Eine Branche, die ihren Erfolg in der Verwendung von Bildern und Stereotypen begründet, ist die Tourismusindustrie. Die verschiedenen Medien – Reiseführer, Bildbände und Reisezeitschriften wie GEO, aber auch Filme, Internetseiten und Beilagen von Tageszeitungen – werden dazu genutzt, möglichst idealisierte Bilder des Reiselandes Frankreich zu vermitteln. Auch wenn Frankreichbilder in Deutschland im Allgemeinen Gegenstand zahlreicher Abhandlungen sind, wurden Frankreichbilder im Tourismus bisher wenig erforscht. Als möglicher Grund hierfür kann gelten, dass lange Zeit die Ökonomie als Hauptwissenschaft der Fremdenverkehrslehre verstanden wurde. Allerdings bietet die Fremdenverkehrslehre auf kultureller Ebene ein weites Untersuchungsfeld, weshalb die Entwicklung einer kulturwissenschaftlichen Tourismus-Forschung unabdingbar ist. Dabei ist es entscheidend, die Komplexität des Tourismus zu berücksichtigen, in der die Kulturwissenschaft ihren Platz finden muss. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist nur dann möglich, wenn sie sich ihrer Spezifik bewusst ist und als souveräner Partner der Ökonomie und weiterer Wissenschaften auftreten kann.
Diese Arbeit soll einen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Tourismus-Forschung darstellen. Aus der Fülle von touristischem Material wurden Reiseveranstalterkataloge als dasjenige Medium herausgegriffen, das sowohl für Reiseveranstalter als auch für viele Frankreichreisende von entscheidender Bedeutung ist. Die tragende Rolle, die den Katalogen durch die hohen Auflagen und ihren Bekanntheitsgrad auch bei der Vermittlung von Bildern zukommt, wurde bisher unterschätzt. Es stellt sich somit die Frage, welche Frankreichbilder in den Katalogen vermittelt werden, wobei ich aufgrund der Werbefunktion des Kataloges ein einseitig positives Frankreichbild erwarte. Des Weiteren lassen sich aus den vermittelten Frankreichbildern Rückschlüsse ziehen, welche Urlaubertypen sich mit diesen identifizieren können bzw. welche Kundengruppen von den Reiseveranstaltern mit diesen Bildern angesprochen werden sollen. Es wird somit ein Bezug zwischen den in den Katalogen vermittelten Frankreichbildern und deren Rezipienten hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Reiseverkehrsstrom von Deutschland nach Frankreich
- 2.1. Grundsätzliche Definitionen im Reiseverkehr
- 2.2. Frankreich als Reiseziel
- 2.3. Die Urlaubsreisen der Deutschen
- 3. Das touristische Medium „Reiseveranstalterkatalog“
- 3.1. Gattungsspezifische Einordnung des Mediums „Reiseveranstalterkatalog“ und Forschungsstand
- 3.2. Bedeutung der Reiseveranstalterkataloge
- 3.2.1. Aus Sicht des Veranstalters
- 3.2.2. Aus Sicht des Urlaubers
- 3.3. Auswahl der zu untersuchenden Kataloge
- 4. Frankreichbilder im Tourismus
- 4.1. Bilder - Stereotype - Images
- 4.1.1. Bilder
- 4.1.2. Stereotype
- 4.1.3. Images
- 4.2. Frankreichbilder in Deutschland
- 4.3. Frankreichbilder deutscher Touristen
- 4.1. Bilder - Stereotype - Images
- 5. Analyse der Reiseveranstalterkataloge
- 5.1. Die Makroanalyse: Titelblatt und Aufbau
- 5.2. Die Mikroanalyse
- 5.2.1. Abbildungen im Corpus
- 5.2.2. Sprache im Corpus
- 5.3. Analyse von Frankreichurlaubern
- 6. Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Darstellung Frankreichs in deutschen Reiseveranstalterkatalogen. Ziel ist es, die in diesen Katalogen präsentierten Frankreichbilder zu analysieren und zu ergründen, wie diese Bilder Stereotype und Images beeinflussen. Die Arbeit trägt zur kulturwissenschaftlichen Tourismusforschung bei, indem sie ein bisher wenig erforschtes Medium in den Blick nimmt.
