Die Romantik war eine künstlerische Bewegung von europäischem Ausmaß, sie fand ihre zeitliche Einordnung zwischen dem Ausgang des 18. Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und äußerte sich in Musik, Literatur, Philosophie und Malerei.
Nach anfänglicher Sympathie der französischen Revolution und der Aufklärung gegenüber wurde der Fortschrittsoptimismus und das Nützlichkeitsdenken der Aufklärung abgelehnt, da die persönliche Selbstverwirklichung zum Teil auch gegen die Gesellschaft stattfand. Ebenso stand die Romantik im Gegensatz zur Ordnung und Reinheit der Klassik. Grenzen zwischen den Gattungen verschwommen und so wurde plötzlich zwischen Prosa und Vers gewechselt, in Romanen erschienen dramatische Teile und in Erzählungen Gedichte. Doch es gab auch andere Meinungen, so sahen die Gebrüder Schlegel, Vertreter der Romantik, die Romantik nicht als Gegensatz sondern vielmehr als Ergänzung der Klassik. Doch auf jeden Fall wurde der Mensch der Zeit in den Mittelpunkt gestellt und dieser hatte alle Freiheiten und Möglichkeiten im literarischen Sinne. Getragen wurde das geistige Gut der Romantik vom Bürgertum und auch Adel, welche am ehesten die Differenz zwischen Individuum und Gesellschaft erlebten und erkannten. Die dann selbst ernannten Künstler sahen sich während der Romantik nicht mehr als weise Ratgeber der Gesellschaft an, sondern erkannten sich erstmals als Außenseiter.
Der Beginn der Romantik kann durch das Erscheinen Schlegels 1795 festgesetzt werden, das Ende für ca. 1835. Trotz dem Ausgang der Romantik blieben Dichter aus der Romantik wie Tieck und Bretano, weiterhin aktiv, doch wurden sie und ihre Werke von einem neuen Denken bestimmt. Die Romantik kann in drei Phasen unterteilt werden:
Die Frühromantik (1795-1805) nahm ihren Anfang in Jena, wo sich die Brüder August Willhelm und Friedrich Schlegel, Friedrich Willhelm Schelling und die beiden Dichter Ludwig Tieck und Novalis zusammentaten. Ihr Ziel war es, das Leben anders zu gestalten und sich den gesellschaftlichen Grundfragen abzuwenden. Deshalb kam es zu einer unrealistischen Flucht in den Mittelalter, es wurden sogar die damaligen Mißstände propagiert, was der Klassik, Aufklärung und Renaissance entgegentrat. Im Zuge der Frühromantik wurden aber auch Fremdsprachige Texte übersetzt (William Shakespare), womit Sie den Lesern zugänglich gemacht wurden.
Die Romantik war eine künstlerische Bewegung von europäischem Ausmaß, sie fand ihre zeitliche Einordnung zwischen dem Ausgang des 18. Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts und äußerte sich in Musik, Literatur, Philosophie und Malerei.
Nach anfänglicher Sympathie der französischen Revolution und der Aufklärung gegenüber wurde der Fortschrittsoptimismus und das Nützlichkeitsdenken der Aufklärung abgelehnt, da die persönliche Selbstverwirklichung zum Teil auch gegen die Gesellschaft stattfand. Ebenso stand die Romantik im Gegensatz zur Ordnung und Reinheit der Klassik. Grenzen zwischen den Gattungen verschwommen und so wurde plötzlich zwischen Prosa und Vers gewechselt, in Romanen erschienen dramatische Teile und in Erzählungen Gedichte. Doch es gab auch andere Meinungen, so sahen die Gebrüder Schlegel, Vertreter der Romantik, die Romantik nicht als Gegensatz sondern vielmehr als Ergänzung der Klassik. Doch auf jeden Fall wurde der Mensch der Zeit in den Mittelpunkt gestellt und dieser hatte alle Freiheiten und Möglichkeiten im literarischen Sinne. Getragen wurde das geistige Gut der Romantik vom Bürgertum und auch Adel, welche am ehesten die Differenz zwischen Individuum und Gesellschaft erlebten und erkannten. Die dann selbst ernannten Künstler sahen sich während der Romantik nicht mehr als weise Ratgeber der Gesellschaft an, sondern erkannten sich erstmals als Außenseiter.
