Tod und Sterben. Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen (Philosophie Jahrgang 9/10)


Unterrichtsentwurf, 2019

14 Seiten, Note: 1,7

Anonym


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Begründungszusammenhänge

2 Teilziele

3 Lehr- und Lernausgangslage

4 Didaktische und methodische Entscheidungen

5 Stundenverlaufsplanung

6 Literatur- und Quellenangaben

7 Anhang

A. Darstellung der zugehörigen längerfristigen Unterrichtszusammenhänge Reihenverlaufsplan:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Begründungszusammenhänge

1.1 Schulische Rahmenbedingungen

Um die längerfristigen Unterrichtszusammenhänge an den Interessen der Schüler und Schülerinnen zu orientieren, haben die Schülerinnen und Schüler zu Beginn des Schuljahes abgestimmt, welche Themen sie gerne im Unterricht behandeln möchten. Die große Mehrheit stimmte hierbei für das Thema Sterben und Tod.

Die Mehrheit der SuS ist außerdem muslimisch und über die Glaubensvorstellungen anderer Religionen bislang sehr schlecht informiert.

1.2 Curriculare und didaktische Legitimation

Der Kernlehrplan für Praktische Philosophie NRW sieht für die Jahrgangsstufe 9/10 im Fragenkreis 7 Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn unter anderem das Thema Sterben und Tod vor. Auch das schulinterne Curriculum sieht den Fragenkreis in dieser Doppeljahrgangsstufe vor.

Die Unterrichtsreihe folgt dem didaktischen Aufbauprinzips des Bonbon-Modells, welches zwar in erster Linie für einzelne Stunde oder Sequenzen grundlegend ist, sich aber auch auf die Lernprogression innerhalb einer Unterrichtsreihe anwenden lässt.1 In der vorliegenden Unterrichtsreihe beginnen die Schüler und Schülerinnen in der ersten Sequenz mit Selbstdenken und Gemeinschaftsdenken und erweitern ihre Urteilsfähigkeit additiv in der zweiten und dritten Sequenz mithilfe religiöser und philosophischer Positionen. Der Fortschritt ließe sich schließlich daran messbar machen, wenn eigene Vorstellungen mit anderen Positionen dialektisch vermittelt sind.2

B. Ziele der Stunde

1. Stundenziel: Die Schülerinnen und Schüler können metaphysische Leitvorstellungen der verschiedenen Weltreligionen vergleichen, indem sie mithilfe von Plakaten im Rahmen eines Galerieganges die Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen ermitteln, ihre Ergebnisse individuell auf einem Laufzettel festhalten und abschließend im Plenum Gemeinsamkeiten und Unterschiede ermitteln.

2 Teilziele

2.1 Die Schülerinnen und Schüler können Jenseitsvorstellungen der Weltreligionen beschreiben, indem sie die relevanten Aspekte ihrer jewiligen Religion auf dem Plakat festhalten. (SK7)

2.2 Die Schülerinnen und Schüler können unterschiedlichen Medien kriterienorientiert Informationen entnehmen. (MK)

2.3 Die Schülerinnen und Schüler können ihren Lernprozess reflektieren. (UK)

3 Lehr- und Lernausgangslage

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

4 Didaktische und methodische Entscheidungen

4.1 Didaktische Entscheidungen

Der überwiegende Teil der Schülerinnen und Schüler ist muslimisch. Wissen über andere Religionen ist nur in wenigen Einzelfällen vorhanden. In der vorliegenden Sequenz wird daher das Ziel verfolgt, den Horizonz der Schülerinnen und Schüler zu erweitern, indem sie einerseits erkennen, dass ihre individuelle Glaubensvorstellung nicht alternativlos ist. Auf der anderen Seite soll den Schülerinnen und Schülern bewusst gemacht werden, dass es neben den Unterschieden zwischen den Weltreligionen auch viele Gemeinsamkeiten geben kann, woraus eine kritische Akzeptanz für Menschen anderen Glaubens entstehen kann.

