Die Paralipomena in der Szene "Walpurgisnacht" aus Goethes "Faust". Zur Forschungsdiskussion von Zabka und Schön


Hausarbeit (Hauptseminar), 2018

26 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung: Paralipomena als Gegenstand der Faust-Forschung

2. Die Kontroverse um die Paralipomena

3. Deutungsversuche der Paralipomena in der „Walpurgisnacht“
3.1 Metaphysischer Dualismus bei Albrecht Schöne
3.2 Dialekt des Guten und des Bösen bei Thomas Zabka

4. Fazit

Literaturverzeichnis

1. Einleitung: Paralipomena als Gegenstand der Faust-Forschung

Mit dem Begriff Paralipomena werden in der Literaturwissenschaft diejenigen Passagen, Aufzeichnungen und Notizen eines Autors bezeichnet, die keine Berücksichtigung in der Endfassung eines Werkes erhielten.1 In Bezug auf Goethes Faust handelt es sich zwar um ausgelassene, jedoch nicht endgültig gestrichene und vernichtete Textstücke, weshalb davon ausgegangen werden kann, dass der Autor diese eventuell noch verwenden wollte. Die Paralipomena schienen in der gegenwärtigen Situation aufgrund ihrer Unvollständigkeit oder aus Rücksicht auf die Resonanz des Publikums zur Publikation nicht geeignet, stünden aber für die Entwicklung weiterer Ausgaben für zukünftige Veröffentlichungen zur Verfügung, weshalb sie sorgfältig aufbewahrt wurden.2 In der Faust-Forschung gibt es viele verschiedene Zusammenstellungen und Versuche der Systematisierung sowie Deutungsversuche der Paralipomena. Die Frage danach, welche Beweggründe Goethe hatte, bestimmte Passagen nicht zu veröffentlichen, sie aber dennoch zu bewahren, ist unter Literaturwissenschaftlern sehr umstritten. Dabei handelt es sich um ein Thema von großer Bedeutung, wenn man bedenkt, welche Auswirkungen die Textstellen in der Gesamtkonzeption auf Aussagen und Interpretationen der Tragödie haben könnten, falls sie miteinbezogen würden. Nicht nur strukturell würde sich die Konzeption des Dramas verändern, sondern auch inhaltlich würden sich neue Sinnzusammenhänge erschließen lassen.

In der vorliegenden Arbeit wird zu Beginn das Problem um die Deutung der Paralipomena erläutert. Daran anschließend werden verschiedene Positionen in Bezug auf die Bedeutsamkeit der Paralipomena und deren Relevanz für die Konzeption der „Walpurgisnacht“ im Faust aufgezeigt. Dabei handelt es sich einerseits um die Interpretation Albrecht Schönes aus dem Jahr 1982 über einen metaphysischen Dualismus im Faust und andererseits um die Antwort von Thomas Zabka aus dem Jahr 1998, der die These einer dialektischen Konzeption des Werkes vertritt.

2. Die Kontroverse um die Paralipomena

Die Kontroverse um die Paralipomena eines Werkes besteht primär in dem Problem, dass die Ermittlung der Rolle und Funktion jener Textstücke für die Konzeption und das Verständnis des Gesamtwerkes nur eingeschränkt möglich ist. Das liegt insbesondere daran, dass ein Editor oder Rezipient nicht per se davon ausgehen kann, dass Goethe seine nicht veröffentlichten und somit nicht autorisierten Textpassagen als integralen Bestandteil des Gesamtwerkes verstanden hat. Wenn überhaupt wäre dies ausschließlich unter der Angabe von Gründen, die Goethe zum Verzicht bestimmter Passagen bewogen haben, möglich. Nimmt man an, Goethe habe keine konkreten Szenen bevorzugt und sich mehr oder weniger zufällig für die Beibehaltung bestimmter Passagen entschlossen, so müsste man zu anderen Schlussfolgerungen kommen, als wenn man behaupten würde, dass gewichtige Gründe für die Auslassung der Paralipomena vorlagen. Diese lassen sich unter Umständen anhand von Aufzeichnungen oder Briefwechseln rekonstruieren, allerdings würde es sich immer nur um hypothetische Annahmen seitens des Editors handeln, die keinen Wahrheitsanspruch reklamieren.

