Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Portfolioarbeit
2.1 Lehrbuchtext
2.2 Satzungeheuer
2.3 Exzerpt
2.4 Lerntagebuch
2.4.1 Relevanz des Erlernten für den beruflichen Alltag
3. Resümee
4. Quellenangabe
1. Einleitung
Bei der Verfassung von wissenschaftlichen Texten, ist es notwendig bestimmte wissenschaftliche Kriterien einzuhalten, sowie über die erforderlichen Kompetenzen zu verfügen. Durch die Einhaltung dieser Kriterien, ist es den Lesern besagter Texte möglich den Inhalt leichter zu interpretieren und zu überprüfen. Die Nichteinhaltung dieser Standards können von Missverständnissen zwischen Autor und Leser, bis hin zu strafrechtlichen Konsequenzen reichen. Strafrechtlich relevant kann das Verfassen eines Plagiats sein. Ebenjene notwendigen Standards für das Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten lernten wir im vergangenen Sommersemester kennen. Dazu zählt unteranderem die Fähigkeit des korrekten Zitierens, auf welche ich mich im Laufe dieser Arbeit beziehen werde. Zitate sind in wissenschaftlichen Arbeiten nahezu unumgänglich, denn durch sie können Textpassagen auf inhaltliche Richtigkeit sowie auf Plagiate überprüft werden. Zudem wurde der der richtige Umgang mit Satzungeheuern vermittelt. In diesem Portfolio möchte ich darstellen wie sich die erlernten Fähigkeiten praktisch umsetzten lassen. Diese werde ich anhand eines Lehrbuchtextes zum Thema des korrekten Zitierens, der Aufarbeitung von Satzungeheuern und eines Exzerpts darstellen. Abschließend stehen, in dieser Arbeit meine Lerntagebucheinträge sowie ein Resümee, welche über meinen Lernprozess Aufschluss geben sollen. Für diese Arbeit verwendete ich die deutsche Zitierweise.
2. Portfolioarbeit
2.1 Lehrbuchtext
Formen des Zitats
Es existieren mehrere Varianten des Zitats. Diese sind in ihrer Gestaltung unterschiedlich doch alle gültig. Es besteht sowohl die Möglichkeit direkt als auch indirekt zu zitieren.
Das direkte Zitat
Ein direktes Zitat wird wörtlich aus der Quelle entnommen, in die Arbeit eingefügt und entsprechend gekennzeichnet. Daher wird das direkte Zitat auch als wörtliches Zitat oder wörtliches Zitieren bezeichnet. Ein direktes Zitat muss mit Anführungszeichen kenntlich gemacht werden. Helga Esselborn-Krumbiegel schreibt dazu1, dass direkte Zitate besonders hilfreich bei der Angabe von Definitionen, Interpretationen, Diskussionen und Argumentationen sind. Anstatt also etwa fachbegriffliche Definitionen müheselig umzuformulieren, sollte ein direktes Zitat angewandt werden. Dabei wird der betreffende Abschnitt wörtlich aus der Quelle übernommen. Somit wird nicht nur Zeit gespart, sondern ein Text kann auch verständlich bleiben. Es ist möglich während dieser wörtlichen Übernahme einzelne Worte oder Satzabschnitte nach Bedarf zu entfernen oder hinzuzufügen. Die Veränderung der Satzstruktur muss jedoch im Zitat mit Klammern kenntlich gemacht werden. (Die folgenden Beispiele sind erfunden und werden nicht zitiert) Bei dem Entfernen eines Abschnittes sollte dies wie folgt gekennzeichnet werden: „er sah das [...] Tor“. Bei dem Hinzufügen von Worten kann es beispielsweise lauten: „er sah das [rote] Tor". Eine solche Veränderung eines Zitats sollte angewandt werden, wenn ein Satz so mehr Sinn ergibt.
Das indirekte Zitat
Bei einem indirekten Zitat wird ein entsprechender Abschnitt mit eigenen Worten wiedergegeben. Den Vergleich zwischen dem Direkten und Indirekten Zitat zieht Marcel Voigt: „Während bei einem direkten Zitat der übernommene Inhalt ohne Änderung verschriftlicht wird, wird bei dem Sinnzitat nur der Sinn übernommen.“2 Ein indirektes Zitat wird nicht wörtlich übernommen, sondern sinngemäß reformuliert und entsprechend als Zitat gekennzeichnet. Wichtig hierbei ist es, die Worte des wiedergegebenen Quellenabschnitts nicht nur durch Synonyme zu ersetzten, sondern diesen auch zu verkürzen. Die Verkürzung soll die Kernaussage und somit den relevanten Teil des Abschnitts sichtbarer machen. Dies ist sinnvoll wenn lange Abschnitte zitiert werden. Eine verständliche und lesbare Form sollte zudem gewahrt werden.3 Der Sinn des Zitats muss der selbe bleiben und die Kurzverweise werden mit ,,vgl.“(vergleich) gekennzeichnet.
