Qu'est-ce que c'est, "la Résistance"? (Französisch, Gymnasium 11. Klasse)


Unterrichtsentwurf, 2020

10 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe

I. Bedingungsanalyse

Der Französischkurs der 11. Klasse besteht aufgrund der Einteilung in den „Leistungskurs“ aus nur 15 Schülern und Schülerinnen1. Das Schuljahr hat im September begonnen, wir befinden uns noch im ersten Halbjahr vor den Weihnachtsferien. Da die SuS seit der 6. Klasse Französisch als zweite Fremdsprache haben, befinden sie sich aktuell im 6. Lernjahr. Ich unterrichte die Klasse das erste Mal seit Beginn dieses Schuljahres. Im Allgemeinen handelt es sich um eine relativ lernwillige Klasse, ebenso ist das Klassenklima, auch dem dezidierten Rahmen geschuldet, sehr angenehm. Trotz der Lernbereitschaft der SuS ist durchaus ein heterogenes Lernfeld erkennbar, drei SuS sind auffällig schwach, ihnen gegenüber ein Schüler, der durch seine französische Mutter bilingual aufgewachsen ist.

Mit Blick auf die historischen Vorkenntnisse, die für die heutige Stunde ausschlaggebend sein werden, kann man bei den SuS ein gutes Leistungsniveau ausmachen. Bis auf wenige haben sie aber noch Schwierigkeiten, dies auch in der französischen Sprache zum Ausdruck zu bringen. Auch die durchgängige Einsprachigkeit während des Unterrichtes stellt für viele noch ein Problem dar und lässt die SuS eher verstummen, als dass sie sich aktiv an Diskussionen beteiligen. Besonders in Gruppenarbeiten wird häufig wieder auf die deutsche Sprache zurückgegriffen. Gleich zu Beginn des Schuljahres wurde eine Liste mit Redemitteln ausgeteilt, die von den SuS immer wieder zur Hilfe gezogen werden.

II. Unterrichtszusammenhang

Die Thematik „La Seconde Guerre Mondiale“ wird seit zwei Wochen behandelt, insgesamt sind hierfür sechs Wochen vorgesehen. Am Ende der „Epoche“ wird die Unterrichtslektüre „Un si terrible secret“ von Evelyne Brisou-Pellen begonnen, welche uns bis hin zum Abitur begleiten wird. Am Anfang der Einheit wurde nochmals der Erste Weltkrieg, „La grande Guerre“ thematisiert, was aber lediglich eine Stoffwiederholung für die Klasse dargestellt hat. Eingeleitet wurde die komplette „Kriegsepoche“ durch einen Kurzfilm, wobei die SuS anschließend den neuen Unterrichtsstoff im Plenum erarbeiteten. Intensiver wurde dann zunächst über die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen diskutiert; hierfür wurden einige Bilder, aber auch Artikel und Texte herangezogen, um die Situation zu „verbildlichen“ und um ein Verständnis bei den SuS zu wecken, warum Philippe Pétain so rapide eine markante Führungsfigur in Frankreich werden konnte.

Aufgrund der Parallelen zur deutschen Geschichte wurde dieses Phänomen von Seiten der SuS schnell erfasst und aufgrund des starken Interesses auch länger zum Unterrichtsthema als vorgesehen. Anschließend war ebenfalls in der ersten Woche der Einmarsch der deutschen Wehrmacht Thema, Begriffe wie „Ligne Maginot“ und „Occupation“ sind nun schon bekannt und konnten in folgenden Arbeitsschritten verwendet und eigenständig eingesetzt werden. Auch der Unterschied zwischen der anfangs verzeichneten Euphorie des ersten Weltkrieges und der Angst vor dem zweiten Weltkrieg wurde durch Ausschnitte des „discours du maréchal Pétain“ in zwei vergleichenden Gruppenarbeiten herausgearbeitet. Über das erste Wochenende wurde eine Hausaufgabe hinsichtlich „la drole du guerre“ verteilt. In der zweiten Woche blieb der Blick weiterhin auf die ersten Jahre des Krieges gerichtet, hierbei in unterschiedlichen Arbeitsschritten die Begriffe wie „Collaboration“ und „Le régime Vichy“ geklärt, worauf nun die von mir beschriebene Unterrichtsstunde aufbauen kann. Eine Karte, in der Frankreich in die „zone occupé“ und die „zone non-occupé“ eingeteilt ist, hängt seit Ende der Woche im Klassenzimmer und wird auch bei Schülerbeiträgen immer wieder herangezogen. Der Name Charles de Gaulle ist bis zur dritten Woche noch kein einziges Mal gefallen.

Die dritte Woche wird sich nach der hier vorliegenden Stunde, welcher die Einleitung des Themas der Résistance unterliegt, ausschließlich um den Widerstand während des zweiten Weltkrieges drehen, wobei nicht nur Persönlichkeiten, wie Charles de Gaulle oder Jean Moulin eine Rolle spielen werden, sondern ebenfalls der Beginn des Widerstandes durch die ganz normale Bevölkerung. Ein Filmausschnitt aus „L'armée des ombres“ soll den SuS das lebensgefährliche Unterfangen der Beteiligten nahebringen. Mit Blick auf meine eigene Schulzeit ist das Alter zwischen 16-17

Jahren optimal, um ein Interesse für die märtyrerhafte Rolle der Widerstandsbewegung aufzubauen.

