Logos Atlantis. Ein Bericht zur Bronzezeit Europas, Nordafrikas, des Vorderen Orients und Ägyptens im 2. und 3. Jahrtausend v. Chr.


Akademische Arbeit, 2021

36 Seiten, Note: unbewertet


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

- Logos Atlantis – ein Bericht zur Bronzezeit Europas
Vorbemerkung
Zum Inhalt des Atlantis-Berichts
Athen, Griechenland und das östliche Mittelmeergebiet
Athen und Griechenland
Datierung

Atlantis
Organisation des Staates und Expansion
Beschreibung von Plato
Archäologischer Hintergrund
Wer waren die Atlanter?
Die Geographie von Atlantis
Der Regierungssitz von Atlantis
Handel
Landwirtschaft in Atlantis
Archäologischer Hintergrund:
Metallgewinnung im Südwesten der Iberischen Halbinsel
Die Erben der Glockenbecher
Der Angriff auf das östliche Mittelmeer
Archäologie und Griechische Rückerinnerung

Wer sind die Seevölker und wo ist ihre Heimat
Die Heimat der Seevölker in der Forschung
Die Neunbogenvölker
Die Feinde im Einzelnen
Wo lag das Regierungszentrum von Atlantis?

Verwendete Literatur (Auswahl):

- Logos Atlantis – ein Bericht zur Bronzezeit Europas

Vorbemerkung

Plato betonte an mehreren Stellen seines Atlantlisberichts, dass es sich dabei um eine wahre Geschichte (griechisch Logos) und nicht um eine erfundene Erzählung handelt (griechisch Mythos) handelt:

<Timaios 20d> Kritias: So höre denn, Sokrates, eine seltsame, aber durchaus wahre Geschichte... ( im griechischen Text wird hier die Vokabel „ logos “ verwendet)

< Timaios 21a> Sokrates: Aber was für eine Tat ist denn das, die Kritias, obgleich sie der Überlieferung unbekannt ist, dir dennoch als eine in Wahrheit vor Alters von dieser Stadt vollbrachte nach dem Berichte des Solon mitteilte?

< Timaios 26e> Kritias: ... Und dazu ist auch wohl noch das an ihm (dem Stoff) ein großer Vorzug, daß er kein bloß erdichtetes Märchen ( im griechischen Text wird hier die Vokabel „ mythos “ verwendet), sondern eine wahre Geschichte ( im griechischen Text wird hier die Vokabel „ logos “ verwendet) enthält.

<Kritia 110d>: Insbesondere wurde auch von unserem Lande Glaubwürdiges und der Wahrheit entsprechendes erzählt.

In einem Lexikon werden die Begriffe Logos und Mythos erklärt:

Logos: zentraler Begriff der griechischen und hellenistischen Philosohie: erkenntnistheoretisch und logisch allg. Bezeichnung einer Rede, die mit Anspruch auf Wahrheit, Nachprüfbarkeit, Vernünftigkeit und Richtigkeit verbunden ist, so bei Platon und Aristoteles. (Meyer Bd.13, S.184)

Mythos: ... Der Mythos kann sowohl seitens der Religion als auch des rationalen Denkens einer Kritik unterworfen werden: Im Gegensatz zur logischen Erkenntnis bildet er keine Urteile, sondern will Realitäten darstellen, für die er keine rationalen Beweise zu erbringen braucht. (Meyer Bd.15, S.126)

Da Plato den Bericht als eine wahre Geschichte/ Logos bezeichnet, ist dieser entsprechend soweit wie möglich auf die Richtigkeit seiner Angaben zu überprüfen. Dieses Unterfangen wird im Folgenden unternommen.

Einzelne Angaben lassen sich mit Hilfe wissenschaftlicher Publikationen nicht überprüfen. In einigen Fällen ist es möglich die Vorstellungen der Wissenschaftler zu ergänzen.

Im Folgenden gebe ich einen Abriss der Ergebnisse meiner Forschungen.

