Ursachen des 2. Weltkriegs


Referat / Aufsatz (Schule), 2000

9 Seiten, Note: 1


Leseprobe


I. Der Versailler Vertrag

I. 1. Abrüstungsbestimmung

- Siegermächte des ersten Weltkrieges England, Frankreich, Italien, Rußland und die USA forderten Versailler Vertrag, weil Deutschland gehindert werden sollte, die für den Krieg notwendige wirtschaftliche Grundlage erneut aufzubauen
- Um die Sicherung des Friedens in Europa zu gewährleisten, sollte die Abrüstung der besiegten Staaten ein erster Schritt sein
- Siegermächte versprachen, in absehbarer Zeit ebenfalls abzurüsten
- Versprechen hielten sie nicht
- Abgerüsteten Staaten fühlten sich hintergangen und der militärischen Übermacht der Sieger ausgeliefert
- Deshalb versuchte man, die Abrüstungsbestimmungen zu hintergehen, was wiederum Mißtrauen der Siegermächte hervorrief
- · so führte die als vertauensbildende Maßnahme gedachte Abrüstung zur Bildung von neuen Konflikten zwischen den Ländern

I. 2. Unrealisierbarkeit des ,,Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung für die Völker" in den Pariser Freidensverträgen

- ,,Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung für die Völker" war in den Pariser Friedensverträgen festgelegt worden
- dieses war besonders für die Besiegten nicht realisierbar
- da im Versailler Vertrag festgelegt wurde, dass zum Beispiel das deutsche Heer nur 100000 Mann umfassen durfte
- · nur ein Beispiel für keine ,,Freiheit und Selbstbestimmung"
- durch die Nichtverwirklichung des politischen Selbstbestimmungrechtes wurde auch in den neugegründeten Staaten das Nationalgefühl verstärkt

I. 3. Keine klaren Grenzen

- Durch die im Versailler Vertrag festgelegten Gebietsabtretungen Deutschlands, Österreichs und Rußlands bildeten sich mehrere Kleinstaaten, wodurch das Gleichgewicht der Großmächte nicht mehr vorhanden war
- Da es keine klaren Grenzen zwischen den Völkern in Polen, der Tschechoslowakei,
Jugoslawien und in anderen Ländern gab, lebten in den Ländern teilweise erhebliche nationale Minderheiten
- So kam es im neu geschaffenen Jugoslawien zu einem scharfen Nationalitätenstreit zwischen Serben, Kroaten und Slowenen
- In vielen Staaten setzte sich die demokratische Staatsform1 nicht durch
- · Diktaturen2 und andere autoritäre3 Regierungen kamen an die Macht

I. 4. Unzufriedenheit bei den Deutschen

- Versailler Vertrag wurde vom Deutschen Reich als ,,Diktat von Versailles" deutlich abgelehnt

- in Deutschland wurde die Unzufriedenheit mit dem Versailler Vertrag propagandistisch4 von der NSDAP genutzt und forderte die Revision5 als oberstes außenpolitisches Ziel

- die Nazis warben auf fast allen ihrer Plakate damit

- in Deutschland wurde dadurch ein Klima geschaffen, das auch dem Aufstieg Hitlers sehr förderlich war

- die im Versailler Vertrag festgelegten Punkte kränkten den Nationalstolz und förderten so die Kriegsbereitschaft, vor allem, dass Deutschland die alleinige trug und für den Tod von mehr als 10 Mio. Mann verantwortlich gemacht wurde

I. 5. Der Versailler Vertrag wurde in verschiedenen Punkten gebrochen

- im März 1935 wurde sie allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt
- außerdem wurde das Rheinland besetzt und entmiliterisiert.
- Diese Handlungen widersprachen den Bestimmungen des Versailler Vertrages
- Frankreich und Großbritanien reagierten nur mäßig und ließen die Vertragsbrüche somit zu
- Hitler verbuchte dadurch einen großen politischen Sieg und sein Hunger an weiteren Taten wurde angestachelt
- Als am 15. März deutsche Truppen die Tschechoslowakei und am 23. März das Memelland besetzten, wollten Frankreich und Großbritannien keine weiteren Gebietserweiterungen Deutschlands mehr dulden