Darüber hinaus zeigt sich das Problem der Textkonstitution. Folgt man der Auffassung von Schilt/Zeller, die der Ansicht sind, der „Text eines Werkes besteht aus den von seinem Autor hergestellten Fassungen“3, gehören die Paralipomena nicht zum Faust, da sie keine einheitliche Fassung darstellen, sondern es sich bei ihnen lediglich um vereinzelte Aufzeichnungen oder Notizen handelt, die teilweise unvollständig und zusammenhangslos erscheinen. Dieser Position zu Folge ist ein Text stets als ein statisches Produkt zu verstehen, welches nach Fertigstellung in einer bestimmten Form publiziert wird. Auf der anderen Seite lässt sich ein Werk allerdings auch auf eine nicht auf die vorliegende Fassung reduzierende Art verstehen. Dies inkludiert die Aufnahme von Vorarbeiten und in die Endfassung nicht aufgenommene, aber dennoch erhaltene Textstücke, die für die inhaltliche und konzeptionelle Interpretation des Werkes von hoher Relevanz sind. In diesem Fall wird ein Text als dynamischer Prozess verstanden, für den die Paralipomena elementare Bestandteile sind.

Neben der editorischen Ebene betrifft die Kontroverse um die Paralipomena vor allem die Inhaltsebene und die damit verbundenen inhaltlichen Aussagen und Interpretationen. Konkret im Faust macht sich dies vor allem in Bezug auf die Interpretation und Stellung metaphysischer Elemente durch die konzeptionelle Veränderung der „Walpurgisnacht“ bemerkbar. Dabei spielen im Besonderen die Paralipomena eine Rolle, die Goethe in seinem sogenannten „Walpurgissack“, den Goethe selbst als „eine Art von infernalischem Schlauch, Behältnis, Sack oder wir ihr's sonst nennen wollt [...], die auf Hexenscenen im ,Faust‘, wo nicht auf dem Blocksberg selbst, einen näheren Bezug hatten“4 bezeichnet, beschreibt. Hätte unter anderem die darin beschriebene „Satansmesse“ mit all ihren Obszönitäten und ihrer satanischen Hervorhebung und Huldigung Einzug in das Werk erhalten, würden sich auf inhaltlicher Ebene im globalen Kontext des Werkes der Gehalt des Inhalts wesentlich verändern, neue Möglichkeiten der Interpretation entstehen sowie Änderungen der Figurenkonstellationen hervorgerufen werden. Auch konzeptionell gesehen würde der „Walpurgisnacht“ damit eine größere Bedeutung zukommen, wodurch sich der inhaltlich-konzeptionelle Fokus des Dramas verschieben würde. In den Paralipomena steht die Beziehung der metaphysischen Größen des Guten und des Bösen im Vordergrund, sodass diesem Konflikt thematisch betrachtet eine bedeutendere Rolle im Werk zukommen würde.

Insgesamt lassen sich demnach auf editorischer, textkonstitutioneller sowie inhaltlicher Ebene Probleme identifizieren, die sich durch die Berücksichtigung von Paralipomena ergeben. Editorisch ist es nicht eindeutig zu ermitteln, ob der Autor die ausgelassenen Passagen als Bestandteil des Dramas verstanden hat und falls ja, an welcher Stelle und in welchem Umfang diese einzuordnen sind. Darüber hinaus ist der zugrundeliegende Textbegriff ein entscheidendes Kriterium für die Miteinbeziehung der Paralipomena. Je nachdem, ob ein Text als Produkt oder Prozess verstanden wird, verändert sich die Relevanz der Paralipomena. Zuletzt würde sich aufgrund der Berücksichtigung ausgelassener Textstellen der semantische Gehalt des Werkes wesentlich verändern. Dies geschieht insbesondere dadurch, dass bestimmte Szenen durch die neu entstehende Struktur eine neue Funktion im Gesamtdrama einnähmen und dadurch eine Aufwertung erführen und es so zu einer Veränderung der Figurenkonstellation käme.

3. Deutungsversuche der Paralipomena in der „Walpurgisnacht“

Zur „Walpurgisnacht“ existieren einige, zum Teil ausführliche Paralipomena, unter deren Berücksichtigung die Szene strukturell und inhaltlich eine sehr divergierende Konzeption und Aussagekraft erfahren würde. Im Folgenden geht es nun darum, die ursprüngliche Konzeption der „Walpurgisnacht“ zu diskutieren und die Frage nach der Relevanz der Paralipomena für das Verstehen der inhaltlichen Aussagen des Werkes zu beantworten. Dazu werden jeweils einzeln die beiden Deutungsversuche von Albrecht Schöne und Thomas Zabka vorgestellt.

