Die Frage, ob und inwiefern die Kölner Frauen in Handwerk und Handel tatsächlich gleichberechtigt waren, bildet den roten Faden der Hausarbeit und soll an deren Ende beantwortet werden. Mithilfe des aktuellen Forschungsstandes und in dem Ausmaß, wie es der Rahmen einer Hausarbeit zulässt, soll beleuchtet werden, wie sich die Öffnung des Handels
und Handwerks im Fall des spätmittelalterlichen Kölns für die Frauen gestaltete. Welchen Einschränkungen unterlagen sie dort bei Ihren Tätigkeiten und welche Handlungsspielräume hatten sie?
Dazu führt zunächst ein weitgefasster Überblick auf die spätmittelalterliche Hansestadt Köln und ihre Wirtschaftslage hin zu der Frage, welchen Stellenwert das sogenannte Stapelrecht für die Kölner Wirtschaft besetzte. Anschließend wird auf zwei Besonderheiten eingegangen. Zum einen sind hier die Kölner Gaffeln zu nennen, deren Entwicklung und Strukturen skizziert werden. Zum anderen soll die, im Gegensatz zu anderen Städten dieser Zeit, spezielle Situation der erwerbstätigen Frauen in Handel und Handwerk im Kölner Stadtgebiet thematisiert werden. Hier soll betrachtet werden, welche Rechte diesen Frauen in Köln verbrieft zugesichert wurden; inwiefern sie am wirtschaftlichen Leben der Stadt partizipieren konnten.
Diesen Ausführungen folgt die Darstellung der Kölner Frauenzünfte der Garnmacherinnen, Goldspinnerinnen und Seidenmacherinnen. Dabei werden der Weg in die Frauenzünfte, die jeweils geltenden Regeln, Ordnungen und auch Grenzen dargestellt. Es soll herausgearbeitet werden, welche Möglichkeiten sich für die weiblichen Angehörigen der Zünfte boten und ob bzw. welche Rolle Männer dabei spielten. Abschließend sollen die erarbeiteten Ergebnisse unter dem Gesichtspunkt der Ausgangsfragestellung, nämlich der Frage, ob die Kölner Frauen in Handel und Handwerk tatsächlich in allen Hinsichten gleichberechtigt agieren konnten, in einem Fazit zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das mittelalterliche Köln
- Stapelrecht - Handel und Wirtschaft
- Besonderheiten
- Die Gaffel – Organisation von Handwerkern und Kaufleuten
- Die Frau im spätmittelalterlichen Kölner Handwerks- und Handelsleben
- Die Frauenzünfte von Köln
- Seidenmacherinnen
- Goldspinnerinnen
- Garnmacherinnen
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Rolle der erwerbstätigen Frau in der Kölner Frauenzunft des Spätmittelalters. Ziel ist es, die Frage zu beantworten, ob diese Frauen in Handel und Handwerk tatsächlich gleichberechtigt waren.
- Die Entwicklung der Kölner Gaffeln und deren Bedeutung für das städtische Wirtschaftsleben.
- Die besonderen Rechte und Möglichkeiten, die erwerbstätigen Frauen in Köln im Vergleich zu anderen Städten zugestanden wurden.
- Die Strukturen und Regeln der Kölner Frauenzünfte, insbesondere der Garnmacherinnen, Goldspinnerinnen und Seidenmacherinnen.
- Die Rolle der Männer in den Frauenzünften und die Einflussmöglichkeiten der Frauen.
- Die Frage der Gleichberechtigung der Frauen in Handel und Handwerk im Kontext des spätmittelalterlichen Kölns.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der erwerbstätigen Frau im Mittelalter ein und stellt die Forschungsfrage nach der Gleichberechtigung der Kölner Frauen in Handel und Handwerk. Kapitel 2 skizziert die Wirtschaftslage des spätmittelalterlichen Kölns, insbesondere die Bedeutung des Stapelrechts. In Kapitel 3 werden die Kölner Gaffeln als Organisationseinheiten von Handwerkern und Kaufleuten beleuchtet. Kapitel 4 widmet sich der besonderen Situation der erwerbstätigen Frau in Köln, ihren Rechten und Möglichkeiten zur Partizipation am Wirtschaftsleben. Kapitel 5 analysiert die Kölner Frauenzünfte der Garnmacherinnen, Goldspinnerinnen und Seidenmacherinnen, ihre Strukturen, Regeln und die Rolle der Männer. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und beantwortet die Ausgangsfrage.
Schlüsselwörter
Spätmittelalter, Köln, Frauenzünfte, Garnmacherinnen, Goldspinnerinnen, Seidenmacherinnen, Handwerk, Handel, Gleichberechtigung, Stapelrecht, Gaffeln, Wirtschaftsgeschichte.
- Quote paper
- Sylvia Ellert (Author), 2016, Die erwerbstätige Frau in der Kölner Frauenzunft des Spätmittelalters. Gleichberechtigte Arbeitswelt?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/980880