Als Erwachsene, Eltern und Erzieher wünschen wir uns, dass Kinder fröhlich sind, lachen, spielen und das Leben genießen. Wir glauben oft nicht daran, dass es für Kinder schon von Bedeutung sein könnte, über Tod und Sterben zu reden. Außerdem fehlen uns oft der Mut, die richtigen Worte oder auch die Einsicht, mit Kindern darüber zu sprechen.
Aufgrund der persönlichen Konfrontation des Verlustes eines geliebten Menschen, habe ich mich entschlossen mich mit dieser Thematik eingehender zu beschäftigen. Doch wie können Kinder das, was für uns Erwachsene schon nur schwer zu verarbeiten ist, bewältigen? Was heißt es, wenn Kinder trauern? Ist Kindertrauer mit Erwachsenentrauer vergleichbar? Woran erkenne ich, dass Kinder in Trauer sind? Welche Möglichkeiten bestehen, ihnen in ihrer Trauer beizustehen? Viele Fragen, die nach Antworten suchen.
Die vorliegende Arbeit soll helfen diese Fragen zu beantworten. Ziel ist es herauszufinden, wie Kinder auf den Verlust eines geliebten Menschen reagieren, wodurch diese Reaktionen beeinflusst werden und wie man Kindern in dieser Zeit beistehen kann.
Diese Arbeit steigt mit der Thematik ein, wie mit Tod und Trauer in der Gesellschaft umgegangen wird. Anschließend und schwerpunktmäßig werde ich die verschiedenen Todesvorstellungen von Kindern nach den Grundsätzen von Stern, Gesell/ Ilg und Nagy vorstellen, wobei ich mich maßgeblich auf das Buch „Psychologische Aspekte von Tod und Trauer bei Kindern und Jugendlichen“ von Hildegard Iskenius-Emmler beziehe. Zur Ergänzung meiner Aufzeichnungen verwendete ich Literatur von Marlene Leist, Birgit Voß, Anne Fried und einigen anderen Autoren (siehe Literaturliste).
Nach der Vorstellung der einzelnen Todeskonzepte von Kindern und Jugendlichen werde ich kurz auf die Unterschiede im Trauerverhalten von Kindern und Erwachsenen eingehen, sowie auf Möglichkeiten hinweisen, wie man zu gesunder Trauerarbeit beitragen kann.
Abschließend werde ich Tod und Trauer im Märchen darstellen und mich auf das Beispiel „Leb wohl, lieber Dachs“ von Susan Varley konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Tod und Trauer in der Gesellschaft
- Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen
- Das Todesbewusstsein von Kindern und Jugendlichen nach Stern
- Grundsätze nach Gesell/ Ilg
- Die Einstellung von drei- bis zehnjährigen Kindern gegenüber dem Tod nach Nagy
- Trauerverhalten von Kindern und Jugendlichen
- Unterschiede im Trauerverhalten von Kindern und Erwachsenen
- Hilfemöglichkeiten, um zu gesunder Trauerarbeit beizutragen
- Tod und Trauer im Märchen: Das Beispiel: „Leb wohl, lieber Dachs“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Thema Trauerverhalten und Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen. Das Ziel ist es, zu verstehen, wie Kinder auf den Verlust eines geliebten Menschen reagieren, welche Faktoren diese Reaktionen beeinflussen und wie man Kindern in dieser schwierigen Zeit beistehen kann.
- Todesvorstellungen von Kindern in verschiedenen Altersstufen
- Entwicklung des Todesverständnisses im Kindes- und Jugendalter
- Vergleich des Trauerverhaltens von Kindern und Erwachsenen
- Hilfsmöglichkeiten zur Unterstützung von Kindern in Trauerprozessen
- Die Rolle von Märchen und Geschichten in der Trauerbewältigung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die gesellschaftliche Tabuisierung von Tod und Trauer. Anschließend werden verschiedene Todesvorstellungen von Kindern nach den Grundsätzen von Stern, Gesell/ Ilg und Nagy vorgestellt. Dabei wird insbesondere auf das Buch „Psychologische Aspekte von Tod und Trauer bei Kindern und Jugendlichen“ von Hildegard Iskenius-Emmler zurückgegriffen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung des Todesverständnisses im Kindesalter und den unterschiedlichen Auffassungen von Kindern in verschiedenen Altersstufen.
Im nächsten Kapitel werden die Unterschiede im Trauerverhalten von Kindern und Erwachsenen beleuchtet. Dabei werden sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Besonderheiten des kindlichen Trauerprozesses hervorgehoben. Darüber hinaus werden Hilfemöglichkeiten für Kinder in Trauerprozessen vorgestellt, um zu gesunder Trauerarbeit beizutragen.
Abschließend wird die Rolle von Märchen und Geschichten in der Trauerbewältigung anhand des Beispiels „Leb wohl, lieber Dachs“ von Susan Varley erörtert. Hierbei wird untersucht, wie Märchen Kindern helfen können, mit Verlust und Trauer umzugehen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Tod und Trauer im Kontext der kindlichen Entwicklung. Dabei werden entwicklungspsychologische Konzepte, Todesvorstellungen, Trauerverhalten, Hilfemöglichkeiten und die Rolle von Märchen und Geschichten in der Trauerbewältigung beleuchtet.
- Quote paper
- Katja Trümper (Author), 2006, Trauerverhalten und Todesvorstellungen von Kindern und Jugendlichen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93625