3.1 Metaphysischer Dualismus bei Albrecht Schöne

In seinem Werk „Götterzeichen - Liebeszauber - Hexenkult“ aus dem Jahr 1982 widmet sich Albrecht Schöne im dritten Teil der Analyse der „Walpurgisnacht“ und der Rolle der Paralipomena sowie deren Bedeutung für die konzeptionelle und inhaltliche Deutung der Szene. Dabei unternimmt Schöne den Versuch, die Paralipomena in den Text- und Sinnzusammenhang des autorisierten Werkes zu integrieren.5 Die Basis für die Neuinterpretation bilden die in Goethes Walpurgissack verbannten Textpassagen. Der These Schönes zu Folge wäre ohne die Eingliederung jener Auszüge ein angemessenes Verständnis und eine korrekte Interpretation der „Walpurgisnacht“ nur sehr eingeschränkt möglich, weshalb die Paralipomena, insbesondere die Paralipomena 48 und 50, die die sogenannte „Satansaudienz“ und „Satansmesse“ beinhalten, in die Analyse miteinbezogen werden müssten, damit eine kohärente, stringente und widerspruchsfreie Handlung im globalen Werkkontext entstehe.

Über Goethes Beweggründe, jene Textpassagen auszulassen, gibt es verschiedene Erklärungsversuche. Die gängigsten Versuche basieren auf einer werkimmanenten Argumentation, die Schöne jedoch weitestgehend ad absurdum führt.6 Die erste Erklärung besagt, Faust würde nicht im Mittelpunkt der Handlung stehen, sondern nur als unbeteiligter Zuschauer auftreten. Weiterhin handele es sich aus Mephistos Sicht um einen taktischen Fehler, würde er Faust zu Satan gelangen lassen, so der zweite Versuch. Der dritte Grund begründet den Verzicht aus einer werkökonomischen Sichtweise. Der „Walpurgisnacht“ würde ein unverhältnismäßig hoher Anteil im Drama zukommen und damit das ausgeglichene Verhältnis zwischen den Szenen stören. Der vierte Erklärungsversuch schließlich rechtfertigt das Auslassen mit der Unvereinbarkeit mit dem „Prolog im Himmel“ durch die entstehende Kontrastierung. Gerade jenes letzte Argument entkräftet Schöne dadurch, dass er die These aufstellt, „der Auftritt des Satans in der ,Walpurgisnacht‘- Szene [wäre; NH] keineswegs unvereinbar gewesen [...] mit dem ,Prolog im Himmel‘.“ Vielmehr würden die Szenen einen „hochdramatische[n] Widerspruch“ durch die gegensätzliche Konzeption bilden.7 Statt einen satanischen Gegenspieler, der im Paralipomenon 50 auftaucht und verehrt wird8, zu kreieren und somit einen dualistischen Kontrapunkt zum „Prolog im Himmel“ zu initiieren, sei durch das Auslassen der „Satansmesse“ das „dualistische Grundkonzept des Dramas“ zerstört worden und die kanonisierte Form der „Walpurgisnacht“ beschränke sich auf die zeitsatirische Bedeutungslosigkeit.9 Schöne begründet in diesem Zusammenhang das Auslassen der Paralipomena entsprechend nicht mit Hilfe einer werkimmanenten oder entstehungsgeschichtlichen Argumentation, sondern primär mit der „Rücksichtnahme des Autors auf seine Zeitgenossen, deren aktenkundige Entrüstungen noch über die gereinigte Walpurgisnacht-Szene den Ausschluss wenigstens der Satansszene höchst begreiflich erscheinen lassen.“10 Für ihn stellt die Handlung eine Art der „Selbstzensur“ dar, mit der sich der Autor den herrschenden gesellschaftlichen Konventionen und dem Publikum unterworfen habe. Damit argumentiert Schöne überwiegend auf einer wirkungsästhetischen und rezipientenorientierten Ebene, indem er die für Goethe antizipierbare Reaktion des zeitgenössischen Publikums als Anlass dafür nimmt, das Auslassen der Passagen zu begründen. Als Beleg für diese Argumentation führt Schöne Zensierungen in dem kanonisierten Text der „Walpurgisnacht“ an.11 Die Nicht-Veröffentlichung bestimmter obszöner Wörter aufgrund von Anstandsnormen und der zu erwartenden Reaktion des Publikums sprechen seiner Meinung nach für diese Vermutung.

Der Auffassung Schönes zu Folge liegt der Konzeption der „Walpurgisnacht“ das Konzept eines metaphysischen Dualismus zugrunde, das von Goethe in der Form gewollt wäre. Als Belege führt er die Textpassagen in den Paralipomena an. Die Prämisse für jene Interpretation ist ein weiter Textbegriff, der den Text als dynamischen Prozess betrachtet und der auch Entwürfe oder Ausgelassenes inkludiert. Der Dualismus der metaphysischen Größen des Guten und des Bösen, die von einem himmlischen und einem satanischen Herrn personifiziert werden, ist für Schöne bereits zu Beginn im „Prolog im Himmel“ zu finden. Dort tritt ein machtvollkommener Herr auf, der Mephisto als Verkörperung eines bösen Antagonisten „unter seinem Gesinde“ (274)12 sieht und ihn für seine Pläne instrumentalisiert:

Des Menschen Thätigkeit kann allzuleicht erschlaffen, Er liebt sich bald die unbedingte Ruh; Drum geb' ich gern ihm den Gesellen zu, Der reizt und wirkt, und muß, als Teufel, schaffen. (340ff.)

