Zeitgemäßes über Krieg und Tod


Hausarbeit, 2002

17 Seiten, Note: gut


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Zeitgemäßes über Krieg und Tod
2.1 Die Enttäuschung des Krieges

3. Unser Verhältnis zum Tode
3.1 Das Verhältnis des Urmenschen zum tod
3.2 Das unbewußte Verhältnis zum Tod

4. Zusammenfassung

5. Kritik an Freuds Theorien

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Diese Hausarbeit ist eine Zusammenfassung des Textes: „Zeitgemäßes über Krieg und Tod“, 1915 geschrieben von Sigmund Freud, erschienen im Buch: „Das Unbehagen in der Kultur – Und andere kulturtheoretische Schriften - Einleitung von Alfred Lorenzer und Bernard Görlich“. Er behandelt das Thema des Krieges, und was dieser in der menschlichen Psyche zu verändern vermag.

Meine Hausarbeit gliedert sich in zwei Hauptteile, zum ersten werde ich die Enttäuschung die der Krieg in den Menschen auslöst erläutern, zum zweiten werde ich auf das veränderte Verhältnis zum Tod eingehen, welches der Krieg den Menschen bringt. Abschließend werde ich noch eine kurze Zusammenfassung des Textes geben.

Dieser Aufbau ist bewußt der selbe wie im zusammenzufassenden Text. Sollte jemand diese Arbeit als Einleitende Lektüre zum Text lesen, sind die besagten Stellen im original Text schnell zu finden und nachzuvollziehen.

Zu Sigmund Freud selber ist zudem noch folgendes zu wissen:

Sigmund Freud, geboren 1856 in Freiberg (Mähren); Studium an der wiener medizinischen Fakultät; 1885 / 86 Studienaufenthalt in Paris, unter dem Einfluß von J.-M. Charcot Hinwendung zur Psychopathologie; danach in der Privatpraxis Beschäftigung mit Hysterie und anderen Neurosenformen; Begründung und Fortentwicklung der Psychoanalyse als eigener Behandlungs und Forschungsmethode sowie als allgemeiner Psychologie; 1938 Emigration nach London; 1939 Tod“ ( Psychologie Fischer, 2001)

Freud, Sigmund betrieb zunächst hirnanatom. Forschungen und entdeckte die schmerzbetäubende Wirkung des Kokains. In Zusammenarbeit mit Josef Breuer entwickelte er ein Verfahren zur Heilung seel. Krankheiten. Durch „Abreaktionen“ verdrängt er traumat. Erfahrungen, den ersten Ansatz zu der von ihm therapeutisch angewandten Psychoanalyse. Die theoret. Bed. liegt in der Erweiterung der älteren Psychologie durch die Einbeziehung es Unbewußten. Und den daraus folgenden neuen Einsichten in die Triebdynamik.“ (Meyers Taschenlexikon, Bd. 3, 1999)

2. Zeitgemäßes über Krieg und Tod

Sigmund Freud stellt am Anfang seines Textes: „ Zeitgemäßes über Krieg und Tod“ folgende These auf:

Der Krieg bringt unter anderem Veränderungen in der Psyche des Menschen mit sich. Die Eindrücke welche besagter Mensch bekommt erhalten eine neue, andere Bedeutung. Es erfolgt eine „Verwirrung der klarsten Intelligenz“ (S. Freud, 1915) in den klugen Köpfen der Gesellschaft, aber auch eine Verwirrung des Geistes des Normalbürgers.

Diese Verwirrung der Intelligenz erklärt Freud folgendermaßen: Die Wissenschaftler die ihr geistiges Potential bislang für unparteiische Forschung, Fortschritt und ethisch vertretbare Lehren einsetzten mißbrauchen dieses nun für die Entwicklung neuer und grausamer Waffen. Die Anthropologen erklären einen bislang als völlig gleichwertig propagierten Mitmenschen, eines anderen (des feindlichen) Staates, als minderwertig, und die Psychologen glauben zu beweisen dieser wäre Geistesgestört. Hierdurch werden sämtliche Normen an welche der Normalbürger bislang glaubte außer Kraft gesetzt, woraus besagte Verirrung resultiert. Dem einzelnen Menschen gelingt es nun nicht mehr sich zu orientieren, weswegen er in seiner Leistungsfähigkeit stark gehemmt wird.

