Die Kurzgeschichte ,,Die Klavierstunde" 1966 von G. Wohmann geschrieben, handelt von einer Klavierlehrerin und ihrem Schüler, welche die immer näher heranrückende Klavierstunde verabscheuen und in einen inneren Konflikt geraten.
Die Erzählung beginnt mit den Impressionen, die der Junge auf seinem Weg zu seiner Klavierlehrerin hat. Er sehnt sich anstatt des Unterrichtes zu spielen und Spaß zu haben. Immer wieder versucht er einen Ausweg zu finden, jedoch wagt er es nicht der Lehrstunde fern zu bleiben.
Währenddessen verflucht auch seine Klavierlehrerin die nahende Stunde, überwindet sich aber trotzdem den untalentierten Jungen zu schulen.
Auf dem Weg zu seiner Klavierstunde geht der Junge über einen mit Sonnenklecksen bedeckten Kiesweg, der von Birken umgeben ist. Doch ,,Das hatte jetzt alles keine Beziehung zu ihm..." (Zeile1) ,,Er ging da hindurch (...) mit hartnäckigen kleinen Schritten." (Zeile3-5). Er wehrt sich innerlich zu seiner Klavierlehrerin zu gehen und ist nicht mehr in der Lage die schöne Natur als schön wahrzunehmen. In seinem Kopf dreht sich alles um den Klavierunterricht und wie er diesem entgehen könne. Immer wieder sagt ihm eine innere Stimme, ,,Er brauch(t)e nicht hinzugehen, er könn(t)e sich widersetzen" (Zeile 10-11), jedoch ist der Zwang zu einer Gewohnheit geworden, so dass ihm die ganze Zeit klar ist, dass er dieses Wagnis nicht eingehen könne. Gleichzeitig bestreitet er vor sich selbst, die Tatsache, dass er freiwillig zu seiner Pianostunde geht. ,,Er tat so, als bemerkte er nichts davon, daß er weiterging, stellte sich überrascht, ungläubig. Die Beine trugen ihn fort, und er leugnete vor sich selbst den Befehl ab, der das bewirkte und den er gegeben hatte" (Zeile 14-17).
Erneut geht ihm der Merksatz ,,Brauch(t)e nicht hingehen. Einfach wegbleiben" durch den Kopf, wobei er weiß, dass ihm die Entscheidung nicht ,,einfach" fallen würde.
DIE KLAVIERSTUNDE
Die Kurzgeschichte ,,Die Klavierstunde" 1966 von G. Wohmann geschrieben, handelt von einer Klavierlehrerin und ihrem Schüler, welche die immer näher heranrückende Klavierstunde verabscheuen und in einen inneren Konflikt geraten.
Die Erzählung beginnt mit den Impressionen, die der Junge auf seinem Weg zu seiner Klavierlehrerin hat. Er sehnt sich anstatt des Unterrichtes zu spielen und Spaß zu haben. Immer wieder versucht er einen Ausweg zu finden, jedoch wagt er es nicht der Lehrstunde fern zu bleiben.
Währenddessen verflucht auch seine Klavierlehrerin die nahende Stunde, überwindet sich aber trotzdem den untalentierten Jungen zu schulen.
Auf dem Weg zu seiner Klavierstunde geht der Junge über einen mit Sonnenklecksen bedeckten Kiesweg, der von Birken umgeben ist. Doch ,,Das hatte jetzt alles keine Beziehung zu ihm..." (Zeile1) ,,Er ging da hindurch (...) mit hartnäckigen kleinen Schritten." (Zeile3-5). Er wehrt sich innerlich zu seiner Klavierlehrerin zu gehen und ist nicht mehr in der Lage die schöne Natur als schön wahrzunehmen. In seinem Kopf dreht sich alles um den Klavierunterricht und wie er diesem entgehen könne. Immer wieder sagt ihm eine innere Stimme, ,,Er brauch(t)e nicht hinzugehen, er könn(t)e sich widersetzen" (Zeile 10-11), jedoch ist der Zwang zu einer Gewohnheit geworden, so dass ihm die ganze Zeit klar ist, dass er dieses Wagnis nicht eingehen könne. Gleichzeitig bestreitet er vor sich selbst, die Tatsache, dass er freiwillig zu seiner Pianostunde geht. ,,Er tat so, als bemerkte er nichts davon, daß er weiterging, stellte sich überrascht, ungläubig. Die Beine trugen ihn fort, und er leugnete vor sich selbst den Befehl ab, der das bewirkte und den er gegeben hatte" (Zeile 14-17).
