In dieser Hausarbeit mit dem Titel „Rassenideologie und Antisemitismus im faschistischen Italien“ untersuche ich den italienischen Faschismus hinsichtlich rassistischer und antisemitischer Tendenzen.
Der italienische Faschismus, der als Vorbild für den deutschen Nationalsozialismus fungierte, der sich selber auf die Fahnen geschrieben hatte, das Judentum in seiner Gesamtheit auszurotten, war in seiner ursprünglichen Form nicht rassistisch oder antisemitisch. Der Antisemitismus des deutschen Nationalsozialismus, der eine der Hauptpfeiler der nationalsozialistischen Ideologie darstellte, war in dieser Form dem italienischen Faschismus fremd. Warum sich aber im Laufe der dreißiger Jahre doch staatlich regulierter Antisemitismus in Italien sowie ein Rassismus, der an das Apartheidregime in Südafrika erinnert werde ich versuchen zu untersuchen und zu analysieren.
Ich werde zunächst auf die Lage der italienischen Juden am Vorabend des Faschismus eingehen, um einen kurzen Überblick ihrer gesellschaftlichen Situation zu geben. Dann werde ich auf den Antisemitismus in der italienischen katholischen Kirche eingehen, da dieser später noch einen gewichtigen Einfluss auf den Faschismus haben sollte. Ich werde versuchen, zu klären, ob eine antisemitische Ideologie den Faschismus schon immer begleitet hat, oder ob dieser erst später Einzug hielt. Im darauffolgenden Abschnitt werde ich konkret auf das „Dekret zum Schutz der Rasse in Italien“ eingehen, da dieses Gesetz die Lage der Juden und ihre zukünftige Stellung im italienischen Staat regelte. Den ersten großen Komplex werde ich dann mit einer Art Übersichtsdarstellung der Jahre 1938 bis 1945 abschließen.
Im zweiten Komplex dieser Hausarbeit werde ich zunächst auf das Problem des Rassismus im Faschismus eingehen, ob er so, wie er später staatlich reglementiert wurde, eine Doktrin des Faschismus war, oder ob er erst später durch äußere Einflüsse Einzug gehalten hat in die Ideologie des Faschismus. Dann werde ich anhand eines konkreten Beispiels, der rassistischen Kolonialpolitik Italiens in Afrika, versuchen herauszustellen, inwieweit der Rassismus der Theorie in einen praktischen Rassismus umgesetzt wurde.
Im dritten Teil meiner Hausarbeit werde ich noch eine Zusammenfassung meiner hier dargelegten Ausführungen geben. Gleichzeitig werde ich in der Zusammenfassung versuchen die Frage zu beantworten, ob und wenn ja, wie der Antisemitismus und Rassismus Teil der Ideologie des italienischen Faschismus werden konnte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Entwicklung des Antisemitismus im faschistischen Italien.
- 1.1 Lage der italienischen Juden vor der Machtergreifung des Faschismus
- 1.2 Klerikaler Antisemitismus....
- 1.3 Antisemitismus in der faschistischen Ideologie..
- 1.4,,Dekret zum Schutz der Rasse in Italien".
- 1.5 Die Jahre 1938 bis 1943.
- 2. Rassenideologie im faschistischen Italien
- 2.1 Das Problem des rassistischen Faschismus...
- 2.2 Die Auswirkungen des „Dekrets zum Schutz der Rasse in Italien“ auf die italienischen Kolonien in Afrika
- 2.3 Apartheid in Abessinien
- 3. Fazit.........
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem italienischen Faschismus unter besonderer Berücksichtigung rassistischer und antisemitischer Tendenzen. Es wird untersucht, wie der italienische Faschismus, der als Vorbild für den deutschen Nationalsozialismus diente, zu einem staatlich regulierten Antisemitismus und Rassismus kam, obwohl er in seiner ursprünglichen Form nicht rassistisch oder antisemitisch geprägt war.
- Die gesellschaftliche Lage der italienischen Juden vor dem Aufstieg des Faschismus.
- Die Rolle des klerikalen Antisemitismus und seine Einflüsse auf den Faschismus.
- Die Entwicklung des Antisemitismus innerhalb der faschistischen Ideologie und die Einführung des „Dekrets zum Schutz der Rasse in Italien“.
- Die Auswirkungen des Rassismus auf die italienischen Kolonien in Afrika, insbesondere in Abessinien.
- Die Frage, ob und wie Antisemitismus und Rassismus Teil der Ideologie des italienischen Faschismus wurden.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die Thematik der Arbeit, die den italienischen Faschismus hinsichtlich rassistischer und antisemitischer Tendenzen untersucht. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit der Lage der italienischen Juden vor der Machtergreifung des Faschismus. Es wird auf die Integration der Juden in die italienische Gesellschaft nach dem Risorgimento eingegangen, aber auch auf den klerikalen Antisemitismus, der im Zuge des Risorgimento entstand und der einen Einfluss auf den späteren Faschismus haben sollte. Anschließend wird der Antisemitismus innerhalb der faschistischen Ideologie betrachtet und das „Dekret zum Schutz der Rasse in Italien“ analysiert. Dieses Kapitel endet mit einem Überblick über die Jahre 1938 bis 1943. Das zweite Kapitel fokussiert auf das Problem des Rassismus im Faschismus und untersucht dessen Entwicklung in der faschistischen Ideologie. Anhand der rassistischen Kolonialpolitik Italiens in Afrika, insbesondere in Abessinien, wird der praktische Rassismus im italienischen Faschismus verdeutlicht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit widmet sich zentralen Themen wie Antisemitismus, Rassismus, Faschismus, italienische Juden, katholische Kirche, Risorgimento, „Dekret zum Schutz der Rasse in Italien“, Kolonialpolitik, Abessinien, Apartheid.
- Quote paper
- Christian Pötsch (Author), 2007, Rassenideologie und Antisemitismus im faschistischen Italien, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92313