Nun weist Freud darauf hin das es zwei entscheidende Gründe gibt die dieses zu verschulden haben:

Die Enttäuschung im einzelnen Bürger, die der Krieg hervorgerufen hat

Die veränderte Einstellung zum Tod, die der Krieg zwangsläufig mit sich bringt

Im folgenden möchte ich auf den ersten Punkt eingehen und im Anschluß den Zeiten behandeln.

2.1 Die Enttäuschung des Krieges

Zu Beginn dieses Abschnittes weist Freud darauf hin das es zwar eine biologische, leicht zu ersehende, Notwendigkeit des Leides (ohne Leid kein Glück) gäbe, doch das es trotzdem möglich sei den Krieg mit seinen Mitteln und Zielen zu verurteilen. Dennoch war man sich bewußt das der Krieg eine leidige Notwendig darstellt die noch einige Zeit zu ertragen sei, auf jeden Fall so lange bis alle Völker unter den gleichen Existenzbedingungen zu leben in der Lage sind. Da der Mensch nun allerdings in der Lage war die Natur weitgehend zu beherrschen, es etwas gab wie künstlerische, wissenschaftliche und kulturelle Werte bestimmter Völker, die die neue Kulturgesellschaft ausmachen, keimte eine nicht berechtigte Hoffnung im Bewußtsein des Menschen. Es war die Hoffnung auf die Fähigkeit der so genannten Kulturvölker Konflikte auf einem friedlicherem Wege als dem bereits bekanntem kriegerischen zu lösen. An dieser Stelle muß man sich nun klarmachen das Hoffnung ein Vorbote der Enttäuschung zu sein vermag, wobei der erste Grund der Enttäuschung des Menschen im Falle eines Krieges gegeben wäre.

Man sollte nun meinen eine Kulturgesellschaft definiere sich durch ihr Verständnis für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede innerhalb ihrer selbst, so daß wenigstens innerhalb dieser Gemeinschaft nichts mehr als Fremd und, oder Feindlich zu gelten braucht. Nun trifft man in der Realität allerdings auf, in jeder Gesellschaft existente, sittliche, von der Gesellschaft definierte und für notwendig befundene Normen, welche (gleich dem Über-Ich) vom einzelnen Menschen fordern was er nicht, oder nur schwer zu geben vermag. Diese Normen hält der Staat für den Grundstein seiner Existenz, aufgrund dessen unternimmt er nicht nur nichts gegen diese, sondern achtet sogar aufs penibelste auf deren Erfüllung. Dieses führt zwangsläufig zu einer Ausgrenzung der Menschen welche die Normen der Gesellschaft nicht anerkennen wollen. Sie werden vom Staat als Feind der Gesellschaft gesehen, nicht als Menschen innerhalb dieser Gesellschaft welche einfach anders sind. Dies steht in starkem Widerspruch zu unserer obigen Definition. Dennoch ist es so, daß durch die Einführung sittlicher Normen, innerhalb jedes zur Kulturgesellschaft zählenden Landes, einheitliche Existenzbedingungen in diesen Staaten geschaffen wurden. Hieraus entsteht für den normalen Bürger die Illusion einer „Einigung der Kulturvölker“ (S. Freud, 1915), welche eine Welt ohne zerstörerische Kriege zur Folge hätte. Dies kann allerdings nur eine Illusion sein, da es keine Einigung der Kulturvölker geben kann, wenn nicht einmal die Gleichheit (gleichzusetzen mit dem Frieden) innerhalb des eigenen Staates erreicht und aufrechterhalten werden kann. Nun ist es aber so, daß Illusionen die Eigenschaft haben zu zerplatzen, wo wir auch schon den zweiten Grund für die Enttäuschung finden können.