Die Harvard Zitierweise oder die deutsche Zitierweise?
„Übernommenes fremdes Gedankengut ist in jedem Fall- egal ob als wörtliches oder sinngemäßes Zitat- als solches kenntlich zu machen.“4 Bei einer wissenschaftlichen Arbeit besteht die Auswahl aus verschiedenen Möglichkeiten zur Angabe von Zitaten. Eine davon ist die Harvard Zitierweise. Bei dieser werden die Quellen in Klammern hinter die Zitate gestellt. Die eingeklammerten Quellennachweise setzen sich für ein direktes Zitat folgend zusammen:
Nachname des Autors, Erscheinungsdatum, Seitenzahl. Zum Beispiel (Das folgende Beispiel ist frei erfunden und wird nicht zitiert): „Die Jahrtausendwende wurde mit einer großen Party eingeleitet.“ (Müller, (2004), S.420). Die genaue Bezeichnung der Quelle sollte dabei im Literaturverzeichnis korrekt angegeben sein. Diese Zusammensetzung ist bei einem direkten und indirekten Zitat identisch. Bei einem indirekten Zitat besteht die zudem die Möglichkeit „vgl." vor den Namen des Autors zuschreiben, dies ist jedoch nicht verpflichtend. Ebenso wenig verpflichtend ist, bei der Harvard- Zitierweise die Angabe von Seitenzahlen. Bei der deutschen Zitierweise werden Fußnoten verwendet, um eine Quelle zu kennzeichnen. Auf eine Fußnote weißt, sowohl bei einem direkten als auch bei einem indirekten Zitat, eine kleingeschriebene, hochgestellte Zahl am Ende des Zitats hin. Dies wird nun am Beispiel eines direkten Zitats zur Zitierwürdigkeit dargestellt: „Zitierwürdig ist eine Quelle dann, wenn Sie den wissenschaftlichen Qualitätskriterien entspricht, also insbesondere nachvollziehbar, inhaltlich anspruchsvoll, theoriebegleitet und möglichst aktuell und generalisierbar ist. “5 Der Kurzverweis zur Quelle befindet sich am Ende jeder Seite die ein Zitat aufweist. Dieser ist mit der ebenfalls mit einer kleinen Zahl gekennzeichnet. Somit lässt sich die Fußnote schnell zuordnen. Auch hier besteht die Möglichkeit indirekte Zitate mit einem vorgeschobenen „vgl." zu kennzeichnen. Wichtig bei dem Quellenverweis mit der deutschen Zitierweise ist es denn Vor- und Nachnamen des Autors, das Erscheinungsjahr (in Klammern), den Titel, die Auflage, die Herkunft, den Verlag als auch die Seitenzahl anzugeben.
Zitat oder Plagiat?
An Hochschulen ist der Begriff Plagiat nicht einheitlich vorgegeben, vielmehr werden je nach Haus die urheberechtlichen Aspekte, das Maß an Redlichkeit oder die Qualitätssicherung als Verfahrensgrundlage priorisiert1 2 Doch letztendlich ist ein Plagiat gestohlenes fremdes Gedankengut, somit ist das Ausgeben der Ideen und Gedanken anderer, als das eigene ein Plagiat. Ein Plagiat kann bei Unachtsamkeit schnell entstehen. Sobald die Quelle nicht neben dem betreffenden Abschnitt aufgeführt wird oder eine Quelle im Literaturverzeichnis falsch oder nicht angegeben wird spricht man von einem Plagiat.3 Der Nachweis eines solchen kann für den Verfasser rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Irrelevant ist dabei, ob der oder die Betreffende absichtlich plagiierte oder ob es sich um Fahrlässigkeit handelte. Darüber hinaus wirkt sich der bestätigte Plagiatsvorwurf negativ auf die weitere berufliche Karriere des Plagiators aus. Um Plagiate zu vermeiden gilt es sich an die Regeln wissenschaftlichen Arbeitens zu halten und Quellen richtig zu zitieren.
2.2 Satzungeheuer
Satzungeheuer befinden sich in vielen wissenschaftlichen Texten. Dabei handelt es sich oft um längere Schachtelsätze, bei denen die Kernaussagen meistens nur schwer auszumachen ist. Ein Wissenschaftler sollte in der Lage sein, den Inhalt eines solchen Abschnitts in eine verständliche Form zu bringen. Dies erreicht er durch das Umformulieren von Sätzen, dem Setzen von Satzzeichen und dem Wegkürzen von überflüssigen Passagen. Bei den folgenden Beispielen wird das deutlicher. Ehemals schwer verständliche Sätze werden in leicht lesbare Formen gebracht. Die Kernaussagen werden sichtbarer und vereinfachen dadurch die Interpretation der Zitate. Grundlegendes ist oft wichtiger als Genaues.
