus und wie verhielten sich die anderen Parteien?
Die bürgerkriegsähnlichen Zustände auf den Straßen Mecklenburgs im Jahr 1932 werden im letzten Kapitel beschrieben. Zusammenfassend werden noch einmal die Besonderheiten des Aufstiegs der NSDAP für die Region Mecklenburg-Schwerin herausgearbeitet. Die reichs- und landesweiten Entwicklungen ihres Aufstiegs werden im Hinblick auf Kontinuitäten und Brüche verglichen. Abschließend wird versucht werden, die Frage zu beantworten, warum die anderen politischen Parteien in Mecklenburg-Schwerin so frühzeitig versagten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Fragestellung
- 2. Forschungsstand
- 3. Das Jahr 1932
- 3.1. Das zweite Kabinett Brüning
- 3.2. Brünings Sturz
- 3.3. Das Kabinett der Barone
- 3.4. Papen geht, Schleicher kommt
- 3.5. Weimars Ende
- 4. Der Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg
- 4.1. Entstehung und Ausbreitung der NSDAP bis 1924
- 4.2. Etablierung der Partei in Mecklenburg ab 1925
- 4.2.1. Friedrich Hildebrandt
- 4.2.2. Die ersten Ortsgruppen
- 4.2.3. Der Erfolg bleibt aus
- 4.2.4. Tolerierung der Einheitsliste – die NSDAP im Landtag
- 4.2.5. Kurskorrektur
- 4.2.6. Massenzustrom
- 4.2.7. Die NSDAP und die Eliten
- 5. Der 5. Juni 1932
- 5.1. Der Siebente Ordentliche Mecklenburg-Schwerinsche Landtag
- 5.1.1. Die erste Sitzung, 13. Juli 1932
- 5.1.2. Die zweite Sitzung, 14. Juli 1932
- 5.1.3. Die dritte Sitzung, 9. August 1932
- 5.1.4. Die vierte Sitzung, 8. November 1932
- 5.1.5. Die fünfte Sitzung, 9. November 1932
- 5.1.6. Die sechste Sitzung, 1. Dezember 1932
- 5.1.7. Die siebente Sitzung, 2. Dezember 1932
- 6. Terror auf den Straßen
- 6.1. Die Entstehung der SA in Mecklenburg
- 6.2. Bürgerkriegsähnliche Zustände
- 6.3. Die Presseberichterstattung der Mecklenburgischen Volkszeitung und des Niederdeutschen Beobachters zum Straßenterror unter besonderer Berücksichtigung der Ereignisse in Hagenow
- 7. Zusammenfassung
- 8. Quellenverzeichnis
- 9. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Magisterarbeit untersucht den Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1932. Die zentrale Fragestellung lautet: Warum versagten die Parteien in Mecklenburg-Schwerin so frühzeitig und ermöglichten der NSDAP auf diese Weise den schnellen Aufstieg, der hier früher als auf Reichsebene zum Erfolg führte? Die Arbeit analysiert die politischen Ereignisse des Jahres 1932 auf Reichsebene und deren Auswirkungen auf Mecklenburg-Schwerin. Ein besonderer Fokus liegt auf der Landtagswahl vom 5. Juni 1932 und den darauffolgenden Ereignissen im Landtag sowie dem Straßenterror.
- Der Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Vergleich zur Reichsebene.
- Die politischen Ereignisse des Jahres 1932 und die verschiedenen Regierungen der Weimarer Republik.
- Die Rolle Friedrich Hildebrandts bei der Etablierung der NSDAP in Mecklenburg.
- Die Landtagswahl vom 5. Juni 1932 und ihre Folgen.
- Der Straßenterror in Mecklenburg im Jahr 1932.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Fragestellung: Die Arbeit untersucht den rasanten Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1932 im Vergleich zum Reich und sucht nach den Gründen für das frühzeitige Scheitern der anderen Parteien. Der Fokus liegt auf den regionalen Besonderheiten, die den Erfolg der NSDAP begünstigten.
3. Das Jahr 1932: Dieses Kapitel zeichnet die politischen Ereignisse des Jahres 1932 auf Reichsebene nach, beginnend mit dem zweiten Kabinett Brüning und endend mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Es analysiert das Scheitern der Präsidialkabinette Brüning, Papen und Schleicher und beleuchtet die Faktoren, die zur politischen Instabilität und dem Erstarken der NSDAP beitrugen.
4. Der Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg: Dieses Kapitel beschreibt die Entwicklung der NSDAP in Mecklenburg von ihren Anfängen bis 1932. Es beleuchtet die Rolle von Friedrich Hildebrandt als Gauleiter und analysiert die Strategien der Partei, ihre anfänglichen Schwierigkeiten und den letztendlich erfolgreichen Aufstieg, insbesondere nach der Einbeziehung in die „Einheitsliste nationaler Mecklenburger“ 1929. Die Kapitel beschreibt die Entwicklung der Parteistruktur und den zunehmenden Einfluss der NSDAP.