Es war nun durch den vermeintlichen Frieden in der Kulturgesellschaft möglich Reisen oder sogar Wohnortwechsel in die unterschiedlichsten Regionen und Länder zu unternehmen. Man konnte von den unterschiedlichen regional bedingten Naturphänomenen lernen, also die Natur als Museum nutzen. Weiterhin gab es große Denker, von welchen gelernt wurde unabhängig davon welche Sprache sie sprachen oder welcher Nationalität sie waren. Dies alles führte zu einem übermäßigen Genuß der Kulturgemeinschaft welcher wiederum die Vorstellung eines anderen, besseren Krieges provozierte. Man erhoffte sich im Falle eines erneuten Krieges die Gelegenheiten den Fortschritt im Gemeingefühl der Menschheit aufzeigen zu können. Weiterhin verbreitete sich die Vorstellung das der Krieg einem „ritterlichen Waffengang“ (S. Freud, 1915) gleichen würde, also das dieser unter der Vermeidung schwerer Leiden jedes beteiligten ablaufen könne. Hier erhoffte man sich wieder die Gelegenheit seine, und die Überlegenheit seines Landes aufzeigen zu können. Auch diese Art des Krieges hätte im Bewußtsein der Menschen noch genug des schrecklichen, würde aber Freuds Meinung nach nicht die Entwicklung der modernen Kulturgesellschaft unterbrechen. Der 1. Weltkrieg der nun ausbrach belehrte die Menschen eines besseren. Dieser Krieg setzte sich in seiner Grausamkeit über alle bislang geltenden Einschränkungen hinweg, und bezeugte das die Nationen innerhalb der Kulturgesellschaft sich nicht nur nicht kennen, sondern auch in der Lage sind sich zu hassen. Mit diesem Krieg kam nicht nur die schon am Anfang erwähnte Enttäuschung über die Möglichkeit dieses Krieges, sondern auch die Hoffnung, geboren aus der grausamen Realität, auf ein Heimatland das sich in diesem Krieg weniger grausam als die anderen verhält, und seine grausamen Taten nur aus Schutz vor weiteren Niederlagen und Verlusten begeht. Diese Hoffnung kann nicht in Erfüllung gehen, sie gleicht einer Illusion, wo wir beim nächsten Punkt unserer Gründe für die Enttäuschung geboren aus dem Krieg angelangt sind.

Weiterhin vertritt Freud die Meinung, daß der Staat den Menschen das Unrecht untersagt (ihnen sittliche Normen auferlegt) und dies nicht weil er es abschaffen will, sondern weil er das Monopol darauf verlangt. Er möchte ganz allein das Anrecht darauf haben zu entscheiden wann welches Unrecht zu geschehen hat, kann dementsprechend auch alle bislang vorgeschriebenen Normen außer Kraft setzen. Weiterhin fordert der Staat von den Bürgern ein Gutheißen dessen, welches wiederum eine Forderung ist welche diese nicht zu erbringen in der Lage sind. Dies merken die Menschen insbesondere in Kriegszeiten, weswegen hier ein weiterer Grund für die Enttäuschung des Menschen durch den Staat gegeben ist.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Zeitgemäßes über Krieg und Tod
Hochschule
Universität Bremen  (FB Psychologie)
Veranstaltung
Das Unbehagen in der Kultur - Psychoanalytische Kulturkritik
Note
gut
Autor
Jahr
2002
Seiten
17
Katalognummer
V11332
ISBN (eBook)
9783638175180
Dateigröße
525 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Sigmund Freud; Krieg; Tod; Kulturkritik
Arbeit zitieren
Annemie Berning (Autor:in), 2002, Zeitgemäßes über Krieg und Tod, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/11332

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