Geschichte der Koedukation in Deutschland
Politische, ideologische, ökonomische Aspekte
Pol. Gegner: immer konservativ und antifeministisch; auch immer Standesinteressen und Konkurrenzängste, geht nicht mit patriarchalen Strukturen
Motor: bürgerliche Frauenbewegung
Gemäßigte Flügel: Notlösung
Radikaler Flügel: einzige Möglichkeit
Heute: lernen alle das selbe, Koedukation ist auf Interessen der Jungen aufgebaut
¬ Anfänge der Bildung für Mädchen
Schon um 1900, nach USA und Skandinavien; war Hauptforderung der SozialistInnen und bürgerlichen Frauenbewegung
Volksschulen (für arme Kinder; Reiche: Privatschulen): Koedukation, was andres war nicht notwendig, der Unterricht beschränkte sich auf Vaterlandsliebe, Religion und Unterordnung.
Koedukation in den VS: eigentlich schon, durch Sitzordnung getrennt (da, wo's keine Mädchenschulen gab!) K. 1870 das erste Mal in Preußen angesprochen, zu wenig Geld da, hatten sonst 1 klassige Schulen, bei mehr. Nach Alter getrennt.
Bürgerliche Kinder: bis Mitte 19. Jhdt. Häuslicher Unterricht durch höhere Töchterschulen abgelöst. Frau sollte nicht durch ihre Unwissenheit den Mann langweilen: Erziehung zum Häuslichen, attraktiven
1865: allgemeiner dt., Frauenverein gegründet.
- einheitliche Gestaltung und gesetzliche Regelung d. Mädchenschulwesens, bestehende Strukturen sollten nicht geändert werden. Schon 40% aller Frauen erwerbstätig, neue Anforderungen an Mädchenbildung.
1900: starke Frauenbewegung, fordert Verbesserung der Mädchenschulbildung du Zulassung zu Hochschulen, bisherige Mädchenbildung noch immer zu unwissenschaftlich du oberflächlich braucht Reformen..
Helene Lange: Frauenreifeprüfung durch Gymnasialkurse, bauen auf Mädchenschule auf, dauern 3 Jahre.
Ist gegen Angleichung an Knabengymnasien, braucht was typisch weibliches.
Allgemeiner dt. Frauenverein: Gabelung der Frauenschule mit Gymnasiumszweig.
Frauenverein Reform (radikal): Mädchengymnasien mit gleichem Lehrplan wie Jungen · uneingeschränkte Bildungs- und Berufsmöglichkeiten für Frauen.
- Frauenspezifisches Verhalten kommt von Sozialisation und Erziehung halten nix von Gymnasialkursen
- Frauenreifeprüfung, ein Jahr länger, an 10jährige Mädchenschule drangehängt · häusliches und Gemeinschaftsleben.
Bis 1. WK Koedukation nicht zugelassen!
¬ Aufkommen des Koedukationsgedanken
18. 19. Jahrhundert, Pestalozzi, Fichte
aus finanziellen Gründe auch viele Familien dafür Sozialisten auch (Bebel)
Landerziehungsheime: auch größtenteils koedukativ
- Argumente für Koedukation
Meiste Argumente nicht wegen Fakten, sondern weltanschaulich
- Frauenvereine noch sehr gespalten:
viele noch auf Geschlechterunterschiede: wollen ges. Anerkennung wegen unterschiede
- Ausgangsbasis: Geschlechterunterschiede sozialisationsbedingt. Wird durch K. geändert. · Erwartung von gegenseitiger positiver Beeinflussung
- bringt natürliche Umgangsformen wie in Familie
- keine Anpassung an Knabengymnasien · Reformschulen mit anderen Zielsetzungen eher möglich
- spart Geld
- Argumente gegen Koedukation
- Verfall von Sitte und Moral
- Verlust von Weiblichkeit, Verweichlichung der Jungen; Entartung der Menschen, kommen dann zu viele geistig, sittliche Minderwertige
- Geschlechter zu unterschiedlich, Frauen doof:
m: Kraftvoll, aktiv, geistige Überlegenheit, Verstand analytisch
F: rezeptiv, gefühlsbetont; physiologischer Schwachsinn, Verstand: naheliegend, gemütvoll, · Knaben leiden unter Menstruationswellen
- Frauen· Ehe; Bildung ist Zeitverschwendung · Koedukativ nicht auf Mutterrolle vorbereiten
- Knaben können sich gegen fleißige Mädchen nicht durchsetzen
¬ Koedukation in der Weimarer Republik
Nach erster Weltkrieg Koedukation abgenommen auf unter 60%, vorher nicht gern gesehen, aber wegen Geld gemacht. Ges. Ansicht, daß Frauen und Männer gleich viel wert sind.
