Die Forschungsarbeit liefert Einblicke in eine über 2000 jährige Geschichte an einem der markantesten und, ob seiner Unberührtheit, faszinierendsten Plätze im Rheingau. Am Fuße des geschichtsträchtigen Johannisberges im Rheingau liegt - wie aus einer fernen Zeit übrig geblieben - ein komplett ummauertes ehemaliges Klostergelände: Die Johannisberger Klause St. Georg in Oestrich Winkel (Geisenheim). Im Privatbesitz der Grafen von Schönborn befindlich, haben sich hier, mitten in den besten Weinbergslagen, Gebäude erhalten, die bei näherer Betrachtung verschiedene Epochen der Rheingauer Geschichte wiederaufleben lassen.
Kapelle, Nonnenkloster, Kelterhaus, Gewölbekeller und Nebengebäude erzählen die wechselhaften Geschichten von Aufbau und Zerstörung, von Religion und wirtschaftlicher Nutzung bis hin zur besonderen Location unserer Zeit. Dabei helfen zahlreiche schriftliche Quellen, die bis ins frühe 12. Jahrhundert zurückreichen, den Mauern Leben einzuhauchen und ein Gesicht zu geben.
Besonders spannend erweist sich die Epoche des frühen Mittelalters zwischen dem späten 11. und dem frühen 15. Jh., in welchem die Klause als blühendes Nonnenkloster erscheint. Gerade im Zusammenhang mit den nahegelegenen Klosterruinen auf dem Disibodenberg der Hildegard von Bingen lässt die Johannisberger Klause anhand ihrer intakten Mauern eine Nonnenklausur lebendig vor Augen auferstehen. Doch auch die archäologischen Befunde, welche sowohl in die Weinkultur der Römer als auch in die frühen wirtschaftlichen Aktivitäten der Rheingrafen und Kurmainz weisen, sind an den stehenden Befunden abzulesen.
Inhaltsverzeichnis
- Bestandsaufnahme
- Die lokale Verortung
- Die geographische Lage
- Amtliche Liegenschaftsgrenzen
- Der Mühlenverbund
- Die Weinbergslage
- Das Anwesen
- Die Grenzmauern
- Die Klausenmauern
- Das „Westtor“
- Das Osttor
- Das Fußgängertor auf der Südseite
- Das Nordtor – Die Hauptzufahrt
- Die Nebengebäude
- Die intakten und die Reste der vergangenen Klausengebäude
- Der südliche Gewölbekeller
- Die Bebauung an der Südmauer und das mutmaßliche Mühlengebäude
- Die Scheune
- Das Kelterhaus / Das „Backhaus“
- Das Hauptgebäude
- Der Gewölbekeller unter dem Haupthaus
- Die Kapelle
- Historische Einordnung der Johannisberger Klause
- Der Rheingau als bedeutender historischer Landstrich
- Die Römerzeit
- Eine römische Villa rustica?
- Mithraskult im Rheingau
- Die Römer und der Wein
- Die Klosteranlage
- Christianisierung im Rheingau
- Kunsthistorische Einordnung
- Literarische Quellen
- Zur Deutung der Quellenlage bis 1434
- Die Auflösung des Nonnenklosters 1452
- Resumée
- Die Johannisberger Klause unter den Grafen von Schönborn
- Inbesitznahme der Johannisberger Klause durch die Grafen von Schönborn
- Der Klausenbetrieb im 17. und 18. Jahrhundert
- Errichtung und Nutzung der Klausengebäude
- Die Betrachtung der Quellen
- Der Wirtschaftsbetrieb „Klaus“
- Der Geistliche Betrieb
- Die Originalausstattung der Kapelle
- Der Altar in der Kapelle
- Das Altarretabel
- Der Klausenbetrieb im 19. Jahrhundert
- Das 20. Jahrhundert
- Das 21. Jahrhundert
- Der erste Sanierungsabschnitt
- Der zweite Sanierungsabschnitt
- Würdigung und Schluss
- Die Einordnung der Klause in die lokale Verortung und die administrative Gliederung des Rheingau
- Die detaillierte Beschreibung der einzelnen Gebäude und deren Bauphasen
- Die kunsthistorische Einordnung der Architektur und der Ausstattung der Kapelle
- Die Erforschung des wirtschaftlichen und geistlichen Betriebes unter den Benediktinern und den Grafen von Schönborn
- Die Dokumentation der Sanierungsmaßnahmen der letzten Jahre.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Monographie widmet sich der umfassenden Dokumentation der Johannisberger Klause St. Georg. Ziel ist es, einen sachlichen und historischen Überblick über das Gesamtensemble zu liefern.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beinhaltet die Bestandsaufnahme des Klausengeländes, inklusive einer detaillierten Beschreibung der Gebäude, der Mauern und der umliegenden Weinberge.
Kapitel zwei beleuchtet die Geschichte des Rheingau bis zur Auflösung des Benediktinerinnenklosters im Jahr 1452. Hierbei werden die römische und frühchristliche Geschichte, die Entwicklung der Klosteranlage und die Rolle der Klause im Kontext der lokalen und regionalen Geschichte erörtert.
Kapitel drei beleuchtet die Geschichte der Johannisberger Klause unter den Grafen von Schönborn, von der Übernahme im Jahr 1603 bis zur Gegenwart. Der Fokus liegt dabei auf der Nutzung der Klause als Wohn- und Wirtschaftsgebäude, sowie auf der geistlichen Tradition. Die Restaurierungsmaßnahmen der letzten Jahre werden detailliert dargestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Johannisberger Klause St. Georg. Im Vordergrund stehen die Architekturgeschichte, die kunsthistorische Einordnung der Gebäude, die wirtschaftliche Nutzung, die geistliche Bedeutung und die Restaurierung. Wichtige Schlagwörter sind außerdem: Rheingau, Benediktinerinnenkloster, Grafen von Schönborn, Kapelle, St. Georg, Weinbau, Mühle, Kloster, Denkmalschutz, Sanierung.
- Quote paper
- Angela Nusser (Author), 2019, Die Johannisberger Klause St. Georg in Oestrich Winkel im Rheingau, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/961439