- Frankreichbilder in deutschen Reisekatalogen
- Die Rolle von Stereotypen und Images im Tourismus
- Analyse von Bildern und Sprache in Reisekatalogen
- Bedeutung der Reiseveranstalterkataloge als Medium
- Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Tourismusforschung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die besondere Beziehung zwischen Deutschland und Frankreich, geprägt von wechselnden Phasen der Freundschaft und Feindschaft. Sie hebt die Bedeutung von Bildern und Stereotypen in der Tourismusindustrie hervor und betont den Forschungsbedarf bezüglich der Darstellung Frankreichs im Tourismus, da dieser Aspekt bisher wenig Beachtung gefunden hat. Die Arbeit soll einen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Tourismusforschung leisten, indem sie die Rolle von Reiseveranstalterkatalogen als wichtiges Medium der Frankreich-Darstellung untersucht.
2. Der Reiseverkehrsstrom von Deutschland nach Frankreich: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für die Analyse, indem es den Reiseverkehrsstrom zwischen Deutschland und Frankreich beleuchtet. Es definiert grundlegende Begriffe im Reiseverkehr und untersucht Frankreich als Reiseziel im Kontext deutscher Urlaubsreisen. Die Daten und Statistiken liefern den Rahmen für die spätere Analyse der in den Katalogen dargestellten Frankreichbilder, indem sie den Kontext der tatsächlichen Reisegewohnheiten der deutschen Bevölkerung aufzeigen. Die Kapitel beleuchten somit den realen Hintergrund des Tourismusstroms und geben einen quantitativen Kontext für die anschließende qualitative Analyse der Frankreichbilder in den Katalogen. Es liefert somit das Fundament für das Verständnis des zu untersuchenden Phänomens.
3. Das touristische Medium „Reiseveranstalterkatalog“: Dieses Kapitel analysiert Reiseveranstalterkataloge als spezifisches Medium der touristischen Kommunikation. Es ordnet die Kataloge gattungsspezifisch ein, beleuchtet den Forschungsstand und untersucht deren Bedeutung sowohl aus der Perspektive der Veranstalter als auch der Urlauber. Die Auswahl der zu untersuchenden Kataloge wird begründet und die Methodik der anschließenden Analyse vorbereitet. Der Fokus liegt auf der Rolle der Kataloge als wichtigem Medium der Bildervermittlung und ihrer bislang unterschätzten Bedeutung für die Konstruktion von Frankreichbildern im Bewusstsein der deutschen Reisenden. Das Kapitel liefert die methodischen Grundlagen der gesamten Arbeit.
4. Frankreichbilder im Tourismus: Dieses Kapitel befasst sich theoretisch mit der Konzeption von Bildern, Stereotypen und Images im Kontext der Frankreichwahrnehmung in Deutschland. Es unterscheidet zwischen den verschiedenen Arten von Bildern und analysiert, wie diese sich in der deutschen Vorstellung von Frankreich manifestieren. Die Kapitel unterstreicht die Bedeutung des kulturellen Hintergrunds bei der Interpretation von Bildern und Stereotypen im Kontext des Tourismus. Die Ausführungen in diesem Kapitel bilden die theoretische Grundlage für die spätere Analyse der konkreten Frankreichbilder in den ausgewählten Reisekatalogen. Es liefert also ein umfassendes theoretisches Verständnis der Konzepte, die in der Analyse der Reisekataloge Anwendung finden.
5. Analyse der Reiseveranstalterkataloge: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse der ausgewählten Reiseveranstalterkataloge. Es beinhaltet eine Makroanalyse des Titelblatts und des Aufbaus der Kataloge sowie eine Mikroanalyse der Abbildungen und der Sprache. Die Analyse untersucht, wie Frankreich in den Katalogen visuell und sprachlich präsentiert wird, und welche Bilder und Stereotype dabei zum Einsatz kommen. Es analysiert die Strategien der Veranstalter, bestimmte Aspekte Frankreichs hervorzuheben und andere zu unterdrücken. Die Interpretation der Ergebnisse bezieht die theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel mit ein und liefert somit wichtige Erkenntnisse darüber, wie Frankreichbilder im Tourismus konstruiert und vermittelt werden. Die Analyse von Frankreichurlaubern innerhalb dieses Kapitels wird mit der vorangegangenen Analyse der Kataloge verknüpft und trägt zum Gesamtverständnis der Frankreichbilder im Tourismus bei.