Mädchen in Mädchenschulen (Volks-, Real-, und Oberschulen), da wo keine vorhanden, in Jungenschulen., Unterschiedliche geregelt in Bundesländern, im Norden offen für beide.
Kirche: noch immer hohen Stellenwert, ist gegen K., aus schicklichen Gründen, will sogar Widerstand leisten.
KPD, USPD: Antrag auf Schule auf koedukativer Basis · abgelehnt
Landerziehungsheime und Versuchsschulen: K. selbstverständlich
¬ Koedukation im Nationalsozialismus
Ziel der Mädchenerziehung: werdende Mutter
Aus finanziellen Gründen Koedukation nicht immer abgeschafft, teilw. Bis zu 30%! Hier aber von Jungen in Hauswirtschaft, Lebenskunde und Turnen getrennt.
Bildungsziele verändert: 1 Jahr kürzer, mehr Sport, Erziehung zur Vaterlandsliebe, Unterricht am Wesen orientiert: m: Beschützer/ Ernährer; f: Hausfrau und Mutter
Höhere Mädchenschulen: hauswirtschaftliche /sprachliche Richtung Nix Naturwissenschaftliches oder gymnasiale Bildung
1939: Abschluß der Hauswirtschaftsschule gilt als Abi, Mädchenbildung war zur
Unterstützung des Mannes abgestellt.
- nicht nur kochen, Babypflege... sondern: Frau hat GROSSE SCHÖPFERISCHE KRAFT! Haben schon in Volksschule Hauswirtschaft
Rest der verschiedenen Schulformen auch sehr auf Sprachen und Hauswirtschaft ausgelegt.
Frauenarbeitsdienst: weckt Liebe zu Haus, Garten und Kind, läßt keine Vermischung des Blutes nachher zu!
teilw: 30% koedukativ; Finanzen, kein anderer Platz, haben aber gesonderten Lehrplan und Sitzordnung
¬ Koedukation in der Nachkriegszeit bis zur vollendeten Durchsetzung
40er Jahre: Nach 2. Wk erst mal konservatives, traditionelles Weltbild; Mädchenbildungsideal auch so.
sehr viel koedukativ
Lehrpläne oft gleich, durch zusätzliche sozialwissenschaftliche Zweige neue Differenzierung. Kirche wieder große Kritik!
50er Jahre: Koedukation in meisten Bundesländern rechtlich abgesichert
60er Jahre: überall gesetzlich abgesichert.
Bildungsnotstand, braucht qualifizierte Arbeitskräfte· Reformen
Gemeinsamer Unterricht· organisatorische Maßnahme· Ziele, Inhalte und Methoden zur Knabenschule nicht geändert.
Interesse an Debatte seit 60er Jahren abgeflaut
Bildungspläne der BRD: zwar formal Chancengleichheit, aber keine soziale, physische und psychische. Viele Mädchen machen nur Abi, weil sie nicht wissen, was sie als Frau nachher machen sollen ohne Berufschancen.
Mädchenbildung noch immer auf Handarbeiten und HWL, Jungen haben nicht nur Technik und Werken statt dessen, haben auch Chemie, Raumlehre, Physik...
Geschichte, Raumlehre wird seltsam auf Mädchen zugeschnitten.
Soll laut Bildungsplänen noch immer Eigenarten wir HWL, Ordnung, Sauberkeit besonders gefördert werden.