Der Beginn der Romantik kann durch das Erscheinen Schlegels 1795 festgesetzt werden, das Ende für ca. 1835. Trotz dem Ausgang der Romantik blieben Dichter aus der Romantik wie Tieck und Bretano, weiterhin aktiv, doch wurden sie und ihre Werke von einem neuen Denken bestimmt. Die Romantik kann in drei Phasen unterteilt werden:
Die Frühromantik (1795-1805) nahm ihren Anfang in Jena, wo sich die Brüder August Willhelm und Friedrich Schlegel, Friedrich Willhelm Schelling und die beiden Dichter Ludwig Tieck und Novalis zusammentaten. Ihr Ziel war es, das Leben anders zu gestalten und sich den gesellschaftlichen Grundfragen abzuwenden. Deshalb kam es zu einer unrealistischen Flucht in den Mittelalter, es wurden sogar die damaligen Mißstände propagiert, was der Klassik, Aufklärung und Renaissance entgegentrat. Im Zuge der Frühromantik wurden aber auch Fremdsprachige Texte übersetzt (William Shakespare), womit Sie den Lesern zugänglich gemacht wurden.
Die Hochromantik (1805-1815) war vom Wesen her sehr verschieden. Da die napoleonischen Armeen durchs Land zogen, entstand eine neue nationale Freiheitsbewegung. Durch die Entwicklung eines deutschen Nationalbewußtseins, welches auf Werten wie Kaiserherrlichkeit, Rittertum, gotischer Kunst und christlicher Frömmigkeit basierte, wollte man Napoleon entgegentreten. In diesem Sinne äußerte sich auch Jacob Grimm: „Was haben wir denn Gemeinsames als unsere Sprache und Literatur“. Darum wurde die Dichtung konkreter und volksverbundener. Eichendorff trat hier mit seinen poetisch ursprünglichen Wander- und Waldgedichten in den Vordergrund und die Gebrüder Grimm schufen die stets populären Hausmärchen.
Die Spätromantik (1815-1835) hatte ihren Mittelpunkt in Berlin, von wo aus E.T.A. Hoffmann wirkte. Er war der bekannteste Dichter dieser Zeit und beeinflußte sogar auch die französische, russische und amerikanische Literatur mit seinen empfindlichen Reaktionen auf die gesellschaftlich-politische Stagnation in Deutschland. Desweiteren brachte er die Vorform der Kurzgeschichte hervor, während die Spätromantik eigentlich eher von zahlreichen Novellen und Erzählungen gezeichnet war. Charakteristisch für diese Zeit waren auch Willhelm Hauff mit seinen phantastischen Märchen und Gustav Schwaab mit seinen Sammlungen von deutschen Volksbüchern und Sagen des Altertums.
Der historische Hintergrund der Romantik begann mit dem 14. Juli 1789, aufgebrachte Volksmassen stürmten in Paris die Bastille. Nur ein paar Tage später wurden durch eine Reform die Menschen- und Bürgerrechte bekanntgegeben.
1794 endete die Schreckensherrschaft von Robespierres durch seine Enthauptung.
Im Verlauf der Koalitionskriege (1804 - 1815) versuchte Napoleon I, Europa unter Frankreichs Herrschaft zu einen. Darauf hin schlug eine große Koalition mit Großbritannien, Rußland, Preußen, Österreich, Spanien und Schweden Napoleon. Im Wiener Kongreß (1814 -1815) schlossen die europäischen Länder Frieden und achteten auf ein ausgeglichenes Verhältnis zueinander. Am 6. August 1806 dankte Kaiser Franz II ab.
1813 erwachte auch in Deutschland die nationale Begeisterung für den Befreiungskrieg den Großbritannien, Rußland und Preußen führten. Österreich stieß erst dazu, als Napoleon die Rückgabe der Entrissenen Länder verweigerte.
Aber nicht nur unangenehmes war in der Zeit von 1795 - 1835. Es wurden auch eine Menge an Verbesserungen durchgeführt. Sei es im Industriellen, als auch im “Menschlichen” Sektor.
Im 19. Jahrhundert ging es mit den Technischen Errungenschaften ziemlich schnell bergauf. Man entwickelte die Dampfeisenbahn, Dampschiffe, die Schiffsschraube und noch viel mehr.
