Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Definition
2.1 Ökosozialprodukt (ÖSP)
2.2 Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR)
3. Sinn und Ziel des Ökosozialprodukts (ÖSP)
4. Vorgehensweise und Indikatoren der Umweltökonomischen Gesamtrechnung (UGR)
4.1 Einleitung
4.2 Material- und Energieflußrechnung
4.3 Nutzung von Fläche und Raum auf dem Bundesgebiet
4.4 Umweltzustand
4.5 Umweltschutzmaßnahmen
4.6 Unterstellte Vermeidungskosten
5. Probleme bei der Berechnung und Bewertung der Faktoren 4.2 bis 4.6
6. Ergebnisse der Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) Zahlen und Entwicklungen aus Veröffentlichungen des Bundesamtes 1996
7. Interpretationsversuch der Zahlen
8. Schlußbewertung
1. Einleitung
Das Bruttosozialprodukt ist heutzutage in aller Munde und zu einem regelrechten Schlagwort geworden, wenn es darum geht, volkswirtschaftliche Zusammenhänge zu beschreiben. Indem man versucht, den Wert aller erbrachten Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft, also z.B. aller Deutschen eines Jahres, zu erfassen, will man sich einen Überblick über die wirtschaftliche Situation und den Wohlstand einer Gesellschaft verschaffen. Für die Erfassung des BSP in der Bundesrepublik Deutschland ist das "Statistische Bundesamt" in Wiesbaden verantwortlich, eine staatlich geführte, dennoch aber unabhängige Institution, welche durch die Erfassung, Verwaltung und Veröffentlichung von Zahlen versucht, Indikatoren für die Einschätzung der Volkswirtschaft der BRD zu liefern.
Schon seit mehreren Jahrzehnten ist man sich jedoch der Tatsache bewußt, daß dieses Bruttosozialprodukt nur eine unzureichende Meßgröße für die Einstufung eines derart komplexen Wirtschaftssystem, wie das der BRD ist. Nicht nur Arbeit, Produktion oder Dienstleistung haben einen wirtschaftlichen "Wert" sondern auch Schwarzarbeit, Tätigkeiten im Haushalt oder der Verbrauch des Produktionsfaktors Natur. All diese Faktoren werden in der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BSP nicht erfaßt.
Da man sich jedoch seit den frühen 80er Jahren über die Tatsache, der unbewerteten Ausbeutung der Umweltressourcen bewußt geworden ist, setzte das Statistische Bundesamt 1989 eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit der "Umweltökonomischen Gesamtrechnung" befassen sollte, welche dann als "Ökosozialprodukt" deklariert, das klassische Bruttosozialprodukt ergänzen sollte. Dieses Gremium hat in den letzten Jahren bereits erste Berichte vorgelegt.
2. Definition:
2.1 Ökosozialprodukt (ÖSP)
Das ÖSP soll das klassische Bruttosozialprodukt ersetzen, bzw. erweitern, indem man die Einflüsse der "Umweltökonomischen Gesamtrechnung" mit dem Bruttosozialprodukt kombiniert
2.2 Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR)
Die "Umweltökonomischen Gesamtrechnung" ist das tragende Element, also die Basis des ÖSP. Man versucht hierbei durch den gezielten Einsatz von Indikatoren/Meßinstrumenten den Verbrauch der Umwelt und deren Ressourcen monetär zu bewerten.
3. Ziel des Ökosozialproduktes (ÖSP)
Ziel des Ökosozialproduktes soll sein, den bisher gänzlich unberücksichtigten Verbrauch des nicht unendlich vorhandenen und nur schwer regenerierbaren Produktionsfaktors "Umwelt" durch die Industrie und durch Haushalte eindeutig mit Geldwerten zu versehen, so daß ein Bild der gesamten Volkswirtschaft nicht nur auf den Indikatoren "Höhe der erbrachten Güter und Dienstleistungen" basiert , sondern ein "ehrlicheres" oder "wahrheitsnäheres" Bild der wirtschaftlichen Gesamtsituation entsteht, das in der Regel in der Summe niedrigerer als das klassische BSP ausfallen dürfte.