In seinem Paralipomenon 49, welches entstehungsgeschichtlich zur in etwa selben Zeit entstanden ist wie der „Prolog im Himmel“, verweist Goethe unmittelbar auf die Gestalt Satans, der einen häretischen Gegengott im Kontrast zum Herrn aus dem „Prolog“ darstellt. Darin sieht Schöne einen Beleg dafür, dass die beiden Szenen „kontrapunktisch aufeinander bezogene denn als einander ablösende“13 Textpassagen seien. Ein weiterer Anhaltspunkt, der seine These der dualistischen Konzeption stützt, sei der Autonomieanspruch, den das metaphysische Böse in der zweiten „Studierzimmer“-Szene geltend mache. Mephisto bezeichnet sich in dieser als einen

„Teil des Teils, der Anfangs alles war, Ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar, Das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht Den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.“ (1349ff.)

Er charakterisiert sich durch die dichotome Beziehung von Finsternis und Licht als souveräner und damit eigenständig agierender Gegenspieler, der nicht mehr als Gehilfe in Gottes Plan fungiere und ihm untergeordnet sei. Vielmehr werde dadurch nach einem manichäischen Entwurf die Eigenständigkeit des Bösen betont und somit ein Konterpart zum Herrn aus dem Prolog dargestellt. Die Autonomie werde vor allem durch die schöpferische Tätigkeit des Bösen unterstrichen, die nämlich aus der Finsternis „das Licht gebar“ (1352).14 Dieser konzeptionelle Gegensatz eines häretischen Gegengottes basiert auf dem Glauben des Manichäismus, der auf dem System einer nicht aufeinander zurückführbaren und eigenständigen Koexistenz zweier gegenüberstehender und gleichmächtiger Gottheiten, die jeweils das Gute und das Böse vertreten, fundamentiert. Der Aufbau einer solchen manichäischen Struktur sei dementsprechend vom Autor beabsichtigt gewesen.15 In diesem Zusammenhang argumentiert Schöne weiterhin, dass die Erscheinung Satans das Gefüge der Dichtung in keinem Fall störe. Im Gegenteil, da erst der Dualismus eine „dialogische Spannung“16 erzeuge. Damit folgt Schöne einer werkimmanenten Argumentation, um seine These der dualistischen Konzeption zu begründen. Nach Schöne hat die dualistische Konzeption keinerlei Konsequenzen auf das Irren und Streben von Faust, sondern würde beides durch einen symmetrischen Dualismus nach dem manichäischem Prinzip lediglich widerspruchslos verstärken. Schöne macht darauf aufmerksam, dass es in der kanonisierten Ausgabe jedoch in kompositorischer Hinsicht eine Machtasymmetrie zwischen dem Herrn im „Prolog im Himmel“ und Satan in der kanonisierten „Walpurgisnacht“ gebe. Somit bestehe folglich ein asymmetrischer Dualismus zwischen Gut und Böse, der durch das Hinzufügen der „Satansmesse“ und der Konzeption eines wirklichen satanischen Gegengottes ausgeglichen werde. Die kontradiktorische Gegenüberstellung der beiden Götter würde laut Schöne dazu führen, dass der Herr aus dem „Prolog“ keine isolierte und übergeordnete Stellung mehr einnehme, sondern eine „dialogische Spannung“17 erzeugt würde. Faust irre und strebe weiterhin durch die Welt nur mit dem Unterschied, dass er nun zwei einander gegensätzlich konzipierten Herren und damit den widerstreitenden Prinzipien des Guten und des Bösen ausgeliefert wäre. Als spannungserzeugendes Element identifiziert Schöne letztendlich, dass dadurch bis zum Ende offen bliebe, „ob unter solcher Bedingung das göttlich-gute oder das satanisch-böse Prinzip obsiegte.“18 Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass Schöne davon ausgeht, die gemäßigte Konzeption des Dualismus zwischen dem Guten und dem Bösen, zwischen dem Herrn und Mephisto führe dazu, dass bereits nach dem „Prolog“ und dem Abschluss der Wette klar sei, wer diese gewinne. Durch den Auftritt Satans würde die Mäßigung des Dualismus zu Gunsten einer radikalen Ausprägung weichen. Damit ist das metaphysische Problem des Dramas die Frage, „ob dem Faustschen Erdetreiben ein gemäßigter oder ein radikaler symmetrischer Dualismus“19 zugrunde liegt.

