Heutzutage sind die Schlagworte Technisierung und Automatisierung in aller Munde. Technischer Fortschritt revolutioniert den privaten wie auch beruflichen Alltag. Obwohl in Betrieben in immer stärkerem Maße moderne Maschinen zum Einsatz kommen, ist die komplette Ersetzung personeller Ressourcen durch Automaten zumindest augenblicklich nicht denkbar.1 Die Beteiligung menschlicher Arbeitskraft an der Erstellung von Gütern wird auch weiterhin insbesondere im Dienstleistungssektor von entscheidender Rolle sein. So ist es nur schwer vorstellbar, beispielsweise die Betreuung von Patienten in Krankenhäusern oder Gästen in Hotels von Maschinen bewerkstelligen zu lassen. Personen werden weiterhin „bestimmte Dispositionsbefugnisse über ihre Arbeitskraft gegen eine festgelegte Vergütung“2 einem Unternehmer zur Verfügung stellen. Jedoch geht mit dem Übergang von der Industrie- zur Informationsgesellschaft und sich ändernden Unternehmensstrategien und -strukturen eine deutliche Wandlung in der Personalarbeit einher. In der Industriegesellschaft, in der vorwiegend die „Strategie der einförmigen Massenproduktion“3 zu beobachten ist, gilt es zumeist unqualifiziertes Personal bei starrem Einsatz zu managen. In einer an Komplexität zunehmenden Informationsgesellschaft herrscht dagegen die „Strategie der flexiblen Spezialisierung“4 vor. Die Organisation der Unternehmensstruktur erfolgt in verstärktem Maße teamorientiert, wofür jetzt hochqualifiziertes, flexibel einsetzbares Personal benötigt wird.5
In der Arbeit sollen neben einführenden Bemerkungen zu personalwirtschaftlichen Problemstellungen insbesondere die beiden Personalplanungsmodelle D und F von Kossbiel dargestellt werden. Diese berücksichtigen sowohl unterschiedliche Qualifikationen des Personals als auch Arbeitszeitoptionen für die Mitarbeiter und den Betrieb, und kommen damit der heutigen Forderung nach Arbeitszeitflexibilisierung nach. Der Formulierungsaufwand der Modelle ist unterschiedlich hoch. Jedes Modell liefert unterschiedliche Informationen. Einfache Varianten der in den Modellen beschriebenen Situationen, ausgehend von Abstimmung nachgefragter und angebotener Arbeitskraftqualifikationen und fest vorgegebenen Arbeitszeitmustern, werden in der Literatur oft mit Warenhäusern verglichen. Tatsächlich stehen viele Betriebe mit variablen Personalbedarf, insbesondere im Dienstleistungssektor wie Hotels, Krankenhäuser, Behörden, vor ähnlichen personalwirtschaftlichen Fragestellungen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Personalwirtschaftliche Problemstellungen
- 3. Die Personalpotentialdisposition als personalwirtschaftliches Instrument
- 3.1. Der Personalbedarf
- 3.2. Maßnahmen zur Personaldisposition
- 3.3. Zur Planung der Personaldisposition
- 4. Die Kossbiel'schen Personalplanungsmodelle
- 4.1. Die Modellsituation
- 4.2. Der implizite und explizite Ansatz der Personalplanung
- 4.3. Das auf dem impliziten Ansatz basierende Modell D
- 4.3.1. Die Modellannahmen des Modells D
- 4.3.2. Die Modellformulierung des Modells D
- 4.4. Das auf dem expliziten Ansatz basierende Modell F
- 4.4.1. Die Modellannahmen des Modells F
- 4.4.2. Die Modellformulierung des Modells F
- 4.5. Vergleich der Modelle D und F
- 5. Die Implementierung des Modells F in OPL anhand eines Zahlenbeispiels
- 5.1. Die Daten des Beispiels
- 5.2. Formulierung des Modells F in OPL
- 6. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Problematik der Personalbereitstellungsplanung im Kontext von Arbeitszeitflexibilisierung. Das Hauptziel ist die Darstellung und Analyse der beiden Personalplanungsmodelle D und F von Kossbiel, die unterschiedliche Qualifikationen des Personals, Arbeitszeitoptionen und den Betrieb berücksichtigen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Arbeitszeitflexibilisierung in der heutigen Wirtschaft und untersucht, wie die Modelle D und F den Anforderungen nach flexiblen Arbeitszeitmodellen gerecht werden.
- Personaleinsatzplanung bei Arbeitszeitflexibilisierung
- Personalplanungsmodelle D und F von Kossbiel
- Qualifikationen und Arbeitszeitoptionen des Personals
- Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung
- Implementierung von Personalplanungsmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel gibt eine Einleitung in das Thema der Personalbereitstellungsplanung und die Relevanz der Arbeitszeitflexibilisierung im heutigen wirtschaftlichen Kontext. Kapitel 2 beleuchtet die personalwirtschaftlichen Problemstellungen, die mit der Planung des Personaleinsatzes verbunden sind. Kapitel 3 beschäftigt sich mit der Personalpotentialdisposition als Instrument der Personalwirtschaft und analysiert den Personalbedarf, Maßnahmen zur Personaldisposition und die Planung der Personaldisposition. In Kapitel 4 werden die beiden Kossbiel'schen Personalplanungsmodelle D und F vorgestellt. Die Modellannahmen, Formulierungen und ein Vergleich der beiden Modelle stehen im Mittelpunkt. Kapitel 5 zeigt die Implementierung des Modells F in OPL anhand eines Zahlenbeispiels und verdeutlicht die praktische Anwendung des Modells.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen der Personalbereitstellungsplanung, Arbeitszeitflexibilisierung, Personalplanungsmodelle, Qualifikation, Arbeitszeitoptionen, Modellannahmen, Modellformulierung, Implementierung und OPL.
- Arbeit zitieren
- Stefan Wiedmer (Autor:in), 2001, Personalbereitstellungsplanung bei Arbeitszeitflexibilisierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/9525