Das Geschichtsbild in Bedas? Historia ecclesiastica gentis Anglorum?


Hausarbeit (Hauptseminar), 1999

20 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Über Beda als Autor und sein Werk
2.1. Über Bedas „Historica ecclesiastica“

3. Einflüsse auf Bedas „Historia ecclesiastica“
3.1. Einflüsse auf Bedas „Historia ecclesiastica“ von Seiten anderer Autoren

4. Das Geschichtsbild Bedas

5. Zusammenfassung

1. Einleitung

„However much we may criticise in detail, we are left in the end with a sense of wonder and admiration that a man who lived in that alter orbis so far removed from the ancient centers of civilisation, was yet able to aquire a sense of historical vision which enabled him to see how much was to be gained ad instructionem posteritatis from a book which told of the conversion of a people from paganism to Christianity”1

Dieses Zitat zeigt einen Aspekt der Hochachtung die Beda von den meisten Autoren entgegengebracht wird. Im Norden Englands lebend schien Beda isoliert zu sein von den Kulturzentren am Mittelmeer. Seine Leistungen würden damit um so erstaunlicher wirken. Diese Isolation erscheint aber nur auf den ersten Blick als extrem.

Beda wurde zum Ende des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von den britischen Historikern geradezu als der Urvater der englischen Geschichtsschreibung betrachtet. Seine Arbeitsweise galt als ungewöhnlich fortschrittlich für seine Zeit. Bei diesen Beurteilungen wurden seine Arbeiten im Bereich der Hagiographie allerdings immer deutlich von denen der Historiographie getrennt. Diese Trennung ist jedoch unzulässig, da sie ein einseitiges und verzerrtes Bild von Bedas Werk erzeugt. So sehen neuere Forschungen Bedas Werk kritischer und versuchen seine Werke im Gesamtzusammenhang zu betrachten und in den Kontext seiner Zeit einzuordnen.

In dieser Arbeit soll das Augenmerk auf das Geschichtsbild in der „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ gelenkt werden. Welche Vorstellungen von Geschichte und deren Ablauf können aus ihr abgelesen werden, was sieht Beda als die treibenden Kräfte der Geschichte und welche Rolle spielen die Menschen in ihr?

Im folgenden soll ein kleiner Überblick zur Literaturlage zum Thema gegeben werden. Die Aufsatzsammlung „Famulus Christi“ stellt die Grundlagen für eine allgemeine Beschäftigung mit Beda dar.2 Im Bezug auf sein Geschichtsbild sind darin die Aufsätze von Benedicta Ward und Roger D. Ray von besonderem Interesse. Letzterer verfaßte den im Speculum erschienenen ausführlicheren Aufsatz „Bede’s Vera Lex Historiae“, welcher sich nicht so sehr mit Bedas Geschichtsbild befaßt, sondern eher mit seiner Methodik; seiner Einstellung gegenüber Quellen und dem Umgang mit diesen. Eine aktuelle Sammlung von Aufsätzen über Beda findet sich in dem von Houwen und MacDonald herausgegebenen Buch „Beda Venerabilis“. Hier sind im Hinblick auf Bedas Geschichtsbild die Aufsätze von Jan Davidse und Karl Lutterkort von besonderen Interesse. Bereits 14 Jahre zuvor war der detaillierte Aufsatz Davidses „The Sense of History in the Works of the Venerable Bede“ erschienen. In ihm geht er intensiv auf den veränderten Forschungsstand und Bedas Verhältnis zur Zeit ein, indem er möglichst viele Werke Bedas in die Überlegungen einbezieht. Im Mittelpunkt steht dabei nicht so sehr die „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“, da sie für sich genommen kein vollständiges Bild von Bedas Geschichtsverständnis liefern kann. Stephens Aufsatz „Bede’s Ecclesiastical History“ ist zwar älteren Datums, setzt sich aber ausführlich mit dem Forschungsstand auseinander und bearbeitet das Thema umfassend.

Die aktuellste Monographie über Bedas Gesamtwerk stellt das Buch „Bede the Venerable” von Brown dar. An ihm fällt ein gewisser unkritischer Abstand gegenüber Beda auf. Blairs „The world of Bede”, ein Buch früheren Datums, kommt dem zwar am nächsten, beschäftigt sich aber nicht mit allen Werken Bedas.

Im Mittelpunkt soll die Beschäftigung mit der „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ (im folgenden HE) an sich stehen. Es ist jedoch bei der Bedeutung der anderen Werke Bedas für die HE unumgänglich, sich mit der oben genannten Sekundärliteratur zu beschäftigen. Es soll gefragt werden welches für Beda die treibenden Kräfte der Geschichte waren, welche Position der Mensch in der Geschichte einnimmt und wie Beda die Zusammenhänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit sah.

Zunächst erfolgen Angaben über den Autor und sein Gesamtwerk an die eine genauere Betrachtung der HE anschließt. Danach werden die Einflüsse auf Bedas HE verdeutlicht, bevor die Betrachtung des Geschichtsbildes erfolgt. Zum Abschluß sollen die Ergebnisse noch einmal zusammengefaßt werden.

2. Über Beda als Autor und sein Werk

Was über Bedas Leben bekannt ist stammt vor allem aus dem letzten Kapitel der HE und aus einem Brief Cuthberts, einem Schüler Bedas und späteren Abt des Doppelklosters Wearmouth-Jarrow, der Bedas Tod schildert.