Die Sequenz folgt der fachdidaktischen Orientierung des interkulturellen Polylogs. Hierbei wird in interkulturellen Kontexten die Maxime verfolgt, nicht „die eine“ Deutung der Welt anzustreben, sondern die „Erklärbarkeit unterschiedlicher Deutungsmuster“ zu erfassen, um davon ausgehend Ännäherungen und möglicherweise Einigungen zu intendieren und eine Haltung der kritischen Akzeptanz zu ermöglichen.3 Bei den Deutungsmustern handelt es sich im vorliegenden Fall um die Jenseitsvorstellungen der Religionen, wobei dabei nicht nur die Weltreligionen, sondern auch das Jesidentum als Minderheit und ein mesoamerikanischer Synkretismus – eine religiöse Synthese mit christlichen und indigenen Einflüssen - berücksichtigt werden. Aufgrund der Komplexität geht es bei letzteren exemplarisch um das mexikanische Totenfest, in welchem sich auch prähispanische religiöse Rituale widerspiegeln. Dieses ist darüber hinaus interessant, weil es von der UNESCO im Jahr 2003 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.

Um die Thematik für die Schülerinnen und Schüler erschließbar und vergleichbar zu machen, erfolgt die Recherche kriterienorientiert: Die SuS sollen beschreiben und, welche transzendenten Vorstellungen zum Verhältnis von Seele und Körper, Himmel und Hölle und Gott bzw. Göttern existieren. Dadurch wird auch die Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleistet.

Die Stunde berührt zwei verschiedene Themenbereiche des Fragenkreises 7 Die Frage nach Ursprung, Zukunft und Sinn. Gegenstand der übergeordneten Unterrichtsreihe ist der Themenbereich Sterben und Tod“, in der vorliegenden Stunde wird jedoch auch das Themengebiet Menschen- und Gottesbilder in Religionen berührt. Auch das schulinterne Curriculum sieht die Bearbeitung des Fragenkreises für die Doppeljahrgangsstufe obligatorisch vor.

Kompetenz-schwerpunkt

Der Kompetenzschwerpunkt der vorliegenden Stunde besteht inhaltlich aufgrund der geringen methodischen Vorkenntnisse der SuS zunächst in einem einfachen Benennen der verschiedenen Jenseitskonzeptionen, welches sich anhand der auszufüllenden Laufzettel operationalisieren lässt. Da den Schülerinnen und Schüler die Methode des Galerieganges erst in ihren Grundzügen bekannt ist und außerdem 7 verschiedene Gruppen Plakate vorbereitet haben, wird im Rahmen einer 45-minütigen Unterrichtsstunde nicht genügend Zeit zur Verfügung stehen, um die Relevanz der Ergebnisse ausfürhlich zu reflektieren. Ein erster Vergleich der Ergebnisse wird daher im Rahmen der Sicherung nur mündlich erfolgen.

Die Erstellung der Plakate im Rahmen einer kooperativen Lernform4 und die Präsentation mithilfe des Galerieganges bieten bereits Differenzierungspotential: Zum einen entspricht die Qualität der Plakate dem jeweiligen Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler, da ein freier Gestaltungsspielraum zur Verfügung steht. Sie können Aufgaben verteilen und müssen Kompromisse finden. Zum anderen bietet der Galeriegang den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich über die Plakate auszutauschen, sollten Unklarheiten vorliegen.

4.2 Methodische Schlüsselentscheidungen

Um die Schüler und Schülerinnen zu aktivieren, erfolgt der Einstieg mithilfe eines Blitzlichtes, bei dem die SuS ihre individuelle Vorstellung darüber äußern, was nach dem Tod passiert. Dadurch soll Motivation entstehen und die SuS aktivieren ihr Vorwissen.

Um den Ablauf der Stunde transparent zu gestalten, werden die einzelnen Schritte vorgestellt und auf einem Flipchart visualisiert. Im Laufe der Stunde werden die einzelnen Teilschritte abgehakt.

