Die Friedensbewegung in Israel


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

15 Seiten, Note: 1,2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung
1. Der Nah ostkonflikt
2. Theorie und Definition

Hauptteil
3. Die israelischen Friedens kräfte, Mobilisier ung und Problem e der Friedenskräfte
4. Einfluss der israelischen Friedens kräfte auf die israelische Bevölker ung

Schluss
5. Schluss wort
6. Literaturverzeichnis

1.Einleitung

Der Nahostkonflikt beherrscht den Diskurs über die friedlic he Beilegung von Konflikten schon s eit Jahrzehnten, doch bis her ist dieser Konflikt ungelöst. Trotz zahlreicher politischer Initiativen wie z.B. das „O slo Abk ommen“1 oder die „Road Map“ k onnten keine wirkungsvollen Ergebnisse er zielt werden. Im Gegenteil, Gewalt und Angst schüren noch immer Vorurteile auf beiden

Seiten in der Region. Auf der Regierungsebene, also der palästinensischen Autonomi ebehörde und der israelischen Regierung gibt es daher kaum An sätze für eine friedlic he Lösung durch Verhandlungen. Daher soll im Mittelpunkt dieser Hausarbeit nicht die Chronologie des Konf likt es und den dar aus ableitbaren Konsequenzen und Möglichkeiten besproc hen werden, sondern die zukünftigen Möglichkeiten und di e Aus wirkung der Friedenskräfte aus den Gesellsc haften heraus analysiert werden.

2. Theorie und Definition

Nach Silke Minning sind Friedens bewegun gen den neuen soziale Bewegungen2 zuzuordnen, die eine Antwort auf eine „konkrete krisenhafte Situation“ haben.3 Die Merkmale einer sozialen Bewegung sind nicht immer di rekt wahrnehmbar. Kennzeichen einer sozialen Bewegung sind Individuen, die sich in einer Gruppe zusammenschließen, die organisiert oder weniger organisiert sein können, um ihre Meinung und Anliegen in der Öffentlichkeit darzustellen. Eine Veränder ung d er gesellschaftlichen Institutionen und Struktur en mittels Kritik am

gesellsc haftlichem/politischem System sind die primären Ziele. Soziale Bewegungen können eine Grundkritik an einer politischen Struktur und einem S ystem üben, oder einen umfassenden Wande l des Systems fordern. Viele Bete iligte an einer sozialen Be wegung

sind weder informell noch direkt in einer mit ihr verknüpften Organisation organisiert.4 Die strukturellen Ursachen sozialer Bewegungen stellt das Vorhandens ein einer sozialen Krise dar, die sich sowohl politisch-ins titutionell, oder auch in

innerges ellschaftliche-/int ernationa le Problemlagen manifestiert.5 Die israelische Friedens bewegung lässt sich d aher in die Struktur einer sozialen Bewegung einor dnen, da die isr aelisc hen Friedens aktivisten die direkte Kris e des Konfliktes in all ihren schädigenden Formen erfahren. Starke Impulse erfuhr die israelisc he Friedens bewegung nach einsc hnei denden Situationen, wie etwa dem Libanonkrieg 1982, oder dem Camp David Abkommen im Jahre 1978. Ein weiteres Merkmal sozialer Bewegungen ist, dass sie sich als Teil eines großen Netz werkes

zusammenschließen, z.B. „Peace Now.“6 Die israelisc he

Friedens bewegung versteht sich nicht als eine revolutionäre Bewegung, die den Staat Israel ab schaffen will, sondern als eine soziale Reformbewegung die na ch einem „Kompromissfrieden“ strebt.7 Nach Minning zählen die palä stinensischen Frieden skräfte nicht zur einen s ozialen Bewegung, da Sie zahlenmäßig zu klein sind.8