Beda wurde 672 oder 673 in der Gegend Wearmouth in Northumbria geboren. Von seiner Familie wird nichts berichtet. Im Alter von sieben Jahren wurde er an das Kloster Wearmouth übergeben. Es wird dabei nicht deutlich, ob er als Waise in das Kloster kam. In der Obhut der Äbte Benedict und später Ceolfrith entwickelte sich Beda zu einem der herausragenden Gelehrten seiner Zeit. Mit 19 Jahren wurde er, früher als traditionell üblich, zum Dekan ernannt und mit 30 Jahren zum Priester. Ein weiterer Aufstieg in der kirchlichen Hierarchie erfolgte nicht. Dies kann als Indiz dafür gesehen werden, daß Beda nicht adeliger Herkunft war. Die ersten Äbte des Doppelklosters Wearmouth-Jarrow waren allesamt adeliger Herkunft, wie es auch in anderen englischen Klöstern zu dieser Zeit üblich war.3 Als weiteres Indiz, welches gegen eine adelige Abstammung Bedas spricht, kann gewertet werden, daß er nichts von seiner Herkunft schreibt. Wie er selbst berichtet verbrachte er sein gesamtes Leben im Kloster. Es sind lediglich zwei Reisen belegt. Eine nach Lindisfarne und eine weitere nach York. Noch auf seinem Totenbett lehrend, wie Cuthbert zu berichten weiß, starb Beda am 26. Mai des Jahres 735.

Heutzutage ist Beda vor allem wegen seiner HE bekannt, doch im gesamten Mittelalter war er wegen seiner umfangreichen Werke im Bereich der Bibelexegese angesehen. Diese machen den größten Teil seines Gesamtwerkes aus. Hinzu kommen noch Arbeiten zur Computistik, Hagiographie, Musik, Gedichte, naturwissenschaftliche Abhandlungen und Übersetzungen. Für seine Arbeiten stand ihm eine umfangreiche Bibliothek zur Verfügung. In seinen Werken konnten fast 200 verschiedene Bücher von 75 Autoren nachgewiesen werden.4 Dies gibt auch einen Hinweis auf den immensen Umfang der Bibliothek des Klosters in Jarrow. Sie war in erster Linie von den Äbten Benedict, welcher sechs Reisen auf den Kontinent und nach Rom unternahm, und Ceolfrith aufgebaut worden. Von ihren Reisen

Grundlage verwiesen. Doch werden die dortigen Erkenntnisse meist als überholt betrachtet. brachten sie eine umfangreiche Sammlung an Büchern und Abbildungen nach Northumbria.5

Beda schrieb nicht nur, sondern lehrte auch in den Disziplinen Grammatik, Computistik und Musik. Seine ersten Werke stellten Lehrbücher dar. In diesen faßte er die Aussagen der Kirchenväter und andere klassische Texte zusammen. Er besaß sehr gute Lateinkenntnisse, lernte Griechisch und versuchte möglichst viele Informationen über das Hebräische zu erhalten.6

Die HE war nicht seine erste historische Arbeit. Er verfaßte zwei Weltchroniken, die wohl vor allem zur Lehre eingesetzt wurden.7 In ihnen werden die seiner Meinung nach wichtigsten Ereignisse in römischer und kirchlicher Hinsicht in chronologischer Abfolge aufgezählt. Hierbei ordnet er die Geschehnisse in die Abfolge der sechs Weltzeitalter ein. Er benutzt in ihnen die annus mundi, die Zeitrechnung seit der Schöpfung der Welt, und die römischen fünfzehn Jahres Zyklen der Indiktion zur Datierung. Die Chroniken waren an seine beiden Bücher über die Zeit, „De Temporibus“ und „De Temporum Ratione“, angegliedert. In den Ostertabellen, die ebenfalls zu den Werken über die Zeit gehören, verwendet Beda die Datierung anno Domini, die er auch in der HE verwendet. Sein Vorbild dafür war Dionysius Exiquus (ca. 556 gestorben), der die Zeitrechnung ab Christ Geburt in seinen Büchern zur Berechnung des Osterfestes einführte, die sich aber erst mit Beda durchsetzte.

Beda war sich der Problematiken welche Übersetzungen mit sich bringen bewußt. Seiner Meinung nach war es schwierig Aussagen über einen Text zu treffen, der einem nicht im Original vorliegt.8 Hinzu kamen noch die Fehler die beim abschreiben der Werke in den Skriptorien entstehen konnten. Daher war es ihm wichtig mehrere Ausgaben eines Werkes vorliegen zu haben, um durch Vergleich dem Original möglichst nahe zu kommen. Sein kritischer Umgang mit Quellen zeigt sich auch in Arbeiten außerhalb der HE.

2.1. Über Bedas „Historia ecclesiastica“

Im Jahre 731, im Alter von 59 Jahren, stellte Beda die HE fertig. Von ihr sind aus dem Mittelalter ca. 150 Handschriften überliefert, die sich sowohl in England, als auch in größerer Anzahl auf dem Kontinent finden lassen.9

Die „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“ kann als die Fusion Bedas vorangegangener Werke gesehen werden. In ihr wendet er die Kenntnisse seiner chronologischen, hagiographischen und exegetischen Untersuchungen an. Ob es sich aber um den zielgerichteten Höhepunkt seines Schaffens handelt, zu dem alle vorangegangenen Werke führten, oder ob es sich lediglich um ein „Abfallprodukt“ dieser Schriften handelt, welches er schrieb, weil er ansonsten alles ihm wichtige bereits abgehandelt hatte, kann nicht eindeutig geklärt werden. Sicher hätte die HE nicht die Form angenommen in der wir sie kennen, wenn Beda nicht seine umfangreichen Studien unternommen hätte. Daraus folgt aber auch das seine anderen Arbeiten einen Einfluß auf die HE hatten und in die Interpretation der HE einzubeziehen sind.

Die HE ist nicht nur vom Inhalt, sondern schon vom Titel her nicht eine Universal- bzw. Weltgeschichte, wie z.B. die Kirchengeschichte des Eusebius, oder die Geschichte eines Volkes wie bei Gregor von Tours Geschichte der Franken, sondern die Kirchengeschichte des englischen Volkes. In diesem Zusammenhang erfährt der Leser jedoch auch viele Einzelheiten über die Beziehungen der regierenden Geschlechter der Insel, zu denen in Franken vorherrschenden Familien und über die Beziehungen der englischen zu den britischen, irischen, römischen und fränkischen Kirchen.

