Das Ziel dieser Arbeit besteht darin, die Ursachen interkultureller Konflikte in international tätigen Unternehmen bei den Individuen zu untersuchen. Anschließend sollen Instrumente präsentiert werden, welche an deren interkulturellem Wahrnehmungsprozess ansetzen, um interkulturelle Konflikte zu vermeiden bzw. zu handhaben oder zu lösen.
Die zunehmende internationale Verflechtung der Wirtschaft zwingt Unternehmen, auf neuen Märkten Präsenz zu zeigen. Bei ihren grenzüberschreitenden Aktivitäten werden sie mit neuen Ländern, Geschäftspartnern und Kunden konfrontiert. Der technische Fortschritt leistet seinen Beitrag und ermöglicht eine sekundenschnelle Kontaktaufnahme mit inländischen wie auch ausländischen Mitarbeitern und Kunden über Kontinente hinweg. Dementsprechend hat sich der Arbeitsalltag in den letzten Jahrzehnten radikal verändert. Mitarbeiter werden tagtäglich mit internationalen Einflüssen konfrontiert, die am Arbeitsplatz vertretenen Nationalitäten werden vielfältiger, sei es am Heimatstandort, in ausländischen Niederlassungen oder im Kontakt mit Kunden. So auch die unter-schiedlichen involvierten Kulturen: Fremde Sprachen, Religionen, Wertvorstellungen, Gebräuche und unterschiedliche wirtschaftliche Rahmenbedingungen prägen das Bild heutiger Unternehmen.
Erfolg und Misserfolg internationaler Geschäftstätigkeit liegen eng beieinander und hängen in vielen Fällen nicht nur vom Grad der Professionalität einzelner Mitarbeiter ab, sondern zunehmend von ihrer Fähigkeit, interkulturelle Interaktionen erfolgreich zu meistern. Wer kulturelle Unterschiede übersieht oder gar von universell gültigen Denk- und Verhaltensmustern ausgeht, setzt sich in hohem Maße der Gefahr eines interkulturellen Konfliktes aus, der ein abruptes Ende der Beziehung mit dem ausländischen Geschäftspartner herbeiführen kann, mit all seinen wirtschaftlichen Folgen. Konflikte zwischen Mitarbeitern, Kunden und anderen Akteuren innerhalb wie auch außerhalb eines international tätigen Unternehmens sind allgemein bekannte Phänomene, dennoch scheint es weder möglich, sie zu unterbinden noch zu vermeiden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Gang der Untersuchung
- 2 Begriffsbestimmung und -abgrenzung
- 2.1 Analyse des Begriffs Kultur
- 2.2 Konfliktbegriff und Konfliktebenen
- 2.3 Definition international tätiger Unternehmen
- 2.4 Diskussion zur wirtschaftswissenschaftlichen Berücksichtigung interkultureller Konflikte
- 3 Ursachen interkultureller Konflikte
- 3.1 Analyse allgemeiner interkultureller Konfliktursachen und deren Folgen auf verschiedenen Konfliktebenen
- 3.2 Bestimmung von interkulturellen Konfliktursachen unter Bezugnahme des Sensemaking-Ansatzes
- 3.2.1 Heranziehung des Sensemaking-Ansatzes
- 3.2.2 Grundidee und Aufbau des Sensemaking Ansatzes
- 3.2.3 Sensemaking zur Erklärung interkultureller Konflikte
- 3.2.4 Kommunikation als Konfliktauslöser
- 3.2.5 Stereotypenbildung als Konfliktauslöser
- 3.2.6 Kulturschock als Konfliktauslöser
- 3.3 Zwischenfazit der Konfliktursachenuntersuchung
- 4 Handhabung interkultureller Konflikte
- 4.1 Konfliktvermeidung und -vorbeugung durch interkulturelles Training unter Berücksichtigung des Sensemaking-Ansatzes
- 4.1.1 Schematisierung der Kulturwahrnehmung und Einflussmöglichkeiten interkulturellen Trainings
- 4.1.2 Interkulturelle Kompetenz als erster Schritt zur Konfliktvermeidung
- 4.1.3 Konzepte interkultureller Trainingsmaßnahmen
- 4.1.4 Synthese und Versuch der Anpassung interkultureller Trainingsmaßnahmen an individuelle Wahrnehmungsprozesse
- 4.2 Konfliktvermeidung und -vorbeugung durch interkulturelles Coaching unter Berücksichtigung des Sensemaking-Ansatzes
- 4.2.1 Einführung in den Begriff interkulturelles Coaching
- 4.2.2 Interkulturelles Coaching zur Vermeidung von Konflikten
- 4.3 Maßnahmenergreifung nach Eintritt eines interkulturellen Konfliktes durch Mediation unter Berücksichtigung des Sensemaking-Ansatzes
- 4.3.1 Einsatz von Mediation bei interkulturellen Konflikten
- 4.3.2 Mediation im Aufeinandertreffen zweier Sensemakingprozesse
- 5 Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von Ursachen und der Handhabung interkultureller Konflikte in international tätigen Unternehmen. Das Ziel ist es, die Entstehung und Bewältigung dieser Konflikte im Kontext der globalisierten Wirtschaft zu verstehen und praktikable Lösungsansätze aufzuzeigen.
- Analyse des Begriffs Kultur und seiner Bedeutung für interkulturelle Konflikte
- Identifizierung und Untersuchung verschiedener Konfliktursachen, insbesondere im Kontext der interkulturellen Kommunikation, Stereotypenbildung und des Kulturschocks
- Einführung des Sensemaking-Ansatzes zur Erklärung der Entstehung und Handhabung interkultureller Konflikte
- Präsentation von Lösungsstrategien durch interkulturelles Training, Coaching und Mediation unter Berücksichtigung des Sensemaking-Ansatzes
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Unternehmen, um interkulturelle Konflikte zu vermeiden und zu bewältigen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Problemstellung und die Zielsetzung. Anschließend erfolgt eine genaue Definition der zentralen Begriffe: Kultur, Konflikt und internationale Unternehmen. Das dritte Kapitel widmet sich der Analyse der Ursachen für interkulturelle Konflikte, wobei der Sensemaking-Ansatz als zentrales analytisches Werkzeug herangezogen wird. Der Fokus liegt dabei auf den Einflüssen von Kommunikation, Stereotypenbildung und Kulturschock. Im vierten Kapitel werden verschiedene Strategien zur Handhabung interkultureller Konflikte vorgestellt, wobei die Rolle von interkulturellem Training, Coaching und Mediation im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem Ausblick auf zukünftige Forschungsbedarfe.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Konflikte, Sensemaking, Kultur, Konflikt, internationale Unternehmen, Kommunikation, Stereotypenbildung, Kulturschock, interkulturelles Training, Coaching, Mediation
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2004, Interkulturelle Konflikte in international tätigen Unternehmen. Ursachen und Handhabung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/976041