Zum Inhalt des Atlantis-Berichts

Plato bezieht sich auf einen Bericht auf Informationen, die Solon bei seinem Aufenthalt in Ägypten von ägyptischen Priestern erhalten soll. Dabei hatte ihn besonders eine Heldentat der Vorfahren der Athener interessiert. Eine gewaltige Macht zog vom Atlantischen Meer heran und wollte versuchen, in einem großen Heereszug Griechenland und Ägypten sowie alle Länder am Mittelmeer zu unterjochen. Bevor die Schilderung der kriegerischen Auseinandersetzung beginnen sollte, beschreibt Plato zunächst die Situation in Athen mit ausführlichen Angaben zur Akropolis sowie von Griechenland. Danach beschreibt Plato sehr ausführlich das Zentralreich von Atlantis mit seiner Führungsschicht und Geschichte.

Bevor die Beschreibung der Kämpfe beginnen soll, bricht der Bericht Platos ab. Der Untergang von Atlantis wird an zwei Textstellen kurz erwähnt.

Athen, Griechenland und das östliche Mittelmeergebiet

Da im Bericht Fakten erwähnt werden, die zur Zeit Platos nicht bekannt waren, muss Plato eine damals eine in der Allgemeinheit unbekannte Quelle zur Verfügung gehabt haben. Nach Plato gehen die Informationen auf Solon zurück, der sie von ägyptischen Priestern erfahren hatte. Danach haben seit alters her ägyptische Priester interessante Informationen, die sie über fremde Länder erfuhren, niedergeschrieben. Die Griechen hatten darüber keine Kenntnis, da nach der Auseinandersetzung mit den Atlantern durch die Naturkatastrophen der kulturelle Einbruch mit dem Verlust der Schriftlichkeit erfolgte. Durch die allgemein anerkannten Kontakte zwischen Griechenland und Ägypten sind Kenntnisse der ägyptischen Priester über Griechenland nicht überraschend.

Platos Beschreibung zur griechischen Geschichte und der Akropolis von Athen spiegelt den erforschten Zustand zur mykenischen Epoche und ihrem Ende auf. Die zeitliche Folge unterschiedlicher Schriften ist durch die Funde von Schrifttafeln auf Kreta und dem griechische n Festland belegt. Zahlreiche Paläste werden in der entsprechenden Zeit zum Teil mehrfach durch Erdbeben zerstört. Platos Angaben zum kulturellen Rückgang mit dem Verlust der der Schriftlichkeit beschreiben deutlich für Athen und Griechenland den zeitlichen Verlauf bis in das „Dunkle Zeitalter“:

- Angriffe der Atlanter im Zusammenhang mit der Heldentat
- Naturkatastrophen, in denen die Schriftkundigen umkommen, Schriftkenntnis geht verloren.
- Die Überlebenden müssen sich um sich selbst kümmern und haben keine Zeit, um sich um
- kulturelle Belange zu bemühen. Eine genaue Überlieferung erfolgt nicht. Das Vergangene
- erhält sich nur unvollkommen in Sagen.

Aus ägyptischen und vorderasiatischen Schrift- und Bildquellen kann man den von Plato angesprochenen großen Heereszug gegen das östliche Mittelmeergebiet, der bis nach Ägypten geführt worden ist, erkennen. Die Angreifer sind die sogenannten Seevölker. Woher diese Völker stammen, ist in der Forschung umstritten. In dieser Zeit erfolgte ein Zusammenbruch der damaligen Staatenwelt. Die Gründe dafür sind umstritten. Erdbeben, Hungerkatastrophen, innere Unruhen und die angreifenden Seevölker werden als Ursache in Erwägung gezogen und können in Einzelfällen eine Rolle gespielt haben. Plato erwähnt eine Reihe schwerer Erdbeben, die von der Forschung nachgewiesen sind und als <Erbebensturm> bezeichnet werden.