Die HE besteht aus fünf Büchern, die wiederum in Kapitel unterteilt sind. Vor jedem Buch steht ein Inhaltsverzeichnis indem die einzelnen Kapitel zusammengefaßt werden. Sie ist chronologisch, topographisch und personengebunden geordnet. In den jeweiligen Abschnitten in dieser Reihenfolge. Die chronologische Ordnung zieht sich durch die gesamte HE. Als zweites Ordnungsprinzip steht die Abhandlung der Geschehnisse nach topographischen Gesichtspunkten. Über mehrere Kapitel werden die Ereignisse in einer bestimmten Region behandelt. Innerhalb dieser Beschreibungen stehen die Berichte über die Heiligen und deren Wirken. Sie durchbrechen die chronologische Ordnung indem sie in einem Stück das Leben des Heiligen bis zu dessen Tod verfolgen.

Im Vorwort widmet Beda die HE dem Regenten Ceolwulf. Hier erwähnt er außerdem seine Quellen und auch die Absicht, die hinter der HE steht. Das erste Buch beginnt mit einer Lagebeschreibung der britischen Inseln und Irlands. Seine historischen Abhandlungen beginnt Beda im zweiten Kapitel des ersten Buches mit dem Eintreffen Gaius Julius Cäsars in Britannien. Er führt die Berichte bis in das Jahr der Fertigstellung der HE fort und beendet sie mit einer chronologischen Zusammenfassung der wichtigsten Ereignisse, einigen wenigen autobiographischen Angaben und einer Auflistung der von ihm verfaßten Werke. Bedas Quellen sind vielfältiger Natur. So benutzte er nicht nur die umfangreiche Bibliothek Jarrows, sondern sammelte auch mündliche Aussagen und traditionelle Überlieferungen. Für die ersten 22 Kapitel des ersten Buches verwendet er klassische Quellen, die er weitgehend wörtlich übernimmt. Seine eigentliche Arbeit beginnt erst mit der Entsendung Augustins durch Pabst Gregor zum Volk der Angli. Für die Mission Augustins standen ihm aus dem päpstlichen Archiv viele Briefe zur Verfügung, die er teilweise wörtlich zitiert. Ansonsten benutzte er Informationen aus den Archiven in Canterbury, aus dem Kloster Lastingham und anderen Klöstern.

Je näher Beda seiner Gegenwart kommt, desto ausführlicher werden seine Schilderungen. Dies führt er jedoch nicht bis zum Schluß konsequent durch. Während er dem Zeitraum von 596-731 insgesamt vier Bücher und zwölf Kapitel widmet, so schreibt er für die Zeit von 687 bis 731 nur ein Buch.

Neuere Untersuchungen zeigen Fehler bei Bedas Datierung von Ereignissen auf,10 diese stellen aber aller Wahrscheinlichkeit nach keine absichtlichen Manipulationen seiner Quellen dar. Vielmehr ist es erstaunlich wie wenig Fehler Beda beging, wenn man bedenkt welche Mühen er gehabt haben muß seine vielen verschiedenen Quellen, die dazu noch mit verschiedenen Datierungen arbeiteten, miteinander abzustimmen.

3. Einflüsse auf Bedas „Historia ecclesiastica“

Beda betitelt sich selbst als „Diener Christi“.11 Dies sollte jedoch eher als Topos angesehen werden, als daß er damit sagen wollte, eine besonders objektive Sicht der Dinge zu Papier zu bringen. Vielmehr war er natürlich nicht frei von den Umständen seiner Zeit, sowohl in politischer als auch in ideologischer Sicht.12

Northumbria lag aus damaliger Sicht am Ende der Welt. Der mediterrane Raum war weit entfernt und damit die vermeintlich am weitest entwickelten Kulturen. Doch kann der Norden Englands nicht als isoliert bezeichnet werden. Gerade wenn man den Berichten der HE folgt wird deutlich, daß es einen regen kulturellen Austausch zwischen Irland, Britannien, dem Reich der Franken und dem mediterranen Raum gab. Nicht nur Bücher wurden in den Norden gebracht, sondern auch Handwerker, wie z.B. Steinmetze und Glasmacher aus dem Reich der Franken, und damit deren Wissen.13 Bischof Benedict unternahm große Anstrengungen, um die Kirchen aus Stein zu errichten.14 Ein weiterer Kontakt mit dem Reich der Franken ergab sich zum einen durch den Austausch von Personal, so stammten drei Bischöfe von dort, und durch die Reisen der Bischöfe der englischen Kirche.15

Beda selbst nennt Albinus den Abt von Canterbury als den „...Urheber, Gewährsmann und Helfer bei diesem kleinen Werk“.16 Von Albinus erhielt Beda in großem Umfang Quellen zur Christianisierung Kents. Diese wurden durch Nothhelm, welcher von einer Reise nach Rom auch Dokumente aus dem päpstlichen Archiv nach Britannien brachte, in das Kloster von Jarrow befördert. Die Schwerpunkte in der HE lassen sich zum großen Teil aus dieser Quellenlage erklären. So setzt sich Beda mit der Christianisierung Kents wesentlich ausführlicher auseinander, als mit den Entwicklungen der Kirche in Mercia, das eine große politische Rolle spielte. Beda stand in den Konflikten um die Vorherrschaft in Britannien, wie sie z.B. zwischen den Königen Northumbrias und denen Mercias immer wieder ausbrachen, auf der Seite seiner Heimat.17 Hier macht sich die Einseitigkeit in der HE bemerkbar. Mercia wird negativ bewertet, während Kent und natürlich Northumbria als Regionen eine positive Beschreibung erfahren.

