Aimé Césaire, 1913 in Martinique geboren, ist ein afrokaribischer französischsprachiger Schriftsteller und Politiker, der zu den berühmtesten und einflussreichsten Autoren der französischen Antillen zählt.
Aimé Césaire gilt als eloquenter und robuster Kritiker des Kolonialismus.
Anfang der dreißiger Jahre kommen Antillianer und Afrikaner in Paris zusammen und entwickeln ein neues Bewusstsein über ihre Situation als Schwarze und als Kolonisierte.
Aimé Césaire aus Martinique, Léon-Gontran Damas aus Guyana und Léopold Sédar Senghor aus Senegal führen das Konzept der “ Négritude“ ein. Darin formulieren sie antikoloniale Positionen, indem sie die Kolonialpolitik Frankreichs angreifen und dem Rassismus Frankreichs ein provokatives Bekenntnis zum eigenen „Schwarz-Sein“ entgegensetzten. Neben dem uns meist bekannten Prosagedicht Cahier d’un retour au pays natal (1939), das
als eines der bedeutenden Dokumente der Négritude gilt, verfasste Césaire zahlreiche
Gedichtbände und Theaterstücke, die ihm international Beifall brachten.
Drei seiner Theaterstücke verschriftlichte Césaire in den sechziger Jahren, wo er die Probleme
der politischen Freiheit und der kulturellen Dekolonisierung der schwarzen Welt aufgreift
(Afrika, Karibik, Nord-Amerika). Une Tempête (1969) von Aimé Césaire, eine “adaptation
pour un théâtre nègre”, ist eine französische Bearbeitung nach William Shakespeares The
Tempest (1611).
Die Adaptation ist eine Befreiung von der europäischen (allegorischen/ prosperofreundlichen)
Interpretation und gilt als „Schlüssel zum literaturhistorischen Verständnis der Karibik“
In der vorliegenden Arbeit wird zuerst Aimé Césaires Grundgedanken zur “ Négritude“
beschrieben und anschließend näher auf Une Tempête im Vergleich mit Shakespeares
Meisterstück The Tempest eingegangen. Es gibt kaum einen modernen Autor von Weltrang, der in solchen Grade wie Aimé Césaire
von der Landschaft seiner Heimat geprägt ist. Aimé Césaire ist am 25. Juni 1913 in Basse-
Pointe auf der Antilleninsel Martinique geboren. Er ist der Nachkomme dorthin verschleppter
Sklaven. Césaires Muttersprache ist Französisch. Er studierte in Paris, war Literaturdozent und von
1951 bis 2001 Bürgermeister von Fort-de-France, Martinique.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aimé Césaire
- Négritude
- Die Zeitschrift „Tropiques“
- Kritik an der Négritude-Bewegung
- Une Tempête im Vergleich mit Shakespeares The Tempest
- Shakespeares The Tempest
- Prospero – Ariel - Caliban in Shakespeares „The Tempest“
- Shakespeares The Tempest
- Une Tempête, von Aimé Césaire
- Primitivität versus Civilisation in Une Tempête
- Die Traditionelle Weltanschauung in Césaires Theater
- Zusammenfassung / Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse von Aimé Césaires Stück „Une Tempête“ im Vergleich zu William Shakespeares „The Tempest“. Der Fokus liegt auf der Erforschung der Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Werken im Kontext von Césaires Négritude-Konzept.
- Die Bedeutung der Négritude-Bewegung für Césaires Werk
- Die Dekonstruktion der europäischen Kolonialmacht in „Une Tempête“
- Die Darstellung von Rassismus und Machtverhältnissen in beiden Stücken
- Die Rolle der Kultur und Tradition im Kontext der Dekolonisierung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Aimé Césaire als bedeutenden Autor der französischen Antillen und als scharfen Kritiker des Kolonialismus vor. Sie skizziert die Entstehung der Négritude-Bewegung als Reaktion auf die koloniale Unterdrückung und die Bedeutung von Césaires Werk in diesem Kontext.
Das zweite Kapitel beleuchtet Césaires Leben und Werk, wobei die Négritude-Bewegung im Vordergrund steht. Hier werden Césaires literarische Beiträge und seine politischen Aktivitäten im Kontext der antikolonialen Bewegung erörtert.
Kapitel drei befasst sich mit Shakespeares „The Tempest“ und seinen zentralen Figuren Prospero, Ariel und Caliban. Die Analyse fokussiert auf die Machtverhältnisse und die kolonialen Strukturen, die im Stück dargestellt werden.
Kapitel vier widmet sich Césaires „Une Tempête“ und betrachtet die Rezeption des ursprünglichen Stoffes in Césaires Werk im Kontext der Dekolonisierung. Der Fokus liegt auf Césaires Kritik an der europäischen Interpretation und seiner Dekonstruktion der kolonialen Machtverhältnisse.
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit der traditionellen Weltanschauung in Césaires Theater. Hier werden Césaires Ansätze zu Kultur und Tradition im Kontext der Dekolonisierung und der afrokarbischen Identität beleuchtet.
Schlüsselwörter
Aimé Césaire, Négritude, „Une Tempête“, „The Tempest“, William Shakespeare, Kolonialismus, Dekolonisierung, Rassismus, Kultur, Identität, Afrokarbische Literatur, Französische Antillen.
- Arbeit zitieren
- Sekina Mekky (Autor:in), 2006, Aimé Césaire: 'Une Tempête' - ein Vergleich mit William Shakespeares 'The Tempest', München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92267