Aufgrund dieser Informationen soll dann die Politik in der Lage sein, die wirtschaftliche Entwicklung im Lande besser steuern können, um sowohl der Volkswirtschaft als auch der Umwelt genüge zu tun.
4. Vorgehensweise der Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR)
4.1 Einleitung
Die UGR ist das Informationssystem welches die Daten für die Berechnung des ÖSP zur Verfügung stellt. Das Statistische Bundesamt hat die UGR in folgende 5 Themenbereiche1 aufgegliedert:
- Material- und Energieflußrechnung
- Nutzung von Fläche und Raum auf dem Bundesgebiet
- Umweltzustand
- Umweltschutzmaßnahmen
- Unterstellte Vermeidungskosten
Nicht alle dieser Sektoren verfügen schon über empirische Daten, sondern stecken teilweise noch in der Entwicklungsphase, wodurch eine exakte Berechnung des ÖSP noch gar nicht möglich scheint.
4.2 Material- und Energieflußrechnung
Dieser sehr komplexe Teilsektor der UGR befaßt sich im wesentlichen mit der Erfassung von Rohstoff- und Warenströmen, die in Zusammenhang mit der Ausbeutung der Produktionsfaktors "Umwelt und Natur" stehen. Das bedeutet z.B., daß jedes Produzierte Gut zusätzlich nach seinem geschätztem Energieverbrauch bei dessen Herstellung erweitert wird.
4.3 Nutzung von Fläche und Raum auf dem Bundesgebiet
Das Statistische Bundesamt verfügt über ein Geo-Informations-System, welches durch Satelliten- und Luftbilder die Nutzung von Fläche im Bundesgebiet erfassen soll.
4.4 Umweltzustand
Der Zustand der Umwelt (Wälder, Gewässer) soll auch auf Basis des Geo-Informations-Systems (4.3) und mit von fest definierten Indikatoren ebenfalls monetär bewertet werden
4.5 Umweltschutzmaßnahmen
Durch den Versuch, Vermögen und Investitionen der Industrie zu bewerten, die zum Zweck des Umweltschutzes getätigt wurden, möchte man feststellen, wieviel monetäre Mittel in den Schutz der Umwelt geflossen sind ,um diesen Faktor entsprechend bewerten zu können.
4.6 Unterstellte Vermeidungskosten
In diesem Bereich berechnet das Bundesamt, wieviel Mittel von der Industrie hätten aufgebracht werden müssen, um eine bereits erfolgte Schädigung oder Ausbeutung der Natur zu vermeiden bzw. auf ein gewisses Maß zu reduzieren. Diese Beträge, die ja gar nicht in der Realität aufgebracht wurden, müssen sich dann negativ auf die UGR auswirken. Hierzu sind aufwendige Simulationen und Hypothesen nötig, da der "Schädigungszustand" bereits eingetreten ist und Folgekosten nur schwer abzuschätzen sind
5. Probleme beim Erstellen der UGR
So gut wie jeder, der eben in 4.2 - 4.6 genannten Teilsektoren der UGR weist meines Erachtens Probleme, Lücken oder Unklarheiten auf, die nicht außer Acht gelassen werden können:
So ist es beispielsweise schwer, Stoffströme sowohl im Import als auch im Export zu erfassen. Viele Waren werden so oft transferiert, daß es kaum noch möglich scheint, deren tatsächlichen Ursprung und somit den Wert der dort verbrauchten Umweltressourcen zu bewerten.
Es stellt sich dann die Fragen, welche Stoffe, die zur Herstellung verwandt wurden, schädigen die Natur in welchem Ausmaße ? Welcher Typ und wieviel Energie wurde hierbei verbraucht ? Ist ein Gut, das mit Atomstrom hergestellt wurde umweltschonender als das aus Kohle-Energie ? Aber auf wieviel Jahre betrachtet, wenn man die aufwendige Endlagerung von Atommüll berücksichtigt ? Ist die Schädigung von Umweltressourcen Regional unterschiedlich zu einzustufen ? Ist die Verschmutzung eines Flusses in Köln monetär höher zu bewerten als vielleicht in Schwenningen ?