Weiterhin fundamentiert Schönes Argumentation zu Gunsten einer dualistischen Grundspannung auf einem entstehungsgeschichtlichen Ansatz. Während des Schreibens an der „Walpurgisnacht“-Szene ist Goethe vor allem mit dem Verfassen naturwissenschaftlicher Abhandlungen, in deren Zentrum seine Überlegungen zum Polaritätsbegriff und Dualismusprinzip stehen, beschäftigt.20 In Bezug auf die Farbenlehre subsumiert Goethe das Erscheinen von Farbe unter das prinzip der Dualität: „Die Farbenlehre unterwirft sich dualistischen Gesetzen“21, wobei sich Licht und Finsternis gegenüber stehen und gleichwertig als Quelle für die Entwicklung der Farben verantwortlich seien. Dieses Prinzip der dualistischen Gegensätzlichkeit überträgt Goethe im Folgenden auf eine geistliche Ebene, indem er schreibt: „Unser Geist scheint auch zwei Seiten zu haben, die ohne einander nicht bestehen können.“22 Damit betont er die Abhängigkeitsbeziehung der metaphysischen Größen. Ausgehend von der naturwissenschaftlichen Forschung Goethes argumentiert Schöne nun, diese „Sprach- und Denkmuster der dualistischen Formel, die Goethes ,Farbenlehre‘ bestimmt, entspricht der Plan einer ,Faust‘-Dichtung, deren dogmatische Tiefenstruktur vom „Prolog im Himmel‘ einerseits und den unterdrückten Satansszenen andererseits zur Erscheinung gebracht worden wäre.“23

Es lasse sich demnach ein farblicher Kontrast zwischen den metaphysischen Größen Gut und Böse in den beiden Szenen „Prolog im Himmel“ und „Satansmesse“ identifizieren, wäre letztere Szene Bestanteil der autorisierten Werkfassung. Dieser Dualismus zwischen einem himmlischen und einem satanischen Herrn, die die metaphysischen Prinzipien von Gut und Böse personifizieren, werde in den Gegensätzen von Licht und Finsternis deutlich. Der „Prolog im Himmel beginnt mit dem Sonnengesang Raphaels. Der Tag wird als das „Paradiese-Helle“ (253), dessen Anblick den Engeln Stärke verleiht, positiv charakterisiert und es tritt ein Herr des Himmels auf. Im Kontrast dazu beginnt die „Satansmesse“ im Paralipomenon 50 mit den Worten „Gipfel Nacht“ und spielt also in einer finsteren Atmosphäre. Im Gegensatz zu den positiv konnotierten Zuschreibungen des hellen Tages wird die Nacht negativ als „schauervoll“ (254) charakterisiert, in welcher ein Herr des höllischen Gegenreichs erscheint und gehuldigt wird. Während der „Prolog im Himmel“ folglich als heller Tag konzipiert und durch den Auftritt Herrn des Himmels gekennzeichnet ist, steht demgegenüber eine nächtliche, finstere „Satansmesse“, in der ein gegensätzlich konzipierter Herr auftaucht. Dieser polare Dualismus zwischen Licht und Finsternis zeichnet das Werk nach der Auffassung Schönes aus und würde durch den Einbezug der „Satansmesse“ deutlich werden. Für ihn ist die Polarität zwischen Licht und Finsternis, die durch die beiden antagonistischen Herren im „Prolog im Himmel“ bzw. der satanischen „Walpurgisnacht“ personifiziert werden, die „kardinale Strukturformel“24 des Dramas.

Darüber hinaus lassen sich auch Indizien in der kanonisierten Fassung wiederfinden, die als Anzeichen für die Konzeption eines symmetrischen Dualismus gewertet werden können. Die Anwesenheit Fausts und Mephistos sowie der Hexen auf dem Blocksberg dient einzig dem Zweck, auf den Gipfel zu steigen, auf dem „Herr Urian sitzt“25 (3 9 5 9), und mit der Menge „zu dem Bösen“ (4039) zu strömen. In diesem Zusammenhang wundert sich Faust nun ironisch, dass Mephisto den Aufstieg unterbindet:

„Ich denke doch, das war recht klug gemacht: Zum Brocken wandeln wir in der Walpurgisnacht, Um uns beliebig nun selbst zu isolieren“ (4032f.).