II. Die Weltwirtschaftskrise

II. 1. Beginn der Weltwirtschaftskrise in den USA

- Überschätzung des Aufschwunges der amerikanischen Wirtschaft
- Überkapazitäten und zu viele kreditfinanzierte Spekulationen7 an Aktienmärkten führten dazu, dass schon geringe Schwankungen zu Kursstürzen reichten
- Außerdem gab es Absatzschwierigkeiten in der Landwirtschaft, die Folge daraus waren Preisverfall und eine Krise im Agrarbereich
- Exporteinbrüche durch protektonische8 Zollmaßnahmen die den Import behinderten
- Ausweitung des internationalen Geldverkehrs verbunden mit kurzfristiger Kreditvergabe an Staaten mit hoher Inflation9 führte zu Geldverlusten
- Krise breitete sich schnell auf Europas Industrieländer aus und erreichte 1932 ihren
Tiefpunkt
- Statt wirtschaftspolitische Maßnahmen zu koordinieren versuchten die Länder, die Krise autonom10 zu bewältigen

III. 2. Die Folgen der Weltwirtschaftkrise im Deutschen Reich

- das Deutsche Reich war neben den USA am stärksten betroffen
- deutsche Landwirtschaft litt seit Winter 1928/29 unter sinkenden Preisen, hohen Zinsen und steigenden Steuern
- Bäuerliche Betriebe waren verschuldet
- Trotzdem sich ein Nachfragerückgang im industriellen Bereich bemerkbar machte
- Seit 1930 war die gesamte deutsche Volkswirtschaft von der Krise erfasst
- Produktion wurde verringert, viele Arbeiter wurden entlassen und Unternehmen meldeten Konkurs11 an
- · im Winter 1930 gab es schon mehr als 3 Mio. Arbeitslose
- Rückforderung der amerikanischen Kredite und zahlungsunfähige Betriebe führten zu einer Bankkrise
- Zusammen mit der auseinander gebrochenen Koalition unter dem sozialdemokratischen12 Kanzler Hermann Müller, führte die Weltwirtschaftskrise dazu, dass sich die extremen Parteien immer undemokratischer und radikaler zeigten
- Nachdem die ,,nationale Opposition13 " (DNVP und NSDAP) unter Protest aus dem Reichstag gezogen war, begann die Verlagerung des politischen Geschehens immer mehr auf die Straße

III. Das Versagen des Völkerbundes

- notwendige Bedingungen für Bestehen des Völkerbundes waren nicht gewährleistet

- Bedingungen waren:

a) Jede Friedensbedrohung klar zu erkennen
b) Alle Beteiligten Nationen haben das gleiche Interesse den Frieden zu bewahren
c) Alle beteiligten Nationen haben die gleiche Auffassung, wie der Frieden zu bewahren ist

- fast alle der im Völkerbund vertretenen Staaten verließen sich nicht auf diesen

- sie vertrauten auf ihre eigene Militärische Stärke

- · es war dem VB nicht möglich, die Absichten Hitlers zu erkennen

- durch Versagen des Völkerbundes konnte Hitler in aller Öffentlichkeit agieren, ohne eine Strafe fürchten zu müssen

- 01. Februar 1933 - wurde der deutsche Reichstag aufgelöst

- 04. Februar 1933 - Notverordnung schränkt die Presse - und Meinungsfreiheit ein

- 28. Februar 1933 - Bekannte intellektuelle Größen aus Politik, Literatur und Wissenschaft werden in einer Verhaftungswelle in Konzentrationslager inhaftiert

- einige waren jedoch schon ins Ausland geflohen

- Sommer 1933 - Durch Beseitigung des Rechtsstaates sowie erst Boykotte14 jüdischer Geschäfte wurde das Einparteienregime15 ausgerufen

IV. Hitlers persönliche Gründe

- persönliche Beweggründe Hitlers
- er verherrlichte als erster den Gedanken von der Herrenrasse in diesem Umfang
- plante eine Weltmacht Deutschland da die biologisch überlegene ,,arischen Rasse"16 ein Recht auf Boden habe

Der Blitzkrieg gegen Polen

- Hitler erklärte am 01. September 1939 vor dem Reichstag, dass Polen am Vortag deutsches Territorium angegriffen hätte

- Das waren allerdingsß- Männer in polnischen Uniformen, die einen grentnahen deutschen Rundfunksender besetzt und einen als Polen ausstaffierten KZ - Häftling erschossen zurückgelassen hatte

- So erfolgte der deutsche Überfall auf Polen ohne formelle Kriegserklärung noch am selben Tag

