Entwicklungen im Investment Banking in den USA als Indikator


Seminararbeit, 2003

14 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Gang der Arbeit
1.2 Definition des Investment Banking

2 Entwicklung des Investment Banking in den USA
2.1 Die Zeit vor 1933
2.2 Das Trennbankensystem des Glass-Steagall Acts
2.3 Entwicklungen nach dem Ende von Glass-Steagall

3 Entwicklung in Deutschland
3.1 Investment Banking im Universalbankensystem
3.2 Aktuelle Entwicklungen im Investment Banking

4 Indikatoren für eine zukünftige Veränderung im Deutschland
4.1 Trend der Verbriefung
4.2 Private Altersvorsorge
4.3 Veränderungen in der Marktstruktur

5 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellung und Gang der Arbeit

Das Investment Banking hat in der vergangenen Dekade eine Entwicklung durchlebt, die einer Achterbahnfahrt gleichzusetzen ist. Der weltweite Börsenboom hat den in diesem Be­reich tätigen Banken bis Anfang 2000 hohe Erlöse aus Unternehmenszusammenschlüssen und Börsen­gängen beschert. Die Zeit danach war allerdings bis heute dadurch geprägt, dass die Erlöse auf Grund der weltweit anhaltenden Wirtschaftsflaute und der daraus folgenden Börsen-Baisse zurückgegangen sind. Aktienplatzier­ungen am Primärmarkt sind nur noch sehr schwer zu gestalten und das Volumen von Unter­nehmens­zusam­menschlüssen ist drastisch zurückgegangen. Diese Entwicklung traf sowohl die deutschen als auch die amerikanischen Investment Banken gleichermaßen hart. Der historisch bedingte Entwicklungsvorsprung der USA in diesem Bereich könnte diesen Investment Banken für die Zukunft jedoch Vorteile bringen. Diese Arbeit soll daher unter­suchen, welche Implikationen sich für die Zukunft des Investment Banking in Deutschland aus einer Betrachtung des US-amerikanischen Marktes ableiten lassen.

In einer ersten Untersuchung werden dabei die historische Entwicklung des Investment Banking in den USA aufgezeigt und mögliche Entwicklungen für die Zukunft erörtert. In einer zweiten Untersuchung steht die Entwicklung des Investment Banking speziell in Deutschland im Vordergrund. In einem letzten Schritt werden detaillierte Aussagen darüber getroffen, in wie weit die Entwicklungen des US-amerikanischen Marktes Impli­kationen für Veränderungen auf dem Deutschen Markt zulassen.

1.2 Definition des Investment Banking

Grundsätzlich lassen sich vier verschiedene Stufen von Abgrenzungen des Begriffs vornehmen[1]. Zum Ersten die Weiteste Begrenzung, die den Tätig­keits­bereich von Investment Banken in keiner Hinsicht einschränkt. Zum Zweiten kann die Be­zeich­nung Investment Banking dahingehend eingeschränkt werden, dass nur Aktivitäten auf den Kapitalmärkten betrachten werden. Eine noch stärker eingeschränkte Definition geht davon aus, dass nur Geschäfte bei Wertpapieremissionen und Unter­nehmens­über­nahmen betrachtet werden. Die restriktivste Beschreibung des Investment Banking beschränkt die Geschäftstätigkeit auf Emissionen am Primärmarkt und den Handel von Wert­papieren am Sekundärmarkt. In den folgenden Ausführungen werden amerikanische und deut­sche Investment Banken verglichen. Auf Grund der sich stark unterscheidenden Tätig­keits­bereiche und Geschäftsmodelle wird daher die weiteste Definition des Begriffs zu Grunde gelegt.