Außerdem beruhen monetäre Bewertungen lediglich auf groben Schätzungen. Da "Natur" nicht auf dem Markt erhältlich ist und somit auch keine Preise hierfür existieren, sind solche Evaluierungen nur sehr ungenau. Wie soll das Aussterben einer Tierart in einem komplexen Ökosystem monetär bewertet werden. Ursache und Wirkung sind oft sehr weit voneinander entfernt, so daß die komplexen Zusammenhänge kaum erkannt werden und somit Gefahr laufen, in den Gesamtzusammenhang falsch eingeordnet zu werden.
Auf der Suche nach Indikatoren für Umweltzustände ist immer deren Gesamtzusammenhang einzuordnen: Besagt der gewählte Indikator tatsächlich das aus, was man glaubt ? Wie soll man "Soll- " oder "Grenzwerte" festsetzen. Ab welchem Zeitpunkt tritt eine signifikante Schädigung der Umwelt ein ?
6. Ergebnisse der UGR: Zahlen und Trends aus Veröffentlichungen des Bundesamtes
Um einen kleinen Einblick in die Ergebnisse der UGR zu gewähren hier einige Zahlen die das Statistische Bundesamt 1996 veröffentlichte:
Tabelle 1
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Tabelle 2
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten2
Anmerkung2: DAS BIP unterscheidet sich vom BSP dahingehend, als daß das BIP alle Güter und Dienstleistungen bewertet, die innerhalb der geographischen Grenzen geleistet wurden. Davon sind in diesem Fall also auch ausländische Personen oder Hersteller Deutschland betroffen, da diese ebenfalls die Umweltressourcen der BRD belasten.
Hier noch einige Angaben zum Umweltschutz.
Tabelle 3
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Laut weiteren Untersuchungen gingen die Methan-Emissionen 1990 durch den verminderten Fleischverbrauch und der damit verminderten Haltung von Nutztieren im Vergleich zu 1960 zurück. Überdies kam man zu dem Schluß, daß 1990 die Elektrizitätsbranche mit nur 2 % der gesamten Wertschöpfung der Volkswirtschaft, ganze 50 % der gesamten CO2- und 75 % der Stickoxid- Emissionen verursachte.
7. Interpretationsversuch der Zahlen
Betrachtet man nur die absoluten Tendenzen in Tabelle 1, so müßte man subjektiv daraus schließen, daß seit 1990 die Ausbeutung der Umwelt im Vergleich zu 1960 erheblich gestiegen ist.
Betrachtet man jedoch diese Zahlen im volkswirtschaftlichen und Zusammenhang (Tabelle 2), also wieviel Ressourcen pro 1000 .- DM BIP benötigt wurden und berücksichtigt man die demographische Entwicklung (+20 %), so kommt man zu dem Schluß, daß die Wirtschaft eigentlich sparsamer mit dem Produktionsfaktor Natur und Umwelt umzugehen scheint. Hierbei muß aber wiederum hinzugefügt werden, daß 1000 .- DM der BIP 1960 mehr wert waren als 1990.
Obwohl sich die Umweltschutzmaßnahmen laut Tabelle 3 zwischen 1980 und 1990 fast mehr als verdoppelt haben, ist der Gesamtanteil am BIP unter 2% immer noch verschwindend gering.
Vergleicht man hingegen den Beitrag der Stromhersteller am gesamten BIP mit dem Anteil an den Emissionen, so ist das Verhältnis zwar absolut antiproportional, man muß jedoch hierbei bedenken, daß ohne Elektrizität, beinahe die gesamte Industrie der BRD stillstehen würde. Es ist also falsch, aus solch einer Statistik Schlüsse zu ziehen, ohne die Gesamtzusammenhänge zu kennen und zu verstehen.