Erneut geht ihm der Merksatz ,,Brauch(t)e nicht hingehen. Einfach wegbleiben" durch den Kopf, wobei er weiß, dass ihm die Entscheidung nicht ,,einfach" fallen würde.
Der Junge malt sich zwar immer wieder Alternativen aus, würde diese aber nie ausführen aus lauter Respekt vor der Lehrerin. Zeichen für den Strenge ist der Geruch von Seife an seinen Fingern und die Notenmappe in seiner Hand. Diese Dinge ließen sich leicht und ,,einfach" entfernen, aber der innere Befehl des Jungen hält ihn davon ab. ,,Seine Beine trugen ihn langsam, mechanisch in die Nähe der efeubeklecksten Villa" (Zeile 70-71), worin auch der Wiederspruch liegt, denn einerseits würde das Kind alles dafür geben die Stunden zu beenden und andererseits ist er nicht in der Lage seine durchdachten Pläne auszuführen.
Sein Verhalten beim Unterricht erklärt diese Widersprüchlichkeit.
,,Schrecken in den Augen. Angst vibrierte im Hals" (Zeile 94) verdeutlicht den Respekt, den er vor seiner Lehrerin hat.
Die Klavierlehrerin ist in einer ähnlichen Situation, da sie bei dem Gedanken an den unfähigen Jungen verzweifelt und es als Zeitverschwendung ansieht ihn zu unterrichten. ,, Auf einem imaginären Bildschirm hinter den Augen sah sie den Deckel hochklappen, Notenhefte sich voreinanderschieben auf dem Ständer; verschwitzte Knabenfinger drückten fest und gefühllos auf die gelblichen Tasten., die abgegriffenen; erzeugten keinen Ton" (Zeile 27-31). Sie ekelt sich vor der Lustlosigkeit des Jungen und kann die fehlende Leidenschaft nicht nachvollziehen.
Wiederkehrend spielt sich in ihrem Kopf die Zahlenfolge ,,Eins zwei drei vier, ein zwei drei vier" ab, was in diesem Zusammenhang ein Beweis für die Monotonie des Unterrichtes ist. Kopfschmerzen, welche die Absage des Unterrichtes rechtfertigen würden, plagen die Frau. Auch ihr geht ein Merksatz - ,, Kopfschmerzen. Ihn wegschicken" - durch den Sinn, doch auch sie ist nicht im Begriff die Routine des Zwanges zu durchbrechen und bereitet sich derweil lustlos auf die Lehrstunde vor.
Die unerträglichen Kopfschmerzen scheinen als Ersatz für die unerträglichen Pianostunden zu stehen.
Als der Junge mit Angst anfängt zu spielen, wiederholt sie wie jede Stunde die Zahlenfolge und ,,...Töne erzeugten seine steifen Finger; das Metronom tickte laut und humorlos" (Zeile 96-97). Die steifen Finger des Jungen erklären die Angst und den Teufelskreis, in dem sich Lehrerin und Schüler befinden. Durch die Angst, die der Junge vor seiner Lehrerin hat, sieht er den Unterricht als Zwang und ist nicht fähig mit Freude und Geschick zu spielen. Die Lehrerin ist daraufhin verzweifelt und verabscheut den Jungen, da er keine Leidenschaft entwickelt.
Das Metronom ist ein Symbol für Monotonie und Endlosigkeit der Pianostunden.
Analyse und Interpretation der Kurzgeschichte ,,Flitterwochen, dritter Tag" von Gabriele Wohmann
Stoffsammlung/Vorarbeit:
Der Anfang ist wie ein Bericht geschrieben:
Reinhard am dritten Tag gegen fünf, auf der Bierkneipenterrasse:du wirst deine Arbeit aufgeben.
