In diesem Buch geht es um die Manipulation von Geschichtsbewusstsein (also um das Individuum und dessen Vorstellung von Geschichte) durch Medien unserer Gesellschaft, die ein bestimmtes Bild von Geschichte vermitteln.
Die Untersuchung erfolgt am Beispiel des Kriegsfilms "Der längste Tag". Dieser wurde auf seinen Wahrheitsgehalt hin überprüft. Außerdem wurde die Wirkung bzw. die Manipulation des Films an vielen unterschiedlichen Versuchspersonen getestet, und zwar an Schülern, Studenten und Soldaten.
„Der längste Tag“ gilt als der teuerste Kriegsfilm aller Zeiten, ist von drei Regisseuren und oscarprämiert. Und der Zuschauer sieht sich den Film an, fragt sich, ist dieser Film authentisch und bis zu welchem Grad? Kann ich all das glauben, was mir dort auf dem Bildschirm vorgespielt wird? Sind es Fiktionen, die mit wenigen wahren Fakten vermischt werden, um die Spannung zu erhöhen, dem passiven Zuschauer etwas „Action“ zu bieten und um hohe Verkaufszahlen dieser Produktion zu erreichen? Oder liegt mit diesem Film ein Produkt vor, welches dieses tatsächliche historische Ereignis so glaubhaft, wahrhaft, einzigartig darstellt, wie es das nicht noch einmal gibt? Und wenn dies so ist, hätte man dann nicht eine beachtliche Möglichkeit den Schülern sowie der außerschulischen Öffentlichkeit lehrend und zugleich fesselnd und spannend die berühmteste Invasion der Kriegsgeschichte näher zu bringen und es sie hautnah nacherleben zu lassen?
Doch bevor man sich dazu entscheiden kann, müssen der Film und die ihn umgebenden Einflusssphären genauer betrachtet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung, Zielstellung und Aufbau
- Fakten und Fiktionen und die Notwendigkeit von historischen Imaginationen
- Zu den Begriffen
- Fakten - Die Invasion
- Der Film - Inhalt und Interpretation des Handlungsganges
- Äußere Kritik
- Innere Kritik
- Faktizität im Film - Auflösung des Fragebogens
- Versuch einer empirischen Untersuchung
- Ziel und Methodik der Untersuchung
- Problemformulierung
- Methode
- Stichprobe der Untersuchung
- Vorgehensweise
- Beobachtungen während der Untersuchung
- Ergebnisse und Interpretation
- Ergebnisse und Interpretation der Fragen 5-21
- In der Personengruppe der Studenten
- In der Personengruppe der Schüler
- In der Personengruppe der Soldaten
- Genauere Betrachtung der Einzelfragen
- Ergebnisse und Interpretation der Fragen 22-24
- Ergebnisse und Interpretation der Fragen 25 und 26
- Ergebnisse und Interpretation der Fragen 5-21
- Reflektion - Diskussion und Ausblick
- Ziel und Methodik der Untersuchung
- Problembetrachtung im Spiegel der Theorie
- Zu den theoretischen Aspekten
- Ausgewählte Aspekte zum Geschichtsbewusstsein
- Zum Begriff
- Kategorien des Geschichtsbewusstseins
- Das Wirklichkeitsbewusstsein als ein Teil des Geschichtsbewusstseins
- Der Gegenwartsbezug als ein Teil des Geschichtsbewusstseins
- Akte des Geschichtsbewusstseins
- Ausgewählte Aspekte zur Geschichtskultur
- Zum Begriff
- Die Präsenz von Geschichte und Geschichtskultur in der Öffentlichkeit
- Der historische Spielfilm als Teil der Geschichtskultur
- Geschichte und Film
- Film und Fernsehen als ein elementarer Teil der Geschichtskultur
- Diskussion und Schlussbetrachtungen
- Betrachtungen zu den in der gesamten Untersuchung ermittelten Ergebnissen
- Betrachtungen zum Einsatz der Methode bei der empirischen Untersuchung und zu weiterführenden Untersuchungen
- Versuch von Verallgemeinerungen für schulisches und außerschulisches Lernen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Wirkung des Spielfilms „Der längste Tag“ auf das Geschichtsbewusstsein der Zuschauer und analysiert seinen historischen Faktengehalt. Die Arbeit analysiert den Film auf seine Faktizität hin und untersucht, wie er auf eine Stichprobe von Repräsentanten der Bevölkerung wirkt. Abschließend werden ausgewählte Aspekte der Theorie betrachtet.
- Der Einfluss von Spielfilmen auf das Geschichtsbewusstsein
- Die Faktizität und Fiktionalität in historischen Spielfilmen
- Die Rezeption des Films „Der längste Tag“ bei verschiedenen Personengruppen
- Die Rolle der Geschichtskultur und des Geschichtsbewusstseins in der Gesellschaft
- Die Bedeutung des historischen Spielfilms als Element der Geschichtskultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Zielstellung und den Aufbau der Untersuchung darlegt. Im zweiten Kapitel werden die Begriffe „Fakten“ und „Fiktionen“ im Zusammenhang mit historischen Imaginationen erläutert und die Invasion der Normandie im Kontext des Films „Der längste Tag“ betrachtet. Dieses Kapitel analysiert die Inhalte des Films und seine Interpretation des Handlungsganges, sowie die „äußere“ und „innere“ Kritik daran. Es untersucht auch, wie der Film die Faktizität des historischen Ereignisses darstellt.
Kapitel 3 befasst sich mit einer empirischen Untersuchung, die die Wirkung des Films „Der längste Tag“ auf das Geschichtsbewusstsein von Studenten, Schülern und Soldaten untersucht. Es beschreibt die Zielsetzung und Methodik der Untersuchung, einschließlich der Problemformulierung, Methode, Stichprobe, Vorgehensweise und Beobachtungen. Anschließend werden die Ergebnisse und Interpretationen der Untersuchung präsentiert und diskutiert.
Kapitel 4 betrachtet die Untersuchung im Lichte der Theorie. Es beleuchtet ausgewählte Aspekte des Geschichtsbewusstseins, wie den Begriff selbst, seine Kategorien, das Wirklichkeitsbewusstsein und den Gegenwartsbezug. Außerdem werden wichtige Aspekte der Geschichtskultur, wie der Begriff selbst, ihre Präsenz in der Öffentlichkeit und die Rolle des historischen Spielfilms als Teil der Geschichtskultur, erörtert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Geschichtsbewusstsein, Geschichtskultur, historische Spielfilme, Faktizität, Fiktionen, Empirische Untersuchung, Rezeption, "Der längste Tag", Invasion der Normandie.
- Arbeit zitieren
- Jana Zimdars (Autor:in), 2003, Geschichtsbewusstsein und Geschichtskultur. Fakten und Fiktionen im Kriegsfilm „Der längste Tag“, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93361