III. Sachanalyse

Der Begriff der Résistance bezeichnet den Widerstand, den Menschen auf aller Welt während des Zweiten Weltkrieges gegen den Terror der Nationalsozialisten geleistet haben. Insbesondere markiert er den französischen Widerstand, der nach der Besetzung Frankreichs durch die Deutschen und den damit einhergehenden Waffenstillstand, unterzeichnet durch Philippe Pétain, geboren wurde. Zunächst spielte sich der Widerstand der Franzosen im Verborgenen ab, besonders steht hier die zivile Bevölkerung im Zentrum. Während einige komplett untertauchten, um für diverse Widerstandsbewegungen zu arbeiten, führten andere ein Doppelleben: tagsüber gingen sie dem normalen Alltagsleben nach, während sie nachts im Verborgenen Anschläge planten, geheime Zeitungen, wie „le Franc-Tireur“ publizierten, Essensvorräte organisierten oder Verstecke für Juden ausfindig machten. So kristallisieren sich nach und nach immer mehr Widerstandsbewegungen heraus, wie beispielsweise die kommunistische „FTP" (Franc-tireurs et partisans frangais) oder die Bewegung „MOI“ (main-d'reuvre immigré). Sie alle werden später durch Jean Moulin zu der bekannten Widerstandsbewegung „CNR“ (Conseil National de la Résistance) vereint und bieten die Basis für alle folgenden nationalen Widerstandsaktionen, wie beispielsweise denen der FFI (Forces Frangaises de l 'intérieur). Während die Résistance intérieure einen Meilenstein in der französischen Geschichte während des zweiten Weltkrieges ausmacht, ist ebenfalls die Résistance extérieure mit Charles de Gaulle an ihrer Spitze von immenser Bedeutung und dem Erwachen der FFL („Forces frangaises libres). Mithilfe der Alliierten waren die FFI und FFL ausschlaggebend für die Befreiung Frankreichs im August 1944.

Dieser erste Einblick in die Geschichte der Résistance von ihrer Geburt bis hin zu den namenhaften Bewegungen, soll mithilfe des Lesetextes und den anschließenden Verständnisfragen in der vorliegenden Unterrichtsstunde gegeben werden. Ein besonderer Akzent soll anschließend auf die Figur Charles de Gaulle gelegt werden, was durch das Abspielen seiner Rede am 18. Juni 1940 realisiert werden soll, in der er die Franzosen zum Widerstand gegen die deutschen Besatzer aufruft. Diese Aufzeichnung gilt als die Begründungsurkunde des französischen Widerstands. Die anschließende Beschäftigung mit der Person de Gaulles wird auf die Hausaufgabe gelegt und wird zudem Thema der darauffolgenden Stunde werden.

IV. Didaktische und methodische Entscheidungen

Um eine Überleitung zwischen den vorhergehenden Themen und der neuen Thematik der Résistance zu schaffen, sollen die SuS zunächst selbständig denken und sich mit dem Begriff des Widerstands auseinandersetzen. Aus diesem Grund wird als Einstieg der Begriff der Résistance an die Tafel geschrieben, mit der Aufforderung an die SuS ihre ersten Assoziationen oder auch ihre Vorkenntnisse vorzubringen. Ein jeder Schüler/eine jede Schülerin wird nach dem Melden an die Tafel gebeten, um ihren Gedanken in der Mindmaps festzuhalten. So wird hier das Ziel verfolgt, dass sich die SuS eigenständig mit einer Thematik in einer Fremdsprache auseinandersetzen können, sowie bei eventuellen Verständnisproblemen nicht gleich mit dem Denken aufzuhören. Durch die gemeinsame Erarbeitung kommen im besten Fall einige Assoziationen oder Einfälle von Schülerseiten erst nach dem Verstreichen einiger Minuten. Auch weitergefasste Vorschläge, wie beispielsweise zum Widerstand in Deutschland, sollen hier, wenn möglich, mit aufgenommen werden, solange sie keine Verwirrung stiften. Für den Einstieg sind ca. 10 Minuten Unterrichtszeit vorgesehen. Als Endprodukt haben wir an der Tafel eine Mindmaps mit den wichtigsten Vokabeln, wie beispielsweise „La Seconde Guerre Mondiale“, „Charles de Gaulle“, „l'Ennemi“, „Opposition“, „se battre contre qqn.“ oder „martyre“ Durch einen Fragenkatalog wird den SuS bei fehlendem Output auf die Sprünge geholfen. Die fertige Mindmaps soll ins Arbeitsheft eingetragen werden, um die neu genannten Begriffe durch das Schreiben zu festigen und um gleichermaßen für weitere Arbeitsschritte eine Grundlage darzustellen.

Der anschließende Input soll durch einen Lesetext (M1) erarbeitet werden. Nach dem Austeilen des Textes haben die SuS 10-15 Minuten Zeit sich den Text eigenständig

[...]


1 im Folgenden werden Schülerinnen und Schüler mit „SuS“ abgekürzt.

Ende der Leseprobe aus 10 Seiten

Details

Titel
Qu'est-ce que c'est, "la Résistance"? (Französisch, Gymnasium 11. Klasse)
Hochschule
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg  (Romanistik)
Note
1,7
Autor
Jahr
2020
Seiten
10
Katalognummer
V975842
ISBN (eBook)
9783346329127
Sprache
Deutsch
Schlagworte
résistance, französisch, gymnasium, klasse
Arbeit zitieren
Antonia Tremel (Autor:in), 2020, Qu'est-ce que c'est, "la Résistance"? (Französisch, Gymnasium 11. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/975842

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