Schöne merkt zu dieser „windelweich-ironisch[en]“ Äußerung an, dass man Faust bisher anders kennengelernt habe. Nämlich als jemanden, der „entschiedeneren Widerstand gegen diesen Geleitsmann“26 leiste, rastlos nach Erkenntnis strebe und sich nicht mit einer solchen Begründung von Mephisto zufrieden geben würde (vgl.: „Laß du die große Welt nur sausen,/ wir wollen hier im Stillen hausen (4031f.)). Aus diesem Grund komme es in diesem Abschnitt zu einem Bruch, einen Widerspruch in der Figurenkonzeption, der durch das Auslassen bestimmter Textpassagen zustande komme. Auch in topographischer Hinsicht lasse sich ein Bruch erkennen. Im weiteren Verlauf weisen die folgenden Verse darauf hin, dass Faust und Mephisto wirklich zum Gipfel aufsteigen:

Faust Daß ich mich nur nicht selbst vergesse! Heiß' ich mir das doch eine Messe! Mephistopheles Der ganze Strudel strebt nach oben; Du glaubst zu schieben und du wirst geschoben. (4114ff.).

Da sich Mephisto und Faust allerdings nicht mehr auf dem Weg „nach oben“ befinden, lasse sich Mephistos Äußerung nur schwer auf den vorherigen Verlauf beziehen. Die Begegnung mit den alten Herren und der Trödelhexe (vgl. 4073ff.), die Gretchen-Erscheinung sowie das Theater im „Walpurgisnachtstraum“ müssten laut Schöne „unterhalb des Brockengipfels zu denken“ sein, weshalb die beiden nicht mehr nach oben getragen würden. schöne kommt dementsprechend zu dem Urteil, die Verse seien „fehl am Platz“ und deuten auf eine „andere, in der Druckfassung nicht mehr verwirklichte Absicht der Szenenführung“27 hin. Hinzu komme ebenfalls, dass der von Faust verwendete Begriff „Messe“ (4115) unmittelbar auf die ausgelassene „Satansmesse“ verweise.28 Es lassen sich also werkimmanent Textstellen finden, die in einem Zusammenhang mit der „satansmesse“ im paralipomenon 50 stehen und es wahrscheinlich machen, dass diese Textteile einen authentischen Bestandteil der „Walpurgisnacht“ ausmachen.

Welche Auswirkungen der Ausschluss der Texte auf die inhaltliche interpretation und den Sinnzusammenhang des Dramas hat, zeigt sich für Schöne vor allem in der Betrachtung der beiden die Faust/Gretchenhandlung ausmachenden Themenstränge Gold und Geschlechtlichkeit. Beide Motivreihen setzen mit der Verjüngung Fausts in der Szene „Hexenküche“ ein und werden in Folgenden immer wieder aufgegriffen. In diesem Zusammenhang kündigt Mephisto in der Szene „Nacht“ an, dass sowohl Gold als auch die Geschlechtlichkeit bei der „Walpurgisnacht“ eine exponierte Rolle einnehmen: „Ein bißchen Diebeslüst, ein bisschen Rammelei“ (3659). Dementsprechend kommt Schöne zu dem Schluss, beide Themenstränge müssten ihren Höhepunkt in der „Walpurgisnacht“ erfahren, indem sie, wie im Paralipomenon 50 formuliert, dort durch Satan zusammengeführt werden:

„Euch giebt es zwey Dinge So herrlich und groß Das glänzende Gold Und der weibliche Schoos“29