3. Die israelischen Friedenskräfte, Mobilisierung und Probleme der Friedenskräfte

Israel ist ein junges Land, dieses Jahr wird Israel 60 Ja hrealt, daher kann sich die Friedensbewegun g in Israel nicht auf eine traditionelle Geschichte der Friedensbewegung wie z . B. in Deutschland zurückblicken, sondern muss eine pazifistische Haltung gegenüber den militär ischen Aktionen und den Terroranschlägen einnehmen. Die s erfordert ein hohes Maß an Mobilisierungskraft. Die Friedensbewegung in Israel ist in einer schwierigen Position, da das Id entitätsbewusstsein auf

israelisc her wie auf der palästinensischer Se ite, besonders stark ausgepr ägt ist.9 Die Friedenskräfte auf beiden Seiten werden in eine Ver dachtsposition gedrängt, jeweils der eigenen Partei die Legitimation abz usprechen oder z umindes t in Frage zu stellen. Die negationistische Haltung auf bei den Seiten bezüglich der Ansprüc he der jeweils anderen Seite, macht eine Lösung schwierig, da die nationale Identität in diesem Konflikt eine besondere Rolle spielt.10

Daraus resultierend formiert sich die israelische Friedensbewegung nicht als eine Solidaritätsbewegung mit den Palästinensern. Wie eben angesprochen, gerät die Friedensbewegung in die Verdachtsposition, das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen. Um die breite Masse erreichen zu können, positioniert sich die israelische Friedensbewegung so, dass der Krieg die friedliche Existenz Israels in der Region gefährde. Die in den Medien vielfach dargestellte rechte gesellschaftspolitische Starrheit Israels in der Friedensfrage, ist so nicht richtig.11 Das politische Parteienspektrum ist vielfältig und auch Vertreter der Friedenslager sind in der Knesset eingezogen. Parteien wie „Meretz-Yachad“ oder „Hadash“ im Verbund mitanderen kleineren linken Listen sind in die Knesset (Parlament) vertreten.12

Es gibt eine außerordentliche Vielzahl von Organisationen in Israel die sich in verschiedensten Formen mit dem Verhältnis zwischen Palästinensern und jüdischen Israelis beschäftigen.13 Dieses Spektrum besteht aus den Friedenskräften nahestehenden Parteien, Außerparlamentarischen Friedensgruppen, Gruppen im Bereich jüdisch-arabischer und israelisch-palästinensischer Verständigung, Bürger- und Menschenrechtsgruppen, feministischen Frauengruppen, und wissenschaftlichen und politischen Institutionen und Organisationen. Um ein Überblick zu verschaffen, möchte ich einige wichtige Parteien und Organisationen beschreiben:

Zu den zu den Friedenskräften nahestehenden Parteien gehört die „Arabisch Demokratische Partei“ die den israelischen Arabern zuzuordnen ist und zurzeit mit 4 Sitzen in der Knesset vertreten sind.14

[...]


1 Friedrich, Rudi (Hrsg.) 2002: Gefangen zwischen Terror und Krieg? Grafenau, S. 15

2 Minning, Silke 2005: Der Dialog zwischen der israelischen Friedensbewegung und den palästinensischen Friedenskräften. Divergenzen und Konvergenzen 1973-1993, Lit-Verlag, S. 7

3 Ebd. S.7

4 Ebd. S.7

5 Ebd. S. 7

6 Böhme, Jörg/Sterzing, Christian (Hrsg.) 1992: Friedenskräfte in Israel. Frankfurt am Main, S. 234

7 Minning, Silke 2005: Der Dialog zwischen der israelischen Friedensbewegung und den palästinensischen Friedenskräften. Divergenzen und Konvergenzen 1973−1993, Lit−Verlag, S. 7

8 Ebd. S. 8

9 Böhme, Jörg/Sterzing, Christian (Hrsg.) 1992: Friedenskräfte in Israel. Frankfurt am Main, S. 8

10 Ebd.,S.8

11 Ebd.S.9

12 Vgl.http://www.knesset.gov.il/elections17/eng/Results/main_results_eng.aspvom11.04.2008

13 Vgl.Böhme,Jörg/Sterzing,Christian(Hrsg.)1992:FriedenskräfteinIsrael.FrankfurtamMain,S.202

14 Ebd.S.204

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Friedensbewegung in Israel
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen  (Institut für Politikwissenschaft)
Veranstaltung
Ansätze und Ergebnisse der Friedens- und Konfliktforschung
Note
1,2
Autor
Jahr
2008
Seiten
15
Katalognummer
V112112
ISBN (eBook)
9783640131792
ISBN (Buch)
9783640134298
Dateigröße
496 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Friedensbewegung, Israel, Ansätze, Ergebnisse, Friedens-, Konfliktforschung
Arbeit zitieren
Benjamin Morgan (Autor:in), 2008, Die Friedensbewegung in Israel, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/112112

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