Die Geschichte ist überfrachtet mit Charakteren, die ihren Lauf entscheidend beeinflusst haben; sei es durch ihren Ehrgeiz, ihre Fähigkeiten oder ihr Charisma. Doch konnten sie ihren Einfluss nur durch den Kontakt und die Interaktion mit Zeitgenossen ausüben. Aber was geschieht, wenn ein Naturell auf ein weiteres trifft, welches ebenfalls die Geschicke seiner Zeit maßgeblich beeinflusst oder es zumindest zu tun beabsichtigt? Sind Konflikte vorprogrammiert? Liegen friedliche Verhandlungen in der Luft? Handeln sie für den Fortschritt und den Wohlstand der Menschheit?
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit zwei Persönlichkeiten, die das frühe 19. Jahrhundert geprägt, die sich umarmt und doch bekriegt haben. Sie führten ihre Völker unter dem Vorwand, Europa Frieden und Stabilität bringen zu wollen, in mörderische Schlachten, die letztendlich den Untergang eines der beiden Kontrahenten herbeiführen mussten. Ihre Entscheidungen waren maßgeblich durch ihre charakterlichen Veranlagungen geprägt. Es wird zu untersuchen sein, inwieweit diese Wesensarten den Lauf der Geschichte bedingt haben. Auf der einen Seite sehen wir Napoleon, den von Ehrgeiz zerfressenen kleinen Korsen, der sich selten zügeln konnte. Ihm gegenüber steht Zar Alexander I., der sich selbst von romantischer Verblendung getrieben als Erlöser der Menschheit sah, dabei aber keinesfalls die dazu notwendige Standhaftigkeit aufweisen konnte.
Diese beiden Despoten kollidieren also im frühen 19. Jahrhundert. Einigen sie sich darauf, zum Wohle der Menschheit gemeinsame Sache zu machen? Temporär begrenzt und oberflächlich betrachtet taten sie dies. Haben sie sich friedlich geeinigt? Für einen gewissen Zeitraum haben sie das wirklich. Haben sie die Konfrontation gesucht? Diese Frage kann man eindeutig mit einem Ja beantworten. Aufgrund der zeitgenössischen Umstände und der Beschaffenheit ihrer beider Geister war der Konflikt eigentlich unvermeidlich; die Frage war nur, wann er auftreten würde.
Die Arbeit beginnt mit der Darstellung der beiden Charaktere ihrer Protagonisten und einer darauf basierenden Wiedergabe ihrer Außenpolitik, wobei auf zu ausführliche Ausführungen aus Platzgründen verzichtet wird. Endlich soll es darum gehen, wie sich die zwei Monarchen in Tilsit erstmals persönlich begegneten, wie sie miteinander umsprangen und das Schicksal so manchen Staates bestimmten, ohne dabei allzu viel Rücksicht auf deren Herrscher zu nehmen. Ein Ausdruck purer Arroganz? Das wird sich zeigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Napoleon und Russland
- Alexander I. und Europa
- Das Zusammentreffen in Tilsit
- Zusammenfassung und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Begegnung Napoleons und Alexander I. in Tilsit und untersucht die jeweiligen Hintergründe und Motivationen der beiden Monarchen. Dabei werden die Persönlichkeiten, Außenpolitiken und die historischen Zusammenhänge beleuchtet, die zur Begegnung in Tilsit führten.
- Die Persönlichkeiten Napoleons und Alexanders I.
- Die außenpolitischen Ziele Frankreichs und Russlands im frühen 19. Jahrhundert
- Die Rolle der Dritten Koalition und des Rheinbundes
- Die Geschichte des Tilsiter Treffens und die Auswirkungen auf Europa
- Die strategischen Entscheidungen der beiden Monarchen im Kontext ihrer jeweiligen Interessen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die beiden Protagonisten, Napoleon und Alexander I., vor und skizziert die historische Situation im frühen 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Frage, wie die Begegnung der beiden Monarchen den Lauf der Geschichte beeinflusste und welche Faktoren zu ihrer Konfrontation führten.
Napoleon und Russland
Dieses Kapitel beleuchtet die Persönlichkeit Napoleons und seine Sicht auf Russland. Es werden die französischen Interessen, die Ambitionen des Kaisers und seine Einschätzung der russischen Macht analysiert.
Alexander I. und Europa
Dieses Kapitel widmet sich der Persönlichkeit Alexanders I. und seiner Außenpolitik. Es beleuchtet die russischen Interessen, die strategischen Ziele des Zaren und seine Beziehungen zu den europäischen Mächten.
Das Zusammentreffen in Tilsit
Dieses Kapitel beschreibt die Begegnung der beiden Monarchen in Tilsit und analysiert die Verhandlungen, die zu wichtigen Abkommen führten.
Schlüsselwörter
Napoleon, Alexander I., Tilsit, Frankreich, Russland, Dritte Koalition, Rheinbund, Außenpolitik, Machtpolitik, europäische Geschichte.
- Arbeit zitieren
- Roy Seyfert (Autor:in), 2008, Napoleon und Alexander I. in Tilsit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94149