So gut wie jede TV-Sendung hält für den Fernsehzuschauer auch ein zugehöriges Online-Angebot im Internet bereit! Das Internet hat sich zu einem wichtigen Informations-, PR-, und Distributionskanal für die Fernsehsender entwickelt.
Diese Magisterarbeit untersucht mittels einer empirischen Untersuchung, wie sich die tatsächliche Nutzung der Internetseiten der TV-Sender gestaltet und wie der Fernsehzuschauer diese Angebote wahrnimmt. Auch das Potential für einen weiteren Anstieg der parallelen Nutzung von TV und Internet, wie auch das generelle Interesse des Zuschauers daran, wird in dieser Arbeit erforscht.
Die großen Medienkonzerne haben sich dem Internetboom der letzten Jahre nicht entziehen können; sie haben eigenständige Online-Portale geschaffen, um Rezipientenverluste zu kompensieren. Auch die deutschen Fernsehsender haben mittlerweile aufwendige Internetauftritte etabliert. Unzählige Sendungen verweisen innerhalb des TV-Programms auf weitere Informationen auf den entsprechenden Internetseiten der Sender. Es scheint durchaus die Intention der Sender zu sein, den Fernsehzuschauer schon während der Sendung auf das eigene Internetangebot zu locken.
Der Internetauftritt hat also eine wichtige strategische Funktion für das Marketing des Senders, zugleich wird die Trennlinie zwischen Online- und TV-Angebot in der Wahrnehmung des Zuschauers geschwächt. Dies macht eine einheitliche und medienübergreifende Corporate Identity möglich und notwendig. Das Image eines TV-Senders wird nicht mehr allein durch sein primäres Medium, das TV-Programm, beeinflusst. Der Medienmix von Internetangebot und Fernsehinhalten gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Gibt es Sendungen, die besonders erfolgreich zur Recherche auf den Internetseiten des Senders oder der konkreten Sendung auffordern und aus welchen Sparten stammen diese? Wenn das Interesse des Fernsehzuschauers geweckt ist, stellt sich die Frage, wann er tatsächlich diese Online-Inhalte aufruft. Wie ist die technische Ausstattung und räumliche Anordnung der Internetzugangsmöglichkeiten und welchen Einfluss hat sie auf das Verhalten des Zuschauers? Findet bei gegebenen technischen Voraussetzungen tatsächlich eine parallel Nutzung von TV und Internet statt oder geht der Zuschauer zu einem späteren Zeitpunkt auf die entsprechenden Seiten im Internet?
Mit diesen spannenden Fragen beschäftigt sich die vorliegende Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- TV- und Internetnutzung in Deutschland
- TV Nutzung
- Internetnutzung
- TV versus Internet: Substitution oder Komplementarität?
- Internet: Massenmedium oder Individualmedium?
- Die Kommunikationsfunktion des Internets
- Das Informationsmedium Internet
- Die Unterhaltungsfunktion des Internets
- Das Internet als Verkaufs- und Handelsplattform
- Das Internetangebot im Medienmix deutscher TV-Sender
- Internetauftritte deutscher TV-Sender
- Öffentlich-rechtliche Sender
- ARD
- ZDF
- WDR
- 3sat
- ARTE
- Privatwirtschaftliche Sender
- RTL
- SAT.1
- Pro Sieben
- VOX
- Kabel 1
- RTL II
- DSF
- Eurosport
- VIVA
- MTV
- n-tv
- N24.de
- Öffentlich-rechtliche Sender
- Internetauftritte deutscher TV-Sender
- Forschungsdesign
- Ziel der Arbeit
- Ableitung der Forschungsfragen und Hypothesen
- Übergeordnete Forschungsfragen
- Hypothesen
- Operationalisierung und Fragebogenkonstruktion
- Auswahl der Methode
- Grundgesamtheit und Stichprobe
- Fragebogenkonstruktion
- TV Nutzungsverhalten der Testperson
- Computernutzung und technische Ausstattung
- Räumliche Anordnung der TV- und Internet-Endgeräte
- Besuchte Internetseiten der TV-Sender/Sendungen
- Erwartungshaltung an die Internetseiten und Bewertung
- Zeitlicher Abstand von Internetverweis und Nutzung des Online-Angebots
- Zuschauerrückfluss vom Internet zum TV-Programm
- Potential für die zukünftige Nutzung der Internet-Angebote von TV-Sendern
- Soziodemografische Angaben
- Quantitative Erhebung