Die Industrie florierte die auf Kosten der kleinen Arbeiter. 1834 wurde die Sklaverei in den britischen Kolonien abgeschafft.
anschließend werde ich mich mit einem Gedicht von Joseph Karl Benedikt von Eichendorff befassen, welcher am 10. März 1788 auf Schloß Lubowitz bei Ratibor im polnisch-mährischen Grenzgebiet Oberschlesiens geboren ist. Die Eichendorffs gehörten zum kleinen Landadel. Die Lebensweise dieser recht bodenständigen Gesellschaftsschicht war mehr auf Wirtschaftlichkeit und Arbeit ausgerichtet als auf ein schöngeistiges, naturverbundenes Leben
In solcher Umgebung wuchs Eichendorff zusammen mit seinem zwei Jahre älteren Bruder Wilhelm und der sechzehn Jahre jüngeren Schwester Luise Antonie auf. Der Vater, der Güter bis nach Mähren hinein besessen hatte, war allerdings, kein guter Ökonom, bereits 1801 geriet das Gut in wirtschaftliche Schwierigkeiten, die von Jahr zu Jahr zunahmen. Der Tod der Mutter 1822, der Vater war bereits 1818 gestorben, markierte schließlich den endgültigen Verlust aller Güter in Schlesien und Mähren.
Ab 1801 besuchte das Brüderpaar insgesamt drei Jahre lang das katholische Gymnasium in Breslau, anschließend verbrachten sie ein weiteres Jahr als Hospitanten an der Universität. Das Jurastudium nahmen sie im Frühjahr 1805 in Halle auf, 1807 dann Heidelberg. Hier lernte Eichendorff den Umkreis der beiden wichtigsten Vertreter der Heidelberger Romantik, Clemens Brentano und Achim von Arnim.
Vor allem die Schriften von Novalis und Goethe hatten ihn beeinflußt, nun aber spürte er selbst die Offenbarung der Dinge und ihres Wesens, die Offenbarung der Natur. Erst dadurch, daß der Dichter die Dinge zum Leben erweckt und zum Sprechen bringt, wird die Welt lebendig, wie es in einem Vierzeiler Eichendorffs zum Ausdruck kommt:
Schläft ein Lied in allen Dingen, Die da träumen fort und fort, Und die Welt hebt an zu singen, Triffst du nur das Zauberwort.
1808 beendeten die Brüder das Studium, ohne Abschluß, wie es für Adelige zu dieser Zeit üblich war. Nach einer kurzen Bildungsreise nach Paris und Wien kehrten sie zurück nach Lubowitz, wo sie den Vater als »Ökonomen« unterstützten. Bald wurde klar, daß das Gut die Brüder nicht ernähren konnte, sie mußten sich nach einem Brotberuf umsehen. 1810 reisten sie daher nach Wien, um sich auf das Referendarexamen vorzubereiten, das sie 1812 ablegten. In diese Zeit entstand eine enge Freundschaft mit Friedrich und Dorothea Schlegel und die Konzeption des Romans Ahnung und Gegenwart, der von Dorothea durchgesehen und korrigiert wurde.
Die Lebenswege der Brüder trennten sich nun. Wilhelm begann eine Verwaltungslaufbahn in Österreich, Joseph widmete sich von 1813 bis Anfang 1816 den Befreiungskriegen. Dazwischen, 1815, lag seine Heirat mit Luise von Larisch, die Mutter hatte sich jedoch ür den Sohn und für das Gut etwas besseres erhofft.
Für Eichendorff begannen Jahre der schlecht bezahlten Beamtentätigkeit im preußischen Staat, bis 1820 war er Referendar in Breslau, dann von 1820 bis 1823 Regierungsrat in Danzig, von 1824 bis 1830 Regierungsrat und Oberpräsidialrat in Königsberg, schließlich war er bis 1844, als er aus gesundheitlichen Gründen in den Ruhestand versetzt wurde, am Kultusministerium in Berlin tätig.