=Befehl, Aufforderung
Wortpakete:
1.) Windstill/ feuchte Luft/ abwegiges Grau der See/ Witterung, Gewitter/ Schwüle = bedrückende, unangenehme Atmosphäre
2.) Polyp/ Unmaß/ Fangarme der Warze/ Narrenkappe/ körnige Oberfläche, wie Hühnerhaut/ schrundige Ding/ erstarrtes Feuerwerk/ leicht bekleidete Krake/ vertraulicher Vierfuß/ Verruca, die Warze/ das Wappen =abscheulich, fesselnd
3.) Arbeit aufgeben/ einfach kündigen/ regelmäßig spazieren gehen/ Wohnung mit der günstigen Lage/ Wohnung nach ihrem Geschmack einrichten/ Garten/ blödes Büro loswerden/ Abendspaziergänge/ Teebestellungen/ Leibgerichte/ Organisation =Zusammenleben
4.) ob es mir richtig behagte/ irgendein Trinkspruch/ Ja. Warum nicht?/ was man sich so zunuschelt kurz nach der Hochzeit/ -bloß Wildnis/ Nett, so einig zu sein/ ich fühlte doch nun ziemlich genau, daß es mir zusagte, das Ganze/ unser Gerede über alles, zum Beispiel.../ das schrundige Ding stand nicht zur Debatte/ Gewitter stand unmittelbar bevor, unser Zusammenleben auch, auch.../ Reinhard redete, und ich habe eine Zeitlang nicht zugehört.../ die Schwüle war mir recht, das Meer lieb und wert, egal Reinhards Seitensprünge.../ Reinhard war mir jetzt näher/ Und was man so sagt. Es war nett/ ich habe kaum gezögert/ er wartete, wieder mir zugekehrt/ mein Mann mit der Warze =Gedanken der Frau
Auffälligkeiten:
- Montagetechnik
- Abgehackte Sätze
- Nur wörtliche Rede des Mannes wird wiedergegeben
- Innerer Monolog
- Viele Vergleiche/Assoziationen zur Warze
- ,,Gefühl-Gedanken-Wiederspruch" der Frau
Inhalt: - Ehepaar in Flitterwochen sitzt zusammen in einer Bierkneipenterrasse
- Mann äußert Zukunftsperspektiven
- Frau ist gebannt von der Warze ,,eines" Mannes und hört ihrem Mann nicht zu, versucht sich aber dazu zu überreden
- Frau im inneren Konflikt
Die Kurzgeschichte ,,Flitterwochen, dritter Tag" 1979 von Gabriele Wohmann geschrieben, handelt von einem Ehepaar am dritten Tag ihrer Flitterwochen, an dem der Mann Reinhard seiner Frau gegenüber Zukunftsperspektiven äußert, seine Frau jedoch nur gebannt auf seine Warze starren kann.
Das frischvermählte Ehepaar befindet sich am dritten Flitterwochentag auf einer Bierkneipenterrasse und während der Mann Reinhard über ihre gemeinsame Zukunft philosophiert, kann seine Frau keinen Blick von seiner Warze lassen.
Immer wieder versucht sie sich auf das Gespräch zu konzentrieren, aber stattdessen ist sie gefesselt von der eigentlich so vertrauten Warze, für die sie immer wieder neue Assoziationen findet. Sie ist mit ihren Gedanken in einer eigenen Welt, in der sie nur die Umwelt und die eklige Warze wahrnimmt.
Ihr Mann hingegen bemerkt ihre geistige Abwesenheit jedoch nicht und schmiedet über ihren Kopf hinweg Zukunftspläne. Die Frau äußert sich im Zusammenhang mit der Warze immer so, als sei ein dritter Anwesender der Besitzer dieses Auswuchses.
Die Autorin Gabriele Wohmann benutzt in ihrer Kurzgeschichte die Montagetechnik aus der Perspektive der Frau, deren Name ungenannt bleibt.
Durch die kurzen, abgehackten Gedankenzüge der Frau wird ihr Desinteresse für den Leser sehr stark verdeutlicht.
Schon der erste Satz ,,Reinhard am dritten Tag gegen fünf, auf der Bierkneipenterrasse:..." (Zeile 1-2) zeigt wie distanziert die Frau ihrem Mann gegenüber sitzt. Der Satz ist dem Beginn eines Berichtes sehr ähnlich durch die sachliche Wer-, Wann- und Wo- Beantwortung. Sachlich und neutral will die Frau ihren Lebensgefährten unter die Lupe nehmen und fixiert ihren Blick auf seine ekelerregende Warze.
