Diese Arbeit hat zum Ziel das Gleichnis von der königlichen Hochzeit in Kapitel 22 des Matthäusevangeliums zu interpretieren. Inwieweit stellt das Gleichnis von der königlichen Hochzeit eine Verwerfung der Juden dar? Was sagt der Text über Erwählung und Berufung? In dieser Arbeit werden die traditionelle allegorische Auslegung sowie der sozialgeschichtliche Ansatz Luise Schottroffs auf diese Fragen hin näher untersucht. Beide Lesarten werden in einem Vergleich ausgewertet, wobei eine persönliche Stellungsnahme den Abschluss der Arbeit bildet.
Dieses Gleichnis hat eine lange Deutungstradition. Die einleitenden Worte Jesu lauten: "Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der seinem Sohn die Hochzeit ausrichtete" (V 2). Die traditionelle allegorische Auslegung der nachfolgenden Erzählung hat aufgrund der Gewalttätigkeit des Königs viele Fragen aufgeworfen, was das Gottesbild im Neuen Testament betrifft. Wie lässt sich ein strafender, richtender Gott mit dem Gott der Liebe des Neuen Testamentes vereinbaren? Außerdem wurden gerade durch die letzte Passage des Gleichnisses (V 11-13) Ängste vor der Hölle geschürt. Dies geschieht im Besonderen dadurch, dass die Akteure des Geschehens als Allegorie auf bestimmte Gruppen angesehen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kontext des Gleichnisses
- Sozialgeschichtlicher Kontext des Matthäusevangeliums
- Einordnung in den Textzusammenhang
- Das Gleichnis in zwei Lesarten
- Sprachlich-narrative Analyse
- Sozialgeschichtliche Analyse
- Analyse des Bedeutungshintergrunds
- Der König und seine Gäste
- Die Strafaktion des Königs
- Das Hochzeitsmahl
- Der Gast ohne Hochzeitsgewand
- Erwählung und Berufung
- Zusammenfassende Auslegung
- Wirkungsgeschichte
- Auswertung
- Quellen-und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert das Gleichnis von der königlichen Hochzeit in Matthäus 22,1-14, das eine lange Deutungstradition hat. Die Arbeit untersucht, inwieweit das Gleichnis eine Verwerfung der Juden darstellt, ob eine allegorische Auslegung dem Gleichnis gerecht wird und was der Text über Erwählung und Berufung aussagt. Dabei werden der sozialgeschichtliche Kontext des Matthäusevangeliums, der Textzusammenhang sowie die allegorische Lesart und der sozialgeschichtliche Ansatz Luise Schottroffs beleuchtet.
- Die Interpretation des Gleichnisses von der königlichen Hochzeit in Matthäus 22,1-14
- Die Frage nach einer möglichen Verwerfung der Juden im Gleichnis
- Die Gültigkeit einer allegorischen Auslegung
- Die Bedeutung des Gleichnisses für das Verständnis von Erwählung und Berufung
- Der Vergleich verschiedener Auslegungansätze
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Hausarbeit stellt das Ziel der Analyse des Gleichnisses von der königlichen Hochzeit dar und erläutert die Relevanz der Fragestellung hinsichtlich der traditionellen allegorischen Auslegung und ihrer Auswirkungen auf das Gottesbild im Neuen Testament.
- Kontext des Gleichnisses: Dieser Abschnitt beleuchtet den sozialgeschichtlichen Kontext des Matthäusevangeliums, die Entstehungszeit und die Konflikte mit den Pharisäern. Zudem wird die Einordnung des Gleichnisses in den Textzusammenhang des Matthäusevangeliums dargestellt, um die Bedeutung der Gleichniserzählung im Kontext der Streitgespräche Jesu mit den Pharisäern zu verdeutlichen.
- Das Gleichnis in zwei Lesarten: Dieses Kapitel untersucht das Gleichnis anhand zweier Lesarten: der sprachlich-narrativen Analyse und der sozialgeschichtlichen Analyse nach Luise Schottroff. Die sprachlich-narrative Analyse gliedert die Erzählung in drei Abschnitte und analysiert die sprachlichen und narrativen Elemente des Gleichnisses. Der sozialgeschichtliche Ansatz von Luise Schottroff wird in Bezug auf seine Kritik an der traditionellen allegorischen Interpretation des Gleichnisses vorgestellt.
- Analyse des Bedeutungshintergrunds: Dieser Abschnitt befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Gleichnisses, wie der Rolle des Königs, der Strafaktion des Königs, dem Hochzeitsmahl und dem Gast ohne Hochzeitsgewand. Zudem wird der Aspekt der Erwählung und Berufung im Gleichnis beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen des Matthäusevangeliums, darunter die Interpretation von Gleichnissen, die Beziehung zwischen Judentum und Christentum, der sozialgeschichtliche Kontext des Neuen Testaments und die Bedeutung der Erwählung und Berufung. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse des Gleichnisses von der königlichen Hochzeit im Matthäusevangelium, wobei die allegorische Lesart und der sozialgeschichtliche Ansatz von Luise Schottroff im Vordergrund stehen. Weitere wichtige Themen sind die Interpretation des Gottesbildes im Neuen Testament, die Auseinandersetzung mit der Frage der Verwerfung der Juden und die Analyse von Textzusammenhängen und sprachlichen Merkmalen.
- Quote paper
- Astrid Biegert (Author), 2018, Das Gleichnis von der königlichen Hochzeit (Mt 22,1-14). Interpretation und Untersuchung von Luise Schottroffs sozialgeschichtlichem Ansatz, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/918444