In dieser Zeit entstanden die meisten der Erzählungen: 1819 Das Marmorbild, 1826 Aus dem Leben eines Taugenichts, 1832 Viel Lärmen um nichts, 1834 Auch ich war in Arkadien sowie Dichter und ihre Gesellen, 1835/36 Eine Meerfahrt, 1837 Das Schloß Dürande, im selben Jahr auch die erste Gesamtausgabe der Gedichte, 1841 Die Glücksritter, 1849 schließlich Libertas und ihre Freier.
Eichendorff lebte in all den Jahrzehnten seiner Beamtentätigkeit bis zu seinem Tod zurückgezogen im Kreis der Familie, unscheinbar, von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Später in Berlin, wohin er 1849 zurückkehrte, lernte er Fontane kennen, In der Zeit nach der Pensionierung arbeitete er vorwiegend publizistisch, ein Dichter, so schrieb er, müsse wissen, wann er aufzuhören habe. 1855 zog er zu seiner Tochter nach Neiße in Oberschlesien, bald darauf starb seine Frau, für ihn war das ein erster Wink des Schicksals. Am 26. November 1857 starb Joseph von Eichendorff im Alter von 69 Jahren aufgrund einer kleinen Erkältung.
DER JUNGE EHEMANN
Hier unter dieser Linde Saß ich viel tausendmal Und schaut nach meinem Kinde Hinunter in das Tal, Bis daß die Sterne standen Hell über ihrem Haus, Und weit in den stillen Landen Alle Lichter löschten aus.
Jetzt neben meinem Liebchen Sitz ich im Schatten kühl, Sie wiegt ein muntres Bübchen, Die Täler schimmern schwül, Und unten im leisen Winde Regt sich das Kornfeld kaum, Und über uns säuselt die Linde - Es ist mir noch wie ein Traum.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Joseph von Eichendorff
So bald ein Mann zum ersten mal Vater wird, dieses Erlebnis mit der richtigen Frau teilen darf und dazu noch davon überzeugt ist, daß er es will, muß er genau das fühlen, genau diesen Freudentaumel und das nur langsame Aufklaren der Sinne, wie es Eichendorff in diesem Gedicht in Worte faßte. Aufgrund der bildlichen und somit gefühlsintensiven Darstellungsweise gingen mir diese Gedanken beim ersten Lesen durch den Kopf. In Eichendorffs Lyrik liefert meist das eigene, momentane emotionale Erlebnis die Grundlage, wie es auch in den Gedichten „Abschied“, „Der Glückliche“, „ Auf der Feldwacht“ etc. der Fall ist. Und so liegt die Annahme nahe, daß er auch hier eigene Stimmungen niedergeschrieben hat. Zwar konnte ich in keiner Biographie das Geburtsjahr seines ersten Kindes ermitteln, bin jedoch zu dem Schluß gekommen, daß kein Mann alt und erfahren genug sein kann, um gegen die Aufregungen, die „das letzte Abenteuer im Leben eines Mannes“ mit sich bringt, Immun zu sein.
Da Eichendorff, dem Glauben ergeben und der Natur verbunden, auch eher ein einfacher Mann war, bekommt das lyrische ich zeitweise einen naiven Charakter und das Gedicht weist Merkmale eines Volksliedes auf. Auf das Erstgenannte werde ich später eingehen und letzteres wird schon in der Struktur des Gedichtes deutlich.
Jede Strophe hat 8 Zeilen, vier Zeilen à 7 Silben, und vier Zeilen à 6 Silben. Diese treten immer im Wechsel auf und bilden eine durchgängige Kreuzreimstruktur. Dieser einprägsame Wechsel zwischen männlichen und weiblichen Kadenzen von Vers zu Vers verleiht dem Gedicht in Verbindung mit dem verwendeten Metrum, dem Jambus einen einfachen rhythmischen Volksliedcharakter. So wie die Strophen sich in der Struktur gleichen, stellen sie inhaltlich zwei vollkommen unterschiedliche Abschnitte dar.
In der ersten Strophe blickt das lyrische Ich zurück in die eigene Vergangenheit bis mit dem Signalwort „Jetzt“ der Sprung in die Gegenwart und zugleich in die zweite Strophe vollzogen wird.