Ihr Mann hingegen befiehlt ihr sozusagen, sie müsse ihre ,,Arbeit aufgeben" und ,,einfach kündigen" (Zeile 2-3). Er entwirft ihr ein Lebenskostüm, in das sie sich einpassen soll. Die Frau kommt ,,aber nicht dahinter, ob es mir (ihr) richtig behagt(e)" (Zeile 3-4), sie ist sich unsicher, ob ihre Entscheidung Reinhard zu heiraten richtig war, äußert diesen Gedanken jedoch nie, sondern mustert ersatzweise die Warze. ,,Die Warze sah wie ein Polyp aus" (Zeile 7), wie ein Polyp mit Fangarmen will auch Reinhard versuchen sie einzufangen und an ein Leben zu fesseln, das sie vielleicht gar nicht möchte.
Ihre Gedanken kreisen in der ganzen Geschichte pausenlos um die Warze, welche als Ersatz für Reinhard steht. Wie auch der Auswuchs, der ,,einer Narrenkappe ähnlich" (Zeile 17-18) ist, ist auch Reinhard ein Narr, der ihre Gefühle nicht versteht und über Unwichtiges wie ,,Abendspaziergänge, Teebestellungen, Leibgerichte" (Zeile 3 Seite 35) redete. Da es allerdings der dritte Tag ihrer Flitterwochen ist und sie erwartungsgemäß glücklich sein müsse, stellt sie sich nie die Frage, ob sie Reinhard überhaupt noch liebe, da vermutlicherweise die möglichen Reaktionen der Familie oder der Freunde ihr Angst machen. Sie will sich zurückhalten und ihre Gedanken zügeln, als sie bemerkt, dass diese ausarten.
,,Das schrundige Ding auf der Schulter, erstarrtes Feuerwerk, stand nicht zur Debatte." (Zeile26-28)
Immer wieder wechselt ihre Sichtweise, dadurch dass sie einerseits ihren Mann Reinhard nennt und andererseits eine Distanz zu ihm hat, indem sie ihn als den ,,Mann mit der Warze" (Zeile 19-20 Seite 35) ansieht.
Reinhard prostet ihr ,,mit irgendeinem Trinkspruch" (Zeile 6) zu und redet über Dinge, die ,,man sich so zunuschelt kurz nach der Hochzeit" (Zeile 15-16). Die Frau ist bedenklich verwirrt, ihrem Mann fällt dieser Zustand nicht auf und sie muss akzeptieren, dass der Mann, der ihr gegenüber sitzt ihr Ehemann ist. Der Mann, mit dem sie den Rest ihres Lebens, bis dass der Tod sie scheide, zusammen sein wird.
Sie fällt weiter in ihren inneren Konflikt und macht sich Vorwürfe, dass ihr die gravierenden Fehler ihres Mannes zuvor nicht aufgefallen sind.
Zentraler Begriff für Reinhards schlechten Charakterzüge ist die Warze, welche ,,wie die Haut auf Hühnerbeinen" (Zeile 22) beschaffen ist und einer ,,leicht bekleidete(n) Krake" (Zeile 13 Seite 35) ähnelt. Reinhard wird versuchen wie eine Krake mit Saugnäpfen versuchen, sie zu einer treusorgenden Hausfrau zu machen, die für ihren Mann den Job aufgibt und sich um ihn kümmert.
Mit einer gewissen Autorität versucht er ihr die Aufgabe ihrer Arbeit wie ein Angebot zu unterbreiten. ,,Hauptsache, du bist dein blödes Büro los" (Zeile 26), obwohl ihr seine Absichten genau bekannt sind. Umso empörter ist sie, dass ,,der Mann mit der neukatalanischen Warze" (Zeile 17 Seite 35), der ihr gegenüber sitzt, ihr ,,Mann mit der Warze" (Zeile 24-25 Seite 35) ist.
Spricht Reinhard sie an, so wirkt es, als ob sie sich davon überzeugen müsse, dass ihre Entscheidung richtig gewesen sei. Mit einer gewissen ,,Scheinzufriedenheit" beantwortet sie seine Fragen. ,,Ja. Warum nicht?"(Zeile 9) und ,,Nett sich so einig zu sein" (Zeile 20) verdeutlichen den oben erwähnten Eindruck sehr stark.