Bezüglich der Angriffe auf Athen beschreibt Plato nur die beiden Kontrahenten, nicht aber die Auseinandersetzung, in deren Rahmen die Athener die Heldentat vollbracht haben. Dadurch ist es nicht möglich, diesen Teil direkt zu überprüfen. Die Heldentat der Athener kann nur vermutet werden. Möglich, dass sie im Zusammenhang mit dem Einfall der Dorer in Griechenland steht. Zumindest waren die späteren Athener sehr stolz auf die Tradition, dass die Dorer nie Athen erobert hatten. In der Forschung wird der Angriff der nordgriechischen Dorer aber später angesetzt.

Athen und Griechenland

Von Athen beschreibt Plato die Akropolis. Unter anderen erwähnt er eine Umfassungsmauer, eine Bebauung vor allem im Nordbereich sowie einen Brunnen, der die Bewohner der Akropolis mit ausreichend Wasser versorgte, jedoch bei einem Erdbeben verschüttet wurde und nur noch ein kleines Rinnsal übrigblieb. Insgesamt entspricht die Beschreibung der Situation während der mykenischen Epoche einschließlich Zerstörungen auf der Akropolis durch ein Erdbeben in dieser Zeit. Mauer und Brunnen werden in die Zeit um 1200 v.Chr. datiert (s. Abb. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.1 Brunnen Grabungsbild (Oscar Bronner 1939) und Ansicht der Lage 2008 (Foto Wickboldt).

Die Grenzen des Athener Herrschaftsgebiets werden aufgeführt. Sie umgeben das Gebiet der späteren von Theseus zusammengeschlossenen Polis und zusätzlich das Gebiet beim Isthmus von Korinth.

Datierung

Auf der Basis der im Atlantis-Bericht enthaltenen Angaben können die Ereignisse widerspruchsfrei in das 13. und beginnende 12. Jahrhundert v. Chr. datiert werden. Durch bereits in der Antike überlieferte Zeitangaben zur griechischen Frühgeschichte sowie durch mehrfache Angaben zur Länge eines Jahres in der ägyptischen Jahreszählung in antiken Schriften kann ein Rahmen für diese Datierung ermittelt werden.

Die ägyptischen Priester hatten Solon gegenüber im Zusammenhang mit der griechischen Frühgeschichte die mythischen Könige von Athen genannt, nämlich <Kekrops, Erechtheus, Erichthonios, Erysichthon und die meisten anderen - wie ein jeder auch wirklich von den Vorgängern des Theseus>. Lebensdaten zu diesen Personen sind an verschiedenen Stellen überliefert, die sich aber auch zum Teil unterscheiden (Tab 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab 1 (nach Felix Jacoby: „Das Marmor Parium"; im Internet: „The Parian Marble“; Jerome, Chronicle (2005) pp.16-186, http://www.tertullian.org/fathers/jerome_chronicle_02_part1.htm)(grün=Beginn, braun=Ende des beschriebenen Zeitraums der Ereignisse)

Eine weitere Möglichkeit der Datierung ist über den Hinweis, dass die Ereignisse vor 8000 bis 9000 Jahren stattgefunden haben, möglich. In seiner Chronik zitiert Eusebios den ägyptischen Priester und Historiker Manetho mit dem Hinweis, dass die Ägypter 30 Tage als ein Jahr bezeichnen. Danach ergibt sich Tab. 2

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Tab. 2: Umrechnung der Zeitangaben nach Manetho/ Eusebius(Farben wie Tab. 1)

Beide Datierungen verweisen auf etwa die gleiche Zeit (vgl. farbliche Unterlegung der Daten) im 13. Jahrhundert v.Chr., jene Zeit, in der in Griechenland die Mykenische Kultur herrschte. Ein weiterer Hinweis zum Zeitpunkt der Angriffe der Atlanter ergibt sich aus dem Hinweis, dass die Griechen zunächst wie gegen Troja gemeinsam gegen den Feind kämpften, aber im Verlauf der Kämpfe die anderen ausschieden und Athen alleinstehend, den Feind besiegten. Da sich aus der Odyssee die mykenischen Palaststrukturen mit den alten Herrscherfamilien noch bestanden, muss nach meiner Meinung der Angriff der Atlanter nach Ende des Kampfes um Troja erfolgt sein. Zur Zerstörung Troias finden sich in der antiken Literatur (5.-1. Jhdt. vor Chr.) Datierung von ca. 1334-1135 vor Chr. wenn auch am häufigsten 1184/3 und 1183/2 vor Chr. genannt wird, bleibt unklar, ob diese Nennungen unabhängig voneinander erfolgt sind.