Anfangs sitzt er unter einer Linde, wie er es damals so oft tat. Ins weite Tal hinabblickend hielt er nach seinem Kind Ausschau. Dabei hat die Linde eine Art behütende und begleitende Funktion ihm gegenüber. Unter ihrem Beisein suchte er damals nach dem Kinde und sie erinnerte Ihn wieder daran. Der suchende Blick ins Tal steht allegorisch für den großen Raum, die weite Entfernung, die ihn noch vom Kind trennte. Wobei der Ausdruck „viel tausendmal“ eine Gewisse Ungeduld zum Ausdruck bringt. Doch dann kam ein Wendepunkt, die Sterne standen hell über ihrem Haus die Lichter im Umland erloschen, so daß in diesem Moment nur dieses Haus, diese Frau und diese Geburt des Kindes von Bedeutung waren. Dadurch, daß Eichendorff von ihrem Haus spricht und er das lyrische ich somit machtlos und unbeteiligt macht, wird klar, daß mit diesem Ereignis nicht die Zeugung des Kindes sondern die Geburt gemeint ist. Unterschwellig wird die Geburt seines Kindes mit der von Jesus verglichen, zu der auch ein heller Stern geführt hat.
Mit der nächsten Strophe beendet das lyrische ich die Erinnerungen und sitzt im Schatten neben der Frau, welche den gesunden Sohn im Arm hält. Das zur Geburt sicher erhitzte Gemüt ist nun abgekühlt und gibt sich der idyllischen Situation genießend hin. Das Gefühl der Liebe und der Zusammengehörigkeit ist stärker denn je. Liebkosend nennt er Frau und Sohn Liebchen und Bübchen. Im weiteren Verlauf der Strophe beschreibt er die Natur, wie sie ihn in diesem Moment umgibt. Die schwül schimmernden Täler machen hier das Erwachen des lyrischen ich aus Verschleierung und Nebel bildlich. Der Ehemann ist noch konfus, oder zumindest er sich über die Eigenart der Situation noch nicht im klaren. Doch weiß er von seiner Gelassenheit und Ruhe. In diesem Sinne erschaffen zumindest der leise Wind, das sich kaum regende Kornfeld und die leise rauschende Linde eine harmonische Atmosphäre. Auch hier tritt die Linde wieder als Begleiterin der ganzen Szenerie auf, der jedoch, weil sie betont über den dreien steht, die Rolle einer Schutzpatronin zukommt. Vielleicht symbolisiert sie auch Mutter Natur, die für ihn stets Geborgenheit und Schutz bot, wie in der ersten Strophe des „Abschied“ deutlich wird:
O Täler weit, o Höhen, O schöner, grüner Wald, Du meiner Lust und Wehen Andächtger Aufenthalt!
Da draußen stets betrogen, Saust die geschäftge Welt, Schlag noch einmal die Bogen Um mich du grünes Zelt!
Die Natur hatte somit in Form der betreuenden Linde ihren Beitrag zur Geburt des gesunden Sohnes beigetragen. Das ist für ihn, wie in der letzten Zeile noch einmal betont wird, wie ein Traum, was wiederum im absoluten Einklang mit der Atmosphäre, die im Vorfeld geschaffen wurde, steht.
Während der Schwangerschaft ist Eichendorff sich seiner eigentlichen Ohnmacht bewußt geworden und hat sich wohl darauf besinnt, daß die Geburt und die Schwangerschaft vom Menschen unbeeinflußt sind und die Verantwortung hierfür in den Händen der Natur und auch in Gottes Hand liegt. Das entsprach als Katholik und Naturfreund genau den Erwartungen, führt jedoch, wie ich denke, zu einem naiven Bild vom lyrischen ich. Aus Machtlosigkeit wird somit Hektik, gefolgt von der Erlösung durch obere Instanzen ( „ ..viel tausendmal..Schaut nach meinem Kinde.. bis die Sterne standen.. “ ).
Ein genaues Datum, wann das Gedicht geschrieben wurde, ist mir nicht bekannt. Gut vorstellbar währe jedoch der Gedanke, daß er dieses Gedicht als Bilanz nach vielen Vaterjahren geschrieben hat. Der Vergleich zwischen der ursprünglichen Freude, Unsicherheit und Erleichterung damals und der gewonnenen Ruhe fast Routine in späteren Jahren. Aus Biographien wurde sogar deutlich, daß Eichendorff ab 1815 mit Beginn seiner schlecht bezahlten Beamtentätigkeit Probleme ereilten, die schnell wachsende Familie hinreichend zu ernähren. Jedoch zweifele ich nicht daran, daß er sich aus solchen Gründen weniger über Familenzuwachs gefreut hat.
