Die Ausarbeitung "Der diskrete Charme der Diskriminierung" behandelt das Thema versteckter Diskriminierung von Frauen in der sozialen Interaktion. Außerdem werden strukturelle beziehungsweise historische Ursachen von Frauendiskriminierung aufgedeckt.
Inhalt
1. Einleitung
2. Missachtung und Diskriminierung von Frauen im Erwerbsleben
2.1 Historische und strukturelle Ursachen
2.2 Arbeitsmarksegregation und Geschlechterstrategien
2.3. Versagung von Anerkennung im gesellschaftlichen und im medialen Diskurs
2.4 Sprachliche Diskriminierung von Frauen in der betrieblichen Interaktion
3. Fazit und Ausblick
1. Einleitung
Chancengleichheit und Gleichberechtigung der Geschlechter sind grundlegende Normen unserer Gesellschaft, die fest im Grundgesetz verankert sind. So heißt es im dritten Artikel des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland:
„ Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin“ und weiter „ Niemand darf wegen seines Geschlechtes … benachteiligt oder bevorzugt werden“ (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland online 2007: 14).
Die zunehmende Erwersbeteiligung von Frauen und der betriebliche Strukturwandel im Zeichen der Modernisierung erwecken den Anschein, dass Gleichberechtigung und Chancengleichheit der Geschlechter auf dem Vormarsch sind. Betrachtet man die Situation von Frauen im Erwerbsleben genauer, zeigt sich jedoch, dass Frauen immer noch in schlechter bezahlten Berufen arbeiten und geringere Aufstiegschancen als Männer haben. Weiterhin erhalten sie weniger Anerkennung für ihre beruflichen Qualifikationen und Leistungen (vgl. Hofbauer / Pastner 2000: 219). Johanna Hofbauer und Ulli Pastner stellen fest, dass Anerkennungsverhältnisse über Kommunikation hergestellt werden. Auf den Ebenen des öffentlichen Diskurses und der Kommunikation in sozialer Interaktion zeigen sie auf wie Frauen Anerkennung vorenthalten wird, beziehungsweise wie von Frauen geleistete Arbeit verkannt und abgewertet wird. Außerdem thematisieren Hofbauer und Pastner historisch gewachsene und strukturelle Hintergründe der Missachtung von Frauenarbeit (vgl. Hofbauer / Pastner 2000: 222-223). Die vorliegende Referatsausarbeitung liefert Hintergründe zur (diskreten) Diskriminierung von Frauen. Die Arbeit gliedert sich in die zwei Teile „Missachtung und Diskriminierung von Frauen im Erwerbsleben“ und den Teil „Fazit und Ausblick“. Der Hauptteil der Arbeit „Missachtung und Diskriminierung von Frauen im Erwerbsleben“ erläutert warum Frauen im Erwerbsleben Anerkennung versagt wird und welche strukturellen und historischen Ursachen für dieses Anerkennungsproblem verantwortlich sind. Weiterhin werden im Zusammenhang der Arbeitsmarktsegregation männliche Abwehrstrategien dargestellt, die angewendet werden um Frauen aus den Männerdomänen Technik und Management herauszudrängen, worauf Frauen ihrerseits Gegenstrategien entwickelt haben. Zudem wird beschrieben, wie Frauen im medialen und gesellschaftlichen Diskurs Anerkennung versagt wird und es werden diskrete Formen der Diskriminierung in der betrieblichen Interaktionswelt beleuchtet.
2. Missachtung und Diskriminierung von Frauen im Erwerbsleben
Es besteht ein Annerkennungsproblem für Frauen im Erwerbsleben. Dieses Anerkennungsproblem entsteht dadurch, dass in der Erwerbsarbeit ein männlicher Maßstab für die Anerkennung einer Leistung oder Qualifikation gilt, was sich in vielerlei Hinsicht zeigt. So sind soziale und kommunikative Kompetenzen in der Erwerbsarbeit gefragte Fähigkeiten, die besonders Frauen zugeschrieben werden. Frauen werden oftmals angestellt um genau solche Softskills zu nutzen. Bei der Bewertung der Arbeit von Frauen spielen diese Kompetenzen dann aber kaum eine Rolle. Die sozialen Geltungsbedürfnisse der Frauen werden missachtet und den Frauen wird die Möglichkeit vorenthalten ihr kulturelles Kapital in ökonomisches und symbolisches Kapital umzuwandeln (vgl. Hofbauer / Pastner 2000: 222). Kulturelles Kapital ist nach Pierre Bourdieu dasjenige Kapital über das ein Mensch durch seine Bildung und Ausbildung verfügt. Materiellen Besitz definiert Bourdieau als ökonomisches Kapital und das symbolische Kapital beschreibt die sozialen Beziehungen auf die jemand zurückgreifen kann und durch die eine Person an Ehre und Prestige gewinnen kann (vgl. Treibel 1994: 213-215). Da Frauen es im Berufleben oft nicht möglich ist ihr kulturelles Kapital in andere Kapitalsorten zu konvertieren bleiben ihnen Zugänge zu höherem Status und Einkommen verschlossen. Ein weiterer Grund für die Gültigkeit eines männlichen Maßstabs in der Erwerbsarbeit ist, dass die Familienarbeit vorrangig den Frauen zugeteilt wird, wodurch im Berufsleben die Norm der „männlichen Normalbiographie“ mit langen Arbeitszeiten, kontinuierlicher Beschäftigung und Karriereorientierung zementiert wird. Arbeitgeberansprüche auf Flexibilität und Mobilität der Arbeitnehmer tragen darüber hinaus dazu bei Frauen aus der Erwerbsarbeit auszuschließen und männliche Karrieremuster und Normen zu etablieren. Der Preis für die Karriere einer Frau ist die Anpassung an eine männliche Lebensführung, männliches Freizeitverhalten und der Verzicht auf Kinder. Ferner werden für Führungsaufgaben männlich konnotierte Eigenschaften wie Rationalität, Willensstärke oder Konfliktfähigkeit erwartet. Weiblich konnotierte Eigenschaften weichen von dieser Norm ab und werden in viel geringerem Maße als berufsrelevant anerkannt (vgl. Hofbauer / Pastner 220-222).
Es ist festzustellen, dass im Bereich der Erwerbsarbeit männliche Normen in den Bereichen Arbeitsbewertung und Lebensführung gelten. Alles was von diesen Normen abweicht wird nicht beachtet und nicht geschätzt. Sowohl Männern als auch Frauen wird die Möglichkeit genommen, sich von der geltenden männlichen Norm abzugrenzen. Qualifikationen und Leistungen von Frauen oder Männern, die vom traditionellen Maskulinitätsideal abweichen werden weder wahrgenommen, noch wertgeschätzt. Die Anerkennung wird Abweichlern schlichtweg verweigert. (vgl. Hofbauer / Pastner 2000: 222-223).
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