8. Schlußbewertung
Zusammenfassend kann man sagen, daß das ÖSP mittels der UGR versucht, einige Lücken der klassischen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu schließen, indem sie den Verbrauch von Umwelt aufgrund von mehreren Faktoren und Indikatoren monetär bewertet. Diese Idee ist grundsätzlich sehr gut, da unser mittlerweile so komplex gewordenes Wirtschaftssystem nicht nur auf Gütern und Dienstleistungen beruht. Das Problem ist die Unvollständigkeit des ÖSP.
Nur den ökologischen Aspekt zu integrieren halte scheint ebenfalls unvollständig zu sein. Man müßte auch andere Faktoren wie z.B. Gesundheit oder Bildung in eine Volkswirtschaftliche als Wohlstandsmaße in die Gesamtrechnung einbeziehen. Dennoch ist die Umwelt ein derart wichtiges Gut, welches kaum oder nur schwer regenerierbar ist, daß ich die Prioritäten der UGR vor den eben genannten Faktoren setzen würde. Dennoch spiegelt das ÖSP lange nicht die Situation wieder, wie sie tatsächlich ist. Es scheint fast unmöglich, die Realität auf statistischem Wege mit 100%iger Sicherheit zu erfassen. Man kann sich diesem Wert nur versuche zu nähern.
Wie bereits in Punkt 5 erwähnt ist die Erfassung von Umweltschäden und deren monetäre Evaluierung kein Leichtes. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, daß hierfür keine reellen Marktpreise bestehen. Ebenso stellt sich z.B. die Frage, wie das Aussterben einer Tierart bewertet werden soll. Wie sind auf lange Sicht die ökologischen Folgeschäden einzustufen und zu bewerten ?
Ungenaue Schätzungen, Hypothesen und wirklichkeitsfremde Berechnungen werden sich wohl kaum beim Erstellen der UGR vermeiden lassen.
Letztlich ist ungewiß, wie eigentlich diverse Ergebnisse, also Zahlen (Punkt 6) dann interpretiert werden sollen. Ist der gefundene und bewertete Indikator tatsächlich in der Lage, die gewünschte Aussage über einen Umweltzustand zu machen oder handelt es sich nur um einen Trugschluß ? Wenn man Normen einführen möchte, so stellt sich immer die Frage, wo man und vor allem wer die Grenzwerte festsetzt.
Ein berühmter Politiker sagte einmal: "Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe." Dieses Zitat birgt leider sehr viel Wahrheit, denn reine Zahlen verführen zur Fehlinterpretation oder zur bewußten Manipulation. Wenn die Zahlen des Statistischen Bundesamtes als Entscheidungsfaktor für die Politik dienen sollen, dann muß sich diese im klaren darüber sein, welche Aussagekraft solche Zahlen haben. Man kann also nicht aufgrund der Tatsache, daß die stromerzeugende Industrie so umweltschädigend produziert, diesen Industriezweig isoliert sanktionieren, oder gar auf ihn verzichten, da ja die gesamte Volkswirtschaft diesen Strom verbraucht !!! Dennoch können solche Zahlen der Politik helfen, z.B. auf gesetzlichem Wege bessere Richtlinien oder Normen für die Erzeugung von Elektrizität zu schaffen, so daß Strom eventuell umweltfreundlicher wird. Ebensogut wären staatliche Umweltförderungen für diesen Industriezweig als Folge denkbar.
Es ist zwar als positiv zu bewerten, daß Umweltausgaben erhöht wurden, und der Verbrauch von Umwelt laut Untersuchungen verhältnismäßig zurückgegangen sein soll, der nun folgende Vergleich soll das aber relativieren:
Ein Mann läuft durch die Wüste und hat einen Liter Wasser, er trinkt die Hälfte am ersten Tag. Am zweiten Tag merkt er, daß das Wasser knapp wird und er verbraucht dann nur noch ein Viertel. Er ist stolz und froh, daß er den Verbrauch halbieren und soviel Wasser einsparen konnte. Doch er hat noch eine Woche Fußmarsch vor sich.