Eine weitere u.a. durch die Quellen bedingte Einseitigkeit liegt in den Berichten über die irischen Mönche, die in Northumbria wirkten. Im Falle Aidans konnte Beda mit Zeugen sprechen, die Aidan noch persönlich gekannt hatten.18 Obwohl Aidan, wie Beda auch äußerst negativ anmerkt, nicht die römische Datierung des Osterfestes anerkennt, lobt er dessen ansonsten vorbildliche Lebensweise in höchsten Tönen. Inwieweit diese tendenziellen Auslegungen auf Bedas moralischen Anspruch zurückzuführen sind, oder sich aus der Quellenlage ergaben ist nicht eindeutig zu klären.19

Zum Ende der Lebenszeit Bedas herrschte in Northumbria zwar weitgehend Frieden mit äußeren Feinden, aber keine innere politische Stabilität. Die Auseinandersetzungen mit den Pikten im Norden waren beigelegt, doch im innern fanden Kämpfe um die Vorherrschaft im Lande statt. Sie hatten begonnen nachdem Aldfrith, der von 685-704 in Northumbria regierte, gestorben war. In seiner Regierungszeit, er selbst war Gelehrter, hatte die Kultur in Northumbria große Fortschritte gemacht.20 Nach seinem Tod konnte die Thronfolge zwischen seinen beiden Söhnen nicht geklärt werden. Einhundert Jahre lang war kein König in der Lage, seine Stellung in Northumbria zu festigen.21 Doch trotz dieser Unruhen lebte die Kultur in den Skriptorien der Klöster weiter. Die Handschriften aus dieser Zeit geben Zeugnis darüber wie die Arbeit in den Klöstern voranschritt und weiterhin ein reger Austausch mit dem Kontinent stattfand.22

Von einigen Autoren wird behauptet, daß Beda in ruhigen und friedlichen Zeiten schrieb.23 Sicher erlebte die Kirche in Northumbria während der Entstehungszeit der HE keine existenzbedrohenden Krisen, aber die Unruhen um die politische Vorherrschaft mußten auch bis in das Kloster Bedas vorgedrungen sein. Es lassen sich in der HE einige Hinweise darauf finden, daß Beda auch die Entwicklungen der Kirche in seiner Zeit durchaus besorgt zur Kenntnis nahm.24 Ferner war Beda bekannt, daß die Sarazenen in das Reich der Franken eingedrungen waren und zurückgeschlagen worden waren.25 Weiterhin kann davon ausgegangen werden das Beda von Gästen im Kloster davon erfahren hatte, daß das christliche Afrika und große Teile des christlichen Spaniens in den Machtbereiche der Muslime gefallen waren. Es ist daher anzunehmen, daß auch dies für Beda eher als ein Zeichen der Krise ausgelegt wurde.

3.1. Einflüsse auf Bedas „Historia ecclesiastica“ von Seiten anderer Autoren

Wie oben erwähnt hatte Beda bei seinen Arbeiten auf eine umfangreiche Bibliothek zurückgegriffen. Daher wäre es in diesem Zusammenhang übertrieben sämtliche Einflüsse aufzuzeigen, vielmehr sollen nur die wichtigsten erwähnt werden.

Der Titel der HE legt schon einen Einfluß Bedas nahe; Eusebius (bis ca. 339) und seine Kirchengeschichte. Diese lag Beda in der Übersetzung des Rufinius vor.26 Eusebius informierte den Leser ebenso über seine Quellen, wie es Beda auch in seiner Einleitung tat. Dabei geht Beda in der Ausführlichkeit seiner Angaben über das im frühen Mittelalter gewohnte Maß hinaus. Eine weitere methodische Parallele ist die Benutzung mündlicher Überlieferungen bei beiden Autoren.27 Sie zitieren ihre Quellen teilweise direkt. Damit stellen ihre Werke für manche Dokumente die einzigen existierenden Berichte dar.28 Inhaltlich gleichen sie sich in ihrer absoluten Verdammung jeglicher Häresie und der damit einhergehenden Einseitigkeit ihrer Berichte zugunsten der römischen Kirche,29 bei denen beide die sozialen Faktoren die die Entwicklung der Kirche beeinflußten außen vor lassen.30 Ebenso weisen die Einleitungen der beiden Werke Gemeinsamkeiten auf.31

Augustinus von Hippo (354-430) mit seinen Büchern „De civitate Dei“ lieferte Beda vor allem die Vorstellung von dem Wirken Gottes in der Geschichte und die Einteilung in die sechs Weltzeitalter.32

„Adversus Paganos“ von Orosius (bis ca. 418) diente Beda in erster Linie als Vorbild für die Vorstellung, das Gott das gute Handeln im Laufe der Geschichte belohnt, während die Taten die im Wiederspruch zum Weg Gottes stehen bestraft werden.33

Einen Vorgänger auf britischen Boden stellt Gildas (ca. 500 - ca. 570) dar. Sein „De Excidio Britanniae“ liefert eine Erklärung für den Kampf der Angelsachsen gegen die Briten den letztere seiner Meinung nach wegen ihrer moralischen Verfehlungen als Strafe Gottes verlieren.34 Hier findet sich zum einen der moralische Blickwinkel auf die Geschichte und zum anderen die negative Bewertung der Briten. Beides läßt sich ebenso bei Beda finden.

Gregor von Tours (538-594) „Historia Francorum“ endet ebenso wie Bedas HE mit einer Autobiographie. Ferner handelt es sich wie bei der HE auch um die Geschichte eines „gentis“.35

Von Isidor von Sevilla (560-636) übernahm Beda unter anderem die Einteilung der Zeit in Momente, Stunden, Tage, Monate, Jahre, Jahrhunderte und Zeitalter.36 Abgesehen davon kritisierte er ihn allerdings in methodischer Hinsicht im Bezug auf die Weigerung Isidors mündliche Quellen anzuerkennen.37

Diese Vorgänger lassen die HE nicht gerade als originell erscheinen. So stellt sie auch nicht so sehr etwas revolutionär Neues dar, als vielmehr ein in ihrer Kombination von Methodik, Ausführung und Inhalt her einmaliges Werk, welches vor allem im Vergleich mit nachfolgenden Werke heraussticht.38

4. Das Geschichtsbild in Bedas „Historia ecclesiastica“

In der HE lassen sich keine expliziten Aussagen Bedas über sein Geschichtsbild finden. Er äußert sich nicht direkt dazu wie er die Zusammenhänge zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart beurteilt, oder wie er sich den Ablauf der Zeit vorstellt. Es muß also anhand der Inhalte und der Darstellungsweise versucht werden, das Geschichtsbild zu erfassen.

