Die hiesige Masterarbeit untersucht am Beispiel der kleinen und mittleren Kommunen des Landes Brandenburg, wie das Beteiligungsmanagement dort konkret ausgeübt wird und ob Defizite und Optimierungspotentiale bestehen.
Sowohl Bürger als auch Lokalpolitiker haben bei dem Wort "Kommunalverwaltung" lange Zeit lediglich an die entsprechenden Fachämter und Dezernate gedacht, welche die unmittelbare Kommunalverwaltung bilden. Die ausgelagerten oder mittelbaren Bestandteile der Kommunalverwaltung, wie beispielsweise die Stadtwerke, Eigenbetriebe oder Wohnungsbaugesellschaften, waren eher vom sekundären Interesse. Dabei sind in den letzten drei Jahrzehnten sowohl die Zahl der ausgelagerten Organisationseinheiten, die Vielfalt des kommunalen Dienstleistungsangebotes, als auch die Anforderungen an die Kommunalunternehmen gestiegen. Betrachtet man die unmittelbare als auch die mittelbare Kommunalverwaltung als eine Einheit, so erkennt man, dass das Konstrukt Kommune sich mittlerweile in vielen Landesteilen zu den größten lokalen Dienstleistungsanbietern entwickelt hat.
Die zentrale Bedeutung der kommunalwirtschaftlichen Betätigung rückt nicht nur durch den Rekommunalisierungstrend zunehmend weiter in das Bewusstsein von Politik und Gesellschaft. Schließlich stehen die Kommunen und ihre Beteiligungsunternehmen auch vor immensen Herausforderungen, welche sich aus dem demografischen Wandel, der tendenziellen Verschlechterung der kommunalen Finanzlage, der Energiewende sowie der zunehmenden Liberalisierung, Reglementierung und der Digitalisierung ergeben. Um diese zu bewältigen, muss sich die strategische Ausrichtung und Steuerung der mittlerweile recht komplexen kommunalen Wirtschaft weiterentwickeln. Dementsprechend müssen die bestehenden Regelungen und Instrumente qualifiziert werden. Die Kommunen müssen, unabhängig von ihrer Größe und Beteiligungszahl, Mittel und Wege finden, um die eigenen Ressourcen und Potentiale besser ausschöpfen zu können. Dafür braucht es ein professionelles Beteiligungsmanagement in den Kommunen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Ausgangslage
- 1.2. Zielsetzung der Arbeit
- 1.3. Erläuterung der Vorgehensweise
- 2. Grundlagen der Kommunalwirtschaft
- 2.1. Die wirtschaftliche Betätigung von Kommunen
- 2.2. Die Rolle des Demokratie- und Rechtsstaatsprinzips in der Kommunalwirtschaft
- 2.3. Erläuterung des Begriffs „kommunale Beteiligung“
- 2.4. Erläuterung des Begriffs ,,kommunaler Konzern“
- 2.5. Stand der Forschung
- 2.6. Zusammenfassung „Grundlagen der Kommunalwirtschaft“
- 3. Inhalte und Strukturen des kommunalen Beteiligungsmanagements
- 3.1. Aufgabenfeld „Beteiligungsverwaltung“
- 3.1.1. Dokumenten- und Datenverwaltung
- 3.1.2. Mandats- und Gremienbetreuung
- 3.1.3. Kontrolle der rechtlichen Formerfordernisse
- 3.1.4. Rahmenwerke des Beteiligungsmanagements
- 3.1.5. Erstellung des Beteiligungs- und Konsolidierungsberichtes
- 3.1.6. Personalmanagement
- 3.2. Aufgabenfeld ,,Beteiligungscontrolling“
- 3.2.1. Grundlagen des Beteiligungscontrollings
- 3.2.2. Strategisches Beteiligungscontrolling
- 3.2.3. Die kommunale Balanced Scorecard als Instrument zur Operationalisierung von Zielen und Strategien
- 3.2.4. Operatives Beteiligungscontrolling
- 3.3. Institutionalisierung des Beteiligungsmanagements
- 3.3.1. Aufbauorganisation
- 3.3.2. Personalausstattung
- 3.4. Zusammenfassung „Inhalte und Strukturen des kommunalen Beteiligungsmanagements“
- 4. Forschungsdesign und Methodik
- 4.1. Planung und Vorbereitung der Untersuchung
- 4.1.1. Grundsätze der empirischen Forschung
- 4.1.2. Stichprobe
- 4.1.3. Auswahl der Erhebungsmethode
- 4.1.4. Fragebogendesign
- 4.1.5. Pretest
- 4.1.6. Ergänzende Maßnahmen zur Erhöhung der grundsätzlichen Teilnahmebereitschaft
- 4.1.7. Besonderheiten einer internetbasierten Befragung
- 4.2. Operationalisierung der Forschungsfrage
- 4.3. Datenerhebung und Messung
- 4.4. Datenauswertung
- 4.4.1. Datenaufbereitung und -exploration
- 4.4.2. Analyse und Auswertung
- 4.5. Zusammenfassung „Forschungsdesign und Methodik“
