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    10. April 2024 • Lesedauer: 4 min

    Die Regelstudienzeit: Was du wissen solltest

    Du bist im 6. Semester und es ist kein Ende in Sicht? Bloß kein Stress: Nur die wenigsten Studierenden schließen ihr Studium in der Regelstudienzeit ab. Wie viele Semester diese beinhaltet und was passieren kann, wenn sie überschritten wird, erfahrt ihr hier.

    Was dich erwartet

    Das Wichtigste vorweg:

    • Die Regelstudienzeit eines Studiengangs ist in der Prüfungsordnung festgesetzt
    • Sie ist eine Garantie für Studierende und gewährleistet, dass das Studium innerhalb dieses Zeitraums abgeschlossen werden darf
    • Sie kann meist problemlos um 1-2 Semester überschritten werden
    • Dein Anspruch auf BAföG gilt nur während der Regelstudienzeit

    Regelstudienzeit- was ist das?

    Schonmal von der sogenannten Regelstudienzeit gehört? Die Regelstudienzeit eines Studiengangs legt fest, in wie vielen Semestern dieser unter normalen Bedingungen absolviert werden soll. Die Regelstudienzeit wird in der Prüfungsordnung der jeweiligen Hochschule festgesetzt.

    Welchen Sinn hat die Regelstudienzeit?

    Wurde früher ein Studiengang aus dem Programm der Uni gestrichen, konnten Studierende ihren Abschluss dort nicht mehr machen. Die Regelstudienzeit wurde also zum Schutz und als Versicherung für Student*innen ins Leben gerufen: Innerhalb der vorgesehenen Semesterzahl kann das Studium auf jeden Fall abgeschlossen werden.

    Auch für die Hochschulen ist die Beschränkung der Studiendauer sinnvoll. Eine längere Studiendauer führt zu höheren Unkosten, und die sollen natürlich vermieden werden.

    Wie lange ist die Regelstudienzeit?

    Bis 2010 waren in Deutschland noch Diplom- und Magisterstudiengänge, die meist 9 Semester umfassten, der Standard. Unter anderem um die Effizienz der Universitäten zu steigern und die Studienzeit zu verkürzen, wurde im Rahmen der Bologna-Reform in vielen EU-Ländern ab 2010 das konsekutive Bachelor-Master-System eingeführt. Seitdem sieht die Studienordnung für die meisten Bachelorstudiengänge 6 (Uni) bzw. 8 (FH) Semester, für den Master 4 Semester vor. Abi mit 18, Bachelor mit 21 und Master mit 24 – soweit also die Theorie. Doch wie realistisch ist das? Ein Blick auf die Zahlen verrät: Das war doch etwas optimistisch gedacht.

    Wie viele schaffen ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit?

    Du befürchtest, dass du länger brauchen wirst als vorgesehen? Keine Panik, damit bist du nicht allein! Zwar schlossen 2012 noch mit knapp 40% die meisten Absolvent*innen ihr Studium in der Regelstudienzeit ab. 10 Jahre später sehen die Zahlen aber schon etwas anders aus: Nur gut ein Drittel schafft es innerhalb der vorgesehenen Zeit. Der Großteil der Studierenden benötigt dafür 1-2 Semester mehr.

    Wenn man diese Zahlen je nach Abschlussart betrachtet, ergibt sich ein klares Bild: An den Fachhochschulen erlangen die mit Abstand meisten Studierenden (knapp 90%) ihren Abschluss innerhalb der Regelstudienzeit. Ganz anders sieht es an den Unis aus: Nur knapp über 20% der Bachelor- und Masterstudent*innen schließen ihr Studium innerhalb der Regelstudienzeit ab. Das liegt natürlich am Aufbau und Konzept der beiden Hochschularten. Während du dich an der FH nach einem klar strukturierten Studienplan richtest, und ein Praxissemester absolvieren musst, steht dir an der Uni die Einteilung deiner Vorlesungen, Seminare und Prüfungsleistungen völlig frei. Das führt schneller dazu, dass sich an der ein oder anderen Stelle etwas verzögert oder aufgeschoben wird.

    Insgesamt hat sich die Anzahl an Studierenden, die die Regelstudienzeit überschreiten, also erhöht.  Mit 1 bis 2 Semestern zusätzlich liegt man aber immer noch völlig im Durchschnitt und muss sich – außer was BAföG-Leistungen betrifft– keine Sorgen um seinen Abschluss machen.

    Studiengänge mit abweichender Regelstudienzeit:

    Jura (Staatsexamen): 9 Semester plus 2 Jahre Referendariat

    Lehramt: 7-9 Semester plus 2 Jahre Referendariat

    Medizin: 12-13 Semester

    Was passiert, sollte sich die Studienzeit verlängern?

    Gründe für eine Verlängerung der Studienzeit gibt es viele:

    • Finanzierung des Studiums (Nebenjob)
    • Urlaubssemester
    • Auslandssemester
    • Praktika
    • Volle Seminare
    • Krankheit
    • nichtbestandene Prüfungen
    • Trauerfall/Pflegefall in der Familie
    • Freiwilliges Engagement (z.B. in der Fachschaft)
    • Schwangerschaft
    • usw

    An den meisten Hochschulen ist es problemlos möglich, bis zu 4 Semester zu überziehen. Danach wird das Studium als Langzeitstudium angesehen und deine Hochschule kann dich exmatrikulieren oder dir höhere Gebühren in Rechnung stellen. Du wirst Gründe für die Verlängerung angeben müssen, doch die sogenannte Härtefallregelung ermöglicht es dir im Falle außerordentlicher Umstände mehr Zeit zugesprochen zu bekommen.

    Für alle Studierenden mit BAföG-Anspruch gilt außerdem: Dieser besteht nur während der vorgesehenen Semester eures Studiengangs. Mit Ende der Regelstudienzeit endet auch euer Anspruch auf Förderung. Auch hier gibt es Sonderregelungen bei Krankheit, Elternzeit oder nichtbestandenen Prüfungen. Nehmt in diesem Fall am besten direkt mit dem BAföG-Amt Kontakt auf.

    Habe ich Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wenn ich länger brauche?

    Große Nachteile für deine Karriere hat die Studiendauer vermutlich nicht. Arbeitgeber*innen betrachten nicht nur die Studiendauer, wenn sie nach geeigneten Mitarbeitenden Ausschau halten. Ein Auslandssemester und praktische Erfahrungen können hier ganz im Gegenteil sogar von Nutzen sein.

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