Beda benutzte, wie auch schon Eusebius, die apostolische Nachfolge der Bischöfe zur Datierung.39 Damit wollte er die Verbundenheit Britanniens mit Rom und der römisch-katholischen Kirche zum Ausdruck bringen. Als weiterer Bezugspunkt zur Datierung diente ihm Christi Geburt. Hierin zeigt sich u.a. sein durch und durch theologisches Weltbild und ein Anklang der Einteilung der Zeit in die sechs Weltzeitalter, die in der HE explizit keinen Ausdruck findet, jedoch in den anderen chronologischen Werken Bedas zum tragen kommt. Warum Beda die Weltzeitalter in der HE nicht extra erwähnte kann nicht klar beantwortet werden. Wahrscheinlich sah er bedingt durch seine vormaligen Ausführungen und den begrenzten Zeitraum den er in der HE behandelt keine Veranlassung ein weiteres mal darauf einzugehen.

In Kombination mit den Regierungsjahren der Könige in verschiedenen Gebieten Britanniens, den Inkarnationsjahren und dem Bezug auf Christi Geburt wirken Bedas Datierungen besonders zuverlässig. Er erscheint als jemand der besonderen Wert auf eine genaue Datierung legte, was sich anhand seiner vorangegangenen Werke zur Computistik und seiner Ausführlichkeit bei der Schilderung der Streitigkeiten um den genauen Zeitpunkt des Osterfestes im Rahmen der HE nur bestätigt.

In christlicher Tradition ist die Geschichte der Rahmen in dem sich die Heilsgeschichte vollzieht. Für Beda stellte die Geschichte keine unzusammenhängende Abfolge von Ereignissen dar, sondern sie war eine zeitlich geordnete Entwicklung.40 Sie stellte die Ausbreitung des christlichen Glaubens dar. An ihrem Ende mußte das zweite Kommen Christi und das jüngste Gericht stehen, welche das sechste Zeitalter beenden würden.

Für Beda war die Hagiographie mit ihren Berichten über Wunder ein integraler Bestandteil der Geschichte. In der Liste seiner Werke am Ende der HE bezeichnet er die Bücher über die Heiligen „historiis sanctorum“ und die über die ersten Äbte des Klosters Wearmouth-Jarrow „Historiam Abbatum“ ebenso als Geschichte wie seine „Historia ecclesiastica gentis Anglorum“.41

Beda glaubte an die Wunder des Alten und Neuen Testaments und unter dieser Voraussetzung auch an die Wunder die an ihn herangetragen wurden. Er hatte unter den Umständen das er die Berichte der Bibel akzeptierte, keinen Grund an den Wundern seiner Zeit zu zweifeln. Die Wundergeschichten können nicht dafür herangezogen werden, um an den Aussagen Bedas generell zu zweifeln. Aus der Sichtweise der Gelehrten des Mittelalters waren die Wunder Bestandteil ihres Weltbildes. Sie stellen keinen Wiederspruch zum Rest der HE dar.

Die weltlichen Ereignisse werden dabei nur im Zusammenhang mit den heiligen Geschehnissen geschildert. Auch wenn Beda von Cäsar schreibt, so wollte er damit nicht so sehr die vorchristlichen Ereignisse schildern, sondern vielmehr die Verbindung der britischen Insel zu Rom deutlich machen.

Die Geschichte scheint bei Beda in Bewegung zu sein. Während Rom als ein konstanter Faktor wirkt, der als Fixpunkt der römischen Kirche dient und wo lediglich verschiedene Päpste wirken, diese jedoch immer den rechten Glauben vertreten, so durchläuft die englische Kirche mehrere Krisen während ihrer Entwicklung. Die Christianisierung erlitt immer wieder Rückschläge, wenn z.B. bereits zum christlichen Glauben gewechselte Könige dem Heidentum wieder anheim fielen.42 Ein weiteres von Beda geschildertes Beispiel für das Auf und Ab der Christianisierung ist die Regierungszeit Edwins von 616 bis 633. Er wurde 627 bekehrt und verhalf dem römisch-katholischen Glauben zu neuen Höhenflügen in Northumbria. Durch Edwins Tod 633 und der darauf folgenden, von Beda so dargestellten, Schreckensherrschaft Caedwallas versank Northumbria wieder in der Barbarei.43 Caedwalla wiederum fällt dem in der HE in höchsten Tönen gelobten Oswald zum Opfer. Unter dessen Herrschaft der römisch-katholische Glaube wieder zu neuer Stärke aufersteht.44 Diese Beispiele zeigen, daß die Geschichte für Beda ein dynamischer Prozeß war. Das Ende des sechsten Weltzeitalters ist zwar unausweichlich, aber wann es kommt ist nicht abzusehen. Der Mensch ist der dynamische Faktor der mit seinem Handeln den Lauf der Geschichte in einem beschränkten Rahmen beeinflussen kann. Stellt er sich auf die Seite Gottes schreitet der Heilsplan voran, wendet er sich dagegen, gerät er ins stocken.

Die Zeit ist Gottes Werk und die historia damit keine Institution der Menschen, obwohl sie die Menschen betrifft.45 Das Handeln der Menschen ist immer dem Urteil Gottes als letzte Instanz unterworfen. Es gibt in der HE eine Reihe von Beispielen in denen Beda die Strafe Gottes in die Geschehnisse hineininterpretiert, wenn die Menschen gegen den Willen Gottes handelten.46 Das Beda fest an ein Wirken Gottes in der Geschichte glaubte zeigt sich auch darin, daß er der Darstellung der von ihm selbst erlebten Zeitspanne weniger Raum widmet als der Zeit davor.47 Er konnte die jüngste Geschichte noch nicht beurteilen, da sich erst in der Zukunft Gottes Urteil dazu zeigen würde.48

um einen Bericht aus erster Hand. Aus Bedas eigenem Erleben sind ihm in diesem Zusammenhang keine Wunder bekannt gewesen. Vgl. dazu Meyvaert, Paul. 1976. S. 54.