- 5. Ergebnisse der Untersuchung
- 5.1. Rücklaufquote
- 5.2. Auswertung der Basis- und Strukturdaten
- 5.3. Institutionalisierung und Umfang
- 5.4. Aufgabenfeld Beteiligungsverwaltung
- 5.5. Aufgabenfeld Beteiligungscontrolling
- 5.6. Erforderlichkeit einer Optimierung
- 5.7. Zusammenfassung „Ergebnisse der Untersuchung“
- 6. Diskussion
- 6.1. Weitere empirische Erhebungen zum kommunalen Beteiligungsmanagement
- 6.1.1. Studie von Bremeier / Brinckmann / Kilian (2006)
- 6.1.2. Studie von Günther / Niepel (2006)
- 6.1.3. Studie von Lasar / Flügge / Schmidt-May (2014)
- 6.2. Vergleich und Diskussion der Forschungsergebnisse
- 6.3. Diskussion des Stichprobenumfangs
- 6.3.1. Diskussion der Forschungsmethodik
- 6.3.2. Diskussion der Objektivität, Reliabilität und Validität der Ergebnisse
- 6.3.3. Diskussion der Forschungsgrenzen und Forschungsausblick
- 6.4. Zusammenfassung „Diskussion“
- 7. Fazit
- 8. Handlungsempfehlungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit untersucht die Ausgestaltung und Optimierung des Beteiligungsmanagements in den Verwaltungen kleiner und mittlerer Kommunen im Land Brandenburg. Der Fokus liegt auf der praktischen Umsetzung des § 98 BbgKVerf., der die Beteiligung der Bürger an kommunalen Entscheidungen vorschreibt.
- Analyse der aktuellen Praxis des Beteiligungsmanagements in Brandenburger Kommunen
- Bewertung der Effektivität und Effizienz bestehender Strukturen und Prozesse
- Identifizierung von Optimierungspotenzialen im Bereich des Beteiligungsmanagements
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Bürgerbeteiligung in Kommunen
- Einordnung der Ergebnisse in den aktuellen wissenschaftlichen Diskurs zum kommunalen Beteiligungsmanagement
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in die Thematik des kommunalen Beteiligungsmanagements ein und erläutert die Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Kommunalwirtschaft und beleuchtet die Rolle der Bürgerbeteiligung im Kontext von Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und kommunalem Konzern. Zudem wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand gegeben.
- Kapitel 3: Hier werden die Inhalte und Strukturen des kommunalen Beteiligungsmanagements im Detail beleuchtet. Es werden die Aufgabenbereiche der Beteiligungsverwaltung und des Beteiligungscontrollings analysiert, wobei insbesondere das Instrument der Balanced Scorecard im Kontext von kommunalem Beteiligungscontrolling hervorgehoben wird.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel beschreibt das Forschungsdesign und die Methodik der empirischen Untersuchung. Es werden die Planung und Vorbereitung der Untersuchung, die Operationalisierung der Forschungsfrage, die Datenerhebung und -auswertung sowie die eingesetzten Methoden detailliert erläutert.
- Kapitel 5: Die Ergebnisse der empirischen Untersuchung werden präsentiert. Dabei werden die Rücklaufquote, die Auswertung der Basis- und Strukturdaten, die Analyse der Aufgabenfelder Beteiligungsverwaltung und Beteiligungscontrolling sowie die Erforderlichkeit einer Optimierung des Beteiligungsmanagements dargestellt.
- Kapitel 6: Die Diskussion setzt sich mit weiteren empirischen Erhebungen zum kommunalen Beteiligungsmanagement auseinander und vergleicht die Forschungsergebnisse der vorliegenden Arbeit mit anderen Studien. Zudem werden die Forschungsmethodik, die Objektivität, Reliabilität und Validität der Ergebnisse sowie die Forschungsgrenzen und -ausblick diskutiert.
Schlüsselwörter
Kommunales Beteiligungsmanagement, Bürgerbeteiligung, § 98 BbgKVerf., Kommunalwirtschaft, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Kommunaler Konzern, Balanced Scorecard, Empirische Forschung, Fragebogen, Datenerhebung, Datenauswertung, Optimierungspotenzial, Handlungsempfehlungen.
- Quote paper
- Patrick Liebchen (Author), 2017, Kommunales Beteiligungsmanagement kleinerer und mittlerer Kommunen in Brandenburg. Zum Stand der praktischen Umsetzung des § 98 BbgKVerf, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/974650