In dieser Arbeit soll die Perikope Lk 15, 3-7 näher betrachtet und herausgestellt werden, was Lukas mit diesem Text aussagen, beziehungsweise bei seinen Lesern erreichen wollte (will). Nach der Übersetzung aus dem Griechischen wird der Text in seine Sinnabschnitte unterteilt, um die Struktur des Gleichnisses herauszuarbeiten. Die ursprünglichen Adressaten des Lukas-Evangeliums lebten in der gleichen Alltagswelt wie der Verfasser, so dass ihnen die im Text benutzten Vergleiche Jesu geläufig waren.
Daher werden die Verhältnisse zur Zeit Jesu verdeutlicht, da nur mit ihrer Kenntnis ein richtiges Verständnis von Sachverhalt und Aussage möglich ist. Außerdem ist es wichtig zu betrachten, in welchen Kontext der Vergleich vom Evangelisten eingebettet wurde. Oft ging der ursprüngliche Gesprächskontext, in den hinein ein Gleichnis verloren. Dafür, dass dies auch hier der Fall sein könnte, spricht der Umstand, dass das Gleichnis bei Lukas einen anderen Rahmen hat als bei Matthäus (18,12-14). Einerseits erschwert dies die ursprüngliche Intention Jesu zu erkennen, andererseits weist es aber auch darauf hin, dass Lukas durch seine Positionierung etwas bestimmtes ausdrücken möchte. Dementsprechend soll der nächste Schritt eine gründliche Untersuchung des Kontextes sein. Lukas und Mathäus bedienen sich beide des Markus-Evangeliums und der so genannten Logienquelle "Q" als Vorlage für ihre Evangelien und ergänzen sie durch ihr jeweiliges Sondergut. Da das Gleichnis vom verlorenen Schaf sowohl bei Lukas als auch bei Matthäus nicht aber bei Markus zu finden ist, ist davon auszugehen, dass Lukas und Matthäus diese Erzählung aus der Logienquelle "Q" übernommen haben. Von daher soll im weiteren Verlauf mit Hilfe eines synoptischen Vergleichs untersucht werden, in wie weit die beiden Evangelientexte übereinstimmen bzw. sich unterscheiden - und ob die Unterschiede eventuell verschiedene Ziele erkennen lassen. Nach diesen Untersuchungen wird es darum gehen, die Ergebnisse zusammen zu fassen und dadurch die Intention des lukanischen Textes zu verdeutlichen. Im zweiten Teil der Arbeit folgen dann eine Zusammenschau und Gegenüberstellung der Ergebnisse und Meinungen verschiedener exegetischer Ansätze zu dieser Perikope, so dass anschließend eine Schlussreflexion möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Analyse von Lk 15, 3-7
- Deutsche Übersetzung des griechischen Originaltextes
- Inhaltliche Gliederung und Komposition der Perikope
- Optische Umsetzung der Handlung
- Realienabklärung
- Andere Biblische Texte mit gleichen Aktanten
- Synoptischer Vergleich
- Der Kontext bei Lukas - die Gleichnistrias
- Die Intention des Textes
- Zusammenfassung der Ergebnisse
- Betrachtung verschiedener exegetischer Ansätze_
- Schlussreflexion
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Perikope Lk 15, 3-7 und zielt darauf ab, die Aussage des Lukas-Evangeliums in diesem Text zu analysieren. Die Arbeit verfolgt den Ansatz, durch eine detaillierte Betrachtung des Textes, inklusive Übersetzung, Gliederung und Kontextanalyse, die Intention des Autors zu verstehen.
- Die sprachliche und strukturelle Analyse des Gleichnisses
- Die Bedeutung des Kontextes bei Lukas
- Der synoptische Vergleich mit anderen Evangelien
- Die Interpretation des Gleichnisses im Kontext des lukanischen Evangeliums
- Die Einordnung des Gleichnisses in den größeren Kontext der Gleichnistrias
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und erläutert die Zielsetzung und den methodischen Ansatz.
- Analyse von Lk 15, 3-7: Dieser Abschnitt analysiert den Gleichnistext von Lk 15, 3-7 in detaillierter Form, inklusive Übersetzung, Gliederung, Realienabklärung und einem synoptischen Vergleich.
- Betrachtung verschiedener exegetischer Ansätze: Dieser Abschnitt stellt verschiedene exegetische Ansätze zu der Perikope gegenüber und diskutiert deren Interpretationsansätze.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Gleichnis, verlorenes Schaf, Lukas-Evangelium, Exegese, Kontextanalyse, Synoptik, Gleichnistrias, Intention, exegetische Ansätze.
- Arbeit zitieren
- Benjamin Finkenrath (Autor:in), 2008, Das verlorene Schaf Lk 15,3-7: Eine Analyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/91316