Die Schwarze Kuhle liegt ein wenig außerhalb von Waltrop in einem Wald
versteckt, mittlerweile von Bäumen und Büschen umrankt, so dass der Teich
auf den ersten Blick nicht sichtbar ist.
Die Atmosphäre, die dieser Ort auch heute noch versprüht, gibt zunächst
keinen Anlass an der Geschichte zu zweifeln.
Die Sage der Schwarzen Kuhle wird immer noch in Waltrop erzählt. Allerdings
immer wieder – wie es bei Sagen wohl so üblich ist – ein bisschen anders.
Seitdem ich in der Grundschule zum ersten Mal davon hörte bis zum heutigen
Tag ist mir die Geschichte in vielen Variationen erzählt worden.
Den Ursprung der Sage habe ich auch nach umfangreichen Recherchen in
Waltrop nicht finden können.
Der einzige Text, der je über die Sage verfasst wurde, stammt aus den 80er
Jahren des 20. Jahrhunderts und ist heute im Internet zu finden.
Im Internet bin ich nun auch auf eine weitere Sage gestoßen, die der Sage der
Schwarzen Kuhle sehr ähnelt. Allerdings stammt diese Sage aus einer Ortschaft
20 km von Waltrop entfernt.
Obwohl ich mich zunächst nur auf die Waltroper Sage beschränken wollte, bin
ich nun dazu übergegangen die Textvarianten beider Sagen zu untersuchen
Kurz möchte ich auch auf die typischen Merkmale der Regional- und
Glaubenssagen eingehen, die sich an diesen Beispielen gut belegen lassen.
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird sich auf den Wahrheitsgehalt beider Sagen
beziehen. [...]
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
1. Die Sage
1. 1 Definition „Sage“
1. 2 Die Funktion der Sage
1. 3 Die Struktur der Sage
2. Einteilung der Sagen in die Großgruppen
2. 1 Regionalsagen
2. 2 Christliche Sagen
3. Sagen in Waltrop und Umgebung
3.1 Die Sage der Schwarzen Kuhle
3.2 Die „Grundlose Kuhle“
3.3 Die Rappen an der Grundlosen Kuhle
3.4 Historischer vs. Mythologischer Kern
3.5 Lage der Orte
4. Vergleich
5. Fazit
6. Literaturverzeichnis
Vorwort
Die Schwarze Kuhle liegt ein wenig außerhalb von Waltrop in einem Wald versteckt, mittlerweile von Bäumen und Büschen umrankt, so dass der Teich auf den ersten Blick nicht sichtbar ist.
Die Atmosphäre, die dieser Ort auch heute noch versprüht, gibt zunächst keinen Anlass an der Geschichte zu zweifeln.
Die Sage der Schwarzen Kuhle wird immer noch in Waltrop erzählt. Allerdings immer wieder – wie es bei Sagen wohl so üblich ist – ein bisschen anders.
Seitdem ich in der Grundschule zum ersten Mal davon hörte bis zum heutigen Tag ist mir die Geschichte in vielen Variationen erzählt worden.
Den Ursprung der Sage habe ich auch nach umfangreichen Recherchen in Waltrop nicht finden können.
Der einzige Text, der je über die Sage verfasst wurde, stammt aus den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts und ist heute im Internet zu finden.
Im Internet bin ich nun auch auf eine weitere Sage gestoßen, die der Sage der Schwarzen Kuhle sehr ähnelt. Allerdings stammt diese Sage aus einer Ortschaft 20 km von Waltrop entfernt.
Obwohl ich mich zunächst nur auf die Waltroper Sage beschränken wollte, bin ich nun dazu übergegangen die Textvarianten beider Sagen zu untersuchen Kurz möchte ich auch auf die typischen Merkmale der Regional- und Glaubenssagen eingehen, die sich an diesen Beispielen gut belegen lassen.
Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird sich auf den Wahrheitsgehalt beider Sagen beziehen.
1. Die Sage
1. 1. Definition „Sage“
Das Wort „Sage“ ist ein einfacher Begriff, der auf das „Sagen“ oder das „Sprechen“ zurückzuführen ist, aber eher das „Gesagte“ meint.
Seit der Romantik ist der Begriff „Sage“ ein Sammelbegriff für Volkserzählungen, die sich vom Märchen durch höheren Wirklichkeitsanspruch und gewöhnlich einem geringeren Maß an dichterischer Formung unterscheiden.
Oft vermittelt die Sage Glauben und Wissen und ist dadurch meist an bestimmte Orte und an eine bestimmte Zeit gebunden, teilweise werden aber auch Namen genannt um den Wahrheitsgehalt des Erzählten zu unterstreichen.
Man unterscheidet drei Großgruppen:
1. Die Dämonische- oder Glaubenssage.
Dazu gehören die Erzählungen über die Auseinandersetzung des Menschen mit der Welt des Mythologischen (Wasser-, Wind- oder Waldgeister, Zwergen, Riesen, Drachen) oder mit Menschen, die auf der Grenze um Unheimlichen stehen (Hexen, Zauberer, Wiedergänger, Werwölfe).
2. Die Historische- oder Wissenssage
Zur zweiten Gruppe gehören die Erzählungen um außerordentliche Gestalten oder Ereignisse vergangener Zeiten (Kaiser, Helden, Kriege, Notzeiten) oder um Menschen, die Furcht, Grauen oder Bewunderung erregten (harte Herren, Mörder, edle Räuber).
3. Die Ätiologische- oder Erklärungssage
Zur dritten Gruppe gehören die Erzählungen über das Woher der Dinge (Deutung eigenartiger Bildungen der Natur-, der Pflanzen- und Tierwelt, von sonderbaren Namen, Bauwerken, Skulpturen).
Das Interesse am Außerordentlichen erklärt auch die Entstehung von Wandersagen, die an verschiedenen, oft weit voneinander entfernten Orten zu Lokalsagen werden.1
1. 2 Die Funktion der Sage
Die Sage bezieht einen großen Teil ihrer Anziehungskraft aus ihrer Verbindung zur übernatürlichen Welt.
Sie vermittelt in den meisten Fällen zwischen einem faszinierenden und erschreckenden Zusammenstoß mit dem Unbekannten und Übernatürlichen. Dabei handelt es sich um scheinbar einmalige, individuelle Begegnungen und Erlebnisse, die vor dem Hintergrund kollektiver Glaubensvorstellungen und Erfahrungen interpretiert werden; auf diese Weise werden sie selbst Bestandteil der gemeinschaftlichen Erfahrung.
Die Sage versucht Vorgänge, die den Menschen in der jeweiligen Zeit ihrer Entstehung unerklärbar scheinen, durch mythisierende und symbolisierende Darstellung zu deuten.
Der Erklärungsversuch gibt den Menschen Anweisungen für den Umgang mit dem Übernatürlichen und unerklärbaren Dingen des Lebens.
Über die in ihnen handelnden Personen haben Sagen einen engen Bezug zur Lebenswelt des Erzählers und seines Publikums. Sie wirken meist unbewusst auf das zwischenmenschliche und gesellschaftliche Verhalten des einzelnen.
Auch hat die Sage für die jeweilige Gruppe, die sie überliefert, eine symbolische Bedeutung.2
[...]
1 Vgl. Brockhaus Band 19, S. 6
2 Script „Sagen und Legenden“: Sage. Definition und Geschichte. S.30-31
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