¬ Kritik der Koedukation
- Christliche und moralische Kritik
- Gottgegebener Unterschied zwischen den Geschlechtern, darf nicht aufgelöst werden. · Verschiedenheit soll gefördert werden
- Orientierung an Natur, Vermischung der Geschlechter ist nicht notwendig · kein androgyner Mensch
- Spannungsgeladene Verschiedenheit zw. Geschlechtern
- unterschiedliche Entwicklungsphasen von Mädchen und Knaben · wenn man durch K. Spannung wegnimmt· Hemmungslosigkeit · sexuelle Kräfte werden nicht aufgestaut
- gibt zu frühe Eheschließungen
- Disziplinschwierigkeiten: JedeR will sich in der Pubertät hervortun
- Feministische Kritik
- geheimer Lehrplan (Aufmerksamkeitverteilung, Stereotypen, wenige Lehrerinnen)
-Jungen brauchen Mädchen um Image aufzubessern, soziale Kontrolle im Zimmer,
dominieren Klassengespräche, diskriminieren Frauen auch verbale, körperliche Gewalt...
- unterschiedliche Erwartungen von Lehrern
- Selbstvertrauen wird zu gering für die großen Leistungen
- Lehrer: mehr Aufmerksamkeit für Jungen (halten für intelligenter, sind aufmüpfiger,..) · Mädchen werden als Gruppe wahrgenommen, Jungen als Individuum
- Mädchen zw. Jungen gesetzt· Ruhe, weitere Festschreibung · Bildungspläne noch immer nach Jungeninteressen
- Bildungsüberbleibsel der letzten Jahrhunderte
- Handarbeiten 9 Jahre
- wenig Lehrerinnen oder Frauen in den Schulbüchern· Fehlen von Vorbildern
- Koedukation verschärft geschlechtstypische Eigenschaften und Interessen · in
Mädchenschulen mehr Interesse für Naturwissenschaften und Technik
- weibl. Lebensplanung zw. Spannung und Familie, kann durch K. nicht gebrochen werden.
- brauchen Freiraum für Selbstverwirklichung
- Verbesserungsvorschläge:
- Interaktionnen in der Klase müssen unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten beobachtet werden.
- Reflexion des LehrerInnenverhaltens
- Für beide Geschlechter gemeinsam entworfener Bildungsplan
- Selbstbewußtsein der Mädchen bewußt fördern
- Mädchenprobleme ansprechen
- bewußt auf Rollenverhalten in Gesellschaft eingehen
- Inhalte der Bücher auf Rollen überprüfen
- Was und Wer Vorbild?
- mehr Frauen in die Schulbücher
- nat. wiss. Fächer bewußt fördern
- Fächer wie HWL auch für Jungs: Mädchen sollen sich nicht männl. Rollengedanken anpassen, sondern faire Arbeitsteilung zw. Mann und Frau
- bewußte Jungenförderung gegen Stereotypisierung
- 9 Std., Handarbeiten: ist Überbleibsel: bißchen weniger, für beide!
- Ausgangsbasis: demokratische, partnerschaftliche Form des Familienlebens
¬ Bes. Beispiel: Koedukation im Sportunterricht
Erst seit 70er Jahren Thema
Geht um Gleichbehandlung m Sinne von Hierarchieabbau
- Verwendung des Körpers und Kommunikation
Mann wird heute in Sportmedizin als Wert angenommen, Frau demnach 2/3 Sportlerin, Fehlkonstruktion, Frauenleistung immer noch als schlechter dargestellt. Mädchen lernen noch immer nicht, ihre körperliche Leistungsfähigkeit bis zur Grenze auszutesten. Gymnastik und Aerobic. Dazu da, um Sexuelle Attraktivität zu fördern.
Jungen: dürfen keine Angst haben und Zeigen. Sport besteht aus lauter Mutproben. Sind viel öfter auch im Lehrmaterial zu finden
Förderung von motorischer /Beziehungsebene. Wir grad Hierarchie daraus gemacht: Beziehung ist schlechter, Frauen sind schlechter, Gymnastik ist schlechter. Durch ,,schlechten" Sport von anderem Geschlecht: Abbau von Geschlechtsstereotypen.
Androgynität
m: Konkurrenz, Leistung, Kampf; Körper ist nur Leistungsträger, darf keine mäkel haben (notfalls Medikamente)
w. miteinander, Erleben des gesamten Körpers und der Bewegung
Androgynität ist nicht nur w + m Merkmale; ganzheitliches Bewegungskonzept, herrschaftsfreie Strukturen
Ziele
- Mädchen muß Körperkraft entwickeln, um Mann nicht Herrschaft über ihren Körper zu geben.