5. Der 5. Juni 1932: Dieser Abschnitt konzentriert sich auf die Landtagswahl vom 5. Juni 1932, bei der die NSDAP die absolute Mehrheit errang. Analysiert werden die Umstände, die diesen Erfolg ermöglichten, die politische Arbeit der nationalsozialistischen Fraktion im Landtag und das Verhalten der anderen Parteien. Der Fokus liegt auf der sich daraus ergebenden Machtvakuums und dem daraus resultierenden Instabilitätsfaktor.
6. Terror auf den Straßen: Dieses Kapitel behandelt den Straßenterror in Mecklenburg 1932, einschließlich der Entstehung der SA und der Rolle der Presse (Mecklenburgische Volkszeitung und Niederdeutscher Beobachter) bei der Berichterstattung über die gewalttätigen Auseinandersetzungen, anhand des Beispiels Hagenow.
Schlüsselwörter
NSDAP, Mecklenburg-Schwerin, Jahr 1932, Weimarer Republik, Präsidialkabinette, Friedrich Hildebrandt, Landtagswahl, Straßenterror, SA, Mecklenburgische Volkszeitung, Niederdeutscher Beobachter, regionale Besonderheiten, Aufstieg der NSDAP.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Magisterarbeit: Der Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin 1932
Was ist das Thema der Magisterarbeit?
Die Magisterarbeit untersucht den rasanten Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1932. Sie analysiert die politischen Ereignisse des Jahres 1932 auf Reichsebene und deren Auswirkungen auf Mecklenburg-Schwerin, mit einem besonderen Fokus auf die Landtagswahl vom 5. Juni 1932 und den darauf folgenden Ereignissen im Landtag sowie dem Straßenterror. Die zentrale Frage ist: Warum versagten die Parteien in Mecklenburg-Schwerin so frühzeitig und ermöglichten der NSDAP den schnellen Aufstieg, der hier früher als auf Reichsebene zum Erfolg führte?
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Vergleich zur Reichsebene; die politischen Ereignisse des Jahres 1932 und die verschiedenen Regierungen der Weimarer Republik; die Rolle Friedrich Hildebrandts bei der Etablierung der NSDAP in Mecklenburg; die Landtagswahl vom 5. Juni 1932 und ihre Folgen; den Straßenterror in Mecklenburg im Jahr 1932; die Entwicklung der NSDAP in Mecklenburg von ihren Anfängen bis 1932; die Strategien der Partei, ihre anfänglichen Schwierigkeiten und den letztendlich erfolgreichen Aufstieg; die politische Arbeit der nationalsozialistischen Fraktion im Landtag und das Verhalten der anderen Parteien; die Entstehung der SA in Mecklenburg und die Rolle der Presse (Mecklenburgische Volkszeitung und Niederdeutscher Beobachter) bei der Berichterstattung über gewalttätige Auseinandersetzungen.
Welche Zeitperiode wird untersucht?
Der Fokus der Arbeit liegt auf dem Jahr 1932 in Mecklenburg-Schwerin. Es werden jedoch auch die politischen Ereignisse auf Reichsebene im Jahr 1932, sowie die Entwicklung der NSDAP in Mecklenburg vor 1932, in den Kontext einbezogen.
Welche Rolle spielte Friedrich Hildebrandt?
Die Arbeit analysiert die Rolle von Friedrich Hildebrandt als Gauleiter der NSDAP in Mecklenburg und seinen Beitrag zur Etablierung und zum Aufstieg der Partei in der Region.
Welche Bedeutung hatte die Landtagswahl vom 5. Juni 1932?
Die Landtagswahl vom 5. Juni 1932, bei der die NSDAP die absolute Mehrheit errang, ist ein zentraler Punkt der Arbeit. Die Arbeit analysiert die Umstände, die diesen Erfolg ermöglichten, die sich daraus ergebende Machtvakuums und den daraus resultierenden Instabilitätsfaktor.
Wie wird der Straßenterror behandelt?
Die Arbeit behandelt den Straßenterror in Mecklenburg im Jahr 1932, einschließlich der Entstehung der SA und der Rolle der Presse (Mecklenburgische Volkszeitung und Niederdeutscher Beobachter) bei der Berichterstattung über die gewalttätigen Auseinandersetzungen, unter anderem anhand des Beispiels Hagenow.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit enthält ein Quellen- und Literaturverzeichnis, welche die Grundlage der Analyse bilden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: NSDAP, Mecklenburg-Schwerin, Jahr 1932, Weimarer Republik, Präsidialkabinette, Friedrich Hildebrandt, Landtagswahl, Straßenterror, SA, Mecklenburgische Volkszeitung, Niederdeutscher Beobachter, regionale Besonderheiten, Aufstieg der NSDAP.
- Arbeit zitieren
- Susanne Glimm (Autor:in), 2005, Der Aufstieg der NSDAP in Mecklenburg-Schwerin im Jahr 1932, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90150