In seinem Geschichtswerk Chronica sive Historia de duabus civitatibus, welches er ab 1143 über vier Jahre lang verfaßte, liefert uns Otto von Freising ein sehr detailliertes Bild über die weltgeschichtliche Bedeutung und das Selbstverständnis des Kaisertums während der Spätantike und frühen Stauferzeit. In seiner Weltchronik gewinnen wir über den „Kampf zweier entgegengesetzter Prinzipien“ hinaus Einblicke in eine Welt des Denkens, die sowohl von einer heilsgeschichtlichen Determination der Zeitläufte als auch der vermittelnden Position eines Geistlichen in der Frage nach geistlicher wie weltlicher Macht und deren Strategien und theologischen Rechtfertigungen zum Machterhalt zeugen.
Das Selbstverständnis des Kaisertums kulminiert bei Otto von Freising um die Auslegung des Gleichnisses der vier Weltreiche im Buch David, der Zweischwerter/Gewalten-Lehre und der Translationstheorie. Ersteres und letztere sind auf das Ende der Welt gerichtet, um am Jüngsten Tag ihrer endgültigen Bestimmung gerecht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Das Heilige Römische Reich
- Ottos von Freisings Geschichtswerk
- Das Selbstverständnis des Kaisertums
- Lebensumstände und Bildungshorizont Ottos von Freising
- Ottos Geschichtsverständnis
- Die Vier-Weltreiche-Lehre
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ottos von Freisings Chronica sive Historia de duabus civitatibus bietet eine detaillierte Betrachtung des Kaisertums während der Spätantike und frühen Stauferzeit. Das Werk befasst sich mit der weltgeschichtlichen Bedeutung des Kaisertums, der Entwicklung des Selbstverständnisses des Herrschers sowie den theologischen Rechtfertigungen für die Macht des Kaisers.
- Das Selbstverständnis des Kaisertums im Spiegel der Vier-Weltreiche-Lehre
- Die Rolle der Geschichte und des göttlichen Heilsplans in Ottos Weltbild
- Die Bedeutung der Frühscholastik und die Entwicklung des wissenschaftlichen Denkens
- Der Einfluss von Kirchenvätern und mittelalterlichen Denkern auf Ottos Geschichtsphilosophie
- Der Einfluss von Ottos Bildungshorizont und Lebensumständen auf seine Werke
Zusammenfassung der Kapitel
- Ottos von Freising Geschichtswerk liefert eine umfassende Analyse der weltgeschichtlichen Bedeutung des Kaisertums im Kontext der Spätantike und der frühen Stauferzeit.
- Die Diskussion über das Selbstverständnis des Kaisertums bei Otto von Freising beinhaltet die Auseinandersetzung mit zentralen Konzepten wie der Vier-Weltreiche-Lehre, der Zweischwerter/Gewalten-Lehre und der Translationstheorie.
- Ottos Lebensgeschichte, seine Ausbildung in Paris und der Einfluss von Denkern wie Hugo von St. Viktor prägten seine wissenschaftliche Denkweise und seine geschichtsphilosophischen Ansichten.
- Die Darstellung der Vier-Weltreiche-Lehre aus der Danielvision dient als Ausgangspunkt für Ottos Analyse der Geschichte, die als Spiegelbild des göttlichen Heilsplanes verstanden wird.
- Ottos Werk steht im Kontext der frühchristlichen Weltanschauung, die die Geschichte als eine Folge von sechs Zeitaltern bis zum Eintritt des Gottesfriedens am ewigen Sabbat interpretiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beleuchtet zentrale Themen wie das Heilige Römische Reich, das Kaisertum, die Spätantike, die Stauferzeit, die Vier-Weltreiche-Lehre, die Geschichte als Spiegelbild des göttlichen Heilsplans, die Frühscholastik und den Einfluss von Kirchenvätern auf Ottos Weltbild. Neben diesen Themen stehen die Lebensumstände und die Ausbildung Ottos von Freising im Mittelpunkt der Untersuchung.
- Arbeit zitieren
- Sven Lachhein (Autor:in), 2007, Das Heilige Römische Reich, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/94659