In der Werteforschung der letzten Jahre ist die Diskussion über einen angeblichen Wertverfall bei heutigen Jugendlichen ein konstantes Thema geblieben. Folglich stellt sich die Frage, ob bereits ein Wertewandel stattgefunden und wie sich dieser geäußert hat. Mit dieser Problematik beschäftigt sich der Politologe Ronald Inglehart seit den 1970er Jahren. Empirische Daten aus den World-Values-Surveys und den Eurobarometer-Umfragen haben ihm entsprechende Ergebnisse geliefert um einen Wertewandel in drei Stadien aufzuzeigen. Sein Ansatz ist bislang der bekannteste und meist diskutierte in diesem Forschungsgebiet. Folglich musste er sich auch zahlreicher Kritik stellen. In der folgenden Arbeit soll die Stichhaltigkeit Ingleharts Beschreibungen zum Wertewandel untersucht werden. Hierzu dienen eine deskriptive Darstellung der theoretischen Grundannahmen Ingleharts und eine anschließende Gegenüberstellung der wichtigsten Ergebnisse aus den World-Values-Surveys mit den Ergebnissen der 15. Shell Jugendstudie „Jugend 2006 - Eine pragmatische Generation unter Druck“. Es soll untersucht werden ob Ingleharts postmaterealistische Werte bei deutschen Jugendlichen vorhanden sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ingleharts Dreistufentheorie
- Vormoderne- bzw. traditionelle Gesellschaften
- Moderne- bzw. industrielle Gesellschaften
- Postmaterealistische Gesellschaften
- Theoretische Annahmen Ingleharts
- Soziologische Modernisierungstheorien
- Die Theorie des intergenerationellen Wertewandels
- Postmoderne Werte in Deutschland: Die 15. Shell Jugendstudie (2006)
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Untersuchung des Wertewandels im Kontext der Theorie von Ronald Inglehart. Ziel ist es, die Stichhaltigkeit seiner Beschreibungen zum Wertewandel anhand einer deskriptiven Darstellung seiner theoretischen Grundannahmen und einer Gegenüberstellung der wichtigsten Ergebnisse aus den World-Values-Surveys mit den Ergebnissen der 15. Shell Jugendstudie zu überprüfen.
- Ingleharts Dreistufentheorie des Wertewandels
- Die Bedeutung der World-Values-Surveys und Eurobarometer-Umfragen für Ingleharts Forschung
- Die Merkmale vormoderner, moderner und postmoderner Gesellschaften
- Die Rolle der Modernisierung und Postmodernisierung in der Werteentwicklung
- Die Anwendung von Ingleharts Theorie auf deutsche Jugendliche
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema des Wertewandels ein und stellt die Forschungsfrage nach der Existenz und Ausprägung eines Wertewandels. Sie stellt den Ansatz von Ronald Inglehart als prominentesten Ansatz im Bereich der Werteforschung vor und erläutert den Fokus der Arbeit auf die Überprüfung seiner Thesen anhand der World-Values-Surveys und der 15. Shell Jugendstudie.
- Ingleharts Dreistufentheorie: Dieses Kapitel beschreibt die drei Stufen der Modernisierung nach Inglehart: die vormoderne, moderne und postmoderne Gesellschaft. Es erläutert die Merkmale jeder Stufe anhand der Daten der World-Values-Surveys und zeigt die Veränderungen in den Werten und Einstellungen der Menschen auf.
- Theoretische Annahmen Ingleharts: In diesem Kapitel werden die theoretischen Grundannahmen Ingleharts im Kontext der soziologischen Modernisierungstheorien und seiner Theorie des intergenerationellen Wertewandels diskutiert. Es werden die zentralen Elemente seiner Argumentation vorgestellt, die auf der Untersuchung von Veränderungen in den Überzeugungssystemen der Menschen basieren.
Schlüsselwörter
Die zentralen Schlüsselwörter und Themenbereiche der Arbeit umfassen Wertewandel, Modernisierung, Postmodernisierung, Ingleharts Dreistufentheorie, World-Values-Surveys, Eurobarometer-Umfragen, postmaterealistische Werte, Shell Jugendstudie, deutsche Jugendliche.
- Quote paper
- Fabienne Koller (Author), 2007, Wertewandel. Der Ansatz Ronald Ingleharts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/93944