Beispiel 1:
„All die hier aufgezählten Änderungen und Ergänzungen dürfen jedoch vom, dem Werk eigentlich intendierten, Ziel nicht ablenken: Im Grunde ist es (zumindest meiner bescheidenen Einschätzung nach) nicht immer zielführend, in allen Details, Ratschläge oder gar Regeln zum formvollendeten Zitieren zu unterbreiten, sondern vielmehr notwendig, die wesentlichen Grundlagen und Ideen, auf denen aufbauend sinnvoll weitergearbeitet werden kann, beispielhaft und genau zu beschreiben, auf denen aufbauend sinnvoll weitergearbeitet werden kann.“4
In dem Buch: Wissenschaftliches Arbeiten: Zitieren werden die Grundlagen des korrekten Zitierens thematisiert. In diesem Zitat wird grundsätzlich erörtert, dass die korrekte Beschreibung der Grundlagen des Zitierens, für den Autor wichtiger ist, als jede Regel genaustens aufzuführen. Das Buch soll nicht von den vorherigen, ausgeführten Ratschlägen des Autors handeln, sondern sich auf die korrekte Anwendung von Grundlegendem beziehen. Denn durch die penible Beschreibung jeder Vorgabe, sieht der Autor die Sinnhaftigkeit und die Überschaubarkeit seines Werkes gefährdet. Diese Gefährdung wähnt der Autor beispielsweise bei ausufernden Beschreibungen von Regeln, die im Alltag selten angewandt werden. Die zu umfassende Aufführung immer spezifischerer Vorgaben könnte neue Leser verwirren. Ein neuer Leser, bzw. jemand der wenig bis gar keine Erfahrung mit dem Thema Zitieren hat, sollte in dem Werk die für ihn wichtigen Grundlagen schnell finden. Für einen Neuling ist die Klärung von Grundlegenden sinnvoller, als die Auseinandersetzung mit für ihn zunächst irrelevanten Detailfragen. Es ist zum Beispiel hinderlich, wenn der Leser zwar weiß, was zum Beispiel Fußnoten sind, jedoch nicht weiß wie er diese richtig einsetzen kann. Wenn die Grundlagen nicht ausreichend erklärt wurden, wird es aufbauendes Arbeiten erschwert. Grundlegendes zu verstehen ist wichtig, um sich mit einem Thema auseinander setzen zu können, da sich Weiterführendes immer wieder auf diese beziehen wird. Es wäre zum Beispiel sinnvoll zuerst simple Additionen zu beherrschen bevor man Brüche rechnet. Dieses Beispiel lässt sich auch auf Zitieren übertragen. Der Autor will mit seinem selbst formulierten Ziel verhindern das unerfahrene Leser Grundlagen von Detailfragen nicht unterscheiden können. Auffällig ist, dass der Verfasser viele Nebensätze verwendet, die die Kernaussage verschleiern. Zudem befindet sich eine Wiederholung in dem Zitat welche ich bei der folgenden Reformulierung weglassen werde.
Umformulierung:
Die beispielhafte und genaue Beschreibung der Grundlagen und Ideen des Zitierens wird in diesem Werk stärker gewichtet als die exakte Befolgung aller, vorher aufgeführten Details, Ratschläge und Regeln.
Durch die verkürzte Schreibweise wird die Kernaussage ersichtlicher und die Wiederholung fällt weg.
Beispiel 2:
„Die Debatte um ein geeignetes Marketingkonzept im Gesundheitswesen wird nicht nur durch die Diskussion der Knappheit und die gerechte Verteilung der Güter im Sinne einer Ressourcenallokation geprägt: Die wirtschaftlichen Analysen im Gesundheitssystem sind zwar ökonomisch ausgerichtet, jedoch werden sie im Bezug auf das Gesundheitswesen von der Öffentlichkeit nicht als neutral oder wertfrei wahrgenommen, wie dies möglicherweise in der kommerziellen Absatzwirtschaft der Fall ist. “9
[...]
1 Prexel, Lydia (2019): Mit digitalen Quellen arbeiten Richtig zitieren aus Datenbanken, E-Books, YouTube und Co., Deutschland, UTB.Gmbh, S.34
2 vgl. Jele, Harald (2012): Wissenschaftliches Arbeiten: Zitieren, Deutschland, 3.Auflage, UTB. Gmbh, Seite 107
3. vgl. Voigt, Marcel (2020): Wissenschaftliches Arbeiten: Der kompakte Praxisguide für Studenten, Deutschland, 1.Auflage, Williams&Brown, S. 65
4 Jele, Harald (2012): Wissenschaftliches Arbeiten: Zitieren, Deutschland, 3.Auflage, UTB. Gmbh, Seite X (Vorwort zur dritten Auflage) 5