Auffällig sind Wörter wie ,,Schließlich:..." (Zeile 9) und ,,..., dann meine" (Zeile 17), ,,..., zum Beispiel" (Zeile 25-26). Wieder bestätigt sich der Eindruck eines Berichtes oder einer Aufzählung ohne jegliches Interesse von Seiten der Frau.
Neben der Warze beschreibt sie ihre Umgebung als eine sehr Bedrückende mit feuchter Luft und Windstille, hinzu kommt die Witterung, die ihr angeblich nach einiger Überlegung doch zusagte. Sie versucht sich von der Richtigkeit der Hochzeit zu überzeugen und versucht die beklemmende Atmosphäre und die Warze ihres Mannes als etwas positives zu sehen.
Nach einiger Überlegung ,,war mir (ihr) die Schwüle recht, das Meer lieb und wert, egal Reinhard" (Zeile 11-12 Seite 35). Plötzlich ist ihr das beklemmende recht und sie resigniert, sie überlässt ihr Leben dem Schicksal, das Reinhard für sie ausgesucht hat. Die Frau gibt auf, sie weiß dass sie nicht dazu fähig ist, die Beziehung weiter zu untersuchen, da sie das Ergebnis fürchtet.
Obwohl sie sich fragt ,,ob das nicht wehtut, wenn mehr als nur ein Hemd auf die Warze Druck ausübte" (Zeile 7-9), genauso wie sie wissen möchte, ob die Beziehung einem großen Druck gewachsen ist. Reinhard gibt im Grunde die richtige Antwort auf die ungestellte Frage ,,Organisation" (Zeile 9).
Wenn sie ihren Job aufgibt und sie friedlich und zufrieden in dem nach ihrem Geschmack eingerichteten Haus mit dem verwilderten Garten leben, ab und zu Abendspaziergänge machen und ihr Leben so leben, wie Reinhard es vorgibt, wird es gelingen.
,,Der Mann mit der Warze bahnte sich den besten Weg zwischen den Korbsesseln" (Zeile 19- 20), wie auch im wahren Leben findet Reinhard durch Organisation immer das Patentrezept, diesmal auch für das bevorstehende Eheleben. Der Frau gingen zuvor noch Gedanken durch den Kopf wie ,,Gewitter stand unmittelbar bevor, unser Zusammenleben auch,..." (Zeile 1-2 Seite 35), doch nun resigniert sie.
Reinhard geht ihren besten Weg voraus und sie folgt ihm, wobei sie ,,kaum gezögert" (Zeile 22 Seite 35) hat. Die Frau hat ihre Zweifel beseitigt und fügt sich, sie billigt die Fehler ihres Mannes und sieht auch ,,die Warze, das Wappen" (Zeile 22-23 Seite 35), als etwas, das ihren Mann Reinhard auszeichnet, wie auch seine Macken ihn auszeichnen. Sie geht ihm freiwillig nach, da sie die Konsequenzen scheut und sich mit ihrer Lage abgefunden hat.
Gabriele Wohmann bringt in ihrer Kurzgeschichte die Probleme vieler, zumeist junger Paare zum Ausdruck. Viele Verheiratete bemerken erst nach der Hochzeit, dass sie sich noch nicht genügend kennen und bereuen im Inneren ihren Entschluss, wagen aber nicht ihre Bedenken zu äußern aus Angst vor der Familie oder Freunden. Lieber fügen sie sich ihrem Schicksal und fühlen sich ihrem euphorischen Partner gegenüber verpflichtet.
Der Titel verdeutlicht genau wie der erste Satz der Short Story die Distanz der Frau dem Mann gegenüber. Während der Mann sich seine Traumwelt von einer harmonischen, traditionellen Ehe schafft, begreift die Frau, dass seine Welt nicht gleich ihrer ist. Für sie ähnelt das Ganze eher einem Albtraum, den sie auf die Warze projiziert. In geballter Form steht die Warze für die Attribute ihres Mannes, mit denen sie sich unter normalen nichtehelichen Umständen nicht abfinden würde.
Gabriele Wohmann warnt mit ihrer alltagsgetreuen Geschichte vor unüberlegten Entscheidungen, wie der Ehe, die man nicht später nicht genauso leichtsinnig rückgängig machen kann.