- Pretest, Erhebungszeitraum und Rücklauf
- Methode der Datenauswertung
- Soziodemografische Zusammensetzung des Sample
- Geschlechterverhältnis, Altersstruktur und Familienstand
- Beschäftigungsstruktur
- Bildungsabschluss
- Datenanalyse
- Effizienz der TV-Verweise auf Onlineangebote
- Frequentierung der Internetangebote von TV-Sendern
- Wahrnehmung der TV-Hinweise auf das Internet
- Einfluss der Fernsehnutzungsintensität
- Einfluss der Internetnutzungsintensität
- Erinnerung an konkrete TV-Sender Onlineangebote
- Verteilung der Nennungen auf die TV-Sender
- Konkrete Nennungen nach Sendungsformen
- Konkrete Nennungen nach Geschlecht
- Konkrete Nennungen nach Altersgruppen
- Konkrete Nennungen nach beruflicher Stellung
- Zuschauerfluss zwischen TV-Programm und Internet
- Zeitliche Nähe von Internet-Verweis und Besuch des Online-Angebots
- Parallele Nutzung des Internethinweises
- Aufmerksamkeitsverteilung und Zuschauerrückfluss
- Einfluss von Rezeptionssituation und technischer Ausstattung
- Räumlicher Anordnung und Zeitpunkt des Internetbesuchs
- Internetzugangsart und Internettarif
- Laptop/Notebook-Besitz
- Internet als Hauptmedium, TV als „Nebenbei-Medium“
- Mehrwert durch ergänzendes Online-Angebot
- Prognose für die zukünftige Nutzung
- Effizienz der TV-Verweise auf Onlineangebote
- Fazit und Ausblick
- Literaturverzeichnis
- Anhang
- Screenshots der TV-Sender Internetseiten
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Magisterarbeit untersucht anhand einer empirischen Studie die Wirksamkeit von crossmedialen Verweisen im Fernsehprogramm auf die Online-Angebote von TV-Sendern. Das Forschungsinteresse liegt auf dem konkreten Nutzerverhalten von Fernsehzuschauern, wenn diese während des Fernsehens auf Internethinweise stoßen.
- Wahrnehmung und Nutzung von Internetangeboten der TV-Sender
- Zeitlicher Abstand zwischen Internethinweis im TV und dem Besuch der Internetseite
- Parallele Nutzung von TV und Internet
- Einfluss der technischen Ausstattung und räumlichen Anordnung von TV und Internetendgeräten
- Bewertung des Mehrwerts durch das Online-Angebot für den Zuschauer
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Darstellung der aktuellen Entwicklung von TV- und Internetnutzung in Deutschland. Sie beleuchtet die unterschiedlichen Funktionen von Fernsehen und Internet und diskutiert das Verhältnis zwischen Substitution und Komplementarität. Die Kapitel 4 und 4.1 bieten einen Überblick über die Internetangebote der wichtigsten deutschen TV-Sender, inklusive der Öffentlich-Rechtlichen.
Kapitel 5 beschreibt das Forschungsdesign der empirischen Studie. Es werden Forschungsfragen und Hypothesen formuliert, die Methode der quantitativen Meinungsforschung erläutert und der Fragebogen vorgestellt.
Kapitel 6 beleuchtet die quantitative Erhebung, die Durchführung des Pretests, die Erhebungszeit und die Rücklaufquote. Kapitel 7 analysiert die Ergebnisse der Datenauswertung und betrachtet die Effizienz der TV-Verweise auf Online-Angebote, die Erinnerung an konkrete Internetinhalte und den Zuschauerfluss zwischen TV-Programm und Internet. Das Kapitel 7.4 geht der Frage nach, wie die Rezeptionssituation und die technische Ausstattung die Nutzung des Online-Angebots beeinflussen.
Kapitel 8 bietet ein Fazit, fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der crossmedialen Verknüpfung von Fernsehen und Internet, der parallelen Medienrezeption und dem Einfluss der technischen Ausstattung und Rezeptionssituation auf das Nutzerverhalten. Als weitere zentrale Themen werden der Audience Flow, die Wirksamkeit von Internethinweisen im TV-Programm und die Bewertung des Mehrwerts durch die Sender-Internetangebote behandelt.
- Arbeit zitieren
- Magister Artium Stephan Knecht (Autor:in), 2005, "Weitere Informationen zur Sendung unter www..." - Eine Studie zur Bekanntheit und Akzeptanz der Internetangebote von TV-Sendern, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/90678