Diese Arbeit wird sich mit dem Phänomen ,,Gewalt an Schulen" auseinandersetzen. Dieses Thema passt in den Trend des 21. Jahrhunderts, über Jugendgewalt zu berichten. Initiator für
die Konjunktur waren die Medien, die sich diesem Thema seit Beginn der 90er Jahre widmen. Dabei wird in der Öffentlichkeit Gewalt immer gleich als körperliche Aggression verstanden, was den Blickwinkel einschränkt. Täter sind immer nur die Schüler/Innen, nicht die Lehrer oder die Institution Schule. Wenn die Medien über Jugendgewalt berichten, dann gerät der Blick automatisch auf die Schule als Aufenthaltsort der Jugend. Untersucht man das Gewaltpotential an Schulen erfährt man etwas über Jugendgewalt allgemein. Diesen Blickwinkel unterstützend, wirkt die Tatsache, dass die Lehrer von einer Gewaltzunahme an Schulen sprechen und sich dadurch in ihrem Berufsalltag gefährdet sehen. Damit wurde die schulinterne Diskussion 1992 ins Rollen gebracht. Dabei geht es um Demotivierung und Zunahme von Aggressionen, die zu einer höheren Belastung im Unterricht führen und die Anforderungen an die Erziehungsarbeit ansteigen lassen. Zeitgleich begann auch die wissenschaftliche Thematisierung dieses Themas. Dabei konnten die empirischen Ergebnisse keine Bestätigung überbordender Gewalt ausmachen. Die Wahrnehmung ansteigender Gewalt muss also eher durch die Sensibilisierung gegenüber Gewalt und der Realitätsverzerrung seitens der Medien erklärt werden. Bisher hat man voreilig familiäre Erziehungsmängel, das Wohnumfeld und Medieneinflüsse als
Erklärungsfaktoren herangezogen. Der Einfluss der Schule wird dabei allzu schnell vergessen.1 Deshalb wird diese Institution hier im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die Schule stellt eine
wichtige Sozialisationsinstanz dar, in der die Jugendlichen einen Großteil ihrer Zeit verbringen müssen. Hier treffen die jungen Leute auf peer-groups, deren Einfluss, meiner Meinung nach, gerade bezüglich Gewalt nicht unerheblich ist. Aber auch das Schulklima und die Lernkultur sind wichtige Einflussgrößen.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- ERKLÄRUNGSANSÄTZE FÜR GEWALT IN DER SCHULE
- GEWALTBELASTUNG UND GEWALTENTWICKLUNG AN SCHULEN
- AUSMAB UND ERSCHEINUNGSFORMEN VON GEWALT
- BEFUNDE NACH DIFFERENZIERUNGSMERKMALEN
- GESCHLECHT
- SCHULFORM
- ALTER BZW. JAHRGANGSSTUFE
- LEISTUNGSSTATUS
- ENTSTEHUNGSBEDINGUNGEN VON GEWALT
- SCHLUSSBETRACHTUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen „Gewalt an Schulen“ und analysiert die verschiedenen Faktoren, die zu Gewalt an Schulen beitragen. Dabei wird der Fokus auf die Rolle der Schule als Sozialisationsinstanz und den Einfluss von Schulklima und Lernkultur gelegt. Die Arbeit untersucht auch die verschiedenen Formen und Häufigkeiten von Gewalt an Schulen und analysiert, wie sich Gewalt in Abhängigkeit von Geschlecht, Schulform, Alter und Leistungsstatus manifestiert.
- Psychologische und soziologische Erklärungsansätze für Gewalt an Schulen
- Gewaltbelastung und Gewaltentwicklung an Schulen
- Ausmaß und Erscheinungsformen von Gewalt an Schulen
- Befunde nach Differenzierungsmerkmalen (Geschlecht, Schulform, Alter, Leistungsstatus)
- Entstehungsbedingungen von Gewalt an Schulen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel dieser Arbeit befasst sich mit verschiedenen psychologischen und soziologischen Erklärungsansätzen für Gewalt in der Schule. Dabei werden sowohl klassische als auch neuere Theorien wie Triebtheorien, Frustrationstheorien, Lerntheorien, psychoanalytische Sichtweisen, biologische Theorien und Entwicklungspsychologische Konzepte vorgestellt. Das zweite Kapitel widmet sich der Gewaltbelastung und Gewaltentwicklung an Schulen. Dabei wird die Zunahme von Gewalt an Schulen thematisiert und auf die Rolle der Medien und der öffentlichen Wahrnehmung hingewiesen. Das dritte Kapitel beleuchtet das Ausmaß und die Erscheinungsformen von Gewalt an Schulen. Hier wird die Rangreihe von Gewalthandlungen, die von Lehrern und Schülern übereinstimmt, präsentiert. Verbale Attacken sind dabei weit verbreitet, während strafrechtlich relevante Delikte selten sind. Das vierte Kapitel behandelt Befunde nach verschiedenen Differenzierungsmerkmalen und zeigt, wie sich Gewalt in Abhängigkeit von Geschlecht, Schulform, Alter und Leistungsstatus manifestiert. Es wird darauf hingewiesen, dass es massive Geschlechtsunterschiede bei der Gewaltbilligung und -beteiligung, besonders bei körperlicher Gewalt, gibt.
Schlüsselwörter
Gewalt an Schulen, psychologische Erklärungsansätze, soziologische Erklärungsansätze, Gewaltbelastung, Gewaltentwicklung, Ausmaß von Gewalt, Erscheinungsformen von Gewalt, Differenzierungsmerkmale, Geschlecht, Schulform, Alter, Leistungsstatus, Entstehungsbedingungen von Gewalt, Schulklima, Lernkultur, Peer-Groups.
- Arbeit zitieren
- Ramona Burkhardt (Autor:in), 2003, "Mit Gewalt geht alles ... kaputt!" - Erklärungsansätze für Gewalt an der Schule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91027