Quellen:
1: http://www.geocities.com, o.V
2: Statistisches Bundesamt, Wiesbaden 1998
Abkürzungen:
- BIP : Brutto-Inlands-Produkt
- BRD: Bundes-Republik-Deutschland
- BSP: Brutto-Sozial-Produkt
- ÖSP: Öko-Sozial-Produkt
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Bruttosozialprodukt (BSP) und warum ist es unzureichend?
Das Bruttosozialprodukt ist ein Maß für den Wert aller Güter und Dienstleistungen einer Volkswirtschaft. Es wird jedoch als unzureichend angesehen, da es Faktoren wie Schwarzarbeit, Tätigkeiten im Haushalt und den Verbrauch von natürlichen Ressourcen nicht berücksichtigt.
Was ist das Ökosozialprodukt (ÖSP)?
Das Ökosozialprodukt (ÖSP) ist eine Ergänzung oder ein Ersatz für das klassische Bruttosozialprodukt. Es soll die Einflüsse der "Umweltökonomischen Gesamtrechnung" mit dem Bruttosozialprodukt kombinieren, um ein umfassenderes Bild der wirtschaftlichen Situation zu erhalten.
Was ist die Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR)?
Die Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) ist das tragende Element des ÖSP. Sie versucht, den Verbrauch der Umwelt und ihrer Ressourcen monetär zu bewerten, indem sie gezielt Indikatoren und Messinstrumente einsetzt.
Was ist das Ziel des Ökosozialprodukts (ÖSP)?
Das Ziel des ÖSP ist es, den bisher unberücksichtigten Verbrauch des Produktionsfaktors "Umwelt" durch Industrie und Haushalte mit Geldwerten zu versehen. Dadurch soll ein "ehrlicheres" Bild der wirtschaftlichen Gesamtsituation entstehen, das es der Politik ermöglicht, die wirtschaftliche Entwicklung besser zu steuern.
Wie ist die Umweltökonomische Gesamtrechnung (UGR) aufgebaut?
Die UGR ist in fünf Themenbereiche aufgegliedert: Material- und Energieflussrechnung, Nutzung von Fläche und Raum, Umweltzustand, Umweltschutzmaßnahmen und unterstellte Vermeidungskosten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass nicht alle Sektoren über empirische Daten verfügen.
Welche Probleme gibt es bei der Berechnung und Bewertung der Faktoren in der UGR?
Es gibt mehrere Probleme bei der Berechnung und Bewertung der Faktoren in der UGR. Dazu gehören Schwierigkeiten bei der Erfassung von Stoffströmen, die Frage, welche Stoffe die Natur in welchem Ausmaß schädigen, und die Ungenauigkeit monetärer Bewertungen aufgrund fehlender Marktpreise für natürliche Ressourcen.
Was sind einige Ergebnisse der Umweltökonomischen Gesamtrechnung (UGR)?
Einige Ergebnisse der UGR zeigen Tendenzen in der Ausbeutung der Umwelt im Vergleich zu früheren Jahren. Sie geben auch Auskunft über den Anteil der Umweltschutzmaßnahmen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und den Beitrag verschiedener Branchen zu Emissionen.
Wie können die Zahlen der UGR interpretiert werden?
Die Interpretation der Zahlen der UGR erfordert Vorsicht und die Berücksichtigung von Gesamtzusammenhängen. Reine Zahlen können zur Fehlinterpretation oder zur bewussten Manipulation verführen. Es ist wichtig, die Aussagekraft der Zahlen zu kennen und zu verstehen, bevor man Schlussfolgerungen zieht oder politische Entscheidungen trifft.
Was ist die Schlussbewertung des Ökosozialprodukts und der UGR?
Das ÖSP und die UGR stellen einen wichtigen Versuch dar, die Lücken der klassischen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu schließen, indem sie den Verbrauch von Umwelt monetär bewerten. Die Idee ist gut, aber die Unvollständigkeit des ÖSP, sowie die Ungenauigkeiten und Hypothesen bei der Erstellung der UGR, stellen Herausforderungen dar.
- Arbeit zitieren
- Michael Urso (Autor:in), 1998, Das Ökosozialprodukt, Umweltökonische Gesamtrechnung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95400