Beda zeigt in seinem Werk, daß sich die englische Kirche nach dem Modell entwickelte, welches Eusebius in seiner Kirchengeschichte aufgestellt hatte. Damit erscheinen die Engländer bei Beda als eines der von Gott auserwählten Völker.49 Das englische Volk war somit trotz seiner peripheren Lage in Verbindung zum Rest der römisch-katholischen Welt gestellt worden. Beda hat mit seiner HE dem englischen Volk eine bedeutungsvolle Geschichte im Rahmen des Heilsplans gegeben und dadurch zur Entwicklung der Identität der Engländer beigetragen.50

Die Leben der christlichen Könige, die dem römisch-katholischen Glauben folgten, werden von Beda hervorgehoben. Ihre Bemühungen um die christliche Kirche und die Verbreitung des Glaubens und die positive Entwicklung ihrer Karrieren, wenn sie dem wahren Weg Gottes folgten wird betont. Er gibt Beispiele dafür wie sich ein christlicher Herrscher verhalten sollte.51 Damit schreibt Beda der Geschichte die Fähigkeit zu, als Lehrbeispiel für künftige Generationen wirken zu können. Der Geschichte wird folglich ein Einfluß auf die Gegenwart zugestanden. Dies ist ein weiteres Beispiel dafür, daß die Menschen eingeschränkt in der Lage sind ihr Schicksal zu lenken, denn wenn sie dem Weg Gottes folgen, können sie sicher sein von ihm geschützt zu werden. Die Vergangenheit wird von Beda also nicht als abgeschlossen betrachte. Sie wirkte in der Gegenwart fort; „[w]enn nämlich die Geschichte von den Guten Gutes berichtet, wird der besorgte Zuhörer zur Nachahmung des Guten angeregt...“52 Die Menschen können aus der Vergangenheit lernen und ihr Verhalten in der Gegenwart danach ausrichten. In diesem Motiv findet sich der hohe moralische Anspruch Bedas wieder, der sich durch das gesamte Werk zieht. Die Menschen sollen dem Guten sprich dem Weg Gottes in römisch- katholischer Interpretation folgen und das Böse meiden. Dieser moralische Anspruch wird von ihm selbst in seinem Vorwort explizit formuliert.53 Er wollte seine Leser belehren und erziehen.54 Dabei stellt sich die Frage ob Beda die Geschichte bewußt tendenziös darstellte, wie z.B. bei seiner durchgängig negativen Darstellung der Briten,55 oder ob er die Geschehnisse aus seinem Weltbild heraus so empfand wie er sie beschrieb. Doch diese Frage ist wohl kaum zu beantworten.

5. Zusammenfassung

„Medieval Biblical exegesis would have survived intact without Bede, but without Bede medieval English history would not have.“56

Diese Einschätzung erscheint doch stark übertrieben. So existieren zwar keine umfangreichen historischen Werke aus dieser Zeit, aber Biographien von fünf anderen Zeitgenossen Bedas.57

Fast allen Abhandlungen über Beda ist eine Hochachtung vor dem Gesamtwerk gemein. Diese oft unkritisch erscheinende Sichtweise läßt einen skeptisch werden. Es kann nicht angezweifelt werden, daß Beda allein schon durch den Umfang seines Gesamtwerkes eine herausragende Stellung unter den Gelehrten des frühen Mittelalters einnimmt. Die Qualität seiner anderen Arbeiten kann ich nicht beurteilen. Es erscheint aber, vor allem aus heutiger Sicht betrachtet, als übertrieben Beda als den Vater der englischen Geschichtswissenschaft zu bezeichnen. Er hat jedoch wie kein anderer seiner Zeit die ihm zur Verfügung stehenden Mittel, und diese waren für damalige Verhältnisse sehr umfangreich, genutzt.

Wie oben erwähnt lebte Beda zwar am Rande der bekannten Welt, deren Mittelpunkt zu seiner Zeit das Mittelmeer und vor allem Rom war, doch keineswegs isoliert. Der rege Kontakt der Klöster untereinander, die Unternehmungen zur Missionierung und der Austausch vor allem von Bischöfen über Landesgrenzen hinaus sorgten für einen Austausch von Informationen und Ideen über dem gesamten christlichen Raum Europas.

Beda als Autor darzustellen, der im Konflikt mit seiner Welt bzw. mit sich selbst war, erscheint mir nicht richtig. So wurden die Heiligengeschichten von einigen Autoren als im Wiederspruch stehend zum Rest der so objektiv erscheinenden HE gesehen58 und Beda damit in einen Konflikt gestellt den es für ihn nicht gab; nämlich seine Quellen so objektiv wie möglich abzuhandeln und trotzdem den Vorstellungen seiner Zeit gerecht zu werden. Doch dies stellte für ihn keinen Wiederspruch dar. Die christliche Weltanschauung hat ihn nicht daran gehindert, eine kritische und damit moderne Sicht seiner Zeit zu entwickeln, sondern sie muß als integraler Bestandteil seiner Bemühungen um eine Erklärung der Geschichte erkannt werden; erst dann kann die HE in dem Kontext ihrer Zeit gesehen werden. Die christliche Matrix in der Beda lebte sah die Heiligengeschichten als Realität an. Für Beda gab es keinen Zweifel an den Aussagen seiner Quellen, denn sie stammten in seinen Augen aus den Mündern gläubiger Christen, und da es dem christliche Glauben wiedersprach zu lügen mußten sie die Wahrheit berichten.59 Aus heutiger Sicht stehen nur wir mit unserem rationalem Denken vor einem vermeintlichen Problem, welches für Beda keines war.

Bedas Geschichtsbild umfaßt zwei Faktoren die den Verlauf der Geschichte beeinflussen. An erster Stelle steht Gottes Heilsplan. Ihm untergeordnet steht der Mensch der sich mit seinem Handeln für oder gegen den Weg Gottes entscheiden und mit dieser Entscheidung sein Schicksal eingeschränkt selbst bestimmen kann. Doch das Handeln der Menschen entscheidet auch über das Fortschreiten des Heilsplans. Nur wenn der Mensch sich entsprechend den Geboten der Bibel verhält wird der Heilsplan seine Vollstreckung erfahren.

Die Vergangenheit konnte für Beda als lehrendes Beispiel in der Gegenwart fortleben. So wie er die HE schrieb, sollte die Geschichte als Beispiel dafür dienen, wie sich Könige und Geistliche dem Glauben gemäß verhalten sollten. Ebenso lieferte er negativ Beispiele um zu zeigen, wie sie sich nicht verhalten sollten. Das gemeine Volk wird in Bedas Schilderungen nicht explizit erwähnt und es ist auch ganz klar das die HE nicht für den einfachen Mann, geschweige den Frau, bestimmt war.