Quellenverzeichnis :
Autorenkollektiv der Pädagogischen Hochschule “Clara Zetkin“ (1975):
Sachwörterbuch für den Literturunterricht -Verlag Volk und Wissen, Berlin
www.Gutenberg.de:
Archiv von Biographien und Werken berühmter Schriftsteller aller Epochen (Umfangreiche Gedichtsammlung Eichendorffs)
www.xlibris.de/Autoren/Eichndrf/:
ausführliche Biographie zu Eichendorff
www.fundus.org:
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Thema des Textes über die Romantik und Joseph von Eichendorff?
Der Text behandelt die Epoche der Romantik in Europa, insbesondere in Deutschland, mit Fokus auf ihre Merkmale, Phasen (Frühromantik, Hochromantik, Spätromantik) und historischen Hintergründe. Ein wesentlicher Teil widmet sich dem Dichter Joseph von Eichendorff, seiner Biographie und einer Analyse seines Gedichts "Der junge Ehemann".
Welche zeitliche Einordnung wird der Romantik gegeben?
Die Romantik wird zwischen dem Ausgang des 18. Jahrhunderts und den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts (ca. 1795-1835) eingeordnet.
Wie waren die Phasen der Romantik und ihre Merkmale?
Die Romantik wird in drei Phasen unterteilt:
- Frühromantik (1795-1805): Jena als Zentrum, Abwendung von gesellschaftlichen Fragen, Flucht ins Mittelalter, Übersetzung fremdsprachiger Texte (Shakespeare).
- Hochromantik (1805-1815): Entstehung einer nationalen Freiheitsbewegung gegen Napoleon, Entwicklung eines deutschen Nationalbewusstseins, volksverbundene Dichtung (Eichendorff, Gebrüder Grimm).
- Spätromantik (1815-1835): Berlin als Zentrum, E.T.A. Hoffmann als bedeutender Dichter, Vorform der Kurzgeschichte, zahlreiche Novellen und Erzählungen.
Welche historischen Ereignisse beeinflussten die Romantik?
Wichtige historische Ereignisse waren die Französische Revolution (Sturm auf die Bastille 1789), die Schreckensherrschaft Robespierres, die Koalitionskriege unter Napoleon I, der Wiener Kongress (1814-1815) und die Befreiungskriege in Deutschland.
Wer war Joseph von Eichendorff?
Joseph Karl Benedikt von Eichendorff (1788-1857) war ein bedeutender deutscher Dichter der Romantik. Er stammte aus dem Landadel Oberschlesiens, studierte Jura und widmete sich später der Beamtentätigkeit. Er ist bekannt für seine Gedichte, Erzählungen und Romane wie "Aus dem Leben eines Taugenichts" und "Das Marmorbild".
Was ist die Interpretation des Gedichts "Der junge Ehemann"?
Das Gedicht "Der junge Ehemann" von Eichendorff beschreibt die Gefühle eines Mannes, der zum ersten Mal Vater wird. Es thematisiert die Freude, Unsicherheit und Erleichterung des Vaters, der unter einer Linde sitzend an die Geburt seines Kindes zurückdenkt und die idyllische Situation mit Frau und Sohn genießt. Das Gedicht weist Merkmale eines Volksliedes auf (einfache Struktur, Kreuzreim) und vermittelt eine harmonische Atmosphäre.
Welche Quellen wurden für den Text verwendet?
Folgende Quellen wurden für den Text verwendet:
- Autorenkollektiv der Pädagogischen Hochschule “Clara Zetkin“ (1975): Sachwörterbuch für den Literturunterricht -Verlag Volk und Wissen, Berlin
- www.Gutenberg.de: Archiv von Biographien und Werken berühmter Schriftsteller aller Epochen
- www.xlibris.de/Autoren/Eichndrf/: ausführliche Biographie zu Eichendorff
- www.fundus.org: Hausarbeiten- u. Referatarchiv zu allen Fächern
- Arbeit zitieren
- Peter Werner (Autor:in), 2000, Leben und Werke Joseph von Eichendorffs in der Romantik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/95476