Das Auslassen bewirke dementsprechend, dass keine wirkliche Kulmination der Motive stattfinde und somit das Drama in seiner globalen Konzeption „beschädigt“ werde.30 Auch Fausts Handeln bekomme durch die Erscheinung Satans in der „Satansmesse“ eine neue Bedeutung. Auf diese Weise werde erst verständlich, dass „Fausts Tanz mit der Hexe dem Geheiß des Satans folgt und ihn endgültig dem Reich des Bösen einverleiben wird.“31 Spannend ist in diesem Zusammenhang die Frage, in welcher Funktion Gretchen in der „Walpurgisnacht“ erscheint. Zunächst charakterisiert Schöne Gretchen als Fausts Retterin und „Gegenspielerin Satans“, indem sie den ins „Reich des Bösen eingetretenen Faust im letzten Augenblick „vom Rand des Verderbens“32 zurückreißt. Problematisch bei dieser Interpretation ist jedoch, dass nicht Gretchen selber, sondern nur ein lebloses „Idol“ (4190) auftritt. Sie ist lediglich eine Imagination Fausts und entspricht nicht den realen Gegebenheiten. In der Realität nämlich liegt Gretchen weit entfernt im Kerker und wartet auf ihre Hinrichtung. Die Kraft des Bösen in der Situation wird durch die Rolle Mephistos deutlich, der versucht, die imaginierte Rettende durch das Aufzeigen der offensichtlichen Zaubersphäre (vgl. „Das ist die Zauberei, du leicht verführter Thor!“ (4199)) und der Charakterisierung Gretchens als unheilbringende Medusa abzuwehren (vgl. „Von der Meduse hast du ja gehört“ (4194)). In diesem Spannungsverhältnis zwischen der für Faust guten und heilvollen Retterin sowie für Mephisto bösen und unheilvollen Gestalt bewegt sich die Erscheinung Gretchens. Damit lässt sich hier erneut der metaphysische Dualismus in der Person Gretchens wiederfinden. Schönes These lautet in diesem Zusammenhang, die Erscheinung Gretchens habe einen engen Bezug zu der sogenannten „Hochgerichtserscheinung“ in den Paralipomena und erlaube daher die Schlussfolgerung, dass „Gretchen selber [...] viel tiefer verstrickt in den Hexensabbat und Satanskult“ und in Gretchen eine als Hexe Beschuldigte im damaligen Sinne zu sehen sei.33 Für die Konzeption als beschuldigte Hexe spricht Schöne zu Folge, dass sie als satanische Verführerin Fausts fungiere und dass der Blutstreifen um ihren Hals (vgl. „rotes Schnürchen schmücken“ (4203)) explizit ein Zeichen des Teufels sei.34 Hinzu komme weiterhin, dass Gretchens Verhalten der altkirchlichen Todsündenlehre folge. Auf die Eitelkeit folgen die Habgier, Unkeuschheit und Verzweiflung, welche Versündigungen darstellen, die durch den Tod der Mutter, des Bruders und des Kindes sichtbar würden. Daraus schließt Schöne die Folgerung, Gretchen sei „dem Bösen verfallen“, was durch die Betrachtung der Paralipomena noch deutlicher werde. Auch in Gretchens Reden spielen die beiden Motive des Goldes und der Geschlechtlichkeit eine zentrale Rolle (vgl.: „nach Gold drängt“ (2802) und „Mein Busen drängt sich nach ihm hin“ (3406f.)). Gretchens Worte korrespondieren dementsprechend mit der Rhetorik des Satans und „bezeugen so auch Gretchens Teilhabe an der dem Satan verfallenen Welt.“35 Ein weiteres Argument, das Schöne zur Unterstützung seiner These anführt, ist der Kindsmord Gretchens. Das Kind wäre ebenso wie sie dem Bösen verfallen, da Ungetaufte von der Erbsünde betroffen seien. Gretchen habe daher „auf Geheiß des Verderbens gar das eigene Kind ums Leben“ gebracht, was für die Anklage wahrhaft ein „Zeugnis hexenhafter Gottlosigkeit“36 sei. Das Paralipomenon 50 gibt mit der zum Schluss hin gezeigten „Hochgerichtserscheinung“ Aufklärung über die von Gretchen an Faust gestellte Frage: „Und weißt du denn, mein Freund, wen du befreist“ (4505). Als Hochgericht wurde zu Goethes Zeiten der „öffentliche Akt eines formalisierten Schauprozesses“37 unter anderem auch gegen Ketzer und Hexen bezeichnet, an dessen Ende vom Henker das Urteil vollstreckt wurde und der in der Szene anhand von Gretchens Prozess skizziert werde: Das nackte „Idol“38, dessen Kopf abfällt und dessen Blut das Feuer löscht.39 Gretchen erleide folglich das gleiche Schicksal wie eine verurteilte Hexe. Ebenso erscheinen ihre Handlungen mit dem Höhepunkt des Kindsmordes den Taten einer Hexe. Die Walpurgisnacht habe dementsprechend nach Schöne auch den Zweck, das „Ende eines Hexenprozesses“40 anhand der Verurteilung und Hinrichtung Gretchens darzustellen. Diese Interpretationsmöglichkeit werde durch die Paralipomena eröffnet, weshalb sie eine Erleichterung für den Zugang der kanonisierten Walpurgisnacht darstellen. Abschließend endet das Paralipomenon 50 mit dem Vermerk „Faust, Meph.“, was ein Indiz dafür sei, dass unmittelbar im Anschluss die Szene „Trüber Tag. Feld“ zu folgen habe und der „Walpurgisnachtstraum“ überflüssig sei.41 In dieser Szene macht Faust Mephisto Vorwürfe, ihn über Gretchens Schicksal in Unkenntnis gelassen zu haben. Dieser starke und abrupte Gefühlswechsel Fausts vom protestlosen Anschauen des Theaters hin zum emotionalen Echauffieren über Mephistos Verhalten lasse für Schöne erneut einen Bruch erkennen, der durch das Auslassen bestimmter Textsequenzen zustande kommt.