Bedas Geschichtsbild war so sehr vom christlichen Glauben bestimmt, daß er mit heutigen Maßstäben nicht als Historiker bezeichnet werden kann. Dennoch erscheint er, was seine Methodik gegenüber schriftlichen Quellen betrifft nicht über 1250 Jahre von uns entfernt zu sein.

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Ray, Roger D. 1980. Bede’s Vera Lex Historiae. In: Speculum 55, 1-21. Stenton, F.M. 3. Aufl. 1975. Anglo-Saxon England. Oxford. Stephens, J. N. 1977. Bede’s Ecclesiastical History. In: History 62, 1-14.

Vollrath-Reichelt, Hanna. 1971. Königsgedanke und Königtum bei den Angelsachsen. Köln/Wien.

Wallace-Hadrill, John M. 1971. Early germanic Kingship in England and on the Continent. Oxford.

Wallace-Hadrill, John M. 1988. Bede's Ecclesiastical History of the English People. A Historical Commentary. Oxford.

Werner, Karl. 1963. Beda, der Ehrwuerdige, und seine Zeit.

Wormald, Patrick. 1983. Bede, the Bretwaldas and the Origins of the Gens Anglorum. In: Wormald, Patrick u.a. (Hrsg.). Ideal and Reality in Frankish and Anglo-Saxon Society. Oxford. S. 99-129.

[...]


1 Blair, Peter Hunter. 1984. The Historical Writings of Bede. In: Anglo-Saxon Northumbria. London. S. X 221.

2 Die Aufsatzsammlung „Thompson, A. Hamilton (Hg.) 1935. Bede: His Life, Times, and Writings: Essays in Commemoration of the Twelfth Centenary of His Death. Oxford.” lag mir leider nicht vor.

3 Brown, George Hardin. 1987. Bede the Venerable. S. 15.

4 Barnard, L.W. 1976. Bede and Eusebius as Church Historians. In: Bonner, Gerald (Hg.). Famulus Christi. Essays in Commemoration of the Thirteenth Centenary of the Birth of the Venerable Bede. London. S. 115. // Brown, George Hardin. 1987. S. 22. // Laistner, M. L. W. 1957. Thought and Letters in Western Europe, A.D. 500 to 900. London. S. 162.

5 Décarreaux, Jean. 1964. Die Mönche und die abendländische Zivilisation. Wiesbaden. S. 272. // Ogilvy, J. D. A. 1967. Books known to the English, 597-1066. Cambridge. S. 4.

6 Laistner, M. L. W. 1957. S. 161f. und S. 239. // Meyvaert, Paul. 1976. Bede the Scholar. In: Bonner, Gerald (Hg.). Famulus Christi. Essays in Commemoration of the Thirteenth Centenary of the Birth of the Venerable Bede. London. S. 50.

7 Brown, George Hardin. 1987. S. 84.

8 Meyvaert, Paul. 1976. S. 49.

9 Brown, George Hardin. 1987. S. 85.

10 Vgl. Diesner, Hans-Joachim. 1981. Inkarnationsjahre, „Militia Christi“, und anglische Königsporträts bei Beda Venerabilis. In: Mittellateinisches Jahrbuch 16, 17-34. // Kirby, D. P. 1963. Bede and Northumbrian Chronology. In: English Historical Review 78, 514-527.

11 Beda der Ehrwürdige. 1982. Kirchengeschichte des Englischen Volkes. Übersetzt von: Günter Spitzbart. Texte zur Forschung. Band 34 (2 Teilbände). Darmstadt. V, 24, S. 543.

12 Higham, N. J. 1995. An English empire: Bede and the early Anglo-Saxon kings. Manchester/New York. S. 9.

13 Wilson, David M. 1978. The Art and Archaeology of Bedan Northumbria. In: Farrell, Robert T. (Hrsg.). 1978. Bede and Anglo-Saxon England: Papers in honour of the 1300th anniversary of the birth of Bede, given at Cornell University in 1973 and 1974. Oxford. S.11.

14 Bede’s Ecclesiastical History of the English People. 1969. Colgrave, Bertram / Mynor, R.A.B. (Hrsg.). Oxford. S. XXIX.

15 Vgl. zu den Kontakten mit dem Rest Europas: Campbell, J. 1966. Bede. In: Dorey, T. A. Latin Historians. London. S. 161f. und Mayr-Harting, Henry. 1972. The Coming of Christianity to England. New York. S. 123ff.

16 Beda der Ehrwürdige. 1982. Vorwort, S. 17.

17 Higham, N. J. 1995. S. 10f.

18 Mayr-Harting, Henry. 1972. S. 69.

19 Campbell, J. 1966. S. S.181.

20 Stenton, F.M. 3. Aufl. 1975. Anglo-Saxon England. Oxford. S. 88f.

21 Stenton, F.M. 3. Aufl. 1975. S. 90. // Venerabilis Baedae. 1896 (Nachdruck 1946). Opera Historica. Plummer, Charles (Hg.). Oxford. S. XXXIII f.

22 Blair, Peter Hunter. 1984. Bede’s Ecclesiastical History of the English Nation and its Importance Today. In: Blair, Peter Hunter / Lapidge, M. (Hrsg.). Anglo-Saxon Northumbria. London. S. VII 13. // Blair, Peter Hunter. 1970 (Nachdr. 1991). The world of Bede. Cambridge. S. 217.

23 Barnard, L.W. 1976. S. 119f. // Blair, Peter Hunter. 1970 (Nachdr. 1991). S. 6. // Davidse, Jan. 1982. The Sense of History in the Works of the Venerable Bede. In: Studi Medievali 23. S. 667. // Hanning, Robert W. 1966. The Vision of History in Early Britain. New York. S. 69.