Plato beschreibt für Athen deutlich den Beginn des sogenannten „Dunkle Zeitalter“. Als Ursache für den kulturellen Niedergang nennt er Naturkatastrophen, die sich nach den Angriffen der Atlanter auf Athen ereigneten. Die an den Kämpfen beteiligten sowie die der Schrift kundigen Personen überlebten diese nicht. Deshalb gibt es in der Überlieferung von diesen Kämpfen keine Informationen. Da zur Zeit des trojanischen Krieges die mykenischen Palaststrukturen noch bestehen, müssen die zerstörerischen Naturkatastrophen nach Ende dieses Krieges erfolgt sein. Die Angriffe auf Griechenland, innere Konflikte und soziale Veränderungen werden von Plato nicht als Ursache für den Kulturbruch genannt und können nach meiner Meinung ausgeschlossen werden.

Atlantis

Organisation des Staates und Expansion

Beschreibung von Plato

Gemäß Plato wurde Atlantis viele Generationen vor den Angriffen auf das östliche Mittelmeer außerhalb der Säulen des Herakles (=Gibraltar) am wahren Meer gegründet. Entsprechende Informationen über dieses Gebiet können nach Ägypten gelangt sein, da bereits zum Beginn des 3. Jahrtausends v. Chr. Kontakte zwischen der Iberischen Halbinsel und dem Vorderen Orient einschließlich Ägypten durch archäologische Funde nachgewiesen sind. (Schuhmacher 2011: Elfenbein des Chalkolithikums)

Durch Heirat siedelte Poseidon am Rande einer weiten Ebene auf einem niedrigen Hügel. Von dort aus erweiterte er seine Herrschaft. Bereits zu seinen Lebzeiten wurde das Herrschaftsgebiet auf seine zehn Söhne aufgeteilt. Poseidon hatte 10 Söhne, auf die er sein Herrschaftsgebiet aufteilte. Der Erstgeborene Atlas erhielt das Stammgebiet. Nach ihm wurde das Gesamtgebiet Atlantis und das angrenzende Meer als <Atlantisches Meer> benannt. Er wird als König über die anderen Söhne bestellt. Der Zweitgeborene Gadeiros erhielt das Gebiet den äußersten Teil der <nesos Atlantis>, von den Säulen des Herakles bis zu der Gegend, die als <gadeirisch> bezeichnet wurde. Über die Gebiete der anderen acht Söhne wird nichts ausgesagt.

Im Zusammenhang mit der Aufteilung des Reiches wurden Gesetze festgelegt. Darin heißt es unter anderem:

- Jeder herrschte in dem ihm überkommenen Gebiet von seiner Stadt aus über die Bewohner und stand über den meisten Gesetzen.
- Jeder Herrscher eines Teilgebietes kann darüber frei und unabhängig von den anderen eigene Gesetze erlassen.
- Die Herrschaft über sie selbst aber wurde gegenseitig und gemeinschaftlich geführt.
- Neben vielen anderen Gesetzen, die die Rechte der Könige für einen jeden, stand über allen, dass sie niemals gegen einander die Waffen führen, vielmehr einander insgesamt Hilfe leisten, wenn etwa Einer von ihnen in irgend einer Stadt das königliche Geschlecht auszurotten versuchte, und nach gemeinsamer Beratung, ihre Beschlüsse über den Krieg und alle anderen Angelegenheiten fassen und ausführen, wobei die Nachfolger des Erstgeborenen Sohnes des Gründers Atlas den Vorsitz und Oberbefehl haben sollte.
- Die Herrscher treffen sich abwechselnd alle 5 und 6 Jahre, um der geraden und ungeraden Zahl gleiche Ehre zu erweisen. Dabei beraten sie über ihre Angelegenheiten. Ihre Beschlüsse werden auf goldenen Tafeln schriftlich festgehalten.
- Auf diesen Treffen wird beraten, ob die Gesetze eingehalten wurden und gegebenenfalls Strafen beschlossen. Die Beschlüsse werden schriftlich auf Goldtafel festgehalten.