- Bewußtsein schaffen, eigenen Körper verteidigen zu können
- mit aggressiven Energien diszipliniert umgehen zu können · keine Schmerzen für anderen
- Jungen sollten an Körperkraft von Mädchen (ganzheitliches Erleben) rangeführt werden
Lehrer: Unterrichtsgespräch
- Förderung der Kooperation
- Ablassen von Konkurrenz · Geselligkeit im Sport
Frauenbewegung: für parteilichen Mädchensport· Selbstbewußtsein im Zusammenspiel von NOCH unterentwickelten Kräften
- Argumente für Koedukation im Sportunterricht
- Grundgesetz
- baut Stereotypen ab
- Förderung der Kommunikation und Gleichbehandlung beider Körper
- Körperliche Unterschiede sozialisations- und historisch bedingt
- Vorbeugung von körperlicher Gewalt von Jungen gegenüber Mädchen
- Gegenseitiges Achten der Körper und Leistungsfähigkeiten
- Jungen sollen Kraft von Mädchen (Bezug zum ganzen Körper) -akzeptierendes Miteinander
- Formen der Konfliktlösung: Keine Gewalt, kein Sich-Zurückziehen
- Argumente gegen Koedukation im Sportunterricht
- Rücksicht auf unterschiedliche Natur der Geschlechter
- unterschiedliche körperliche Entwicklungen; Lehrer wäre überfordert
- optimales motorisches erscheint wichtiger als soziales
- eigene körperliche Leistungsfähigkeit durch Koedukation nicht möglich
- Hemmnisse
- Hygiene und Gesundheitserziehung nur in homogenen Gruppen
- sexistischer Sportalltag
- Degradierung und Nichtbeachtung von Frauen
- Mädchen keine Lob über Leistung sondern allgemein
Häufig gestellte Fragen
Was ist das Hauptthema des Textes "Geschichte der Koedukation in Deutschland"?
Der Text behandelt die Geschichte der Koedukation in Deutschland, unter Berücksichtigung politischer, ideologischer und ökonomischer Aspekte. Er beleuchtet die anfänglichen Widerstände, die Rolle der Frauenbewegung und die Entwicklung bis zur heutigen Situation.
Wer waren die Hauptgegner der Koedukation und warum?
Die Hauptgegner waren konservative und antifeministische Kräfte, oft motiviert durch Standesinteressen, Konkurrenzängste und die Aufrechterhaltung patriarchaler Strukturen.
Wer waren die treibenden Kräfte hinter der Einführung der Koedukation?
Die treibenden Kräfte waren hauptsächlich die bürgerliche Frauenbewegung, wobei gemäßigte Flügel Koedukation als Notlösung betrachteten, während radikalere Flügel sie als einzige Möglichkeit zur Gleichstellung sahen.
Wie war die Situation der Koedukation in Volksschulen im 19. Jahrhundert?
In Volksschulen gab es faktisch Koedukation, oft aus Notwendigkeit und Geldmangel, aber die Schüler waren in der Sitzordnung getrennt. Der Unterricht konzentrierte sich auf Vaterlandsliebe, Religion und Unterordnung.
Wie war die Mädchenbildung vor der Einführung der Koedukation gestaltet?
Bürgerliche Mädchen erhielten bis Mitte des 19. Jahrhunderts häuslichen Unterricht, der dann von höheren Töchterschulen abgelöst wurde. Ziel war es, die Frau nicht durch Unwissenheit den Mann zu langweilen, sondern sie auf ihre häusliche Rolle vorzubereiten.
Welche Forderungen stellte der Allgemeine Deutsche Frauenverein im Bezug auf Mädchenbildung?
Der Verein forderte eine einheitliche Gestaltung und gesetzliche Regelung des Mädchenschulwesens, wobei bestehende Strukturen nicht wesentlich geändert werden sollten, aber die neuen Anforderungen an die Mädchenbildung (durch die hohe Erwerbstätigkeit der Frauen) berücksichtigt werden sollten.
