Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich näher mit der kurfürstlichen Opposition, insbesondere derer seit dem Jahr 1410. Es wird zunächst ein historischer Überblick gegeben. Von Bedeutung ist hier vor allem die Kindheit, aber auch die Doppelwahl des Königs Sigismund. Insbesondere die Funktion der Kurfürsten wird betrachtet. Der Binger Kurverein gilt als Höhepunkt der Opposition durch die Kurfürsten und wird daher in einem eigenen Kapitel betrachtet, die beiden Urkunden verglichen. Entlang der Fragestellung schwacher oder starker König, werden die oppositionellen Strömungen, aber auch die diplomatischen Fähigkeiten Sigismunds betrachtet. In der Schlussbetrachtung erfolgt ein Fazit und ein Ausblick auf weitere, interessante Forschungsaspekte.
Die Pest, das abendländische Schisma und die Hussitenkriege. Das späte Mittelalter ist geprägt von den Krisen seiner Zeit. Hatte die Verbreitung der Pest noch zur Folge, dass gar die Hälfte der Bevölkerung im Raum des damaligen Europas elendig verendete, so führten Streitigkeiten innerhalb der Kirche zum einem zum großen, abendländischen Schisma, der Forderung nach einer Kirchenreform und zu den Hussitenkriegen. Von Nöten gewesen wären in dieser Zeit wohl starke Herrscher und Stabilität. Die Goldene Bulle des römischen Kaisers Karl IV. sollte ein erster Schritt zurück zu mehr Ordnung und Stabilität werden. Die Urkunde bildete eine Grundlage und regelte nach Zeiten des Interregnums endgültig das Königswahlrecht, welches fortan alleinig den Kurfürsten zustand.
Damit erhalten die Kurfürsten eine wichtige und mächtige Position und rückten zugleich ins Zentrum der heutigen Forschung über das Spätmittelalter. Karl IV. wollte die Stabilität des Reiches durch Kontinuität langfristig sichern. Er verfolgte eine Heirats- und Erbpolitik, damit auch nach seinem Tod das Haus der Luxemburger gesichert werden könne. Dennoch konnten weder sein Sohn Wenzel, noch Sigismund das Reich vollständig reformieren. Wurde Wenzel selbst von den Kurfürsten abgesetzt, befand sich die Monarchie auch unter Sigismund noch in einer Krise. Für die Forschung sind vor allem die Verbindungen innerhalb des Reiches zu dem König, aber auch die Bündnisse gegen ihn, interessant. Denn trotz der Krisen konnte sich Sigismund auf dem Thron halten und er wurde im Jahr 1433 sogar zum Kaiser gekrönt. Es stellt sich daher die Frage, war Sigismund ein schwacher oder starker Herrscher?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Überblick
- Kindheit und Verbindungen zum Osten
- Die Doppelwahl 1410
- Römischer König und König von Ungarn – Sigismund
- Die kurfürstliche Opposition
- Begriffserklärung
- Der Binger Kurverein 1424
- Entstehungsgeschichte
- Quellenvorstellung
- Absichten und Ziele
- Ergebnisse
- Schlussbetrachtung mit Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Sigismund von Luxemburg ein schwacher oder starker Herrscher war. Sie untersucht die politische Opposition, insbesondere der Kurfürsten, gegen Sigismund im Kontext der politischen und gesellschaftlichen Krisen des späten Mittelalters.
- Die Rolle der Kurfürsten im Spätmittelalter
- Die politische Opposition gegen Sigismund von Luxemburg
- Der Binger Kurverein als Höhepunkt der kurfürstlichen Opposition
- Die Bedeutung der diplomatischen Fähigkeiten Sigismunds
- Die Folgen der Herrschaft Sigismunds für das Reich
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung führt in die Problematik der Herrschaft Sigismunds von Luxemburg ein und stellt die Forschungsfrage nach seiner Rolle als schwacher oder starker Herrscher.
- Das Kapitel „Historischer Überblick“ zeichnet einen kurzen Abriss von Sigismunds Leben, insbesondere seiner Kindheit und seinen Verbindungen zum Osten, der Doppelwahl 1410 und seiner Rolle als römischer König und König von Ungarn.
- Das Kapitel „Die kurfürstliche Opposition“ befasst sich mit der Entstehung und den Zielen des Binger Kurvereins, einem Zusammenschluss von Kurfürsten, die sich gegen Sigismund richteten.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit dem späten Mittelalter, der Herrschaft Sigismunds von Luxemburg, der politischen Opposition, den Kurfürsten, dem Binger Kurverein, der Goldenen Bulle und der diplomatischen Fähigkeiten Sigismunds.
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- Anonym (Autor:in), 2018, War König Sigismund von Luxemburg ein schwacher oder starker Herrscher? Die politische Opposition am Beispiel der Kurfürsten und des Binger Kurvereines, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/979987