Diese Hinweise auf Schriftkenntnisse und auf die Mathematik sind die einzigen Erwähnungen in Platos Text zu Schrift und Mathematik. Von einer Erfindung durch die Atlanter ist an keiner Stelle die Rede. Entsprechendes gilt auch für alle anderen kulturellen Errungenschaften, die im Atlantis-Bericht angesprochen werden oder fantasievoll den Atlantern angedichtet werden.

Ihren Reichtum gewannen die Atlanter aus der Kontrolle über die Metallproduktion und dem Handel. Am Zentralort von Atlantis befindet sich ein Hafen, in dem sich die Händler aus aller Welt trafen.

Aus den Gesetzen ergibt sich, das Atlantis ein Zusammenschluss eigenständiger Herrschaftsgebiete mit einer zentralen Führungsmacht gewesen ist. Eigenständige Entwicklungen in den Einzelländern waren nicht ausgeschlossen. Unter den Nachfahren des Staatsgründers wurde Atlantis im Laufe der Zeit die Herrschaft über weite Teile Europas ausgedehnt, in Nordafrika bis an die Grenzen Ägyptens, westlichen Mittelmeergebiet bis nach Tyrrhenien (Etrurien, Italien). Zu beachten ist, dass diese Expansion besonders in Nordafrika den Zustand zur Zeit der Angriffe um 1200 v.Chr. beschreibt.

Es wird nicht erwähnt, wie die Herrschaft über die neuen Gebiete gewonnen wurde. Ich möchte auch nicht ausschließen, dass sich die Handelspartner unter der Führung von Atlantis zusammenschlossen. Die Wahrscheinlichkeit, dass für sie die gleichen Gesetzmäßigkeiten gelten, wie im Ursprungsgebiet und die obersten Führer hier als Könige bezeichnet wurden.

Archäologischer Hintergrund

Wer waren die Atlanter?

Nach den Vorstellungen der Archäologen bilden sich wie bereits früher im östlichen Mittelmeergebiet auch im restlichen Europa heraus Herrschaftsstrukturen, sogenannte Eliten wobei der Begriff <Könige> bewusst vermieden wird, deren Reichtum durch Handel und der Kontrolle über die Metallgewinnung und sein Vertrieb. Gemäß Platon wurde den Königen von Atlantis Vieles von auswärtigen Ländern her in Folge ihrer Herrschaft zugeführt, das Meiste für die Bedürfnisse des Lebens aber bot Atlantis selbst, einschließlich was durch den Bergbau als reines Metall oder als schmelzbare Erzen ergraben wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.2 Expansion der Yamnaya-Kultur

In der 2. Hälfte des 3. Jahrtausends v.Chr. verbreitete sich von dem eurasischen Steppen ausgehend die Yamnaya Kultur. (Abb.3). Richtung Europa breiteten sich die Schnurkeramik und die Glockenbecherkultur aus.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb3 Yamnaya-Expansion der Schnurkeramik (https://indo-european.eu/wp-content/uploads/2020/07/yamnaya-bell-beaker-culture.jpg)

DNA-Untersuchungen zeigen durch das Gen R1a, dass die Schnurkeramik bereits um ca. 3000 BC mit der Yamnaya-Kultur (Jamnaja-) in Eurasien in Verbindung standen. Diese Steppenkultur hatte selbst schnurkeramische Gefäße. Pferde waren bereits domestiziert und es bestand bereits eine Reiterei. Ferner besaßen sie Wagen mit Scheibenrädern. Die ältesten Wagen in Europa sind mit Schnurkeramik verbunden. Aus der Trichterbecherkultur sind zwei indirekte Nachweise vorhanden: eine Wagenabbildung auf einem Gefäß in Polen eine Karrenspur in den oberen Schichten eines Großsteingrabes bei Flintbeck in der Nähe von Kiel. Damit bleibt die Örtlichkeit der Erfindung des Wagens offen.