Welche unterschiedlichen Positionen gab es innerhalb der Frauenbewegung zur Reform der Mädchenbildung?
Es gab unterschiedliche Positionen. Einige befürworteten Gymnasialkurse für Frauen als Vorbereitung auf die Reifeprüfung, während andere Mädchengymnasien mit gleichem Lehrplan wie Jungengymnasien forderten, um uneingeschränkte Bildungs- und Berufsmöglichkeiten für Frauen zu gewährleisten.
Welche Argumente wurden für Koedukation vorgebracht?
Die Argumente reichten von finanziellen Gründen bis zu weltanschaulichen Überzeugungen. Es wurde erwartet, dass Koedukation zu natürlichen Umgangsformen wie in der Familie führt, gegenseitige positive Beeinflussung bewirkt und Geld spart. Außerdem würde es die Anpassung an Knabengymnasien verhindern, da Reformschulen mit anderen Zielsetzungen eher möglich wären.
Welche Argumente wurden gegen Koedukation vorgebracht?
Gegen Koedukation wurden der Verfall von Sitte und Moral, der Verlust von Weiblichkeit, die Verweichlichung der Jungen und die Entartung der Menschen angeführt. Es wurde auch behauptet, dass Geschlechter zu unterschiedlich seien und Frauen durch Bildung von ihrer Rolle als Ehefrau abgelenkt würden.
Wie war die Situation der Koedukation in der Weimarer Republik?
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm die Koedukation zunächst ab. Mädchen wurden in Mädchenschulen unterrichtet oder, wo diese nicht vorhanden waren, in Jungenschulen. Die Regelungen waren in den Bundesländern unterschiedlich. Die Kirche lehnte Koedukation aus sittlichen Gründen ab.
Welche Rolle spielte die Koedukation im Nationalsozialismus?
Im Nationalsozialismus war das Ziel der Mädchenerziehung die werdende Mutter. Aus finanziellen Gründen wurde Koedukation nicht immer abgeschafft, aber Jungen und Mädchen wurden teilweise in Fächern wie Hauswirtschaft getrennt. Die Bildungsziele wurden verändert und auf die Geschlechterrollen zugeschnitten.
Wie entwickelte sich die Koedukation in der Nachkriegszeit?
In den 1950er- und 1960er-Jahren wurde die Koedukation in den meisten Bundesländern rechtlich abgesichert, getrieben durch den Bildungsnotstand und den Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften. Trotz formaler Chancengleichheit blieben soziale, physische und psychische Ungleichheiten bestehen.
Welche Kritik an der Koedukation wurde geäußert?
Die Kritik kam sowohl von christlich-moralischer Seite als auch von feministischer Seite. Erstere betonte die gottgegebenen Unterschiede zwischen den Geschlechtern und die Gefahr der Auflösung dieser Unterschiede. Feministinnen kritisierten den geheimen Lehrplan, die Diskriminierung von Mädchen im Unterricht und die Benachteiligung durch die Lehrpläne, die weiterhin auf Jungeninteressen ausgerichtet seien.
Welche Verbesserungsvorschläge wurden zur Koedukation gemacht?
Vorschläge umfassten die Beobachtung von Interaktionen im Klassenzimmer unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten, die Reflexion des LehrerInnenverhaltens, gemeinsam entworfene Bildungspläne, die bewusste Förderung des Selbstbewusstseins von Mädchen, die Thematisierung von Mädchenproblemen und die Überprüfung von Rollenbildern in Büchern.
Was sind die Argumente für und gegen Koedukation im Sportunterricht?
Für Koedukation im Sportunterricht wurden der Abbau von Stereotypen, die Förderung der Kommunikation, die Gleichbehandlung beider Körper, die Vorbeugung körperlicher Gewalt und das gegenseitige Achten der Körper angeführt. Gegen Koedukation wurden die unterschiedliche Natur der Geschlechter, die unterschiedlichen körperlichen Entwicklungen und die Einschränkung der eigenen körperlichen Leistungsfähigkeit genannt.
- Arbeit zitieren
- Sonia Fertinger (Autor:in), 2000, Geschichte der Koedukation in Deutschland, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/98856