2 Entwicklung des Investment Banking in den USA

2.1 Die Zeit vor 1933

Das Investment Banking in den USA entstand in seiner intensiven Form erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Grund des dem gesteigerten Kapitalbedarfs durch den Eisenbahnbau. New York löste daraufhin London als Weltfinanzzentrum ab. Gegen Ende des Jahr­hunderts begann der aggressive Ver­trieb von Anleihen. Die Investment Banken-Landschaft war damals vor allem dadurch geprägt, dass es einige führende Häuser gab, die sich auf den breiten Vertrieb bestimmter Emissionen spezialisierten. Keine Investment Bank versuchte das gesamte Spek­trum abzudecken, sondern arbeitete mit verschiedenen kleineren Partnern zusammen.[2] Nach dem ersten Weltkrieg stieg der Kapitalbedarf weiter an. Allerdings teilten sich wenige große Banken das Geschäft auf. Das Misstrauen gegenüber den Investment Häusern wuchs, und Rufe nach der Schaffung einer Rechtsordnung wurden lauter. Umgesetzt wurden diese Forderungen jedoch erst nachdem es in Folge der Wirtschaftskrise zu einer Bankenkrise gekommen war.[3]

2.2 Das Trennbankensystem des Glass-Steagall Acts

Die Bankenkrise zog immer weitere Kreise und der Kongress sah sich zu einer Untersuchung über die volkswirtschaftlichen Auswirkungen der Insolvenzen auf die US-Wirtschaft veranlasst. Das Ergebnis dieser Untersuchung zeigte, dass viele Bankenpleiten auf unseriöse Wertpapiergeschäfte zurückzuführen waren. Daraus wurde abgeleitet, dass das Investment Banking grundsätzlich unvereinbar mit dem Commercial Banking sei.[4] Die rechtliche Verankerung dieser Ansicht fand sich in der Verabschiedung des Glass-Steagall Acts wieder.

Der Glass-Steagall Act als Teil des National Banking Acts von 1933, zwang bestehende Banken sich entweder für das Investment Banking oder das Commercial Banking als Geschäftsmodell zu entscheiden. Die Gründung dieses Trennbankensystems verursachte einen Rückgang der Zahl der Banken um rund 40 %.[5] Die folgenden Jahre waren durch die zunehmende Globalisierung der Finanzmärkte geprägt. Als Folge davon versuchten ver­schie­dene Finanzplätze durch fortschreitende De­re­gu­lierungs­maß­nahmen um die Gunst der Markt­teil­nehmer zu werben. Der Zusammenbruch von Bretton Woods und zwei Ölpreisschocks ver­anlassten die USA der US-Bankenindustrie einen größeren Spielraum zu geben. In verschiedenen Ergänzungen zum ursprünglichen Securities Act wurden die Forderungen nach einer strikten Trennung mehr und mehr aufgeweicht. 1990 konnte die Commercial Bank JP Morgan erstmals erreichen, dass sie mittels einer Holding­gesellschaft Wert­papier­handels­aktivitäten durchführen konnte. Trotz der Begrenzung des Erlöses dieser Geschäfte auf 10 % des Holding­ertrags trat erstmals eine Commercial Bank in Kon­kur­renz zu einer Investment Bank. Weitere Banken folgten diesem Beispiel und nachdem 1997 die Ertragsgrenze auf 25 % er­wei­tert wurde erwarben viele dieser Banken kleinere Investment Häuser.[6]

[...]


[1] vgl. Achleitner 2000, S. 9

[2] vgl. Matheis 1993, S.42ff.

[3] vgl. Ayling 1986, S.46

[4] vgl. Rudolph 1999, S. 15. Das Commercial Banking beschreibt in diesem Zusammenhang das „klassische“ Kredit- und Einlagengeschäft.

[5] vgl. Hartmann-Wendels 1998, S. 51. Eine Diskussion, ob der Glass-Steagall Act ein erfolgreiches Instrument zur Bekämpfung der genannten Probleme darstellt, soll an dieser Stelle nicht geführt werden. In der Literatur wird der Erfolg der getroffenen Maßnahmen jedoch kontrovers diskutiert.

[6] vgl. Brinker 1998, S. 24f

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Entwicklungen im Investment Banking in den USA als Indikator
Hochschule
Universität Hohenheim  (Betriebswirtschaftslehre Kreditwirtschaft)
Note
1,7
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V10928
ISBN (eBook)
9783638172271
ISBN (Buch)
9783656530114
Dateigröße
492 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Entwicklungen, Investment, Banking, Indikator
Arbeit zitieren
Sven Röhl (Autor:in), 2003, Entwicklungen im Investment Banking in den USA als Indikator, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/10928

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