Das Gen R1b verbreitete sich einige Jahrhunderte später von dem gleichen Ausgangsgebiet über Ungarn vor allem nördlich der Alpen bis auf die iberische Halbinsel und der britischen Insel bis Irland aus. Die indigene männliche Bevölkerung wurde von der Fortpflanzung weitgehend ausgeschlossen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.4 Yamnaya-Expansion der Glockenbecherkulturen gen Westen

Durch die auf der Eingangsseite von https://indo-european.eu/ (s. Abb.4) sowie anderen Dateien bin ich auf folgende zeitliche Abfolge gekommen: - Gegen 3000 BC kam ein Reitervolk aus der Yamnaya-Kultur nach Mittel- un d Nordeuropa. Dieses Volk trug die Schnurkeramik verbunden mit dem R1a-Gen in die entsprechenden Gebiete. - Einige Jahrhunderte später erfolgte eine 2. Welle verbunden mit dem R2b-Gen. Diese Welle trat in Mitteleuropa auf die von der iberischen Halbinsel komme Proto-Beaker Kultur und übernahm deren Becherform. Von Mitteleuropa breitete diese Kultur nach Westen und Nordwesten aus und verbreitete die kontinentale BBC. eine 2. Ausbreitungsrichtung verlief südlicher nach Italien, Westeuropa auf die britische Insel und Irland sowie auf die iberische Halbinsel, Diese Ausbreitung war verbunden mit der Rückkehr-Keramik und bildete anschließend die atlantische BBC.

Es wird angenommen, dass die beiden Reitervölker die indoeuropäische Sprache, die Laktose-Verträglichkeit aber auch die Pest nach Europa gebracht haben. Bei der Ausbreitung der BBC hat sie auf vorhandene Siedlungen der CWC Rücksicht genommen. Dadurch bildete sich eine Patchwork artige Verbreitung der beiden Kulturen. Dabei wurden zwischen den einzelnen Siedlungen die jeweiligen Grenzen respektiert. Dass schloss nicht aus, dass private Konflikte zu Übergriffen führten.

Die DNA-Untersuchungen zeigen durch das Gen R1a, dass die Schnurkeramik bereits um ca. 3000 BC mit der Yamnaya-Kultur in Eurasien in Verbindung stand. Diese Steppenkultur hatte selbst schnurkeramische Gefäße. Pferde waren bereits domestiziert und es bestand bereits eine Reiterei. Ferner besaßen sie Wagen mit Scheibenrädern. Die ältesten Wagen in Europa sind mit Schnurkeramik verbunden. Aus der Trichterbecherkultur sind zwei indirekte Nachweise vorhanden: eine Wagenabbildung auf einem Gefäß in Polen eine Karrenspur in den oberen Schichten eines Großsteingrabes bei Flintbeck in der Nähe von Kiel. Damit bleibt die Örtlichkeit der Erfindung des Wagens offen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.5 Wagen der Yamna culture, Abb.6 (Fansa et. al: 2004)

Die Ähnlichkeit des Aufbaus auf dem Wagen ist unverkennbar.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb.7 (Felsbilder aus der Ukraine 2. oder 3. Jahrtausend v.Chr.ca. 2100-1800)

[...]

Ende der Leseprobe aus 36 Seiten

Details

Titel
Logos Atlantis. Ein Bericht zur Bronzezeit Europas, Nordafrikas, des Vorderen Orients und Ägyptens im 2. und 3. Jahrtausend v. Chr.
Note
unbewertet
Autor
Jahr
2021
Seiten
36
Katalognummer
V997962
ISBN (eBook)
9783346369185
ISBN (Buch)
9783346369192
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Atlantis, Plato, Timaios, Seevölker, Glockenbecherkultur, Ramses III., kritias
Arbeit zitieren
Werner Wickboldt (Autor:in), 2021, Logos Atlantis. Ein Bericht zur Bronzezeit Europas, Nordafrikas, des Vorderen Orients und Ägyptens im 2. und 3. Jahrtausend v. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/997962

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