Nach anfänglichen Verständnisschwierigkeiten, durch die verwendete Montagetechnik, und mehrmaligem Lesens gefiel mir ,,Flitterwochen, dritter Tag" immer besser. Besonders bei der gezielten Analyse des Textes stößt man auf immer mehr Details, die für das Verständnis wichtig sind. Ich für meinen Teil bin in eine Art Sucht verfallen jene aufzuspüren, da Gabriele Wohmann es hervorragend versteht Spitzfindigkeiten in einen Alltagstext einzubauen.
Diese Alltagssituation ergeht wahrscheinlich Tausenden von Frischverheirateten so, doch beschäftigt man sich näher mit diesem Thema, ohne es gleich abzuhacken, wie die meisten Betroffenen, entdeckt man den Grad der Wichtigkeit einer solchen Warnung.
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Hauptaussage von "Die Klavierstunde"?
Die Kurzgeschichte "Die Klavierstunde" von Gabriele Wohmann handelt von einer Klavierlehrerin und ihrem Schüler, die beide die bevorstehende Klavierstunde verabscheuen und in einen inneren Konflikt geraten.
Wie wird die innere Zerrissenheit des Schülers dargestellt?
Der Schüler sehnt sich danach, zu spielen und Spaß zu haben, anstatt zum Unterricht zu gehen. Er versucht immer wieder, einen Ausweg zu finden, wagt es aber nicht, der Klavierstunde fernzubleiben. Er nimmt die Natur auf seinem Weg nicht mehr als schön wahr, sondern ist innerlich auf den Unterricht fixiert.
Wie wird die innere Zerrissenheit der Klavierlehrerin dargestellt?
Auch die Klavierlehrerin verflucht die nahende Stunde und sieht es als Zeitverschwendung an, den untalentierten Jungen zu unterrichten. Sie überwindet sich jedoch, ihn zu unterrichten.
Welche Rolle spielt das Metronom in "Die Klavierstunde"?
Das Metronom wird als Symbol für die Monotonie und Endlosigkeit der Klavierstunden dargestellt.
Was ist die Kernaussage der Kurzgeschichte "Flitterwochen, dritter Tag"?
Die Kurzgeschichte "Flitterwochen, dritter Tag" von Gabriele Wohmann handelt von einem Ehepaar am dritten Tag ihrer Flitterwochen. Der Mann, Reinhard, äußert Zukunftsperspektiven, während die Frau gebannt auf seine Warze starrt und sich in einem inneren Konflikt befindet.
Wie wird die Montagetechnik in "Flitterwochen, dritter Tag" eingesetzt?
Die Autorin verwendet die Montagetechnik aus der Perspektive der Frau, deren Name ungenannt bleibt. Durch die kurzen, abgehackten Gedankenzüge wird ihr Desinteresse stark verdeutlicht. Nur die wörtliche Rede des Mannes wird wiedergegeben, wodurch ein innerer Monolog der Frau entsteht.
Welche Rolle spielt die Warze in "Flitterwochen, dritter Tag"?
Die Warze dient als zentrales Symbol für die schlechten Charakterzüge des Mannes. Die Frau findet immer wieder neue Assoziationen zur Warze, die als Ersatz für Reinhard steht. Sie ist gefesselt von der Warze und nimmt die Umwelt anders war.
Welche Thematik wird in "Flitterwochen, dritter Tag" angesprochen?
Die Kurzgeschichte thematisiert die Probleme vieler, zumeist junger Paare, die erst nach der Hochzeit merken, dass sie sich nicht genügend kennen. Sie bereuen im Inneren ihren Entschluss, wagen es aber nicht, ihre Bedenken zu äußern, aus Angst vor Familie oder Freunden. Stattdessen fügen sie sich ihrem Schicksal und fühlen sich ihrem Partner verpflichtet.
Was ist die Hauptaussage von "Flitterwochen, dritter Tag" bezogen auf Eheschließung?
Gabriele Wohmann warnt mit ihrer alltagsgetreuen Geschichte vor unüberlegten Entscheidungen, wie der Ehe, die man später nicht genauso leichtsinnig rückgängig machen kann. Man sollte sich vor einer solch schwerwiegenden Entscheidung 100 Prozent sicher sein.
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- Frauke Jansen (Autor:in), 2000, Wohmann, G. - Die Klavierstunde, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98645