Erarbeitung Vor Beginn des Galeriganges haben die SuS noch einmal eine kurze Gelegenheit, ihre Plakate zu überarbeiten. Obwohl diese eigentlich bereits fertiggestellt sein sollten, hatten zwei Gruppen in der letzten Stunde ihr Material nicht vorhanden und haben die Möglichkeit, das Plakat durch Bilder anschaulicher zu gestalten.

Die Präsentation der Plakate erfolgt in einem Galeriegang, wodurch eine entspannte Unterrichtsatmosphäre mit einer hohen Schüleraktivität entsteht. Während Mattes vorschlägt, die Stammgruppen neu zusammenzustellen5, werden die SuS in der heutigen Stunde in ihren Stammgruppen rotieren. Der Grund dafür ist, dass die Plakate selbsterklärend gestaltet werden sollten und die Schüler und Schülerinnen ihre Plakate nicht präsentieren müssen. Dadurch können alle Schüler und Schülerinnen sich über die Jenseitsvorstellungen der Religionen informieren und ihren Laufzettel ausfüllen.5

Die Sicherung erfolgt in Form eines Tafelbildes, wobei die Ergebnisse der Laufzettel aufgegriffen und besprochen werden. Fehlkonzepte werden hier ggf. durch die Lehrkraft korrigiert oder - je nach Umfang - auf die kommende Unterrichtsstunde verschoben. Sollte der Galeriegang wider Erwarten mehr Zeit in Anspruch nehmen, kann die Sicherung zunächst mündlich erfolgen, sodass die schriftlihe Fixierung auf die nächste Stunde verschoben wird.

Die Problemfrage wird abschließend noch einmal aufgegriffen und von den SuS beantwortet, indem die SuS Gemeinsamkeiten und Unterschiede ermitteln.

Falls am Ende der Stunde noch Zeit zur Verfügung stehen sollte, wird die Stunde mit einer Reflexionsphase beendet. Hierfür werden unterstützend Reflexionskarten mit entsprechenden Satzanfängen eingesetzt, wodurch Reflexionsschwerpunkte gesetzt werden können und die Reflexion für die SuS vereinfacht wird. Hier können die SuS auch Fragen benennen, die sich aus dem Gelernten für sie unmittelbar ergeben.

Ein Ausblick auf die kommende Unterrichtsstunde schließt die Stunde ab, sollte noch genügend Zeit zur Verfügung stehen.

5 Stundenverlaufsplanung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Klaus Blesenkemper: „Unterrichtsplanung“. In: Nida-Rümelin, Spiegel, Tiedemann (Hg): Handbuch Philosophie und Ethik. Band I. Didaktik und Methodik. S.324

2 Vgl. Ebd.

3 Vgl. Bartsch, Markus: „Interkultureller Polylog". In: Nida-Rümelin, Spiegel, Tiedemann (Hg): Handbuch Philosophie und Ethik. S.122

4 Zu der Bedeutung kooperativer Lernformen ausführlich: Green, N. & Green, K. (2006): Kooperatives Lernen im Klassenraum und im Kollegium – Das Trainingsbuch. S.32

5 Mattes, Wolfgang: Methoden für den Unterricht. S.125

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Tod und Sterben. Gibt es ein Leben nach dem Tod?
Untertitel
Jenseitsvorstellungen verschiedener Religionen (Philosophie Jahrgang 9/10)
Note
1,7
Jahr
2019
Seiten
14
Katalognummer
V909639
ISBN (eBook)
9783346230263
ISBN (Buch)
9783346230270
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unterrichtsentwurf, Unterrichtsbesuch, Referendariat, Gesamtschule, Realschule, UB, UPP, Entwurf, Stundenverlaufsplan
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Anonym, 2019, Tod und Sterben. Gibt es ein Leben nach dem Tod?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/909639

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