24 Beda der Ehrwürdige. 1982. “Sein Leben [Aidans] unterschied sich so sehr von der Trägheit unserer Zeit...“ III, 5, S. 221; „Diese Lehrer hatten damals nur den Eifer, Gott zu dienen, nicht der Welt; nur die Sorge, das Herz zu pflegen, nicht den Bauch.“ III, 26, S. 297; IV, 3, S. 325; V, 23, S.537.

25 Beda der Ehrwürdige. 1982. V, 23, S. 533. Nach Wallace-Hadrill muß damit nicht zwingend Karl Martell gemeint sein. Beda könnte mit der Textstelle auch auf den Sieg Odos, des Herzogs von Aquitanien, anspielen, der 721 siegreich aus einer Schlacht gegen die Muslime hervorging. Wallace- Hadrill, John M. 1988. Bede's Ecclesiastical History of the English People. A Historical Commentary. Oxford. S. 199

26 Campbell, J. 1966. S. 162.

27 Grant, Robert M. 1980. Eusebius as Church Historian. Oxford. S. 17 und 61ff.

28 Barnard, L.W. 1976. S. 106.

29 Barnard, L.W. 1976. S. 120f.

30 Barnard, L.W. 1976. S. 110.

31 Wallace-Hadrill. 1988. S. 1.

32 Blair, Peter Hunter. 1970 (Nachdr. 1991). S. 265.

33 Campbell, J. 1966. S. 162f. // Mayr-Harting, Henry. 1972. S. 44.

34 Mayr-Harting, Henry. 1972. S. 34.

35 Mit dem Begriff gens sind einige interessante Probleme verbunden. Es scheint als wäre sich Günter Spitzbart in seiner Übersetzung nicht ganz schlüssig gewesen was Beda mit diesem Begriff meint. So wird er sowohl mit Volk, als auch mit Stamm übersetzt. Hier stellt sich die Frage inwiefern bereits bestimmte Identitäten mit dem Begriff in Verbindung gebracht wurden, bzw. Beda diese mit seiner HE geschaffen hat.

36 Blair, Peter Hunter. 1970 (Nachdr. 1991). S. 265.

37 Ray, Roger D. 1980. Bede’s Vera Lex Historiae. In: Speculum 55, 1-21. S. 16f.

38 Stephens, J. N. 1977. Bede’s Ecclesiastical History. In: History 62, S. 13.

39 Wallace-Hadrill, John M. 1988. S. 4.

40 Blair, Peter Hunter. 1970 (Nachdr. 1991). S. 302.

41 Beda der Ehrwürdige. 1982. V, 24, S. 545. Dabei fällt auf, daß bei seiner „Historiam Abbatum“ keine Wunder erwähnt werden. Doch hierbei handelt es sich im Gegensatz zu den anderen Schriften

42 Beda der Ehrwürdige. 1982. II, 5, S. 149ff.; III, 1, S. 209.

43 Beda der Ehrwürdige. 1982. II, 9-20, S. 161-201. Bezeichnend ist hierbei, daß Caedwalla obwohl er Christ ist in der Beurteilung Bedas schlecht weg kommt, was daran liegen könnte das er König der Briten ist.

44 Beda der Ehrwürdige. 1982. III, 2, S. 211; III, 6, S.223; „Oswald der allerchristlichste König der Northumbrier...“ III, 9, S. 233. Oswald stirbt in einer Schlacht gegen die von Beda so ungeliebten Mercier.

45 Davidse, Jan. 1996. On Bede as Christian Historian. In: Houwen, L. A. J. R. / MacDonald, A.A. 1996. Beda Venerabilis: Historian, Monk & Northumbrian. Groningen. S. 9.

46 Beda der Ehrwürdige. 1982. I, 15, S. 61; II, 2, S.141; “…wandte sich dem früheren Schmutz des Götzendienstes zu, um befleckt und verloren zu sein. Wenig später tötete Caedwalla, der König der Briten, die beiden mit gottloser Hand, aber gerechter Strafe.“ III, 26, S. 297; V, 23, S. 533.

47 siehe oben

48 Beda der Ehrwürdige. 1982. „...sowohl Beginn als auch Verlauf von dessen [Ceolwulfs] Regierung waren übervoll mit so vielen und so großen Schwierigkeiten, daß man noch nicht Wissen kann, was darüber zu schreiben ist und welchen Ausgang die einzelnen Dinge nehmen werden.“ V, 23, S. 533f.

49 Brown, George Hardin. 1987. S. 86.

50 Dies erscheint mir auch als ein Grund dafür, daß das Werk Bedas auch heute noch einen so hohen Stellenwert in der britischen Geschichtsschreibung einnimmt und mit so viel Hochachtung behandelt wird.

51 Campbell, J. 1966. S. 169ff.

52 Beda der Ehrwürdige. 1982. Vorwort, S. 17.

53 Beda der Ehrwürdige. 1982. Vorwort, S. 17.

54 Lutterkort, Karl. 1996. Beda Hagiographicus: Meaning and Function of Miracle Stories in the Vita Cuthberti and the Historia ecclesiastica. In: Houwen, L. A. J. R. und MacDonald, A.A. 1996. Beda Venerabilis: historian, monk & Northumbrian. Groningen. S. 89.

55 Barnard, L.W. 1976. S. 116ff.

56 Brown, George Hardin. 1987. S. 81.

57 Campbell, J. 1966. S. 161.

58 Bede’s Ecclesiastical History of the English People. 1969. S. XXXV // Venerabilis Baedae. 1896 (Nachdruck 1946). S. LXIV.

59 Vgl. Ray, Roger D. 1980. S. 13.

Ende der Leseprobe aus 20 Seiten

Details

Titel
Das Geschichtsbild in Bedas? Historia ecclesiastica gentis Anglorum?
Hochschule
Universität Hamburg
Veranstaltung
Hauptseminar
Autor
Jahr
1999
Seiten
20
Katalognummer
V104307
ISBN (eBook)
9783640026579
Dateigröße
388 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Geschichtsbild, Bedas, Historia, Anglorum, Hauptseminar
Arbeit zitieren
Carsten Heeger (Autor:in), 1999, Das Geschichtsbild in Bedas? Historia ecclesiastica gentis Anglorum?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/104307

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