[...]


1 Vgl. Schöne, Albrecht: Satanskult, Walpurgisnacht. In: ders.: Götterzeichen, Liebeszauber, Hexenkult. Neue Einblicke in alte Goethetexte. München 1982, S. 148; Bohnenkamp, Anne: das Hauptgeschäft nicht außer Augen lassen“: Die Paralipomena zu Goethes „Faust“. Frankfurt 1994, S. 57.

2 Vgl. Bohnenkamp: „. das Hauptgeschäft nicht außer Augen lassen“. 1994, S. 61 u. 63.

3 Schilt, Jelka/Zeller, Hans: Werk oder Fassung eines Werks? Zum Problem der Werkdefinition nach Fassungen am Beispiel von Conrad Ferdinand Meyers Gedichten. In: Scheibe, Siegfried/Laufer, Christel (Hrsg.): Zu Werk und Text. Beiträge zur Textologie. Berlin 1991, S. 78.

4 Falk, Johannes: Goethe aus näherm persönlichen Umgange dargestellt. Ein nachgelassenes Werk von Johannes Falk. Leipzig 1832, S. 93.

5 Vgl. Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982.

6 Ebd., S. 201ff.

7 Vgl. ebd., S. 204.

8 Im Paralipomenon P50 (S. 552 der von Albrecht Schöne kommentierten Frankfurter Ausgabe (im Folgenden FA)) steht „verehret den Herrn“. Im Kontrast zum göttlichen Herrn aus dem „Prolog im Himmel“ wird hier Satan als „Herr“ bezeichnet.

9 Vgl. Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982, S. 119 u. 214.

10 Schöne, Albrecht: Faust. Kommentare. Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. Hrsg. von Friedmar Apel u.a. I. Abt. Bd. 7/2. Frankfurt am Main 1994, S. 121.

11 Vgl. Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982, S. 211ff.

12 Zitate aus Faust werden mit dem entsprechenden Vers direkt im Text nachgewiesen nach folgender Ausgabe: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke. Briefe, Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. Hrsg. von Friedmar Apel u.a. I. Abt.: Sämtl. Werke. Bd. 7/1: Faust, Texte. Hrsg. von Albrecht Schöne; Bd. 7/2: Faust, Kommentare. Von Albrecht Schöne. Frankfurt am Main 1994.

13 Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982, S. 205.

14 Vgl. ebd.

15 Vgl. ebd., S. 143 u. 205f.

16 Ebd., S. 207.

17 Ebd.

18 Ebd.

19 Ebd.

20 Vgl. ebd., S. 208.

21 Goethe, Johann Wolfgang: Die Schriften zur Naturwissenschaft. Leopoldina-Ausgabe, S. 338.

22 Ebd., S. 282.

23 Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982, S. 209.

24 Ebd., S. 210.

25 Nach Schöne ist „Urian“ eine Namensbezeichnung für den Satan/Teufel. Vgl. dazu Schöne: Faust. Kommentare. 1994, S. 349.

26 Schöne: Satanskult, Walpurgisnacht. 1982, S. 121.

27 Ebd., S. 122.

28 Vgl. ebd., S. 166.

29 Ebd., S. 163.

30 Vgl. ebd.

31 Ebd., S. 172.

32 Ebd., S. 175.

33 Ebd., S. 177 u. 179ff.

34 Vgl. ebd., S. 177.

35 Ebd., S. 177f.

36 Ebd., S. 179.

37 Ebd., S. 182f.

38 Mit Idol referiert der Autor unmittelbar auf Gretchen und auf die Erscheinung Gretchens in der „Walpurgisnacht“-Szene. Mephisto bezeichnet das von Faust imaginierte Gretchen als lebloses Idol (vgl. V. 4190).

39 Vgl. ebd., S. 183.

40 Ebd., S. 184.

41 Vgl. ebd.

Ende der Leseprobe aus 26 Seiten

Details

Titel
Die Paralipomena in der Szene "Walpurgisnacht" aus Goethes "Faust". Zur Forschungsdiskussion von Zabka und Schön
Hochschule
Philipps-Universität Marburg  (Institut für Neuere deutsche Literatur)
Note
1,0
Autor
Jahr
2018
Seiten
26
Katalognummer
V923889
ISBN (eBook)
9783346251794
ISBN (Buch)
9783346251800
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Goethe, Walpurgisnacht, Faust, Germanistik, Neuere deutsche Literatur
Arbeit zitieren
Niklas Hannott (Autor:in), 2018, Die Paralipomena in der Szene "Walpurgisnacht" aus Goethes "Faust". Zur Forschungsdiskussion von Zabka und Schön, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/923889

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