- Der 2. Weltkrieg hatte begonnen

- Deutsche Offensive gab den Polen keine Chance für einen geordneten Aufmarsch

- Schwache polnische Luftwaffe wurde schon am ersten Kriegstag ausgeschaltet, was eine unangefochtene deutsche Luftherrschaft sicherte

- Grenzschlachten endeten in polnischen Katastrophen, da die Modernisierung der polnischen Armee im Vorfeld vernachlässigt worden war

- Hitler hatte gehofft, dass sich die Westmächte aus dem Konflikt heraus halten würden, obwohl er sich über das Risiko der Einmischung im Klaren war

- Am 03. September forderten London und Paris den sofortigen Rückzug der Wehrmacht hinter die deutschen Grenzen

- Mit den eintreffenden Kriegserklärungen aus London und Paris weitete sich der deutsch - polnische Konflikt zu einem europäischen Krieg aus

- Als ,,verjudeter asiatischer Hauptfeind Nr. 1" beschimpfte Sowjetunion stand dabei zunächst auf deutscher Seite

Quellen:

- Microsoft ® Encarta ® 99 Enzyklopädie. © 1993-1998 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.

- Illustrierte Deutsche Geschichte

[...]


1 Demokratie: - Staatsform, in der die Bürger die Regierung selbst wählen

2 Diktatur: - Staatsform, in der das Volk keine demokratischen Rechte besitzt und die Staatsmacht von einem Gewaltherrscher ausgeht

3 autoritär: - keinen politischen Widerstand duldend

4 propagandistisch - Verbreitung und Erklärung politischer Ideen und Meinungen durch eine Partei , um die Meinung der Menschen zu beeinflussen

5 Revision: - Antrag an ein höheres Gericht, das Urteil eines untergeordneten Gerichts zu prüfen und ändern

6 entmilitarisieren: - alle Soldaten und militärischen Einrichtungen aus einem Gebiet entfernen

7 Spekulationen: - Geschäfte, bei denen man hofft, durch die Veränderung von Preisen viel Geld zu verdienen

8 protektonisch: -

9 Inflation:
- wirtschaftliche Situation, die durch Preierhöhungen und Minderung des Geldwertes gekennzeichnet ist.
- Wiederholte Preissteigerungen untergraben die Kaufkraft des Geldes und anderer Finanzanlagen mit festem Wert und führen zur wirtschaftlichen Destabilität

10 autonom: - selbständig, unabhängig, nach eigenen Gesetzen oder Vorschriften lebend

11 Konkurs: - Unfähigkeit einer Firma, Waren, Leistungen oder Schulden zu bezahlen

12 Sozialdemokratie: - politische Richtung, die die Grundsätze des Sozialismus in der Demokratie zu verwirklichen sucht

13 Opposition: - Parteien in einem Parlament, die nicht an der Regierung beteiligt sind

14 boykottieren: - Als Protest gegen etwas sich weigern, mit einem Land politische Beziehungen zu unterhalten, mit jemandem Handel zu betreiben, etwas zu kaufen oder an etwas teilzunehmen

15 Regime: - Bezeichnet Regierungen, die nicht demokratisch sind

16 arische Rasse:
- in der Ideologie und dem Sprachgebrauch des Nationalsozialismus: nicht jüdisch
- Arier: nicht jüdischer Mensch, Angehöriger einer fiktiven, angeblich wertvollen nordischen Rasse

17 Radikalisierung: - Radikale politisch-soziale Bewegungen wollen die Gesellschaft ,,von der Wurzel her" grundlegend verändern und sind hierbei zu keinerlei Zugeständnissen gegenüber Andersdenkenden bereit. Argumente, die nicht in das eigene abgeschlossene Gedankengebäude passen, werden von vornherein ausgeschlossen. Zusammengebrochene Koalition:
- Massenarbeitslosigkeitüberstieg die Möglichkeiten der Arbeitslosenversicherung · Lösungsversuch des Problems führte zu Auseinandersetzungen zwischen den Koalitionsparteien
- Fronten waren verhärtet, keine der Parteien kompromißbereit · lösten sich auf
SA - Sturmabteilung
SS - Schutzstaffel

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Details

Titel
Ursachen des 2. Weltkriegs
Note
1
Autor
Jahr
2000
Seiten
9
Katalognummer
V97871
ISBN (eBook)
9783638963220
Dateigröße
410 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
ursachen, 2. weltkrieg, blitzkrieg
Arbeit zitieren
Stefanie Grunow (Autor:in), 2000, Ursachen des 2. Weltkriegs, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/97871

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