Schlüsselwörter
Frankreichbilder, Tourismus, Reiseveranstalterkataloge, Stereotype, Images, Deutschland, Kulturwissenschaftliche Tourismusforschung, Medienanalyse, Bildanalyse, Sprachliche Analyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Frankreichbilder in deutschen Reiseveranstalterkatalogen
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Arbeit analysiert die Darstellung Frankreichs in deutschen Reiseveranstalterkatalogen. Das zentrale Thema ist die Untersuchung der in diesen Katalogen präsentierten Frankreichbilder und deren Einfluss durch Stereotype und Images.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Ziel ist die Analyse der in Reisekatalogen dargestellten Frankreichbilder und die Erforschung ihres Einflusses auf Stereotype und Images. Die Arbeit soll einen Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Tourismusforschung leisten, indem sie ein bisher wenig erforschtes Medium (Reisekataloge) untersucht.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Frankreichbilder in deutschen Reisekatalogen, die Rolle von Stereotypen und Images im Tourismus, die Analyse von Bildern und Sprache in Reisekatalogen, die Bedeutung von Reiseveranstalterkatalogen als Medium und der Beitrag zur kulturwissenschaftlichen Tourismusforschung.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: Einleitung, Reiseverkehrsstrom Deutschland-Frankreich, Das Medium „Reiseveranstalterkatalog“, Frankreichbilder im Tourismus, Analyse der Reiseveranstalterkataloge und Ausblick. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte der Frankreichdarstellung im Tourismus, beginnend mit der theoretischen Fundierung bis hin zur empirischen Analyse von Reisekatalogen.
Was wird im Kapitel „Reiseverkehrsstrom von Deutschland nach Frankreich“ untersucht?
Dieses Kapitel liefert die Grundlagen für die Analyse, indem es den Reiseverkehr zwischen Deutschland und Frankreich beleuchtet. Es definiert grundlegende Begriffe, untersucht Frankreich als Reiseziel und bietet Daten und Statistiken zum Kontext der deutschen Urlaubsreisen. Dies schafft einen quantitativen Rahmen für die spätere qualitative Analyse der Frankreichbilder in den Katalogen.
Was ist der Fokus des Kapitels „Das touristische Medium „Reiseveranstalterkatalog““?
Dieses Kapitel analysiert Reiseveranstalterkataloge als Medium der touristischen Kommunikation. Es betrachtet deren gattungsspezifische Einordnung, den Forschungsstand und deren Bedeutung für Veranstalter und Urlauber. Die Auswahl der untersuchten Kataloge wird begründet und die Methodik der Analyse erläutert.
Wie wird das Thema „Frankreichbilder im Tourismus“ behandelt?
Dieses Kapitel befasst sich theoretisch mit Bildern, Stereotypen und Images im Kontext der Frankreichwahrnehmung in Deutschland. Es unterscheidet verschiedene Bildtypen und analysiert deren Manifestation in der deutschen Vorstellung von Frankreich. Es bildet die theoretische Grundlage für die spätere Analyse der Reisekataloge.
Wie sieht die Analyse der Reiseveranstalterkataloge aus?
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der Analyse. Es beinhaltet eine Makroanalyse (Titelblatt, Aufbau) und eine Mikroanalyse (Abbildungen, Sprache) der Kataloge. Es untersucht die visuelle und sprachliche Präsentation Frankreichs und die verwendeten Bilder und Stereotype. Die Interpretation der Ergebnisse bezieht die theoretischen Überlegungen der vorherigen Kapitel ein.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Frankreichbilder, Tourismus, Reiseveranstalterkataloge, Stereotype, Images, Deutschland, Kulturwissenschaftliche Tourismusforschung, Medienanalyse, Bildanalyse, Sprachliche Analyse.
Welche Methodik wird angewendet?
Die Arbeit kombiniert qualitative und quantitative Ansätze. Die quantitative Analyse basiert auf Daten zum Reiseverkehr, während die qualitative Analyse sich auf die Interpretation von Bildern und Sprache in den Reisekatalogen konzentriert. Die Methode umfasst Makro- und Mikroanalysen der Kataloge.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Wissenschaftler*innen im Bereich der Kulturwissenschaften, Tourismusforschung und Medienwissenschaft. Sie bietet Einblicke in die Konstruktion von nationalen Bildern im Tourismus und die Rolle von Medien bei der Vermittlung von Stereotypen und Images.
- Arbeit zitieren
- Dorothee Bührer (Autor:in), 2008, Frankreichbilder in der medialen Präsentation des Tourismus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/92373